Beiträge von Sven Halletz

    Denke auch, dass das der richtigere Weg ist: Erstmal verschiedene Ruten probieren, die man schon im Schrank hat, und sich auf diese Weise in die neue Angelmethode reintasten und reinfinden. Dann stellt man irgendwann mit zunehmender Erfahrung von ganz allein fest, ob man 'ne neue Rute braucht oder nicht.


    War bei meiner Eingewöhnungsphase ins Dropshotting genauso: habe verschiedene Ruten aus meinem Geräteschrank ausprobiert und deren Vor- und Nachteile für die neue Methode zu spüren bekommen bzw. kennengelernt. Am Ende bin ich bei meiner ursprünglich fürs UL-Spinnfischen gekauften Berkley Skeletor hängen geblieben - und habe mir so das Geld für eine neue DS-Rute komplett gespart (wobei man andererseits für die Skeletor sicherlich zwei andere Ruten bekommen hätte - sparen ist also relativ. ;) )

    Die Godfather ist von Länge, Grifflänge und Leistungsdaten her okay fürs Boots-Dissen - eine klassische Vertikalrute eben. Leider hatte ich sie noch nicht in der Hand. Habe nur gehört, dass sie für eine Rute dieser Klasse sehr straff ausfallen soll. Das wiederum würde mich persönlich an einer DS-Rute stören.


    Ansonsten gibt es im Henk Simonsz Programm bei SPRO auch günstigere Vertikalruten, die außerdem auch weicher ausfallen. Mal da hinein schauen...


    Abgesehen davon: Wo Liebe hinfällt, und wenn Du Geburtstag hast, und außerdem sind Ruten nur so gut, wie man sich mit ihnen einfischt. Ich hab' da zum Beispiel ne uralte Cormoran Powergrip in 2,40 mit 40 Gramm WG, die ist jetzt im Laufe der Jahre so weichgeprügelt und weichgedrillt, dass es die perfekte DS-Rute vom Boot ist. Meine Meinung ist immer: Innerhalb gewisser Grenzen ist ein Rute immer nur so gut wie der Mann am Griff. Oder anders: Einer Rute ist es egal, auf und mit was sie gefischt wird - aber nicht, von wem! Also, wenn die Godfather Dir gefällt, dann werde damit der Godfather of Dropshotting. Meinen Segen hast Du. ;) ;) ;)

    Frage:
    Hat das Dropshotting eigentlich auch Nachteile, außer dass Dropshotzubehör schwieriger zu bekommen ist als "normales" Spinnfischerzeugs?


    Antwort:
    Yes, Sir! Vor allem für'n Barschbestand, wenn man gern frittierte Barschfilets wegschnurpselt... :D :D :D


    Und dieser hier:
    Außerdem versaut es moralisch ungefestigte Angler, weil die später immer denken, dass man bei anderen Spinnangelmethoden auch ständig so viel fängt... :D :D :D


    Okay, einen hab' ich noch:
    Der größte Nachteil vom Dropshotting ist, dass man auf einmal keine Pilker, Spinner, Zocker, Tunker, Plantscher, Wobber, Blinker und all das Gedöns mehr braucht. Schade, schade um das viele Geld, was das alles mal gekostet hat. Jetzt fliegt's in die Mülltonne und vergammelt auf der Halde... :D :D :D


    Okay, aber wirklich als allerletztes:
    Wenn man seinen Enkeln jemals Rede und Antwort stehen muss, wieso man früher tatsächlich eine Zeitlang mit Bleikopf am Köder getwistert hat, kann man eigentlich nur (um sich nicht völlig lächerlich zu machen) mit den Schultern zucken und sagen: Ich war jung und brauchte das Geld... :D :D :D


    Und jetzt iss abba wiedda gut! ;) ;) ;)

    Sollmerma voll in äscht aus datt Nähkästlein plauschen??? Wird dann aber 'n halber Blinker-Artikel und ist damit schon kostenpflichtig. Zahlbar wahlweise in Gummibärchen, Dropshotködern oder Illex&Luckycraft-Wobblern. Zu überweisen im geschlossenen Paket an die Redaktion, Kennwort: Was Deadbaitangler schon immer wussten, aber bisher nie zu erzählen wagten... :lol: :lol: :lol:


