Rettet dem Dativ!
Beiträge von wolfgang
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Vielleicht ist auch eine Verwertung der Fänge für einen wohltätigen Zweck vorgesehen, das würde die Sache einsichtiger erscheinen lassen.
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Peenestrom, auf Hecht und Barsch?
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Nu is ja Usedom recht weit östlich im Bereich der Odermündung, also wo das Wasser recht salzarm ist, es ist also nicht gerade das El Dorado der Meeresangelei.
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Versuchs mal mit "Kröpfen", den Fisch alle 3mm bis auf die Wirbelsäule einschneiden, damit werden die Zwischenmuskelgräten schon mal zerkleinert, dann mit Zitronensaft beträufeln, die Zitronensäure löst die Gräten an, anschließend beim Braten verbrutzeln die angelösten Gräten noch weiter.
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Ich kenne das Gewässer, sowie seine momentane Situation nicht, daher folgende Fragen, ist in den letzten 10 Jahren die Eutrophierung des Gewässers stark gesunken?
Hat die Abwasserbelastung sehr stark nachgelassen?
Ist das Wasser in den Jahren sehr klar geworden?
Gab es in der Zeit der guten Zanderbestände dort fast keine Hechte und relativ wenig Barsche?
Gibt es jetzt wesentlich mehr Hechte und Barsche?Sollte dem so sein, folgende Vermutung.
Zander mögen trübes Wasser, die stärker sichtorientierten Arten wie der Hecht nicht.
Ist das Wasser also trübe sinkt die Hechtpopulation, zum Teil auch die Barschpopulation ab, es entsteht eine Art ökologische Nische duch das fehlen dieser Raubfische, der Zander rückt dann in diese Nische, das trübe Wasser mag er ja und Nahrung ist genug vorhanden, sein Bestand steigt an.
Kippen diese Verhältnisse, weil sich die Wasserqualität stark verbessert, steigt die Hechtpopulation wieder an, die Zanderpopulation sinkt wieder.Dieses Phänomen konnte man zum Beispiel am Schweriner See in den 70ger Jahren sehr gut beobachten, sogar in recht krasser Form.
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Zitat von Gerd aus Ferd
Aus den Aussagen von Angler RDG lese ich eigentlich, dass er eine Meinung hat und diese auch vertritt.
Und er glaubt scheinbar nicht an die "kirchliche Geschichte", was ihm durchaus zusteht.Glaube gehört, ob jetzt Ost oder West zu jedem Leben, ob man jetzt an Gott, Buddha, die CDU/SPD oder an die deutsche Bank glaubt.
Aber ohne Glaube an irgendetwas geht es nunmal nicht. Dass der Osten der Republik ohne Glauben an Religion aufgewachsen ist, kann ich mir schwerlich vorstellen, sicherlich wurde dort nur nicht solch ein Kult um Religionszugehörigkeit gemacht. Wenn man an etwas glaubt, dann glaubt man daran, egal was der Rest der Bevölkerung meint. Das ist nunmal so. Und diesen Glauben zu vertreten oder aber einen anderen nicht anzunehmen steht jedem zu.Ein sehr christlicher Bekannter hat mir vor Jahren einen Satz gesagt, der mir schwer imponiert hat und sich in mein Gehirn eingebrannt hat. Wie gesagt, er ist absolut streng katholisch mit Wallfahrten etc, der Satz lautet : Gott drängt sich nicht auf, er bietet sich an.
Und ein Ost/West-Denken sollte doch langsam wirklich aus unseren Köpfen verschwunden sein.
Vorweg, das hat jetzt überhaupt nichts mit Ost/West-Denken zu tun, ich mag derartiges überhaupt nicht, es ist mir extrem zuwider!
Nur zum Verständnis bestimmter Dinge.
Der Umgang mit und die Einstellung zu Religionen hat ja sehr viel mit der Erziehung zu tun.
Man möge bedenken, daß in der ehemaligen DDR die staatliche Erziehung sehr weitreichend war und in sehr frühem Lebensalter begann.
Die Frauen waren zu einem weit größeren Teil als in den Altbundesländern voll berufstätig, das bedingte die Unterbringung der Kinder in entsprechende Einrichtungen, seien es Kinderkrippen(v.0-3 Jahre), Kindergärten(3-6 Jahre) oder Schule mit anschließenden Kinderhortaufenthalt.
