Beiträge von lutz-huelsse

    Zu deinem Titel „Feederruten und Zander“ möchte ich folgenden Tipp geben. Mit einer Feederrute lassen sich hohe Wurfgewichte und weiche Naturköder sehr weich und dynamisch auswerfen. Hierzu verwende ich Rutenmodelle mit einer weichen Aktion und ab 100 Gramm Wurfgewicht, also Heavy Feederruten. Für das Zupfangeln auf Zander reichen auch kleinere Modelle aus. Besonders wichtig ist das Auffinden entsprechender Zanderstellen. Hier sind zum einen Kenntnisse über das Gewässer oder vorheriges Ausloten notwendig. Als Montage kommt nur die Laufmontage in Frage und nicht selten verwende ich einen sinkenden Sbirolino als Wurfgewicht. Hat man einen Barschberg ermittelt markiere ich mir die Strecke mit einem Schnurmarker aus dem Matchangelbereich auf meiner Schnur.

    Auf Zander angle ich in der Regel immer mit geflochtener Schnur als Hauptschnur. Mit ihr kommt der Anhieb kräftiger durch und der Zander hat ja bekanntlich ein hartes Maul. Nur als Vorfach verwende ich in klarem Wasser oft ein Hartmono. Dies ist aber manchmal zu steif und ich greife auf hochwertige Karpfenvorfächer zurück.
    Wenn die Frage allgemein gemeint ist möchte ich folgendes sagen. Eine geflochtene Schnur verwende ich damit ich hohe Belastungen übertragen kann. Also hohes Wurfgewicht und einen harten Drill. Sobald die Gefahr des Ausschlitzen der Fische besteht ist der Vorteil der geringen Dehnung ein Nachteil geworden und ein Puffer zwischen Wurfgewicht und Haken muss eingebunden werden. Hier ist nur noch die hohe Tragkraft der geflochtenen Schnur von Vorteil. In allen anderen Fällen bevorzuge ich eine Mono-Schnur mit geringer Dehnung.

    Ich verwende sowohl gekauftes und auch selbst gemischtes. Bei gekauftem kann man auf spezielles Feederfutter zurückgreifen. Hier kann man mit dem Feederfutter der Firma Sensas nichts falsch machen (überfeuchten). Bei den anderen sollte die richtige Konsistenz beachtet werden. Ich meide Futtersorten, die schon vom Hersteller mit zusätzlichem Aroma versehen sind, da hiermit der Einsatz eingeschränkt wird. Mein selbst gemischtes Futter wird in erster Linie nach der Konsistenz zusammengestellt. Es sollte zudem im Stillwasser keine große Wolke bilden, da sonst der Köder optisch im Nebel verschwindet. Ohne Partikel im Futter nutze ich die Vorteile von Fertigfutter und hier eignen sich auch andere Sorten, die nicht speziell fürs Feedern entwickelt wurden. Mit Partikeln ist das Futter als Binde- und Transportmittel zu sehen und hier ist eine pressende Eigenschaft der Zutaten wichtig um so viel Partikel wie nur möglich mit wenig Futter zu transportieren.

    Für den Erfolg ist ein genaues Ausloten der Bodenbeschaffenheit und der Tiefe notwendig. Kanten im Gewässerprofil, an Pflanzen sind natürliche Strecken, die unsere Fische aufsuchen. Zudem ist es entscheidend, dass der Boden nach seiner Beschaffenheit abgetastet wird. Findet man hier Sandbänke und Platos sollten gerade die Kanten zum weichen Bodensegment genauer unter die Lupe genommen werden. Umso weniger sie von Anglern gezielt beangelt werden, umso leichter lässt sich hier ein Futterplatz aufbauen. Es gibt Möglichkeiten auch auf Pflanzen zu feedern, doch ist dies bei Ihnen sicher nicht notwendig. Der Rand von der Leichkrautzone und die unterseeischen Wiesen lassen sich durch regelmäßiges Füttern mit Partikeln gut von Pflanzen freihalten. Hierfür sorgen all unsere Bodenwühler.

    Mein Futter richtet sich hier nach der zu erwartenden Fischart und Fischgröße. Rechne ich mit vorwiegend Kleinfisch nutze ich Fertigfutter. Sobald sich größere Exemplare einstellen sollten ausreichend Partikel wie Maden, Caster, Würmer, Mais, Hanf und andere Samen beigemischt werden. So kann man die Fische am Platz halten. Mit einem zusätzlichen Aroma am Köder können die Fische zusätzlich gereizt werden. Wichtig ist die Konsistenz und dabei werden die meisten Fehler gemacht. Am Anfang wird mit einem schnell auflösenden Futter angefüttert, denn so baut sich erst einmal eine gute Futterspur auf. Dann folgt ein etwas langsamer auflösendes Futter, bis sich die Fische einstellen. Sind die Fische am Platz angekommen wird wieder auf schnell lösendes Futter zurückgegriffen. Welche Futtersorte genau besseren Erfolg bringt hängt vom Gewässer ab. Wird hier mit Mosella-Futter geangelt kann dieser Aspekt die Fangchance erhöhen. Hier einfach mal die anderen Angler beobachten.