    Deadbait-Secrets, ad 1:
    Der Altarm ist überwiegend flach (ca. 1,5 m oder weniger), relativ klar und vielleicht auch stark verkrautet. Außerdem herrscht Seitenwind.
    Man nehme eine Wasserkugel, ein etwa meterlanges Vorfach und einen nicht zu kleinen toten Köfi (Rotfeder o.ä.). Wasserkugel fest auf der Hauptschnur, Köfi unbeschwert und unbehandelt (also Schwimmblase heil!) 'nen Meter dahinter mit Maulköderung. Man werfe so aus, dass der Schnurbogen voll im Seitenwind liegt. Der Köfi wird an der Oberfläche durch den Seitenwind im Schnurbogen herumgetrieben - so dass man dank Winddrift große Bereiche absucht. Ist der Köfi ans Ufer herumgetrieben, nimmt man ihn raus und wirft neu aus - im Laufe des Tages an immer neuen Stellen. Wenn es irgendwann an der Oberfläche rauscht und WOSH macht, hast Du nen Biss. Das Ganze ist wie eine Mischung aus Schlepp- und Spinnangeln, nur dass der Wind dran schuld ist. Und für den Wind kannst Du ja wohl nichts, oder? Wenn es tiefer ist, kannst Du statt Wasserkugel mit Hechtproppen und Bleibeschwerung so auch tiefer fischen - der Seitenwind machts! Das ist Spinnangeln mit totem Köderfisch, ohne spinnzuangeln - eine besonders böse Methode, die mir schon viele Hechte brachte... :badgrin:


    ad 2:
    Der Altarm ist um 2 Meter tief, und Du hast keinen Seitenwind oder nur ganz schwache Drift.
    Dann geht die gute alte Hechtproppenmethode mit Rückenköderung - genau so, wie früher mit Lebendköder geangelt wurde. ABER: Der tote Köfi wird vorher ausbalanciert, damit er gerade-aufrecht im Wasser schwebt wie ein lebender Köderfisch. Das musst Du im Flachwasser optisch testen. Und bewerkstelligt wird das mit Stücken von dicken Nägeln, die du schon vorher zu Hause mit der Zange oder Säge abgezwackt oder zurecht geschnitten hast. Die werden dem toten Köfi mit der Arterienklemme durchs Waidloch in den unteren Bauchraum eingeführt und balancieren ihn aus wie der beschwerte Kiel es mit einem Segelboot macht. Die Schwimmblase gegebenenfalls kaputt pieken, damit der Köfi nicht zu viel Blech im Bauchraum braucht. Pose so einstellen, dass der Köfi nen halben Meter über Grund schwebt - und dann ab dafür...


    ad 3
    Du angelst auch auf Friedfisch und hast schön angefüttert. Irgendwann werden die Bisse weniger, weil der bitterböse Unterwasserwolf um Deinen Futterplatz schleicht und das kleine Rotkäppchen, äääh Rotäuglein fressen will. Dann reicht es, ca. einen Meter neben der Futterstelle ein ca. 10 bis 12 cm langes Appetithäppchen an einer ganz leichten (ganz leicht ist wichtig!) Grundmontage auf Grund zu legen. Ich nenne diese Methode Bonus-Methode, weil ich meistens weiter stippe und den Hecht als Bonus nebenbei fange. Deswegen auch die Grundmontage - so treibt der Köfi nicht willenlos umher und in die Stippmontagen hinein oder über den Futterplatz hinweg. Wenn der Hechtbestand im Altarm halbwegs okay ist, wirst Du einen Schreck kriegen, wie viele Unterwasserwölfe an manchen Tagen um den Futterplatz schleichen. Mein Bestergebnis mit der Bonusmethode an einem Nachmittag waren fünf Hechte, mein größter Hecht auf diese Weise 95 cm - fand ich damals ganz okay. Außerdem kommen (wenn vorhanden) Zander, Aale, Rapfen und große Barsche als Beifang vor, worüber ich auch nie wirklich böse war. Deswegen auch den Köfi hierbei nicht zu groß wählen - man möchte sich doch alle Chancen offenhalten, oder nicht?

