Beiträge von Sven Halletz

    Ich bin als Lowrance-Fan vorbelastet, also nicht objektiv. Meiner Meinung nach tut's das gute alte X 75 immer noch - und man bekommt es in Restposten für mittlerweile recht kleines Geld. Norwegen ist das X 85 besser. Die Nachfolge-Modelle konnte ich mangels Gelegenheit noch nicht testen. Ich denke, dass Du da bei den Händlern - u. a. Stollenwerk und Thing Big bessere und detaillierte Auskünfte bekommen kannst.

    Sorry, wusste ich nicht. Dann ist der Wurm an der Pose natürlich absolut okay. Aber Du musst leider auch mit kleineren Fischen rechen, ist nicht ganz so selektiv wie Spinnfischen, leider.

    War schon im Blinker veröffentlicht: kleiner Pilker ( dort auch Jucker genannt), anstelle des Drillings aber 10-15 cm steifes Vorfach mit Einfachhaken, Leuchtperle und Würmern oder Fischfetzen beködert. Eventuell noch ein Spinnerblättchen auf dem Vorfach. Das Ganze wird am Grund aufgeklopft und dann wieder angehoben - aber auf der Stelle, und nicht wie beim Dorschangeln weite Bereiche absuchend! Angehoben wird der Pilker in den Aufwärtsbewegungen maximal auf Vorfachlänge - also besagte 10-15 cm. Die Quappen kommen zum Pilker und beißen dann wie die Lumbs in Norwegen - so, wie auch die gesamte Technik ein bisschen wie Lumbangeln light anmutet. In gut besetzten Gewässern werden es über den Tag unter dem Quappenjucker immer mehr Fische, man bekommt also, je länger man es an einer guten Stelle betreibt, umso mehr Bisse und Fische. Ich habe es am hellerlichten Tag im Zürichsee auf 20 m Wassertiefe kennenlernen dürfen - nachmittags war der Setzkescher mit Quappen voll.

    Sorry, Druckfehler meinerseits: Balance-Jigs waren gemeint! Es gibt sie von Rapala, Rauhala, Nils Master und einigen polnischen Herstellern. Wenn Du ernsthaft an guter Ware in allen Farben und Größen bis in zur absoluten Hechttauglichkeit interessiert bist, dann empfehle ich Dir, bei der nächsten Norwegenreise die Eisangel-Abteilung in einem norwegischen Angelladen zu besuchen. Dort ist diese Abteilung ungefähr so groß wie bei uns ein mittlerer Baumarkt. Naja, nicht ganz, aber fast. Vorher bitte das Sparschwein schlachten und ausweiden...
    Ich habe die besten Erfahrungen mit Rapala und Rauhala gemacht. Nils Master geht auch, fängt aber in meinen Gewässer doch nicht ganz so gut wie die beiden erstgenannten. Scheinen im Gegensatz zu den anderen ein bisschen kopflastig zu sein.
    Eine gute Bezugsquelle mit breitem Sortiment in Deutschland kenne ich zur Zeit leider nicht. Wir haben wohl doch über die Jahre zu wenig Eis für knallharte Balancejig-Geschäftsleute. Vielleicht mal bei E-Bay gucken?

    Auch wenn ich mich jetzt aufgrund anderer, ähnlicher Beiträge noch einmal wiederhole: zwei Drittel der Wassertiefe zum Einstieg (also ca. 7 m). Wenn das keinen Erfolg bringt, flacher fischen!

    Ich kenne den Attersee nicht. Wenn der See groß und tief ist, bestehen ganzjährig Fangchancen - mit den Schweizer Quappenpilk-Methoden. Wenn der See flach ist, ist es je näher am Winter, umso besser. Eine zweite Fangchance besteht dann noch im Frühjahr. Hier bei uns im Norden geben sich immer die letzten Quappen und die ersten Aale gegenseitig die Klinke in die Hand - die Beißzeit überschneidet sich im April/Mai, die der Quappen endet, die vom Aal beginnt.
    Ufernahes Angeln, aber mit mehreren Ruten in verschiedenen Tiefen ist in jedem Fall aufschlussreicher als wild hinauszupfeffern ins Unbekannte. Wenn es Bacheinläufe gibt, sind die davor sich seewärts ins Tiefe erstreckenden Geröllhalden absolute Top-Plätze - aber auch hier gilt, verschiedene Tiefen abzudecken, um die Quappen zu finden.

    Ich habe noch nichts davon gehört, vermute aber, Du meinst Raubfischhaken mit vier statt wie üblich zwei oder drei Flunken. Die sind meines Wissens ?out" und das schon seit vielen Jahren. Außerdem - was soll die vierte Flunke für einen Vorteil bieten? Bei manchen sitzt ja der Anhieb schon mit drei Flunken nicht richtig....

    Okay, ich habe in der Oder auf Zander nie mit Naturköder geangelt. Aber ein freund macht das mit Heavy-Feedern und sehr langen Vorfächern, was bedeutet, dass schwere Bleie und empfindliche Bissanzeige zueinander kommen.
    Zum ?Kunstködern": Du musst nicht mit 30 Gramms schweren Köpfen gegen die Strömung hereinholen! Fische einfach MIT DER Strömung. Also: Stromauf werfen und stromab einholen. Man fischt zwar gezwungenermaßen schneller dank ?Rückenwind" für den Kunstköder - aber glaube ja nicht, dass das keine Bisse bringt! Ich kenne Zeiten, da kriegst Du nur noch so Bisse! Und was für welche!!! Auch der Zander weiß, dass stromab alles ein wenig schneller gehen muss und verhält sich entsprechend. Du selbst kriegst so astreine Bisse und kannst mindestens 10 Gramm leichter fischen...


    Zum Wels: Habe beim Grundangeln bei dieser Fischart keine besonders guten Erfahrungen gemacht - zu viele Kleinwelse. Du musst oberflächenah fischen - mit Diskus-Posen und Stellfischrute im steil aufgestellten Tripod an der Buhnenspitze. Lass die Pose einfach im Wirbelzopf an der Buhnenspitze hinaustreiben und nach 20 Metern in der Strömung pendeln. Dann Freilauf einstelllen nicht vergessen. Das bringt - zumindest im Sommer bei Nacht - mehr Bisse guter Fische. Zwei weitere Methoden: nachts Oberflächen-Spinnangeln mit großen, klappernden Jerkbaits und Tauwurmbündel an der ca. 1 m auftreibenden Unterwasserpose. Letzteres auch mit Kralle, wenn es sein muss. Dann baue aber eine Sollbruchstelle zwischen Blei und der restlichen Montage ein!!! Sonst kostet dich das verkeilte Blei in der Steinpacke den Erfolg in letzter Minute!!!

    Können ja - man kann schließlich auch im Sommer Schlitten fahren. Aber ob es sinnvoll ist, sei dahin gestellt. Ich will hier keinen Hehl daraus mache, dass ich derartige Köderfisch-Importe ablehne, weil man nie weiß, was man sich alles an den Fremdfischen klebend an Krankheitserregern mit einschleppen kann. Nur zwei Stichworte aus der jüngsten Vergangenheit (allerdings nicht unbedingt orfen-spezifisch): Ergasilus-Kiemenkrebschen und Karpfen-Herpes. Jeder guter Raubfischangler sollte die Basics draufhaben - und dazu gehört auch Köfis stippen bzw. senken. Ist sportlicher als Orfen kaufen und außerdem gesünder fürs Gewässer.

    Tut mir leid, ich habe von Quappen im Neckar auch noch nichts gehört. Vermutlich gibt es da zwei Probleme: 1. Quappen wollen kaltes, sauerstoffreiches Wasser nach Möglichkeit auch im Sommer. 2. Quappen wollen wandern können - ohne Staustufen usw. dazwischen.
    Meines Wissens bietet der Neckar als industriell aufgeheiztes und begradigtes Gewässer beides nicht - tut mir leid, Euch im Süden entgeht da etwas sehr Schönes. Fahr' mal an die Alpenseen, da geht was in Sachen Quappen! Und hör dich in der möglichen Zielregion vorher per Telefon bei den Gerätehändlern vor Ort um, damit es nicht völlig eine Fahrt ins Blaue wird.

    Den NOK kenne ich nicht. Ich kann nur von den mir bekannten Zanderverhältnissen (Elbe, Havel, Oder, Peenestrom) ausgehen. Da findet sich der bessere Zander im Winter unter folgenden Bedingungen: tiefes, ruhiges Wasser mit hartem Grund ABER das bitte möglichst sehr dicht an der harten Hauptströmung!!! Also Hafen-MÜNDUNGEN, der strömungsnahe Bereich von Seitenbuchten, der strömungszugewandte Anfang von Parkbuchten für Schiffe usw. Außerdem ist meine Erfahrung, dass Klein- und Großzander nicht so gerne dicht beeinander stehen - zumindest aus Sicht der Kleinen. Denn der große Zander verschnabuliert den kleineren Nachwuchs auch mal ganz gern, wie ich durch diverse Magenproben besserer Zander erfahren habe....
    Last, but not least: der große Zander ist ebenso wie der große Hecht kein Kostverächter, vor allem im Winter nicht. Wenn er seinen Hintern bewegt, soll es sich lohnen - das wäre bei hand- statt fingerlanger Beute schon mal der Fall....

    Ich mag's hart, härter - bretthart!!! Wenn sich ein Hecht oder Zander wie ein Pittbull im Gummi verbissen hat, dann hilft nur noch ein Anhieb, der stärker ist als ein Pitbullbiss, um die Haken trotzdem zu setzen. Mit doppelt weichgespülten Forellenrütlein geht da gar nichts mehr. Mein Inbegriff von ideal brettharten Ruten sind die Uli Beyer Spezial und die Berkley Vertic. Allerdings muss man die brettharten Ruten in der Endphase des Drills mit einem weichen Handgelenk kompensieren - ist aber 'ne reine Übungsfrage.

    Gummis im Winter größer. Für Zander nehme ich gut handlange, für Hechte ab handlang aufwärts...
    Meine Lieblingsfarbe ist Silberglitter - das geht immer. Allerdings kommt im Winter oftmals tabakbrauner Rücken mit perlmuttweißem Bauch besser. Wenn einer weiß, warum, bitte melden :oops:

    jetzz muss ich mich schon wieder outen. Also, ja, ich bin Spinnfischer, ABER...
    ...an stehenden Flachgewässern wie hier beschrieben habe ich eher Zander mit kleinen natürlichen Köderfisch nachts auf Grund gefangen. Dann jagt der Zander auch ganz flach in Ufernähe - wo man mit dauernd neu einplatschenden Kunstködern mehr beunruhigen als fangen würde. Wenn Zander in so kleinen, flachen Gewässern unbedingt mit Kunstköder, dann mit langsam geführten, aber lebhaft arbeitenden Wobblern in den Dämmerungsstunden. Gummi kommt hier meiner Erfahrung nach nicht so gut.

    Wie wäre es mal mit Köderfisch? Das ist der einzige zuverlässige Köder an überangelten Stellen, den ich kenne. Außerdem - auch wenn es viele deutsche Motorposenangler immer noch nicht glauben wollen - ist der tote, große Köderfisch auf Grund viel besser als man annimmt. Ich meine das aus eigener Erfahrung: Ich habe einige sehr gute Hechte tatsächlich mit dem wirklich toten großen Rotauge ausgesessen - an überangelten Stellen, wo selbst bei einem eingefleischten Spinnangler wie mir vorher alle Kunstköder-Künste versagt haben. Es geht, aber man braucht Sitzfleisch. Und: Es darf dort keine Wollhandkrabben geben, sonst wird man irre - SMILE.

    0,25er geflochtene, Heavy Spin mit 100 bis 150 Gramm Wurfgewicht und 'ne dicke Spinnrolle eines namhaften Herstellers (wir wollen hier doch keine Schleichwerbung machen, oder). Viel wichtiger scheint mir aber, dass Du Möglichkeiten hast, auf ein Boot als Landehilfe zurückzugreifen. Ich spreche da aus eigener, bitterer Oder-Erfahrung: Es gibt immer den einen, für den selbst das ?heavy-ste" Gerät nicht heavy genug ist... Im Grund eingespültes Treibholz vom letzten Hochwasser hebt man auch mit 150 lbs Gerät nicht mehr....

    Deine Beschreibung hört sich nach Baggersee an, und die sind schwierig. Als Versuch einer Ferndiagnose: Ich würde es jetzt im Winter mit Ansitzangeln plus Naturköder an sehr steilen Abbrüchen auf verschiedenen Wassertiefen probieren und auf Tiefen zwischen 5 und 10 Meter beginnen. Auch das Freiwasser ist einen Versuch wert, wenn es dort Futterfisch gibt. Aber verhau' mich nicht, wenn Du am nächsten Wochenende deinen einzigen Biss im Flachen kriegst - mit Ferndiagnosen ist das immer so eine Sache...