Logisch, dass das funktioniert, musst Dir nur für gelegentliche Bleiverluste ausreichend Blei mitnehmen. Mittlerweile suche ich selbst nicht mehr nach Gewässern oder Angelstellen, wo sich das Dropshotten lohnt, sondern nach Gewässern, wo es sich NICHT lohnt. UND ICH HABE NOCH KEINS GEFUNDEN!
Als ich irgendwann dropshot-größenwahnsinnig wurde, habe ich in der Dropshot-Übung "Bleilochtalsperre-im-Oktober-vom-Ufer-aus-ohne-das-Gewässer-zu-kennen" die ultimative Herausforderung gesucht. Aber selbst das hat auf Anhieb gefunzt, obwohl Talsperren zu den schwierigen Gewässern zählen. Dieses Wochenende werde ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen mal mein Regenfass im Garten antesten - befürchte aber schon jetzt, dass es selbst dort auf Dropshot beißen wird, auch wenn es nie besetzt wurde.
Beiträge von Sven Halletz
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Lieber Mokki,
vielen Dank für das Lob. Aber wir BLINKER-Redakteure leben ja davon, dass wir neue Angelideen in aller Welt herausspionieren, darüber schreiben und unsere Leser dadurch erfolgreicher werden.
Im Falle Dropshotting muss das Lob aber (zähneknirschend) an meinen Angelfreund Bernd Kowall weitergereicht werden. Der ist in dem BLINKER-Artikel auch als 1. Ko-Autor genannt, weil er nämlich das dropshotting an meinen=seinen Vereinsgewässern noch zeitlich vor mir getestet und perfektioniert hat. Hintergrund: Wir beide liefern uns schon über Jahre ein permanentes Kopf-an-Kopf-Rennen um die neuesten Methoden und Köder, mit denen wir uns gegenseitig nach Leibeskräften "abditschen" können - frei nach dem Motto: "Mal gewinne ich, und mal verliert der andere". Mit dem Dropshotting war das so, dass Bernd tatsächlich beinahe die Oberhand in der Jahresstückzahl- und in der Jahrestonnage-Wertung zwischen uns beiden übernommen hätte. Da konnte ich nur noch brutal gegensteuern, indem ich mir selbst crashkursmäßig das Dropshotten beigebracht habe. Heute - zwei Jährchen später - würde ich sagen: Wer das Händchen fürs Dropshotten einmal entwickelt hat und mit den Feinheiten vertraut ist, hat eine Methode zur Hand, die mindestens für Barsche, Zander und Hechte mehr als brandgefährlich ist. Der größte Fisch, der in meinem privaten dropshotter-Freundeskreis (wir sind mittlerweile eine richtig kleine Dropshot-Fangemeinde) gefangen wurde, kam vor ca 2,5 Monaten im Schaalsee als Beifang beim Barschangeln zur Strecke: Hecht von 1,17 Meter, ausgedrillt an 0,25er Fluorocarbonvorfach auf Illex-Crosstailshad in Farbe blueshad. Einziger Schönheitsfehler: Den Fisch habe nicht ich gefangen (und hiermit neidvolle Kampfesgrüße an Peter aus Zarrentin, den alten Fischdieb!). -
Finden kann man solche Gräben nicht einfach mal so. Weil oft die Angelrechte etwas kompliziert zu ermitteln sind, sollte man sich auf seine Heimatregion beschränken. Als erster Schritt: Blick in Messtischblätter. Wenn weitverzweigte Grabensysteme in größere Gewässern wie Flüsse, Torfstiche oder Seen einmünden, ist das schon ein Top-Ansatz. Zweiter Schritt: Vorortbegehung. Sind die Gräben nicht totgegüllt, fängt man auf der Senke sogar ein paar Köfis und finden sich Kraut und Schilf zumindest streckenweise, lohnt sich ein Versuch. Wichtig bei der Beurteilung: Gräben sehen im Winter mitunter anders (trostloser) aus als im Sommer. Und manche Gräben haben im Winter eine Hammerströmung, sind aber im Sommer (bei geschlossenen Wehren) ein gemütlicher Hecht-Schlei-See. Ein dritter Typ von Gräben wiederum hat im Sommer Fisch, aber im Winter nicht. Das ist der Punkt, wo nur noch der dritte Schritt weiterhilft: Erkunden mit der Spinnrute. Viel Glück!
