Beiträge von Sven Halletz

    Super Tipp: den guten alten Stollenwerk und seinen Raubfisch-Maniac Jackson hatte ich ja überhaupt noch nicht auf dem Zettel, was DS-Köder betrifft. {ß*# Habe nach Deinem Posting erstmal dort 'reingeschaut und dachte danach nur noch: Oh Gott, ich muss schon wieder testen Ö| Ö| Ö|
    Um deine Frage zu beantworten: Köder in der Klasse bis 7 cm gehen je nach Breite an Z-Haken der Größe 6-4. Auch den 10 cm Köder würde ich mit Größe 4 fischen. Bekommst Du (aus welchen Gründen auch immer) zu viele Fehlbisse, nicht die Hakengröße erhöhen! Statdessen lohnt es sich (auch wenn's Fummelkram ist) mit Hilfe von relativ weichem 0,23er Vanish-Fluorocarbon einen kleinen Stinger-Drilling im hinteren Drittel des Köders zu montieren. Der Drilling sollte die Breite des Köders aber nicht überschreiten und sehr leicht, also dünndrähtig sein.


    ...und jetzt muss ich erstmal testen...

    Hallo Dropshot-Freaks,


    Illexe sind ja im Augenblick nirgends mehr zu bekommen (hamwa wohl alle wegjekooft, damit da keene Uneingeweihten Mißbrauch an den Fischbeständen mit treiben könn' :D ). Aber da scheint sich eine neuer Komet am DS-Himmel zu zeigen: Berkleys Realistix Minnows. Das Schöne daran ist das Schöne darin: Die gibt's auch in Chartreuse Glitter und anderen trashigen Trübwasserfarben. Konnte mich natürlich nicht zusammenreißen und musste die Dinger am Wochenende gleich testen. Und: Mein guter erster Eindruck von den Dingern wurde nicht enttäuscht. Will ja nicht mit Zahlen prahlen, kann aber bestätigen: Geht echt böse ab!!! 8) 8) 8) Zu Buche schlugen eine ungenannt bleiben müssende Zahl von Bärschlingen bis knapp 40 plus ein (leider schon geschonter) Zanderling. Ich sehe deswegen erneut die hegerische Notwendigkeit auf uns zukommen, die Läden von dem Zeug leerkaufen zu müssen, damit keine Uneingeweihten Schaden damit anrichten können. :badgrin: :badgrin: :badgrin:

    20-40 Gramm Wurfgewicht iss so eine Art Standardrute und absolut okay für die gesamte leichte bis mittlere Spinnangelei. Kombiniert mit 'ner niedlichen Spinnrolle und um 0,25er Monofil oder um 0,12er Geflochtene ist damit ein funny Angeln auf kleinen und mittelgroßen Gewässern garantiert. :dance:
    Mit einer Rute in dieser Leistungsklasse sind Hechte und Rapfen bis 60, Zander bis 70 sowie Bachforellen und Barsche in allen gängigen Größen absolut regulär zu beangeln. Gelegentliche größere Kaliber sollten mit ein wenig Nervenstärke und Glück auch noch kein Problem sein. Da nach den Ködergrößen gefragt wurde: leichte, schlanke Blinker bis knapp Fingerlänge, Spinner bis Gr. 3, kleine und mittlere Twister bis 15 g Kopfgewicht sowie flach- und mitteltief laufende, schlanke Wobbler bis knapp Fingerlänge - all das würde ich mit dieser Rute ohne Skrupel fischen. Die eine oder andere größere Sache geht wahrscheinlich teilweise auch noch, hängt aber dann vom Wasserwiderstand ab - muss man probieren.

    Habe mal eben geguckt: die "grüne UBS" gibt es auch noch bei Gerlinger, leider zum gleichen Preis von 149 Eu's :?


    Wenn Du die beinharte Tour beim Hechtangeln etwas preiswerter fischen willst, hat Balzer jetzt 2007 ganz neu die Natural Power Serie mit Super Stiff Action rausgebracht. Gibt's bei Gerlinger in der Kampfklasse 2,75 m Länge und 35-85 Gramm Wurfgewicht (also vergleichbare Daten wie die UBS) für 99,90 Eu's. Hatte diese Rute sogar schon einmal in der Hand, leider nur für Trockenübungen und nicht am Fischwasser. Erster Eindruck: bretthart und leicht - genau das, was zumindest ich von einer guten Hechtspinne erwarte. Sind wirklich unglaubliche Besen und damit fürs Hardcore-Piken wie gemacht.


    Allerdings kann ich zu Dauergebrauchseigenschaften und Langlebigkeit der Natural Power eben nichts sagen, weil mir eigenen Erfahrungen am Fischwasser fehlen, wogegen ich für die UBS meine Hand ins Feuer legen würde. Und da wir schon von Preisen geredet haben: Das Wort preiswert suggeriert ja, dass etwas seinen Preis wert ist. Und das kann ich für die UBS aus eigenem Erleben nun wirklich bestätigen: Norwegen, Schleppen, endloses Gummilatschenwerfen auf den MacPomm-Bodden und Elbe-Daddeln mit Brutalohängern, die ich mit Schlagen der Rute (weiß ich, soll man nicht machen ;) ) gelöst habe - ich hatte die Rute wirklich nie in Watte gepackt. Und sie lebt immer noch und hat mir bereits 2007 (!!!) drei Metrige plus einige knapp drunter sicher ans Boot geleitet. Deswegen behaupte ich einfach mal: 149 Euronen sind 'ne Menge Geld, aber mir wäre sie diesen Preis wert. Und einigen anderen Angler geht es wohl auch so, denn ansonsten wäre diese Rute nicht schon so viele Jahre unverändert am Markt. Wenn ich bedenke, was in der gleichen Zeit alles mit Blasmusik und Rumtata durch die Szene getragen wurde, und trotzdem wieder sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden ist...

    Maränensee = Freiwasserhechte, so sieht's grundsätzlich und für die meiste Zeit des Jahres aus. Aber in Abhängigkeit von der Länge der Schonzeit würde ich trotzdem zuerst nach der Schonzeit in Ufernähe (1-3 Meter Tiefe) nach ihnen suchen. Nicht selten "verpennen" die alten Muttis (sind halt nicht mehr die Schnellsten) die Kernlaichzeit und schauen sich dann noch bis Anfang Juni verträumt mit Liebe im Blick im lauen Frühlingswasser nach verspäteten Hechtjünglingen um. Wenn dann aber ein saftiger Wobbler oder Jerk so richtig aufreizend dahergeschwänzelt kommt, ist mitunter hinterher die alte Dame in ihrer beginnenden Senilität doch zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen... :badgrin: :badgrin: :badgrin:
    Später im Jahr geht's ab ins freie Wasser - aber trotzdem anfangs immer noch relativ oberflächennah. Ich habe mal im Juni in einem Maränensee in S-H einen Angelgast mitten aufm See auf 'ne Meterunddreierin zu Schuss gebracht: 1,5 Meter unter der Oberfläche über einer Gesamttiefe von 19 Meter! Köder: toter Köfi an Segelpose beim Driften.
    Im Sommer liegt dann die magische Zone um die Sprungschicht herum, aber ebenfalls im freien Wasser. Zügiges (!) Schleppen mit großen Wobblern, die zwischen 5 und 10 Meter Tiefe laufen, ist dann das Mittel der Wahl. Sprungschicht ist übrigens als Dauerband aufm gut eingestellten Echolot erkennbar.
    Im Spätherbst (Nov.) ziehen sich die Maränen dann über den tiefsten Stelle des Sees zum Laichen zu großen Schwärmen zusammen - dann ist auch dort fast der gesamte Hechtbestand des Sees. Jetzt wäre Köfi driftend im tiefen Freiwasser perfekt - am besten Maräne (wenn erlaubt), ansonsten schlanke Rotaugen.
    Der Rest vom Ganzen ist, was hier schon einige Male völlig korrekt angemahnt wurde: Angeln, angeln, angeln - und dabei immer an die Hechte denken. Zu Köderfrage heißt es denglisch und diplomatisch zugleich: First location, than presentation. Mit anderen Worten: Denke erst über den Köder nach, wenn Du weisst, wo die Fische stecken. Dazu nur abschließend: Auch in Maränenseen gibt es immer ein paar Hechte, die es lustiger finden, statt im Freiwasser an Scharkanten und Barschbergen zu stehen. Solche Strukturen haben den Vorteil, dass man als fischsuchender Angler zunächst etwas hat, woran man sich quasi halten und mit dem Angeln beginnen kann. :) :) :)

    Mein Tipp: für dicke Hechtdamen und schwere Köder (handlange und noch größere Wobbler sowie 23er Gufis) die Uli-Beyer-Spezial von Dreamtackle in 2,70m. Das Teil iss von mir brutalstdauerboddenbigbadmamagetestet und nach fünf Jahren und vielen hundert Würfen und vielen Dutzend Hechten über 80 cm immer noch nicht kaputt zu kriegen.


    Für eher kleine bis mittlere Hechte sowie kleine bis mittlere Köder würde ich irgendetwas in der Leistungsklasse um 40 bis 60 Gramm Wurfgewicht empfehlen. Firma dann egal, aber bitte keine Rute mit Spitzenaktion wegen des trotzdem immer noch notwendigen Anhiebs. Länge je nach Gewässerverhältnissen und eigener Körpergröße zwischen 2,40 und 3,00 m.

    Wir haben damals nur mit einer Rute pro Nase geangelt, mehr wäre uns vom Eigentümer auch gar nicht erlaubt worden.


    Zum zweiten Teil der Frage: 3,60 m Länge ist 'ne perfekte Länge für Köfiruten. Auch das Wurfgewicht von 80 bis 120 Gramm erscheint mir optimal. Wir haben damals mit mittelschweren Karpfenruten geangelt, und die liegen in ihren Leistungsdaten ja ähnlich.


    Aber ob die Rute von Zebco sein darf, hängt von den Hechten ab. Ich glaube, zumindest lifestylebewußte Hechte aus stadtnahen Gewässern in sogenannten besseren Wohngegenden stehen mehr auf Armani äähhhh Armalite handmade... ;) ;) ;)


    PS: Scherz beiseite, von wem die Rute stammt, ist relativ wurscht. Wenn die Rute Dir vom Handling her passt, ist 'ne Zebco genauso perfekt wie jede andere. Wenn die Rute von Handling her nicht passt, kannste auch mit 'ner teuren Sonstirgendwas und vergoldeten Ringen nur Ärger haben.

    Hechte auf Grund direkt nach der Schonzeit - das klappt sogar sehr gut! Habe mal mit einem Freund vor nun schon bald 20 Jahren einen diesbezüglichen Test am 1. Mai an einem Privatgewässer (Kanal) in Norddeutschland mit exzellentem Hechtbesatz gemacht. Ergebnis: 3 Hechte auf Kunstköder, 4 Hechte auf (damals noch erlaubten) lebenden Köderfisch und 5 Hechte auf toten Köderfisch (Rotaugen und Barsche) am Grund! Ein von uns so nicht erwartetes Ergebnis, dass auch überhaupt nicht unseren anglerischen Vorlieben entsprach, da mein Freund bekennender Livebait-Angler und ich eingefleischter Spinnangler war. Nachdem ich so Vertrauen zu der Methode gewonnen hatte, habe ich auch ein Jahr später am 1. Mai mit großem totem Köderfisch (frisch getötetes Rotauge, Kopf abgeschnitten wg. der besseren Witterung) geangelt. Ergebnis: nur 1 Hecht, allerdings von 15 Pfund! Und außerdem war es der einzige Hecht, der an diesem Tag in diesem Gewässer überhaupt gefangen wurde! Wichtig fürs Nachahmen vielleicht: Sowohl der oben zitierte Kanal als auch das Gewässer mit dem 15pfünder waren schwachströmend und nicht tiefer als zwei Meter. Und obwohl die Köfis auf Grund lagen, haben wir eine kleine Pose als Bissanzeiger benutzt anstelle eines elektronischen Bissanzeigers. Die Pose wurde einfach übertief eingestellt, so dass sie an der Oberfläche lag und erst bei einem Biss langsam herumzuwandern begann. Unsere Montage bestand damals aus einen einzigen Drilling an grünem Stahlvorfach, der in die Schwanzwurzel des Köfis eingepiekt wurde.

    Das macht der quasi von ganz allein - wenn er suspending (schwebend) ab Werk ausgeliefert wird, steht er wie ein Fischchen neben der Montage. Die Illexe tun das - und deswegen preferiere ich sie ja als Dropshotköder. Auch die Strömung in Fließgewässern bewirkt einen gewissen Auftrieb der Dropshotköder. Last, but not least: Wer beim Anködern des Gummis eine oder zwei Schaumstoffperlen mit auf den Hakenbogen aufpiekt, kann auch Sinker zu Suspendern machen.

    Das abgebildete, sogenannte Killer-Rig erscheint mir nicht optimal, denn der Dreiwegewirbel und das Birnenblei machen die Montage plump - ist (ironisch formuliert) so eine Art Dropshot für Neandertaler.
    Wenn schon der Seitenarm beweglich aufgehängt sein soll, dann besser an einer Quick Bead oder einem aufgefädelten ZWEI-Wegewirbel zwischen zwei kleinen Stopperperlen wie in der Brandungsangelei. Auch das eingeknotete Birnenblei ist nicht optimal - es lässt sich nicht verschieben, um damit den Abstand zwischen Köder und Boden zu variieren, und es lässt sich nicht schnell austauschen, um auf veränderte Strömungsverhältnisse zu reagieren.
    Womit bewiesen ist, dass das echtes Dropshotting schon ziemlich endgeil ist, da kommt der handgehämmerte Dreiwegewirbel vom Dorfschmied aus Klein-Tützpatz nicht mit. kein Wunder, das DS-Rig ist ja auch ein Wettkampf-Rig für hochdotierte Bass-Tournaments, und keine Spassmacher-Montage für Feld-, Wald- und Wiesen-Platsching, wo es um nichts geht... :badgrin: :badgrin: :badgrin:

    Ja, diese Möglichkeit gibt es. Wenn Du Dir Deinen Gummifisch als ein natürliches Fischlein vorstellst, schiebst Du durchs (natürlich beim Gummifisch eigentlich gar nicht vorhandene) Waidloch ein Stück rundes Metall in die (ebenfalls nicht vorhandene) Bauchhöhle. Als geeignet dafür erweisen sich je nach erwünschter Gewichtszunahme ein Stück Stahl, dass man von einem dicken Nagel abkneift, oder wenn mehr Gewicht nötig ist, ein dickes Stück Lötdraht, oder, wenn noch mehr Gewicht nötig ist, ein spiesartig zurechgeschnittenes Stück Bleiblech (z.B aus altem Bleiwasserrohr geschnitten) oder so vorhanden, ein Stück dicker Bleidraht.
    Kleiner Scherz: Falls das immer noch nicht reicht, gibt es bei meinem Gerätehöker 500-Gramm-Pilker schon ab 5 Euro das Stück... :D :D :D

    Es gehen eigentlich beide für alles (Vertikal, Dropshotting, Texasrig usw). Die Crosstails (links) sind in ihrer Aktion aber nicht gar so beweglich wie die Darts und fangen deswegen im Winter mitunter etwas besser, weil ihre sparsamere Aktion die kältebedingt ebenfalls sparsamere Aktion der realen Beutefische besser kopiert. Die Darts spielen extrem, wenn sie mit kurzen, harten Schlägen gezupft werden und der Schwanz vorschriftsmäßig aufgeschnitten ist. Daher passen sie eher in die wärmeren Monate des Jahres, wenn auch die realen Köfis beweglicher sind. Aber das sind nur ganz grobe Faustregeln, ich habe nämlich durchaus schon mit beiden zu jeder Jahreszeit gefangen.

    Zitat: Aber ich hoffe das ich dieses Jahr meinen Barsch-Rekord von gigantischen 29cm knacken werde...


    Hallo Patrick,
    ich habe mir gestern abend noch einmal die Mühe gemacht, ein paar meiner Fangbuchaufzeichnungen von 2006 für dich zu checken, weil ich wissen wollte, ob dropshotten definitiv größere Barsche bringt als Spinner oder so. Das Ergebnis sollte dich extrem aufbauen und motivieren! Ich habe zwar mit den großen mecklenburgischen Seen sicherlich bessere Barschgewässer als Du in Reichweite, aber dennoch ist durchs dropshotting meine Durchschnittsgröße beim Barsch rapide nach oben geschnellt. Ich schreibe immer alles (auch die untermaßigen auf), daher hatte ich einen guten Vergleich zu den Jahren ohne Dropshotting. Ergebnis: Du fängst vor allem im Sommer mit Mini-Spinner oftmals deutlich mehr Barsche - aber nur dadurch, dass dabei der Kleinkram mitmischt. Dropshotting hatte dagegen an manchen Nachmittagen (bei einer Bootstour teilen wir den Tag immer: vormittags Hecht, nachmittags Barsch) nur fünf bis bis zehn Fische gebracht - aber an Tagen mit besonders wenig Fischen waren meist alle über 30 cm!!! Und so eine Durchschnittsgröße ist in Sachen Barsch doch schon echt ne Menge Holz, oder? Der beste Dropshot-Barschtag (da haben wir aber den ganzen Tag nur auf Stachler gefischt und und uns nicht von den Maränenhechten ablenken lassen) brachte übrigens bei drei Leuten im Boot über 150 Fische ans Band... So, und jetzt hoffe ich, du bist restlos motiviert und heiß wie ne Plättschnur auf die Barschsaison 2007! Und nochmal: Schiel nicht so auf die absoluten Größen! Der Fun-Faktor zählt. Es gibt eben Gewässer, da ist ein 29er ein sehr guter Fisch - und dann soll man sich darüber auch freuen!!! Ich befische ja auch kleine Hechttümpel, wo die größte Hechte 60 cm sind - und habe trotzdem meinen Spaß dabei!

    Gemach, gemach, Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut! Selbst für eingefleischte Barschangler mit guten Gewässern ist ein 40er Fisch keine Alltäglichkeit, die man mal eben so nebenbei fängt. Man muss sich mal vor Augen halten: Ein Barsch von 30 cm ist schon satte 7 Jahren alt, einer von 40 mitunter sogar deutlich über 10 Jahre! Wer regelmäßig Barsche um 25 cm fängt, darf damit zufrieden sein, denke ich. Die großen Fische als Salz in der Suppen kommen von ganz allein.

    YES, Patrick, datt sinnse!!! Und gleich auch die guten Farben! Bei den Kolleeschen rechts musste aba noch den Schwanz uffschlitzn, damita richtich funzt! Unn wenne denn 2007 keine extraorbitanten Barschstrecken wechkeulst, musste datt Gewässa wechseln - denn jibt datt da neemich keene Barsche mehr! :D :D :D

    Die Empfehlungen des Händlers sind richtig, wenn das Dropshotting wirklich nur mehr oder weniger vertikal unter der Rutenspitze ausgeübt wird. Wer (so wie ich) mehr vom Ufer aus im Fluss oder im Stillwasser auf größere Distanz fischt, fährt mit einer längeren, aber dennoch in der Spitze weichen Rute besser (ca. 3 Meter). So lässt sich mehr Schnur aus dem Wasser heraushalten, was Köderpräsentation und Bissausbeute erheblich verbessert. Ich habe beim Einstieg ins Dropshotting eine 0,22er Monofile mit geringer Dehnung gefischt und bin erst später auf eine 0,15er Geflochtene umgestiegen, nachdem das Timing beim Biss saß.

    Hardmono/Fluorocarbon stört den Lauf des kleinen Wobblers nicht, wenn es mit der Rapala-Schlaufe direkt in die Wobbleröse gebunden wird. Fische seit mehr als drei Jahren so. Stahl stört aber die Erfolgsquote erheblich, wenn in sehr klaren, lichtdurchfluteten Gewässern gefischt wird. Wer in meinen (ebenfalls sehr flachen, klaren und außerdem stark beangelten) Gewässern mit Stahlvorfach auf Barsche angeln würde, hätte zwar sicherlich keine Probleme mit Hechten - aber auch keine mit Barschen, weil die kaum noch beißen würden. Das Problem des Stahlvorfachs ist aus meiner Sicht erst an zweiter Stelle eines der Bissfestigkeit, zuallererst jedoch eines der Sichtigkeit: Gut sichtbar hält es die Stachler vom Beißen ab. Wenn man es so dünn wählt (3 oder 5 kg Tragkraft), dass es aufgrund des geringen Durchmessers quasi unsichtbar wird, hat es Probleme, sich im rauhen Alltag zu behaupten. Weil es so dünn ist, führen bereits kleinste Knickstellen und Auffaserungen im Ernstfall zum Ab- bzw. Durchreißen. Wer sorgfältig fischt, stellt fest, dass die Halbwertszeit eines barschtauglich dünnen Stahlvorfachs deshalb mitunter nicht mal einen vollen Angeltag beträgt. Auf lange Sicht fährt man da mit Fluorocarbon besser. Das ist jedenfalls meine Erfahrung, die aus etlichen Jahren resultiert, in denen ich quasi 80 Prozent meiner Raubfischtage unter solchen Verhältnissen fischen musste und zu Anfang nur Stahlvorfächer zur Verfügung hatte. Als dann das Fluorocarbon aufkam, habe ich das wie eine Erlösung empfunden. Und die Barscherfolge schnellten nach oben...