Diese Einrichtungen, die Schule ja sowieso, waren meist staatlich, kirchliche Kindergärten und Krippen gab es auch, allerdings nur in verschwindend geringer Anzahl.
In den staatlichen Erziehungseinrichtungen wurde natürlich die "Staatsreligion" vertreten, also eine rein materialistisch geprägte Weltanschauung, mit je nach Epoche stalinistischen, marxistischen oder DDR-sozialistischen Einschlägen, auf religiöse Dinge wurde in dieser Staatsdoktrin keine Rücksicht genommen.
Religiöses Leben wurde den Leuten nicht gerade leicht gemacht, zwar meist nicht aktiv sondern eher passiv, aber auch das tat seine Wirkung.
Bekennende und aktive Menschen mit religiösen Weltanschauungen hatten es in vielen Dingen nicht leicht, obwohl auf dem stets geduldigen Papier natürlich Religionsfreiheit gewährt war.
Auch wenn ein gut Teil der Erziehung ja bei den Elternhäusern lag, darf man nicht vergessen, daß fast 50 Jahre staatliche Erziehung gewisse Wirkungen haben, insbesondere in den Generationen die in Gänze darin aufgewachsen sind und deren Kindern.
Daher die stark atheistische Prägung in den neuen Bundesländern, dazu kommt, daß die nördlichen Strandräuber es nie so sonderlich ernst mit der Religion hielten................Ich selber bin bekennender Atheist, stamme auch aus einem atheistischen Elternhaus, dazu hat allerdings die staatliche Erziehung recht wenig beigetragen, sondern eher nur das Elternhaus, welches zudem noch ein nicht gerade staatlich konform denkender Künstlerhaushalt war und den damals eher verdächtigen Ruf des Freigeistes verkörperte, was mir in meinem persönlichen Leben in der DDR viele Schwierigkeiten brachte und bestimmte Bildungswege(Studium im ersten Bildungsweg) völlig verschloss.
Trotz der Tatsache, daß ich eben eine atheistische Weltanschauung habe, habe ich aber gelernt, Menschen die ihren Glauben leben und sich dazu bekennen zu achten, gerade aus der geschichtlichen Entwicklung heraus die ich andeutete, nichts anderes erwarte ich also von meiner Umwelt mir gegenüber.
Ich missioniere nicht gegen religiösen Glauben, obwohl ich ihn persönlich ablehne, will ergo auch nicht missioniert werden!
Ich denke mal in den Ansichten von Marcus wird es da gewisse Parallelen geben. -
Liege ich mit RDG mit Ribnitz-Damgarten als Herkunft richtig?
Wenn dem so ist, so liegen da noch andere historisch gewachsene Dinge vor, welche den geschilderten Sachverhalt noch vom Eindruck her verschärfen.
Die neuen Bundesländer, insbesondere der Norden sind auf Grund der geschichtlichen Entwicklung nach 1945 sehr stark atheistisch geprägt, die kleinbürgerlichen Anschauungen sind nicht so ausgeprägt, Religionsgemeinschaften, beziehungsweise die Zugehörigkeit zu solchen spielen kaum eine Rolle im täglichen Umgang.
Daher ist der Eindruck der kleinbürgerlichen Welt, wie man sie nun da antrifft, wo sie sich ungestört entwickeln konnte um so krasser.
Nun glaube ich beobachtet zu haben, daß insbesondere bei nichtberufstätigen Frauen, die auf Grund ihrer finanziell sichergestellten Lebenssituation in einer verhältnismäßig heilen Welt leben, die Neigung besteht, sich diese "heile" Welt noch heiler zu denken und nicht mehr über den Tellerrand der selben zu schauen, dabei wird oft altes Rollendenken übernommen.
Nun hatte ich nach 1989 auch mal die Fühler nach neuen Betätigungsfeldern ausgestreckt, dabei landete zufällig mal ein Fühler in Buxtehude, es kam zu einem geschäftlichen Kontakt mit einer Firma.