    Also, falls Geld nicht unbedingt die Rolle spielt: Jackson STL DS Boat 2,30 m, 5 bis 38 g Wurfgewicht - ist speziell fürs Dropshotten vom Boot unter deutschen Bedingungen konzipiert.
    Falls Geld 'ne Rolle spielt (schließlich müssen die Dropshot-Shops ja auch überleben, damit wir in Zukunft unseren Ködernachschub gesichert haben('8)'), guck mal ob Dein Geräteschrank nicht irgendwo eine kurze Spinne zwischen 1,80 und 2,40 hergibt, die unter die Rubrik Forellen- oder Barschrute fällt und für die Du sonst keine vernünftige Verwendung hast. Die Rute darf aber keinen zu langen Griff haben. Wenn Du die Rute ausbalanciert in der Hand hältst, und das Griffende erreicht den Ellenbogen oder reicht sogar darüber hinaus, ist das besch...eiden.
    Alternativen fürs Boot, die man guten Gewissens einsetzen kann, sind die weicheren Vertikalruten für den Holland-Style - mit denen kann man auch dropshotten. Aber auch hier gilt das für die Grifflänge gesagte!

    Wattis habe ich in Blankenese als Köder nie probiert ? war mit den Tauwurmfängen ja schon immer zufrieden. Weiß aber von BLINKER-Meeresspezi Holger Freese, dass sie in der Elbe funktionieren. Und zumindest bei der Winterbuttangelei im Bereich Hamburg zieht nach meinen eigenen Erfahrungen der Wattwurm auf Butt so gut wie im Meer - und wir hatten im November (!!!) dabei auch Beifänge in Form von Aal und großen Stinten. Wenn also Wattis problemlos zu beschaffen und die Tage auf Schweinesand auch am Leben und damit als Köder brauchbar zu halten sind, spricht nichts dagegen. Ich selbst würde mich aber mit der einen oder anderen Dose Tauwürmer in der Hinterhand aber auf der sichereren Seite fühlen ? falls die Wattis alle abnibbeln zum Beispiel.


    Ob man die Nacht durchangeln muss, bezweifle ich. Ich hatte meist schon vorher den Sack zu, wie man so schön sagt. Habe nie länger als 24 oder 1 Uhr geangelt. Entweder läuft der Aal in dieser Zeit, dann reicht?s schon bis dahin. Oder der Aal läuft nicht, und dann muss man sich den Rest der schlechten Nacht nicht auch noch sinnlos um die Ohren hauen.


    Die Frage mit den Bleien kann ich leider nicht beantworten. Da ich in den Buhnen geangelt habe, reichten mir Bleibirnen zwischen 50 und 75 Gramm. Das dürfte für den Hauptstrom aber zu wenig sein. Bei der Winterangelei auf Butt haben wir im Strom geangelt und dabei Bleikugeln (aus der Karpfenangelei) zwischen 80 und 120 Gramm benutzt: Ausgeworfen und dann rumkullern lassen, bis sie endlich liegenblieben - und das fing dann auch.

    Hallo Schleienfan,


    darf man auf Schweinesand angeln? Müsstest Dich noch mal schlau machen, denn eventuell könnte das ein Naturschutzgebiet sein - und dann würde ich es mit der Angelei lieber bleiben lassen...