    Das sind eine Menge an Fragen als gehen wir der Reihe nach.
    Welche Stellen sind am vielverprechensten für Barben?
    Und zu welcher Tageszeit beißen Barben am besten?
    Welche Stellen am optimalsten sind hängt immer vom Lebenszyklus der Barbe ab. Gerade in Großen Flüssen ist es wichtig die Stellen zu erkennen. Sie bevorzugt im Laufe eines Jahres unterschiedliche Lebensräume (Hapitate) und dies wird von der Jahreszeit und der Wassertemperatur beeinflusst. Die sommerliche Wassertemperatur sollte über 15°C liegen und sie kann Temperaturen bis 28°C ertragen. Im oberen Temperaturbereich verschiebt sich die zeitliche Aktivität in die Abendstunden und halten bis zum Morgen an. In dieser Zeit suchen sie sauerstoffreiche und kühle Bereiche, vor allem von entsprechenden Zuflüssen auf. Verringert sich die Sauerstoffkonzentration und sinkt unter 9mg/l versuchen sie in Sauerstoffreicher Bereiche wie unterhalb von Staustufen, Wehranlagen, oder sauerstoffreicher Zuflüsse vorzudringen. Ist dies nicht möglich, verringert sich der Stoffwechsel und die Nahrungsaufnahme wird minimiert. Barben halten sie sich Tagsüber im Sommer in deckungsreichen und strömungsarmen Bereichen auf. Dieser Bereich wird auch als Ruhebereich genutzt. In der Nacht wird dann aber die Nahrungsaufnahme fast völlig eingestellt und erst wieder zur Morgendämmerung wieder aufgenommen. Mit zunehmendem Tageslicht wandern die Barben wieder zurück in die Ruhebereiche.
    Welche Montage ist für Barben am besten geeignet?
    Ich verwende hier ausschließlich meine Schlaufenmontage mit monofiler Sollbruchstelle. Durch die meist hohe Hängergefahr büsse ich zwar so das Wurfgewicht ein, kann aber den Fisch landen.
    Wie schwer muss ein Futterkorb für die Strömung sein?
    Entscheidend ist hier welche Methode ich verwende. Angle ich mit der Driftmethode, bei der bei einem Biss der Futterkorb mit abtreibt, darf das Gewicht nur so schwer sein dass er gerade noch liegen bleibt. Kann ich mit der verankerten Methode angeln kann er schwerer sein. Oft nutze ich einen Klappkrallenkorb, da ich mit ihm mein Wurfgewicht wesentlich verringern kann. Welches Gewicht ist aber immer eine Entscheidung am Wasser und kann bis über 200 Gramm liegen.
    Was für ein Futter soll ich verwenden?
    Ich bevorzuge einen Partikelmix aus Maden, Castern, Hanf, Milo, Dari, und Wickensamen. Diesen biete ich in einem geschlossenen Kunststoffkorb an. Gegebenenfalls vergrößere ich die Löcher. Es kann aber auch spezielles Barbenfutter verwendet werden, nur leider hatte ich dann meist auch andere Fischarten mit am Platz, kann aber auch für den Aufbau eines Futterplatzes gut sein.

    Die Schleie ist eine der sensibelsten Fischarten und manchmal hat sie einen richtigen Dickkopf. Es ist leichter die Fressruten der Schleien zu erkennen, als sie davon wegzulocken. Ein gründliches bearbeiten von Stellen kann sie auf jeden Fall vergrämen. Vielmehr will sie in aller Ruhe ihre Nahrung suchen. Gelingt es auf ihrer Route einen Futterplatz anzulegen kann es zu regelrechten Fressorgien kommen. Hierbei sind dann alle Regeln außer kraft gesetzt. Aber hier steht auch eine Gefahr! Wird dieser Platz zu stark beangelt sucht sie schnell eine neue Route. Ich bezeichne sie daher gern als Sensibelchen oder Mimose. Als Futter haben sich Partikel mehr bewährt als Fertigfutter. Vor allem Lebendfutter ist ein Trumpf.
    Schleien verraten übrigens ihre Fresszeiten und Nahrungsplätze durch kleine aufsteigende Blasen. Diese können eine Stelle oder einen Platz signalisieren.

    Leider kann ich nichts an den Preisen ändern, denn dieser wird von der Firma Balzer und den Angelgerätehändlern festgelegt. Aber wer auf meiner Homepage schaut findet auch eine dazugehörige Bauanleitung. Eingesetzt werden sie auch im Fluss, aber nur wenn es mit einer nach oben aufgerichteten Rute nicht zu angeln geht. Der Strömungsdruck ist dann natürlich höher. Aber bei Treibgut oder Schiffsverkehr ist dies oft die einzige Möglichkeit weiter zu angeln. Auch im Stillwasser verwende ich sie nur wenn es mit der Standartspitze nicht mehr so gut geht. Der Seitenbissanzeiger soll die Standartspitze nicht ersetzen, sondern ergänzen.
    Gegenüber anderen Anbietern besitzen diese zwei verschiedene Möglichkeiten der Bisserkennung. Die Schwingspitze ist ein anderes Thema. Wird aber ebenfalls auf meiner HP beschrieben (mit Bauanleitung)
    Ich freue mich über jede konstruktive Kritik, da ich so Fehlerquellen in der Fertigung und der Beschreibung verhindern kann.


    Petri Heil
    Lutz