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Angeln an Gräben ist Oberflächenangeln mit kleinen bis mittleren Oberflächenködern (Goblin und Mini-Jerks im Sommer und Herbst), Flachangeln mit leichten Spinnern ohne Achs-Beschwerung (Ondex und Co. im Frühjahr und Herbst sowie milden Wintern) und Zeitlupenangeln mit nahezu schwerelosen Twistern (Längen um 10 cm without Bleikopf zu allen Jahreszeiten je nach Situation). Ein weiteres Geheimnis erfolgreicher Grabenkämpfe ist: Kilometer machen. Wenn "gehbehinderte Sofakartoffeln" nach drei Kilometern ohne Biss aufgeben und zum Auto zurückgehen, mussst Du auch nach den vierten Kilometer noch fit und motiviert sein - denn da, wo keine Durchschnittsangler mehr hinlatschen, da steht der Fisch! Um Dich dafür zu motivieren: In meinem besten Grabenkämpferjahr 1990 hatte ich von 1. Mai bis 24. Dezember 268 maßige Hechte gefangen. Letzter Tipp: Lies Deine Gräben mit den Augen! Nirgendwo stimmt die Regel mit den Besonderheiten, an denen sich Fische einstellen, so sehr wie in begradigten Gräben. Wenn Du nach 2,5 trostlos begradigten Kilometern eine Stelle mit drei Schilfhalmen und einem ins Wasser gerollten Pferdeschädel findest - steht da garantiert ein Hecht! Wenn nach 5 Kilometern ausgebaggerter, kahler Gräben plötzlich eine Stelle kommt, wo der Greifer sechs Binsenhalme stehen gelassen hat - steht da garantiert ein Hecht. Wenn der scharfe Westwind die Entengrütze von 15 Grabenkilometern auf einem 10-Meter-Ende zusammengeschoben hat - steht dort jeden Tag ein Hecht , und zwar jeden Tag ein neuer, wenn Du den alten abends mitgenommen hast! Und so weiter auch für Einmündungen, Büsche, Wehre, Steine, Buchten, Kurven, Ausspülungen und, und, und... Last, but not least: Du brauchst leichtes, weit werfendes Gerät. Denn Grabenhechte lassen sich nicht gern bei 20 cm Wassertiefe einen 30 Gramm schweren Monsterblinker auf den Kopf plumpsen oder sich in deckungslosem Gelände vom Angler bis auf drei Meter anpirschen.
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Mokki schrieb: wie salzt man den denn? Das klingt echt interessant, glaub ich teste das auch mal..
Was für Gerät nimmt ma am besten?Also wer jetzt denkt, dass hier die ganz geheimen Tipps aus der Super-Lockstoff-Geheim-Hexenküche kommen: Ich muss Euch leider enttäuschen. Einfach feines, jodfreies Kochsalz nehmen, darauf sparsam (!!!) Lockstoff sprühen, bis das Salz die Konsistenz von feucht-krümeligem Sand hat und dann ab damit in weichmacherfeste, verschraubbare Dosen - und die Köder rein, alles gut durchschütteln und stehen lassen. Wichtig dabei: keine Haken, kein Metall (wird zerfressen) und nur Köder gleicher Farbe, sonst gibt es Farbkuddelmuddel! Manche Gummis "vergilben" auch in dieser Mischung, muss man ausprobieren. Aber keine Angst, auch die vergilbten fangen noch...
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Das mit dem Seitenarm ist einfach: den Beifängerschlaufenknoten aus der Meeresangelei wie gehabt als Schlaufe binden, aber die Schlaufe am oberen Ende dicht am Knoten aufschneiden. Am so entstandenen Seitenarm wird der Z-Haken für maximales Spiel+Beweglichkeit mit einer kleinen Rapala-Schlaufe angebunden. Diese Schlaufe findet sich als Abbildung in jeder Rapalawobbler-Beilage, weil es der auch der für Wobbler wg. maximaler Beweglichkeit empfohlene Knoten ist.
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Biggeron und Til haben recht, wenn sie aus Gründen der absoluten Hechtzahnsicherheit für Stahl plädieren. Denn vergleichsweise hundertprozentige Sicherheit wie Stahl können Hard-Mono oder Fluorocarbon nicht bieten. Ich habe jedoch über einige Jahre verschiedene Erfahrungen auf den großen Maränenseen (=Renkenseen) Meck-Pomms gesammelt und würde aufgrunddessen dennoch zu Fluorocarbon raten. Schließlich willst Du Fische fangen. Vorab als Erläuterung noch: Meine Erfahrungen reichen noch bis in eine Zeit zurück, als lebender Köfi erlaubt war. Und jetzt die Hardfacts.
1. Mit Livebait hatten wir immer (ich betone: IMMER) mit Mono besser gefangen als mit Stahl. Damals haben wir mangels Hardmono oder Fluorocarbon einfach normales 0,80er Monofil genommen.
2. Die Vorfächer, die wir benutzten, waren 1,2-1,5 m lang, weil sich große Hechte gern wälzen und dabei ins Vorfach einrollen. Ist das Vorfach zu kurz, erreicht der Hecht danach durchaus einmal die dünne Hauptschnur mit den Zähnen - schnipp, und das war's ansonsten. Da Du beim Schleppen ja nicht werfen musst, würde ich Dir auch zu so langen Vorfächern raten.