    Ich habe eine Zeitlang fast genau gegenüber auf Aal geangelt, in den Buhnen bei Blankenese. Topköder waren für mich immer Tauwurmstücke am 8er Aberdeenhaken. Stücke von weichen Wollhandkrabben sollten nach Meinung einheimischer Angler zwar deutlich besser sein, aber in punkto °stressfrei in beliebiger Menge zu beschaffen° ist der Tauwurm eigentlich unschlagbar. Und mit den Aalfängen war ich im Großen und Ganzen auch immer zufrieden. Beifänge sind ebenfalls möglich: Güstern, Rotaugen, Brassen, Kaulbarsche und Flundern hatte ich eigentlich immer mal mit dabei. Nimm ausreichend Würmer, Ersatzhaken und Ersatzbleie mit, denn die Wollhandkrabben können mitunter ganz schön nerven.
    Am besten beisst der Aal übrigens, wenn das Wasser aufläuft - auch dann, wenn ansonsten die helle Sonne scheint. Die absolute Spitzenkombination auf Aal ist aber auflaufendes Wasser plus hereinbrechende Dämmerung - dann geht's normalerweise gut ab.


    Zu Zander kann ich nichts sagen, denke aber, dass (wie überall in der Unterelbe) Gummifische mittlerer Größe in Gelb und Weiß nicht verkehrt sein können. Wie schwer die Bleiköpfe dafür sein müssen, entzieht sich aber meiner Kenntnis - kenne die Bedingungen ja nicht auf dem Schweinesand. Wenn Zander mit Naturköder beangelt werden sollen, dürfte dort unten Stint unschlagbar sein - aber woher nehmen, und nicht stehlen? Kann mich beim Aalangeln an Tage erinnern, an denen der Jungstint manchmal im freien Wasser von den Zander (und vielleicht auch Rapfen und Barsch?) zu regelrechten Kesseljagden zusammengetrieben wurde und dann von oben die Möwen mitmischten. "Die Möwe sticht", sagt man in Norddeutschland, wenn dieses Phänomen auf den großen Binnenseen auftritt. Leider fanden die Zanderjagden immer außerhalb der Angelreichweite statt, und Boot hatte ich leider nicht. Wenn man da mal hinkäme, wäre vielleicht auch leichter Spinner oder Wobbler ein Topköder?!

    Meine Erfahrung mit Nachläufern ist die: Der nachlaufende Hecht hat zwar grundsätzlich Interesse an Beute, aber das von uns unterbreitete Angebot entspricht nicht ganz seinen Erwartungen. Psychologisch so ähnlich wie beim Baggern in einer Bar: Da wirft sich einem die barbusige, üppige Brünette mit Verve an den Hals, aber man beißt nicht an, weil man eher auf die zierliche und schüchterne Blondine im Hintergrund steht. Ich biete daher zunächst beißunlustigen Nachläufern meist auch eine mundgerechtere Blondine ähhhh, einen kleineren Wobbler in anderen Farben an. Häufig ist im zweiten Akt der Griff zu naturgetreuen Suspendern sehr erfolgreich (Klassiker in solchen Situationen: Arnaud 110 von Illex oder California Realbait von Lucky Craft). Wenn diese Nummer nicht zieht, gehen die nächsten Würfen mit einem nur knapp fingerlangen, schön bunten Wobbler raus (z.B. Bfreeze oder Pointer von Lucky Craft). Wenn das auch nichts hilft, müssen unbeschwerte Softbaits das Ruder rumreißen.
    Tja, und manchmal hilft auch das nichts - und dann geht man sinnvollerweise in die nächste Bar und betrinkt sich vor Kummer. Wer dabei genügend Ausdauer mitbringt, kann sich dann mit etwas Glück wenigstens über eine Nachläuferin in Form einer drallen Brünetten freuen, obwohl man lieber die zierliche Blonde gehabt hätte, aber das ist dann auch kein Problem mehr, weil: Nothing makes a woman look better than three cocktails inside a man.
    PS: Ich empfehle zu solchen Anlässen immer Mojito, weil die frischen Spearminzenblätter darin zur Mundgeruchbekämpfung geeignet sind, falls man die Zahnbürste im Boot vergessen haben sollte... Außerdem war das Ernest Hemingways Leib- und Magen-Getränk, unter dessen Einfluss er u.a. "Der alte Mann und das Meer" schrieb. Wobei einem dann wiederum das Ende von Hemingway (Selbstmord) doch zu denken geben sollte... Naja, wenigstens hat der keine Probleme mit Nachläufern mehr! :badgrin: :badgrin: :badgrin:

    Bewährte, weil fangende Rapfen-Schnapfer sind


    1. Mepps Aglia long, silber - in Gr. 0 bis Gr. 4, je nach Tagesform und Beutefischgröße, bei der Notwendigkeit großer Wurfweiten gern auch mit Barschzockern als Vorschaltblei ca. 50-70 cm davor .