Wie die Sache so ist, kam ich mit dem dortigen Firmenchef(Handwerksbetrieb) mal in ein völlig privates Gespräch über dieses und jenes, dabei kristallisierte sich heraus, daß man als kleinerer Unternehmer dort nur gute Chancen hat, wenn man in der (richtigen) Kirche ist und zumindest im örtlichen Schützenverein, sowie nach Möglichkeit noch im Gesangsverein und im Bürgerverein ist, sonst geht die Sache schnell nach hinten los.
Als "gelernter DDR-Bürger" fand ich diese Ausführungen zumindest sehr interessant......(ohne Wertung)...
Ich bin nicht in den Schützenverein eingetreten, auch nicht in die Kirche....obwohl der dortige Firmenchef stark für den Schützenverein warb. Der geschäftliche Kontakt funktionierte aber trotzdem.Ich würde mich nicht verbiegen lassen und versuchen da durch zu kommen, oft legt sich das nach einer Weile, weil sich die Leute an die Tatsache gewöhnen, man ist dann zwar klassifiziert unter: "die sind eben so"........aber wayne juckts........Verlangt allerdings Nerven!
Wohnortwechsel ist die andere Möglichkeit, aber ich denke mal in den Zeiten des totalen Überflusses an Arbeit u.s.w.................oft schwierig, denn aus Jux und Dollerei oder weil die Äpfel im Alten Land so gut schmecken, ist AnglerRDG da bestimmt nicht hingezogen.
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Ich weiß nicht so recht, ob man sich dieses eventuell stark bakteriell belastete Zeug nun wirklich antun muß, geht mir da wie Schorsch.
Gerade beim Fischen auf Rotaugen gibt es ja genügend andere Möglichkeiten.
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Zitat
nenne mir bitte ein gewässer das nachweislich durch Boilies ernsthaft geschädigt wurde
Die Boilies sind oft nicht der eigentliche Grund für derartige Verbote.
Ich komme grade drauf, weil hier bei uns im Verband gerade bestimmte Dinge akut sind, die mit der Thematik zu tun haben.
Ganz kurz(ich bemühe mich!) zur Erklärung in gekürzter Form und ohne Wertung.
Bei uns ist es so geregelt, daß Vereine die von ihnen angepachteten Gewässer in den Gewässerpool des Landesanglerverbandes geben können, der Verband übernimmt dann sämtliche Kosten(Pacht, Besatz, Gewässerunterhaltung), im Gegenzug ist das Gewässer dann für alle Mitglieder des Landesverbandes mit der Landesangelkarte zugänglich.
Von der Regelung wird meist auch Gebrauch gemacht.
An den betreffenden Gewässern gelten dann die angelrechtlichen Bestimmungen des Landesverbandes.Nun gab es in letzter Zeit einige Anträge von Vereinen auf Ausstieg aus dieser Regelung.
Grund: Gehäuftes Auftreten "millitanter Karpfenangler".
Um was geht es nun genau?
Wie gesagt sind die Gewässer des Gewässerpools für alle Mitglieder des Verbandes zugänglich.
So fanden sich wohl an einigen Gewässer in letzter Zeit massiv "Karpfenangler" ein, die von der Art sind, daß sie zum Negativbild der Karpfenangler beitragen.Ganz konkret wurden Gewässer mit ausgelegten Montagen regelrecht abgesperrt, indem diese mit dem Boot weit ausgebracht wurden, so zum Beispiel von der einen Gewässerseite bis in die Uferzone der Gewässergegenseite.
Andere Angler, die von der Lage der Montagen keine Ahnung hatten und am Gewässer ebenfalls angeln wollten wurden lautstark, teilweise unter Androhung körperlicher Gewalt vom Gewässer vetrieben. Es kam wohl auch zu Eskalationen.
Bei uns sind pro Angler 3 Ruten erlaubt, zwei Angler könnten also mit ihren 6 Ruten, wenn die Montagen über 200-300m Distanz strategisch ausgelegt sind, wie es der Fall war, einige Hektar Gewässerfläche blockieren. Meist sind die Gruppen die sich dort formieren wesentlich größer.
Das Auslegen der Montagen mit Hilfsmitteln, also Booten, Futterbooten u.s.w ist bei uns verboten, eben aus den geschilderten Gründen, gemacht wird es trotzdem.Der ortsansässige Verein, dessen eigene Mitglieder am eigenen Vereinsgewässer nun zeitweilig aus den geschilderten Gründen nicht angeln konnten, versuchte die Notbremse zu ziehen.