3. Ich benutze seit mehreren Jahren nur noch Fluorocarbon in klarem Wasser und habe festgestellt, dass das die Bissquote pro Tag erheblich gepusht hat. So sehr, dass ich meine "Restbestände" an Stahl in der trüben Elbe verheize, wo Sichtbarkeit ohnehin keine Rolle spielt.
4. Mein letztes "öffentliches", weil BLINKER-Artikel-verewigtes Maränensee-Schlepp-Event habe ich auf dem Tollensesee abgefeiert. Wir hatten gut gefangen, obwohl wir keine Ortskenntnis, aber dafür 1,5 Meter lange Fluorocarbon-Vorfächer hatten. Jetzt versucht es der eine oder andere Einheimische auch mit Schleppen, hat im Gegensatz zu uns sogar die nötige Ortskenntnis, aber dafür keine Fluorocarbon-Vorfächer - und fängt eher bescheiden. Alles klar?
5. Mein Fazit: Je klarer, desto fluorocarboner - geil, ne?Scherz beiseite: Fluorocarbon ist in dünnen Durchmessern nicht völlig hechtsicher. Daher: Nur Schnüre ab 0,55 mm benutzen und nach jedem Hecht auf Beschädigungen checken. Das beschädigte Ende sofort abschneiden! Und: Entgegen vielfach anders gelesener Tipps Fluorocarbon NIE mit Klemmhülsen verarbeiten. Das hat mich schon Fische gekostet, weil das FC mitgequetscht und dabei beschädigt wurde. Ich binde alles nur noch mit Rapala-Knoten, hat sich bewährt.
Im Laufe meine FC-Zeit habe ich jetzt in drei Jahren drei Fische auf (dünnes) FC verloren. Ähnlich hoch ist auch die Verlustquote bei beschädigten Stahlvorfächern durch Riss, Knickstellen usw.. -
Das mit dem Ausschlitzen könnte eine konkrete Ursache gehabt haben: zu früh angeschlagen! Klingt schizophren, ist es aber nicht. Im Gegensatz zu anderen Spinnangeltechniken wird beim Dropshotten beim ersten spürbaren Zeichen eines Bisses NICHT blitzartig angeschlagen. Ich musste als vormaliger Blech- und Gufi-Angler in dieser Hinsicht auch erst umlernen. Am besten ist es, um das fürs Dropshotting etwas andere Timing zu erlernen, anfangs den Fisch in den Haken "hineinlaufen" zu lassen und erst anzuschlagen, wenn man den seitwärts wegziehenden Fisch bereits als leichten Zug in der Rute spürt. Damit der Fisch den Gummi in dieser Phase nicht losläßt, sondern richtig weggulpt, ist es vorteilhaft, wenn der Köder gesalzen oder mit Lockstoff aromatisiert war.
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Meine Antwort kommt sicherlich ein bisschen spät, ist aber vermutlich zutreffend: Es war ein Iltis. Dieser Marderartige lebt in Feuchtgebieten, an Ufern, Gräben usw. und ist auf Lurche spezialisiert, die er in seinen Verstecken (u.a. leerstehenden Häuser, Hütten, Scheunen und Bungalows) für schlechte Zeiten bunkert. Und er passt durch nur 5 Zentimeter breite Spalten - ist getestet, da ich Fangjagd betreibe und dazu Fangbunker mit so engen Eingängen benutze.
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Die Sache mit dem Geruch hat Michi schon ganz richtig dargestellt. Das Wörtchen "auch" ist hier auch ein Schlüssel.
Will jetzt aber mal'n büschen Bio reinbringen, da ich das Privileg hatte, ein paar wissenschaftliche Arbeiten zum Thema gustatorisch-olfaktorisches System bei Fischen zu lesen - so heißt das Geschmacks-Geruchssystem der Fische im Fach-Chinesisch. Der Geruch spielt bei den Fischen nämlich eine so entscheidende Rolle, dass es Wissenschaftler in Übersee gibt, die bereits von gustatorisch-olfaktorischer Intelligenz reden.
Für uns als Angler ist nur wichtig:
1. Fische erkennen über Geruch/Geschmack (das trennt man bei ihnen nicht) potentielle Beute. Wenn ein bestimmter Geruch/Geschmack einmal in ihrem Gehirn mit positiver Erfahrung (Fressen) verkoppelt ist, wird der Fisch auf diesen Geruch immer wieder genauso (fressenwollen) reagieren.
2. Auf die gleiche Weise werden auch Negativ-Erfahrungen abgespeichert. Schwarzbarsche lernen so beispielsweise, bestimmte Krötenlarven (Kaulquappen) nicht zu fressen: einmal davon schlecht geworden und gekotzt - also nie wieder fressen wollen, was genauso riecht.