    2. Der Blubb - aber nicht der von dem Verona "Dativ" Feldbusch, sondern weißer Maraboustreamer ca. 1 m hinter Wasserkugel - und dann ruckweise "blubbend" einholen.


    3. Mini-Wöbblers in schlank von Rapala bis Illex (Strömungstauglichkeit testen!).


    4. Kleine Softjerks und Twisterlinge an kleinen Tungsten-Jigköppe, bevorzugt in Farben silberglitter, rauchglitter und weiß.


    EXTRATIPP: Tagsüber scheinbar unfangbare Renitenz-Rapfen drehen nachts völlig an der Uhr - und an der Rollenbremse. Dann sind Wobbler die rechte Rapfenmedizin. Nimm etwas stärkeres Gerät mit und eventuell 'ne Ersatzrute: Die Nighthunter sind wirklich nicht die allerkleinsten aus der zahnlosen Sippe. Und manchmal rummsen die so rein, dass man froh ist, wenn 'ne Ersatzrute im Auto liegt... ;) ;) ;)

    Zitat von Schraube

    Asoo ist das! Na dann muss ich das mal ausprobieren. Sonntags ist am Kanal kaum Strömung ;) Das wird dann wohl mein Testtag werden.


    Ich kann ja noch als kleine Motivation für den 1. Mai (Ihr wisst schon, der wichtigste Tag im Jahr eines Hechtanglers - der Tag, der nur deshalb Feiertag wurde, damit jeder sofort Hechtangeln gehen kann, wenn die closed season endlich endet... :badgrin: ) zum Antesten noch Folgendes mit auf den Weg geben. Frei nach der Fairy-Ultra-Werbung: Während Villabacho schon über Total-Rundum-Verblinkerung bzw. Vollends-Absolut-Herausangelung aller maßigen Hechte stöhnte, wurde in Villariba mit Softjerks noch immer kräftig gedrillt. Und jetzt huschhusch ab in die Apotheke, denn ihr braucht nun für die nächsten sechs Tage 3,5 Kilo Beruhigungstabletten, damit ihr nachts überhaupt noch durchschlafen könnt und nicht neben der für den D-Day geputzten und gewienerten und aufgeräumten Softjerk-Schachtel voller vormontierter Köder völlig erschöpft zusammenbrecht...
    :badgrin: :badgrin: :badgrin: :badgrin: :badgrin: :badgrin: :badgrin:

    Zitat von Molenangler


    1. Wie würdet ihr den Köder führen, wenn ihr auf größere Distanzen führen, gerade in Bezug auf Kurbeltechnik, Rutenhaltung etc.


    Rutenhaltung 45 Grad plusminus schräg nach oben, Winkel zwischen Schnur und Rute idealerweise 90 Grad. Ich führe den Köder so, dass das Blei auf dem Grund liegenbleibt, und jerke den Köder dann mit unterschiedlich langen, aber immer deutlich ausgeprägten Pausen an, indem ich unterschiedlich heftig den Schnurbogen anlupfe bzw. glatt ziehe bzw. glatt schlage und dazwischen wieder Ruhe einkehren lasse.
    Die Intensität und die Häufigkeit im Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe hängt von der Wassertemperatur und Temperament/Tagesform der Fische ab. Einzige Faustregel: Je kälter, desto ruhiger und gemäßigter das Ganze und desto sparsamer die Bewegungen. Ansonsten ist erlaubt, was gefällt bzw. Fisch bringt.
    Das Blei wird erst angehoben, wenn ich den Köder für einen halben Meter bis Meter versetzen will. Ist das Blei wieder auf dem Grund angekommen, beginnt das Spiel von Neuem. Für die Uferdistanz-Dropshotterei eignen sich nach meiner Meinung übrigens die Kugelbleie besser als die Stabbleie, auch wenn die Kugeln den Nachteil haben, dass sie irritierend über den Grund ruckeln und dabei die Bisserkennung erschweren und sich auch häufiger verhängen als die Stäbe.



    Zitat von Molenangler

    2. Ich habe u.a. auch mit Seitenarm gefischt, und zwar nach dem Knoten, den Sven hier einige Seiten vorher gepostet hat. Leider hat sich des öfteren der Köder um die Hauptschnur gewickelt. Wie konnte das passieren, wo könnte ich fehler gemacht haben?


    Wenn sich der Seitenarm nur hin und wieder mal einwickelt, ist das normal - so wie beim Spinnfischen, wo man damit leben muss, dass sich gelegentlich mal der Köder überschlägt. Wenn das aber öfter passiert, ist meist der Seitenarm zu lang oder das Vorfachmaterial zu dünn bzw. zu weich. Kleines, aber ebenso wichtiges Detail: Wenn der Seitenarm gebunden wird, entsteht zuerst ein Beifängerknoten mit Schlaufe. Diese Schlaufe muss ja nun aufgeschnitten werden, um den Seitenarm zu bekommen. Nach meiner Meinung muss das am oberen Strang geschehen, der dichter an der Hauptschnur sitzt! Dann "steht" der Seitenarm einen Tick besser ab, als wenn man den unteren, den zum Blei hin gerichteten Strang aufschneiden würde - und es gibt ebenfalls weniger Tüddel.

    Zitat von Holger Wulf

    Schleppen ja, aber nicht nur! Meine Zocker-Kiste kommt auf alle Fälle mit. Vielleicht können wir ja auch Sven Halletz zu einem kleinen Dropshot-Kurs überreden? Sven, hallo SVEEEEEEEEENNNN!


    Nein, nein und nochmals nein! Ich habe den Müritzfischern in die Hand versprochen, dem Forumstreffen fernzubleiben und alles, was mit Dropshot zu tun hat, zu diesem Anlass unter Verschluss zu halten, um die Barschbestände nicht zu gefährden. Nachdem sich nämlich herumgesprochen hat, wie gut Dropshotting auf Barsche funktioniert, hat sich bei so manchem Berufsfischer damit auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Kormoran nur die zweitschlimmste Gefahr für die Fischbestände ist. :) :) :)
    Nein, nein - und vielleicht doch ja? Eventuell komme ich doch und plaudere zum Thema Dropshotting aus dem Nähkästlein. Dann stelle ich aber drei Bedingungen:
    1. Ich komme mit meinem eigenen Boot und bilde mit LiWu (ist bereits in der Teilnehmerliste gelistet :!: ) ein Fishing-Team.
    2. Neben diversen Biersorten-Degustationen werden auch gesunde, revitalisierende Flüssigkräuter aus den verschiedenen Herkunftsregionen der Teilnehmer zur inneren Anwendung gebracht. Spontan fallen mir dazu u.a. ein: Alter Lohhäuser, Wurzelpeter, Fläminger Jagd, Zorger Wiesenkräuter, Zinnaer Klosterbruder, Walcher Zirbenspitz, Schierker Feuerstein... Wer neben dem Fischereischein auch einen Jagdschein hat, darf mehrere Liter der bekannten Hochsitz-Cola mit dem Keilerkopf mitbringen. Und der einzigste wahre Ostfriese der Neuzeit darf meintwegen auch Küstennebel ins Rennen schicken, weil zu vorgerückter Stunde ohnehin niemand mehr den Unterschied zwischen Nebelhorn und Matterhorn erkennt.
    :!: Wichtiger Hinweis: Das Ganze dient aber nicht etwa als Grundlage für ein potentielles Komasaufen!
    Es geht hierbei vielmehr darum, mit einfachsten Mittel sicherzustellen, dass auch Anfänger im Dropshotting am nächsten Tag ohne großes Üben auf Anhieb das ganz spezielle Händezittern hinkriegen, welches der fängigen Köderführung beim Dropshotten so zuträglich ist - nämlich dann, wenn der Kräutergeist dem Körper wieder entweicht.
    :!:
    3. Die Müritz wird nach unserem Forumstreffen von allen Teilnehmern freiwillig für zehn Jahre flächendeckend zum Fischschonbezirk erklärt, damit sich die Fischbestände wieder erholen können.

    Beim Schleppangeln darf es etwas mehr sein - schließlich sind auch die Fische im Jahresdurchschnitt etwas größer. Ich plädiere für 0,40er bis 0,45er. Außerdem geht es ja nicht nur nach absoluter Tragkraft, sondern auch nach Alltagstauglichkeit. Und da hat immer eine Schnurstärke die Nase vorn, die etwas dicker ist als rein rechnerisch notwendig. Dadurch hat man
    1. Reserven bei der Materialstärke gegen Mikrobeschädigungen wie Knick- und Scheuerstellen sowie Abrieb in Downriggerklemmen, desweiteren
    2. Kraftreserven gegen Drillfehler und High-End-Fische sowie
    3. Reserven für unerwartete Zwischenfälle wie muschelbewachsene Hindernisse, böse Hänger und Quereinsteiger wie Welse oder von außen gehakte Graser.
    Da man beim Schleppen ohnehin nicht werfen muss, macht sich die höhere Schnurstärke im Handling kaum negativ bemerkbar.

    Mich würde mal interessieren, ob Softjerks aus Elastomeren oder Gummi eine ernstzunehmende Alternative zu herkömmlichen "Hartjerks" aus Holz oder Hartplastik sind. Wie sind Eure Erfahrungen dazu? Hat das überhaupt schon mal jemand probiert?

    Zitat von Forellenschreck

    Hallo Leute, ich will demnächst vom Boot aus Schleppender Art auf Hecht angeln. Für das boot besitze ich auch einen Downrigger. Nun meine Frage: Brauch ich zum Downriggerfischen eine spezielle Rute, oder genügt eine ganz normale Dorsch-Bootsrute mit 1,80cm . Welche Rolle würdet ihr verenden: Stationär oder Multirolle und welche Schnur ? geflochten oder Mono :?: ! Bitte um Hilfe! Danke und Petri


    Downriggerruten werden überspannt (krumm) in den Rutenhalter gestellt und stehen dort so stundenlang. Das hält keine Kohlefaserrute lange aus - egal, ob sie nun Dorschrute oder sonstwie heißt. Früher oder später droht Bruch durch Materialermüdung.


    Also muss eine spezielle Downriggerrute her. Oder die gute alte Bernsteinfarbene von Opa in der stabileren Ausführung. :!: :!: :!: (Man kann ja neue Futschi-Sick-Ringe draufwickeln, damit es ein bisschen stylisher aussieht :lol:) Hintergrund dieses Geheimnisses: Sowohl neue Downriggerruten als auch Opas alte Bernsteinfarbene sind aus Glasfasermaterial - und das kann stundenlang vom Downrigger krummgezerrt werden, ohne zu knacken.

    Zitat von Molenangler

    Wie siehts eigentlich aus, wenn wirkliche stark erhöhte Hechtgefahr besteht, ich aber trotzdem gerne Drop-Shotten will? Hard-Mono als Seitenarm? Ist das denkbar? ( ich will jetzt hier keine Kommentare a la Hard-Mono ist scheiße usw. hören!!! )


    Wer unbedingt mit Stahlvorfach dropshotten will (oder glaubt, es zu müssen), sollte sein Rig mit Standouthaken (u. a. bei americantackleshop und AS-Tackle erhältlich) montieren. An der oberen Öse wird das Stahlvorfach mit Quetschhülse wie üblich montiert und dann weiter in Richtung Hauptschnur wie bei allen anderen Raubfischmontagen weiterverarbeitet (Wirbel, Einhänger, etc.pp.). Außerdem bindet man in die obere Öse als zweites auch ein Stück dünnes Fluorocarbon ein, führt das FC aber anders als das Stahl dann nach unten durch die zweite Öse des Hakens und macht dann darunter wie beim DS üblich das Blei fest.

    Fakt ist aber: In sehr sichtigen Gewässern gibt's mit Stahl am DS-Tackle im Vergleich zu Fluorocarbon weniger Bisse, wenn das Gewässer nur einigermaßen regelmäßig beangelt wird. Und/oder mehr Fehlbisse...

    Tja Markus, dass Dir keiner geantwortet hat, sollte Dir zu denken geben. Zu fragen, wann wo und wie Hering in Stralsund läuft, ist ungefähr genauso, wie einen Kneiper auf Sankt Pauli zu fragen, wo man dort ein Bier kriegt... :)
    Aber da es bekanntlich keine dummen Fragen gibt: In Stralsund hat es sich bereits gelohnt, und es lohnt sich auch noch weiterhin - erfahrungsgemäß bis Anfang Mai, um genau zu sein. Heringe und Hornhechte geben sich in Stralsund nämlich die Klinke in die Hand - d. h. dort fängt man auch noch Heringe, wenn an vielen anderen Landangelplätzen entlang der Küste der Hering schon lange wieder "weg" ist. Allerdings dann nicht mehr dezitonnenweise...
    Topstelle ist der Rügendamm. Allerdings ist der auch top-überlaufen, weil diese Geheimstelle auch ungefahr 3,8 Millionen weitere Heringsangler kennen... Manchmal wird dort im Dreischichtsystem geangelt, außerdem braucht man spitze Ellenbogen und starke Nerven und immer ein Ersatzpaternoster lose griffbereit in der Jackentasche... komfortabler ist da auf jeden Fall ein eigenes oder ein Leihboot, letzteres u.a. in Altefähr zu bekommen.

    Gestern Rostock mit zwei Leuten von 11 bis 17 Uhr: ca. 260 Stück - obwohl die Einheimischen gesagt haben, dass der Hering "nicht so richtig" da sein soll. Und jetzt das große ABER: Soweit erkennbar, waren wir die einzigen, die so gut gefangen haben. Bei den anderen Anglern ging es (natürlich nur soweit wir's beobachten konnten) eher sehr schleppend zur Sache. Wir konnten aber auch erkennen, woran es lag. Häufigster Fehler: zu schweres Blei bzw. Pilker am Paternoster. Einige fischten mit 100-Gramm-Monstern, wo uns 25-Grämmer völlig ausreichten. Der am zweithäufigsten zu beobachtende Fehler: Die Bewegungen, mit denen die Paternoster durchs Wasser gezogen wurden, erinnerten bei vielen an Leistungstraining für olympisches Hammerwerfen oder Achter ohne Steuermann, aber nicht an Heringsangeln. Wir dagegen haben unsere Paternoster einfach nur langsam über den Grund gezuppelt und dabei die Bleie meistens gar nicht angehoben. Man blieb zwar gelegentlich am Grund hängen und ich büßte ein paternoster sogar komplett ein, aber unterm Strich hat diese passive Technik trotzdem voll gefunzt - und gezeigt, dass der Hering trotz Unkenrufen doch "voll da" ist. Vielleicht ist's ja woanders ähnlich? ;)

    Alte Hornhechtküstenanglerregel lautet: 10. Mai sind sie absolut sicher da - egal, ob dann der Raps gerade blüht oder verwelkt, egal, ob es stürmt, regnet oder die Sonne gerade scheint. Der Wetterbonus, so die Erfahrungen der vergangenen Jahre, bringt höchstens erste Einzeltrupps maximal zwei Wochen früher an die Strände - und das dann ohne Fanggarantie und sehr wetterabhängig. Aber wer weiß, was der Klimakollaps in dieser Hinsicht alles ändert - 2007 haben die Dorsche in der westlichen Ostsee auch schon Ende Januar gelaicht, obwohl sie sonst erst Ende Februar damit anfangen...