Die Notbremse sieht dann so aus, Ausgliederung des Gewässers aus dem Verband, da dann wieder Vereinsgewässer können die Regelungen vom Verein geändert werden, da fast alle dieser sogenannten"Karpfenangler" mit Boilies angeln, wird dieser Köder einfach vorgeschoben und verboten.
Es ist also wie so oft, einige Negativlinge versauen den Ruf einer ganzen Angelsparte!
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Ich tippe mal darauf, daß es gar keine Bisses waren, sondern eher Schnurschwimmer.
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Die Aussage, daß Großforellen hauptsächlich Fischnahrung bevorzugen darf man nicht verallgemeinern.
Das hängt sehr stark von Typus des Gewässers ab.Es kommt zum einen vor, daß große Bachforellen hauptsächliche Fische fressen, oftmals sogar hauptsächlich die eigenen Artgenossen aber nur dann wenn der Bach nicht sehr nahrungsreich ist, zum anderen kann es in sehr nahrungsreichen Gewässern vorkommen, daß große Bachforellen eher zu "Planktonfressern" werden, zum Beispiel wenn das Gewässer sehr reich an Bachflohkrebsen ist.
Das hängt sehr stark damit zusammen, daß Bachforellen sehr ausgeprägte Nahrungsopportunisten sind.
Es wird bevorzugt das gefressen, was in großer Menge, möglichst langfristig, mit dem möglichst geringsten Energieaufwand zu erbeuten ist.Ist das Gewässer arm an Kleintieren, wie eben Bachflohkrebsen, muß die Forelle zwangsläufig Fische jagen, während sie das in dem nahrungsreichen Gewässer nicht zu tun braucht, in dem Falle wäre für eine große Forelle die Jagt nach einem gesunden Kleinfisch eher ein energetisches Wagnis, dessen Ausgang unsicher ist, da sie den Beutefisch ja verfehlen könnte, der erhebliche Energieaufwand bei der Jagt wäre dann umsonst gewesen.
Beide Ernährungsweisen machen es schwer über die größte Zeit der Saison große Bachforellen mit der Trockenfliege zu fangen, bis auf gewisse Ausnahmen, wie sie zum Beispiel ein Massenaufkommen bestimmter Insektenarten, wie zum Beispiel der Maifliege bietet.
In solchen Zeiten nehmen selbst kapitalste Exemplare das Angebot an.
Selbst aufgestiegene Meerforellen werden in dieser Zeit mit der Trockenfliege fangbar.In der restlichen Zeit des Jahres bleiben dann wirklich oft nur Streamer und Nymphe.
Große Regenbogenforellen nehmen regelmäßiger Anflugnahrung an.
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Wie WhiteHawk schon schrieb, es bedarf einer gewissen "Infektion", etwas Verrücktheit(ein wenig verrückt sind Angler ja ohnehin), eventuell auch einer Spur Masochismus.
Wenn man sich mit der Meerforelle, neben der reinen anglerischen Seite auch noch ein wenig mit deren Erhalt und Förderung beschäftigt, dann ergibt das, zumindest für mich, ein gewisses Faszinosum.
Zum einen ist es ein ausgesprochen schöner Fisch, zum anderen ist es die Lebensweise, geprägt von einer großen Lebenskraft und Anpassungsfähigkeit, der Fähigkeit sich neue Lebensräume zu erschließen oder wieder zu erobern, wobei selbst schwierigste Hindernisse gemeistert werden. Wenn man wie ich, zufälligerweise ein Gewässer vor der Haustür hat, in dem es einen starken Laichaufstieg von Meerforellen gibt und man sich die Zeit nimmt, dieses Geschehen zu beobachten, sei es der unermüdliche Drang der Fische stromauf voran zu kommen oder seien es die harten Kämpfe rivalisierender Männchen um die Vorherrschaft auf einem Laichplatz, dann trägt das zu dem geschilderten Faszinosum bei, relativiert aber auch die Einstellung zur rein fanglichen Seite. -
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Nochmal zum Wildkarpfen, irgendwo fand ich mal eine Dokumentation über einen echten Wildkarpfenbestand in(ich glaube?) Österreich, der wissenschaftlich begleitet wurde, wohl aber als reines Forschungsprojekt betrachtet werden muß.
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Zitat von Gerd aus Ferd
Solltest mal unsere Karpfen im Vereinssee sehen, die sind so wild, dass sie schon Zähne haben und bellen. Liegt wohl am Frolic. Sind das jetzt Wildkarpfen??
nur wenn sie nachts den Vollmond anheulen!
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Um nochmal auf die verstärkte Frühjahrssterblichkeit zurück zu kommen, momentan ist das hier bei uns, wie jedes Jahr wieder zu beobachten.
So sind zum Beispiel an einem im Schweriner Stadtgebiet liegenden See, dem Lankower See, gerade Entsorgungsfirmen dabei die Ufer von toten Silber-und Marmorkarpfen zu säubern, bis jetzt mussten 8 Tonnen entsorgt werden.
Zu derartigen Erscheinungen kommt es jedes Frühjahr.
Wobei es sich bei dem See eigentlich nicht um ein sehr großes Gewässer handelt(53ha).Der Besatz an diesem See geht auf die 80er Jahre zurück, seit etlichen Jahren versucht man die Fische aus dem See zu bekommen, so werden sie mit fischereilichen Mitteln befischt, dabei ergeben sich jeweils Mengen im zweistelligen Tonnenbereich, trotzdem sind noch massenhaft derartige Fische im See, wie die 8 Tonnen toter Tiere ja belegen.
Die Fische liegen momentan bei ca. 30kg bei den Marmorkarpfen und 10-15kg bei den Silberkarpfen.
Beim Besatz ging man davon aus, daß die Tiere in unserem Klima nicht älter als 5-6 Jahre würden, das war dann wohl ein grundlegender Irrtum.
Ähnliche Erscheinungen gab und gibt es auch an anderen Seen hier im Umfeld.
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Die Technik ist eigentlich alt und nennt sich Tippangeln, gewöhnlich nimmt man aber dazu eine längere Rute.
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Bei uns ist die Maifliegenzeit ausgebrochen, besser gesagt die Maifliegen sind ausgebrochen....äh flattern herum.
Nun ist der Bach, in dem ich meist Fische sowieso einer ersten hier in der Gegend, an denen die Maifliege erscheint aber dieses Jahr ist es scheinbar noch etwas früher.
Es ist hier gewöhnlich so, daß die Fische etwa 3-4 Tage brauchen um sich auf die neue Nahrungsquelle einzuschießen.
Sie waren gerade dabei, also mit dem Einschießen, da wurde das Wetter anders, zwar ist es sehr schön sonnig, aber wir haben Frostnächte, so daß den Fliegen wohl wieder ein wenig klamm um die Flügel wurde und die Schlupfrate zurück ging. Insbesonder Abends, wenn die Sonne weg ist, beginnt es gleich wieder empfidlich kühl zu werden.Aber ein paar der Flattermänner sind doch unterwegs, die Fische haben sich auch schon ein wenig darauf spezialisiert.
Vor drei Tagen ergab sich zeitlich die Möglichkeit und ich eilte an Wasser, ist doch diese Zeit hier der Saisonhöhepunkt.
Eitel Sonnenschein am Bach, niedriger Wasserstand, wegen des fehlenden Regens, jedoch nicht so dramatisch wie weiter südlich, die Bäche hier sind nicht so niederschlagsabhängig, dazu ein heftiger und böiger kalter Ostwind.
Also nicht gerade die allerbesten Grundbedingungen.
Maifliegen waren nur partiell an kurzen Bereichen des Bachs unterwegs und das nicht gerade in großer Zahl, aber einige steigende Fische konnte ich ausmachen.Wie üblich zeigten sich die steigenden Fische äußerst zickig, stiegen nur unregelmäßig, oft nur ein Mal.
Hier an dem Bach ist eigentlich nicht so sehr die trickreiche werferische Technik gefragt, sondern das Problem liegt in der Annäherung auf Wurfweite.Da machte ich doch tatsächlich einen steigenden Fisch aus, der nach seinem Steigverhalten wohl eher zu den besseren Exemplaren gehörte.
Der stand nun aber auf meiner Uferseite, direkt an der Uferkante, davor haufenweise überhängendes Pflanzenzeug, also ein Wurf direkt stromauf unmöglich.
Um an den Fisch heran zu kommen, blieb nur die Möglichkeit auf die andere Seite zu wechseln, waten fiel aus zwei Gründen aus, erstens war noch Watverbot bis zum 1.5., zweitens gibt es die Wathose für die dort vorherrschende Wassertiefe noch nicht............
Also wieder 500m runter, da über die Brücke und auf der anderen Seite wieder die 500m hoch.
Die Seite hatte den Vorteil, daß ich die Sonne von vorn hatte, also keinen Schattenwurf aufs Wasser aber die Nachteile, daß ich gegen den starken Wind anwerfen musste und hinten keinen Raum hatte, da dort Bäume stehen.Die Werferei war eine sehr eirige Sache, zwar kam ich gegen den Wind an, was die Wurfweite anging, aber der Wind pustete die Fliege meist dahin wo sie nicht hin sollte.
Der Fisch stand direkt an der Kante und mißachtete alle Fliegen die auch nur 5cm zu weit in Richtung Flußmitte trieben, auch die natürlichen.
Es gelang mir zwar ein paar Mal die Fliege gut zu platzieren, diese blieb aber dann immer unbeachtet. Meist gingen die Würfe aber 20cm zu weit und die Fliege landete im Gras, wenn der Wind gerade mal eine Pause machte, oder sie waren zu kurz, wenn es mal etwas stärker pustete.Das Spiel ging eine gute halbe Stunde lang, dann traf ich mal wieder voll ins Grüne, der Versuch die Fliege sanft vom Gras zu ziehen und elegant ins Wasser plumsen zu lassen mißlang, die Fliege hing diesmal fest, das Grasbüschel schwanke bedenklich..........
In solchen Fällen hilft dann nur ein kurzer Ruck........der Ruck gelang, die Fliege kam frei, pfiff an mir vorbei und hakte die hinter mir stehende Kastanie in etwa 4m Höhe sicher.
Der Drill war kurz und entschieden und endete mit einem Totalverlust der Fliege....
Nun war es auch schon spät geworden, langsam stieg Dunst in die kalte Luft auf, Fliegen waren auch kaum noch auf dem Wasser, so hatte ich eigenlich nicht mehr vor eine neue Fliege anzubinden, sondern wollte mich schon trollen, da machte es direkt vor meinen Füßen recht vernehmlich "platsch".
Also doch noch einen Griff in die Fliegendose, Fliege drann geknüppert......
Bloß nicht bewegen, dachte ich mir, vor allem keinen Schritt machen........
Die Fliege baumelte etwa 1m unter der Rutenspitze, langsam setzte ich sie zwischen den Halmen der überhängenden Gräser durch auf die Wasseroberfläche.........
Den Spaß wiederholte ich dann einige Male, dann der entscheidende "Platsch", für mich unsichtbar, nur deutlich hörbar, einen Anschlag musste ich nicht setzen, das machte der Fisch in dem Falle selber, da er sofort nach unten ging.
Der Drill lief zu meinen Füßen teils unter den unterspülten Ufer, was nicht sehr angenehm ist, nach einiger zeit war aber dann die Luft raus, der Fisch zeigte blank und konnte gelandet werden, kein schlechter Fisch mit seinen 50cm.
Gestern war ich nun wieder am Bach, allerdings an einer ganz anderen Stelle, etwa 1km weiter stromab.
Wieder befischte ich einen Fisch der auf der anderen Seite direkt an der Kante stand, dann kam wieder folgendes Spiel, Graswurf - Hänger- Rückschwung - Kast.....nein, diesmal Erle - Fliege ab - "platsch" vor meinen Füßen - neue Fliege - ......
Also auch hier wieder der Versuch den Fisch zu tippen, wieder schön durch die Grashalme durch mit der Fliege, beim ca.10. Versuch kam auch hier der "Platsch"..........wieder eine 50er Bachforelle.Ich bin nun dabei meine Technik völlig zu überdenken............
Ich werde auf jegliches Werfen verzichten........
Mich an einer günstigen Stelle am Bach platzieren und dort reglos ausharren, bis es vor meinen Füßen "platsch" macht............... :wink: