Sollmerma voll in äscht aus datt Nähkästlein plauschen??? Wird dann aber 'n halber Blinker-Artikel und ist damit schon kostenpflichtig. Zahlbar wahlweise in Gummibärchen, Dropshotködern oder Illex&Luckycraft-Wobblern. Zu überweisen im geschlossenen Paket an die Redaktion, Kennwort: Was Deadbaitangler schon immer wussten, aber bisher nie zu erzählen wagten...
Deadbait-Secrets, ad 1:
Der Altarm ist überwiegend flach (ca. 1,5 m oder weniger), relativ klar und vielleicht auch stark verkrautet. Außerdem herrscht Seitenwind.
Man nehme eine Wasserkugel, ein etwa meterlanges Vorfach und einen nicht zu kleinen toten Köfi (Rotfeder o.ä.). Wasserkugel fest auf der Hauptschnur, Köfi unbeschwert und unbehandelt (also Schwimmblase heil!) 'nen Meter dahinter mit Maulköderung. Man werfe so aus, dass der Schnurbogen voll im Seitenwind liegt. Der Köfi wird an der Oberfläche durch den Seitenwind im Schnurbogen herumgetrieben - so dass man dank Winddrift große Bereiche absucht. Ist der Köfi ans Ufer herumgetrieben, nimmt man ihn raus und wirft neu aus - im Laufe des Tages an immer neuen Stellen. Wenn es irgendwann an der Oberfläche rauscht und WOSH macht, hast Du nen Biss. Das Ganze ist wie eine Mischung aus Schlepp- und Spinnangeln, nur dass der Wind dran schuld ist. Und für den Wind kannst Du ja wohl nichts, oder? Wenn es tiefer ist, kannst Du statt Wasserkugel mit Hechtproppen und Bleibeschwerung so auch tiefer fischen - der Seitenwind machts! Das ist Spinnangeln mit totem Köderfisch, ohne spinnzuangeln - eine besonders böse Methode, die mir schon viele Hechte brachte...
ad 2:
Der Altarm ist um 2 Meter tief, und Du hast keinen Seitenwind oder nur ganz schwache Drift.
Dann geht die gute alte Hechtproppenmethode mit Rückenköderung - genau so, wie früher mit Lebendköder geangelt wurde. ABER: Der tote Köfi wird vorher ausbalanciert, damit er gerade-aufrecht im Wasser schwebt wie ein lebender Köderfisch. Das musst Du im Flachwasser optisch testen. Und bewerkstelligt wird das mit Stücken von dicken Nägeln, die du schon vorher zu Hause mit der Zange oder Säge abgezwackt oder zurecht geschnitten hast. Die werden dem toten Köfi mit der Arterienklemme durchs Waidloch in den unteren Bauchraum eingeführt und balancieren ihn aus wie der beschwerte Kiel es mit einem Segelboot macht. Die Schwimmblase gegebenenfalls kaputt pieken, damit der Köfi nicht zu viel Blech im Bauchraum braucht. Pose so einstellen, dass der Köfi nen halben Meter über Grund schwebt - und dann ab dafür...
ad 3
Du angelst auch auf Friedfisch und hast schön angefüttert. Irgendwann werden die Bisse weniger, weil der bitterböse Unterwasserwolf um Deinen Futterplatz schleicht und das kleine Rotkäppchen, äääh Rotäuglein fressen will. Dann reicht es, ca. einen Meter neben der Futterstelle ein ca. 10 bis 12 cm langes Appetithäppchen an einer ganz leichten (ganz leicht ist wichtig!) Grundmontage auf Grund zu legen. Ich nenne diese Methode Bonus-Methode, weil ich meistens weiter stippe und den Hecht als Bonus nebenbei fange. Deswegen auch die Grundmontage - so treibt der Köfi nicht willenlos umher und in die Stippmontagen hinein oder über den Futterplatz hinweg. Wenn der Hechtbestand im Altarm halbwegs okay ist, wirst Du einen Schreck kriegen, wie viele Unterwasserwölfe an manchen Tagen um den Futterplatz schleichen. Mein Bestergebnis mit der Bonusmethode an einem Nachmittag waren fünf Hechte, mein größter Hecht auf diese Weise 95 cm - fand ich damals ganz okay. Außerdem kommen (wenn vorhanden) Zander, Aale, Rapfen und große Barsche als Beifang vor, worüber ich auch nie wirklich böse war. Deswegen auch den Köfi hierbei nicht zu groß wählen - man möchte sich doch alle Chancen offenhalten, oder nicht?