3. Fische haben keinen Eltern, die ihnen sagen: friß dies nicht, friß das nicht. Sie müssen selbst lernen - nach dem Versuch-und-Erfolg-System. Kommt ein neuer Geruch in Gestalt einer potentiellen Beute daher, wird er erstmal "fressversucht". Tun danach die Zähne weh, ist der neue Geschmack als negativ abgespeichert und wird künftig gemieden. So lernen Räuber in Angelseen beispielsweise, weichermacherausdünstende Gummiköder zu vermeiden: stinkt soundso - hat weh getan - friß nie wieder! Kommt ein Knoblauchgummifisch daher, dann reagiert der Räuber so: riecht neu - kennste nicht - probier mal. Sitzt der Anhieb dann, freut sich der Angler über einen hundertprozentigen, neuen Super-Lockstoff...
Grundsätzlich ist es so, dass Fische viel, viel besser riechen als Menschen: Was uns nur als flüchtiger Hauch eines Aromas vorkommt, ist für die Fische so etwas wie eine sechsspurige Duft-Autobahn. Wasser ist als Trägermedium für Düfte und Gerüche viel besser geeignet als die Luft. Fische orten daher ihre Futtertiere über deren Ausdünstungen. Nur ein Beispiel: die Arctic flounder findet die Atemöffnungen der im Sand vergrabenen Muscheln über die im Atemwasser der Muscheln gelösten Aminosäuren und beißt dann zielgerichtet diese Atemöffnungen ab. Sehen kann sie sie ja nicht - wegen im Sand vergraben und so.
Anderes Beispiel: Pazifik-Lachse reagieren mit Feindvermeidungsverhalten, wenn stromauf ein Bär im Wasser steht. Sie sehen ihn nicht, reagieren aber auf seine Körperausdünstungen, die sich in soundsoviel hundert Liter Wasser pro Minute verdünnen.
Last, but not least: Regenbogenforellen fressen doppelt so viel wie normal, wenn das ihnen gereichte Futter mit einem Aminosäure-Cocktail vermischt wird, der bei ihnen das Geruchs-Geschmacks-Signal: "Super lecker - ohne Rücksicht auf Verluste unbedingt fressen" auslöst. Diese Mischung wurde bereits entdeckt, wird in der Forellenmast eingesetzt und ist auch in verschiedenen Forellenteigen drin...
Um aufs Angeln zurückzukommen: Verschiedene Köder aus Übersee sind aromatisiert bzw. gesalzen. Man hat festgestellt: Köder ohne Geruch werden 1 Sekunde vom Fisch ins Maul genommen, Köder, die gesalzen sind, 3 Sekunden und Köder, die mit dem richtigen Aroma versehen sind, bis zu 7 Sekunden (oder so ähnlich jedenfalls). Das heißt: bei einem Biss hat man mit gesalzenen oder aromatisierten Köder länger Zeit, einen erfolgreichen Anhieb zu setzen. Und selbst, wenn der ins Leere geht, werden "wohlschmeckende" Köder häufiger ein zweites und auch drittes Mal attackiert, was man von unlecker-chemisch riechenden Ködern nicht immer behaupten kann. Soll heißen: Aroma-Köder geben uns die berühmte "zweite Chance". Und wer hätte die nicht gern, wenn es der einzige Biss des Tages war... Ich fische fast nur noch aromatisiert und bewahre viele meine Gummis in einer Aroma-Salz-Mischung auf, geschadet hat das meinen Erfolgen nicht. -
Man ist ja nicht dazu verurteilt, mit den teuren Illex-Ködern zu fischen. Da beim dropshotting nicht der Köder, sondern der Angler die Aktion und die Bewegungen steuert, kann man wirklich beinahe alles an Gummikram nehmen, was einigermaßen schlank, weich und symmetrisch gebaut ist. Wenn es billiger sein soll, reichen - wie bereits einmal gesagt - auch die Gummispaghettis, die eigentlich fürs Forellenangeln mit Sbirulino gedacht sind. Die Dinger sind nämlich ganz hervorragende Dropshot-Köder. Ich habe sie selbst getestet und damit Barsche von klein bis fast kapital sowie kleine und mittlere Zander als Beifang gehabt. Da sie aber im Gegensatz zu Illex-Ködern nicht gesalzen oder sonstwie geschmacklich für die Fische attraktiv gemacht sind, muss man sie wegen ihres Weichmacher-Gestanks vorbehandeln: 1. gründlich mit einem Geschirrspülmittel und warmem Wasser entfetten. 2. gründlich trockenreiben. 3. mit einem Raubfischlockstoff imprägnieren. 4. in weichmacherfesten Dosen oder Schachteln mit etwas Streukochsalz dazwischen einlagern. 5. Bitte nach Farben getrennt einlagern. Wer die Gumminudeln querbeet unsortiert zusammenwürfelt, hat sonst nach einigen Tagen auf allen Ködern nur noch eine einzige Farbe: einheitliches Quietscheneonbunt.
Wenn es noch billiger sein soll: Im Amerika wird auch mit Tauwürmern oder lebenden Köderfischen gedropshottet. Habe ich selbst aber noch nicht getestet - bisher hatte es auch so immer ganz gut gebissen. -
Der Fin-S hat seltsame Farbnamen, musste eben erstmal selbst nachschauen, welche ich fische. Also, hier sind sie: Limetreuse, Ice Shad, Chartreuse Ice, Black Ice, Alewife und Bloody Mary. Bei den Illex-Teilen geht es nach Hauptfutter: Wo viel Flusskrebse oder Wollhandkrabben gefressen werden, gehen die Farben brownshrimp und watermelon. Wenn Kleinfisch gejagt wird, kommen die anderen beiden, nämlich wakasagi und blueshad, eindeutig besser. Andere gibt's vom Crosstailshad nicht auf dem deutschen Markt. Leider! Ich hätte mir bei Illex wirklich noch ein paar "trashige" Farben gewünscht. Wichtig bei den erhältlichen Farben der Illex-Köder: Sie wirken im Wasser anders als in der Tüte im Laden! Im Laden sind sie unscheinbar, aber unter Wasser durch den veränderten Lichteinfall werden sie regelrecht "lebendig". Für die "Bandnudeln" habe ich bisher nur zwei Farben nötig gehabt: Neongrünglitter für Trübwasser und weiß mit schwarzem Rücken für klares Wasser - beide Farben kriegt man bei den SPRO-Spaghettis.
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Sorry, die kleinen Fin-S sind nicht 1, sondern 2,5 Inch lang - Denkfehler von mir.
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Micha, Du sollst doch nicht immer alles verraten! Ja, wir haben gefangen, und wir wollen uns auch nicht über das erzielte Resultat beschweren, denn es gibt Tage zur jetzigen Jahreszeit, an denen man deutlich schlechter fängt.
Um das mit den Montagefragen mal etwas kurz und brutal "abzurasieren": Die Montage wie im Uferangel-Dropshot-Beitrag im Blinker (BLINKER, und nicht R&R!!!) ist langzeitgetestet (zwei Jahre) und hat sich bewährt auf kleine bis kapitale Barsche mit regelmäßigen Beifängen an Hechten und Zandern. Habe damals auch anfangs mit dem Köder direkt an der Hauptschnur begonnen, wie es das amerikanische Original vorgibt, habe es aber sehr schnell sein lassen: zu viele Fehlbisse, zu wenig Aktion. Und den nötigen Spielraum für ein effektives Ansaugen durch den heimischen Flussbarsch hatte der Köder beim Original-Rig auch nicht. Also: Für Uferangler hat sich der 8-12 cm lange Seitenarm einfach bewährt!
Last, but not least: Der "schwimmende Gummi", das sind die Illex-Produkte, wie hier schon richtig festgestellt wurde. Sie sind absolut meine Lieblingsköder fürs "german dropshotting". Daneben ebenfalls absolut top als Dropshot-Köder sind die kleinsten Fin-S von AS-Tackle (1 Inch lang) und die so genannten "Gummi-Spaghettis", die eigentlich fürs Spirulinofischen am Forellenteich entwickelt wurden. Einfach deadly.
Und wenn Ihr die Sache noch richtig giftig fängig machen wollt, dann gönnt euch eine Pumpsprayflasche mit dem Lockstoff Raubfisch Spezial von Balzer und sprüht alle halbe Stunde davon was auf Euren Köder.
Was die Führung betrifft: Kleine Zupfer mit der Rutenspitze sind für den Anfang ganz okay - vor allem in der jetzigen Jahreszeit. Aber wenn Ihr mehr Erfahrungen gewinnt, werdet Ihr feststellen, dass es (vor allem im Sommer) durchaus auch mal deutlich "faster and furious" sein soll - bis hin zu "Beinahe-Jerken". Und wenn Ihr dann bei dieser Methode den Biss von einem 40er kriegt, der es wirklich "very, very fast" brauchte, dann seid Ihr schlagartig wach und denkt nur noch: "Boah eh - Barsche!" Und: "Boah eh, Drop-Shotting!"[/img]
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Dass sich Ökosysteme verändern können, wenn einseitig auf einzelne Komponenten (z.B. Fische) eingewirkt wird, ist bekannt. Andererseits sind große Ökosysteme in der Lage, Entnahmen einzelner Arten (wie etwa Fische) bis zu einem gewissen Grade abzupuffern und zu kompensieren, ohne dass sich deswegen das grobe Gefüge zwischen den Arten grundlegend ändert - Stichwort kompensatorische Sterblichkeit.
In der Ökologie ist außerdem bekannt, dass das, was wir als Menschen aufgrund der Kürze unserer Lebenszeit nur als statisches Gleichgewicht wahrnehmen, in Wirklichkeit bestenfalls ein Fließ-Gleichgewicht ist, bei dem das Pendel in unterschiedlich großen Zeiträumen von einem Extrem zum anderen hin ausschlagen kann. Extremstes Beispiel dafür ist der ständige Wechsel von großen Kalt- und Warmzeiten auf der Erde, der durch zwischengelagerte kleinere Kalt- und Warmphasen weiter "aufgelockert" wird, die wiederum untypische Rausreißer in Form besonders kalter oder warmer Jahre bzw. Jahreszeiten beinhalten können.
Wie jene Meldung zu bewerten ist, die uns die Wissenschaftler jetzt als "Brocken" hingeworfen haben, weiß ich nicht. Um das Bild mit den Kalt- und Warmzeiten im übertragenen Sinne zur Verdeutlichung zu benutzen: Haben die Wissenschaftler ein mittelmäßiges Jahr innerhalb einer kalten Phase einer Warmzeit analysiert? Oder war es ein Spitzensommer einer warmen Phase innerhalb einer größeren Eiszeit?
Um von der Methaper wieder herunterzukommen: Trendaussausagen mit wissenschaftlichem Anspruch für die nächsten 50 Jahre zu treffen mit einem Datenmaterial, das bestenfalls für die letzten 50 Jahre wissenschaftlich exakt ist, scheint mir durchaus fragwürdig. Im Übrigen sind mir sind bei der Meldung einfach zu wenig Hintergrundinformationen beigepackt. Es fehlt sozusagen "die Butter bei die Barsche". Ich teile daher zumindest ein wenig die Skepsis von Squatina. Denn sich hinstellen und sagen: "in 50 Jahren ausgestorben" ist keine Kunst, wenn man für den Eintritt bzw. Nichteintritt der eigenen Prophezeiung nicht mehr geradestehen muss, weil schon vor Fristsetzung die eigene biologische Uhr abgelaufen ist und man sich die Radieschen bis dahin eh von unten beguckt. -
Man sollte man sich von dem Begriff Schockfarben trennen. Die so genannten Schockfarben schocken nicht, sondern reflektieren im Gegensatz zu anderen Farben bestimmte Spetralbereiche des sichtbaren Lichtes besonders intensiv. Deswegen sind sie auch noch unter ungünstigen Lichtverhältnissen aufgrund von Trübheit, Dämmerung oder großer Tiefe für die Räuber wahrnehmbar - was auch den Einsatzbereich dieser Farben festlegt. Je klarer, je flacher, je heller das Wasser - also je besser die Sichtverhältnisse - desto eher kann man auf Schockfarben verzichten, weil dann auch Köder in Normalfarben nicht übersehen werden können. Meine Lieblings-Hecht-Schocker-Farben sind Neon-Gelb und Neon-Orange - wenn erhältlich, am besten mit eingearbeiteten Glitter-Partikeln.
Bei Bedingungen, die irgendwo dazwischen liegen - also zu trüb für natürliche, aber nicht trüb genug für Schockfarben, sind natürliche Farben mit harten Kontrasten ein exzellenter Kompromiss. Auch hier liefern die harten Kontraste eine verbesserte Wahrnehmbarkeit, ohne das die Grenze hin zu unnatürlich grellen Schock-Farben überschritten werden muss. Berühmtestes Beispiel aus dieser Rubrik ist das so genannte Makrelen-Design mit den schwarzen, hart abgesetzten Makrelenstreifen. -
Zum anderen Teil der Fragen, die aufgetreten sind: Die überhöhten Vogelbestände jetzt ad hoc durch Bejagung auf einen epidemologisch unterkritischen Schwellenwert zu drücken, wird mit Sicherheit nicht funktionieren, sondern höchstens zu einem "Fest der blauen Bohnen" führen, weil es der Überhang von Jahren und Jahrzehnten der Unterlassung ist, der sich da aufgebaut hat. Man muss die Bejagung aber perspektivisch als notwendige Seuchenbekämpfung akzepieren und durchführen. Ziel muss es sein, einerseits eine den Arterhalt sichernde Bestandsgröße aller Vogelarten - ausdrücklich: auch der Kormorane!!!
- zuzulassen, andererseits aber auch die Vogelbstände so weit zu reduzieren, dass sich nicht erneut ein Überhang entwickelt, der so groß ist, dass er den Nährboden für neue Seuchenzüge bildet. Das wird aber ein derart erhebliches Umdenken unter den Vogelschützern erfordern, dass ich mir sicher bin: Einige werden das Umdenken leider nicht packen.
Was die Ansteckungsgefahr betrifft, muss ich leider passen. Die Infektion erfolgte bei den bekannt gewordenen Fällen vermutlich über die Lunge. Aber dazu musste zuvor in der Atemluft eine Virenkonzentration erreicht worden sein, die so hoch war, dass die körpereigenen Abwehr der Opfer überrannt werden konnte - was im normalen Angelalltag an der frischen Luft vermutlich nie gegeben sein wird. Ich denke, wenn man nicht gerade mit einem infizierten Vogel beim Angeln Mund-zu Mund-Beatmung macht, ihn mit ins Bett nimmt, ihn antatscht und hinterher mit der gleichen Hand ein Vesperbrot vernascht oder aber eine Schwarze Messe zelebriert und dabei sein Blut trinkt, dürfte nichts passieren.Auch sollte man den mit Vogel-Exkrementen verunreinigten Gewässerschlamm vielleicht nicht erst zu Hause mit dem Kopfkissenbezug abwischen und sich anschließend darin schlafen legen...
Ach so! Und tote Vögel bitte am Gewässer liegen lassen und nicht zu einem Geflügel-Frikassee verarbeiten
Für die Meldung/Entsorgung eines zufällig beim Angeln gefundenen toten Tieres bieten sich mehrere Stellen an: Im Normalfall Kreisveterinäramt oder Jagdpächter, im hochakuten Seuchenverdachtsfall meinetwegen auch Polizei oder Feuerwehr. In Naturschutzgebieten außerdem gern auch (frei nach dem Verursacherprinzip) die Naturschutzbehörden.
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Da seit meinem Eintrag einiges zusammengekommen ist, versuche ich es mit einem längeren Beitrag. Zunächst einschränkend: Ich bin kein Mediziner oder Epidemologe, das Kompliment mit dem "Blinker"-Doktor muss ich hiermit ungebraucht zurückgeben.
Zum Thema überhöhte Vogelbestände als Erläuterung: Eine latent in einem Tierbestand vorhandene Krankheit wird nur dann zur buschfeuerartig um sich greifenden Seuche, wenn die Individuendichte pro Flächeneinheit einen kritischen Schwellenwert überschreitet und der Allgemeinzustand der einzelnen Individuen einen kritischen Schwellenwert unterschreitet. Überhöhte Bestände mit durch innerartlichen Stress plus Futtermangel plus ungünstige Witterung geschwächten Tieren ergeben also die ideale Voraussetzung, um aus einer latent vorhandenen, aber zahlenmäßig unbedeutenden Erkrankung eine Epidemie zu machen. Im Umkehrschluss kann also seuchenhafter Verlauf einer Erkrankung als Indikator für überhöhte Bestände gelten. Dass wir es bei uns mit überhöhten Vogelbeständen zu tun haben könnten, legen mehrere Indizien nahe. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden schrittweise immer mehr Vogelarten aus der Bejagung herausgenommen, was deren Bestände anwachsen ließ. Die Landwirtschaft mit ihrer weiträumigen Entwaldung großer Flächen (Europa war vorher bei den Germanen ziemlich geschlossene Laub-Mischwald-Taiga...) und dem ganzjährigen Angebot hochnährstoffreicher Futterpflanzen (Raps, Wintergetreide) verbesserte die Überlebenswahrscheinlichkeit und -rate großer "pflanzenweidender" Vögel erheblich - als da wären: Sing- und Höckerschwäne sowie die verschiedenen Wildgansarten. Die Eutrophierung der Gewässer und das Phänomen der Stadtvögel auf den Parkteichen beim gleichzeitigen Mangel einer ausreichenden Zahl effektiver, bevorzugt am und im Wasser jagender Beutegreifer (Europ. Nerz, Fischotter, Iltis und vor allem Seeadler) ließ auch die Bestände der kleineren Wasservogelarten (versch. Enten, Blessralle) explodieren. (Nettes Ding dazu am Rande: Meck.-Pomms Vogelschutzinseln werden im Auftrage des Naturschutzes von beauftragten Jägern per Fallenjagd nach wie vor gezielt möglichst raubwildfrei gehalten - Raubtiere gehören offensichtlich für Vogelschützer nicht zur Natur, also muss man die Natur/Vögel vor ihnen schützen) Gleichzeitig sind dank Klimaerwärmung auch harte Winter, die früher die Voglbestände zehnteten, selten geworden.
Summa summarum haben sich die Überlebensraten fürs liebe wildlebende Federvieh so dramatisch erhöht, dass die Natur nun mit dem letzten ihr zu Gebote stehenden Regulativ eingreift... die Seuche. Für alle Beteiligten wäre es nach meiner Meinung daher besser gewesen, die Bestände der lieben Tierchen vorher zu regulieren und zu nutzen, bevor die Natur mit der Faust auf den Tisch haut und sagt: Okay, wenn' Ihrs nicht tut, mach ich's jetzt mit Viren... Zum Vergleich: Im Urwald von Bialowicza in Polen, dem mutmaßlich letzten natürlichen Waldgebiet Europas liegt die Vogeldichte nur bei 25-50 Prozent dessen, was wir aus Mitteleuropa kennen. Ein Schalk, wer Arges dabei denkt... -
Um ein ernstes Thema mal mit dem nötigen Ernst zu behandeln: Zum Witzereißen eignet sich das Thema Vogelgrippe wirklich nicht, auch wenn manches derzeit an Aktionismus grenzt und für zentralbeheizte Stubenhocker sehr weit weg anmutet. Auf das Konto verschiedener "Vogelgrippe-Viren", die früher auch mal Geflügelpest hießen, werden bereits drei Pandemien zurückgeführt. Die erste nach dem 1. Weltkrieg 1918 (Spanische Grippe), die zweite 1957 (Asiatische Grippe) und die dritte 1968 (Hongkong-Grippe). Dazu ein Interview-Zitat von Jeffrey Taubenberger, dem Direktor des bei Washington gelegenen Instituts für Molekularpathologie der amerikanischen Streitkräfte (Armed Forces Institute of Pathology, AFIP).
"Die Spanische Grippe von 1918 birgt in sich den Schlüssel zum Verständnis der gegenwärtigen Vogelgrippe. Das beginnt bei der Frage: Wie entsteht eine Pandemie? Bei der Asiatischen und der Hongkong-Grippe 1957 beziehungsweise 1968 passierte, was man als Influenzaforscher erwartet: Ein menschliches vermischt sich mit einem Vogelgrippevirus. Aus dieser Rekombination entsteht ein neuer Erreger. Das war aber 1918 bei der Spanischen Grippe nicht der Fall.
Die Welt: Was geschah statt dessen?
Taubenberger: Ein Vogelvirus, also ein Tiererreger, paßte sich durch Mutationen allmählich an den Menschen an. Genau das gleiche scheint gerade auch beim Vogelgrippevirus H5N1 abzulaufen ... Der Unterschied zwischen einem typischen Vogelgrippe- und dem gefährlichen 1918er Virus besteht erstaunlicherweise nur in etwa 25 bis 30 Veränderungen. "
Das vollständiges Interview unter http://www.welt.de/data/2005/11/10/801166.html
Wer jetzt noch Lust auf Spässken hat: Die Spanische Grippe soll ca. 40 Millionen Menschen getötet haben. Zum Vergleich: Das ist fast so viel, wie der 2. Weltkrieg hinwegraffte. Und falls es der eine oder andere schon vergessen hat: Bei den wenigen bisher bekannt gewordenen Erkrankungen im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Vogelgrippe-Virus lag die "Totenquote" immerhin bei 50 Prozent aller Erkrankungen...Was mich etwas verwundert, und was bisher niemand öffentlich diskutiert hat, ist Folgendes. Bei früheren Tollwut-Epidemien hieß es: Fuchsbestände sind zu hoch, also alle Füchse totschießen. Bei der Schweinepest hieß es: Wildschweinbestände sind zu hoch, also alle Wildschweine totschießen. Und bei der Vogelgrippe heißt es: ... ja, was???
Vermutlich traut sich angesichts der Vogelschutzlobby niemand laut zu vermuten, ob wir nicht zu etwa, vielleicht, unter Umständen, rein theoretisch, eventuell und so weiter... ich traue mich's ja selber kaum hinzuschreiben: zu hohe Vogelbestände haben? Iss nur so'n Gedanke von mir, weil's beispielsweise mittlerweile in jedem Dorftümpel ein Höckerschwanpärchen gibt, wogegen dieser Vogel noch vor über 100 Jahren noch deutlich seltener war und deswegen vom Adel seinerzeit sogar als so genanntes Hochwild nur den wohlgeborenen Herrschaften zur Bejagung freigegeben waren. Das mit den tollen Vogelbeständen können wir auch bei anderen Arten abfeiern, die von der allgemeinen Eutrophierung der Gewässer und der Kulturlandschaft profitieren, so u.a. bei Kormoranen, Wildgänsen und Stockenten. Es ist vermutlich auch kein Zufall, dass die Vogelgrippe ausgerechnet im Dunstkreis von Deutschlands größtem zusammenhängenden Vogelgrippe-Schutzgebietsnetz, pardon Vogelschutzgebietsnetz, dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ausbrach. -
Kleine Nils Master (ca. 5 cm) vor allem, aber dann auch die handgemachten von peter Biedron. Ugly Duckling fing auch, kriegt man aber komischerweise nicht mehr.