    Tut mir leid, an der Stelle muss ich passen. 25 cm lange Banjos habe ich noch nie gesehen! Meine größten Banjos sind ungefähr 10-12 cm lang - und das geht mit der klassischen Befestigung gerade noch so, wenn man die Dinger in Spüli-Schaumbad gründlichst entfettet, danach trocknet und erst dann die Spirale reinzwirbelt und anschließend mit etwas Sekundenkleber für besseren Halt sorgt. Halten natürlich auch nicht ewig, weil die Gummimischung einfach zu weich ist, aber mit ein paar Zandern oder Hechten haben die Teile ihr Geld eigentlich eingespielt.
    Wo jetzt diese 25 cm Teile mit Überlänge herkommen, weiß ich auch nicht. Ich teile Deine Bedenken zur Befestigung, kann aber leider so auf die Schnelle keine Alternative anbieten. Muss mal ein bisschen drüber nachdenken und recherchieren, vielleicht kann ich Dir nach ein, zwei Tagen Bedenkzeit eine Lösung anbieten.
    Aber zumindest darüber, dass es eventuell keine Räuber gibt, die sich solche Größen reinziehen, brauchst Du nicht nachzudenken: Ich angle regelmäßig mit den handelsüblichen Riesen-Gufis (150 Gramm Wurfgewicht oder so) und es ist erschütternd, was für kleine Hechtlinge sich den Latexlappen reinziehen wollen! Ich glaube manchmal, den Begriff zu groß gibt es für unsere Schnabelbarsche gar nicht...

    Ich lasse im Interesse des allgemeinen Informationsaustausches jetzt mal alle Frotzeleien (obwohl die auch Spaß machen und deswegen sein müssen) beiseite. Ganz ernst gemeint: Die Banjo-Elritzen sind sehr gute Köder, gehören zu den Softjerks und haben mit dieser Instant-Fisherman-Rute gar nichts zu tun. Die Instant-Fisherman-Rute war nach meiner Meinung ein ganz großer Mist (um nicht das Wort Betrug zu benutzen), aber die Banjo-Elritze ist es nicht. In diesem Zusammenhang sei erwähnt: Auch der Flying Lure, der ebenfalls in dem Umfeld auftauchte und wegen der aggressiven Werbung von den Anglern hier mit völlig falschen und überhöhten Erwartungen gekauft wurde, war kein Mist, sondern ein guter Köder für einen allerdings sehr eng begrenzten, speziellen Aufgabenbereich - doch genau diesen, für das technische Verständnis des Köders allerwichtigsten Fakt hatte die Werbung verschwiegen! Aber, wie gesagt, das nur am Rande...
    Zurück zur Banjo-Elritze. Was an diesem Köder gewöhnungsbedürftig ist und deswegen vermutlich seiner Durchsetzung auf dem europäischen Markt abträglich war, ist die völlig andere Führungsweise und das völlig andere Anschlag-Timing. Im Großen und Ganzen fischen wir hier in Deutschland Spinnköder, die einen sofortigen Anschlag erfordern, und dazu relativ lange und vergleichsweise steife Ruten. Die Banjo-Elritze muss, damit sie wirklich Erfolg bringt, im american style gefischt werden: kurze, in der Spitze sehr weiche Rute, gefischt mit Zupfern aus dem Handgelenk und dazu einen verzögerten Anschlag, damit der Fisch den Köder vorher wirklich komplett einschlürfen konnte - dann ist die Banjo-Elritze wirklich, wirklich böse für unsere Räuber! :dance: