Beiträge von wolfgang

    Meine größte Regenbogenforelle(Puff!) 88cm und 11,45 kg, gefangen auf einen grünen Mickey Finn mit Goldkopf.
    Die größte "freie" Regenbogenforelle 80cm und 7,4kg in der Ostsee, gefangen auf eine Polarmagnus an der Steilküste Boltenhagen im Dezember bei Frost.
    Die größte Bachforelle, zumindest hielt ich sie lange dafür, bis sich zeigte, daß in dem Gewässer Meerforellen bis in den oberen Bereich aufsteigen war 74cm und 4,6kg, 1985 mit der Spinnrute letzte Septemberwoche, Köder : Spinner Gr.1(DDR-Fabrikat), ähnlich Mepps Aglia.
    Seither ziehe ich alle Forellen über 60cm in diesem Gewässer in gewisse Zweifel, ob es sich nicht um Meerforellen handelt, da es sich mittlerweile um einen teilwandernden Bestand in diesem Gewässer handelt.
    Die größte mit der Trockenfliege(Maifliege) gefangene Forelle war 71cm(1983), im gleichen Jahr fing ich noch 4 Fische von 69cm auf die gleiche Weise.
    Bei Elektrobestandskontrollen wurden in dem Gewässer "angebliche" Bachforellen bis zu 89cm festgestellt, aus einem Nebengewässer gab es etliche Jahre Fangmeldungen von "Bachforellen" über 80cm, welche etliche Jahre die DDR-Rekordlisten anführten, jedoch später gestrichen wurden, als man zweifelsfrei einen Meerforellenaufstieg feststellen konnte.
    Man nahm vorher an, daß die Meerforellen ein bestimmtes Wehr nicht überwinden könnten, übersah aber dabei einen winzigen Nebenbach, welcher das Wehr umging, inzwischen ist der Fluß auf gesamter Länge voll durchlässig.
    Die größte dieses Jahres nach mehrjähriger Pause(mit größeren Fischen) immerhin etwas über 60cm, vorige Woche, auch auf eine Maifliege.

    Bevor ihr euch mit Haaren erschießt oder erschlagt :badgrin:


    Ich hab mir mal eine sehr gut funktionierende Methode von einem recht erfolgreichen Kollegen abgeguckt.
    Dabei werden die Maiskörner mit etwa 1cm Abstand auf das Haar gefädelt, durch Knoten gesichert, an das Ende des Haars kommt kein Maiskorn sondern eine Styroporkugel, die Gesamtlänge der Konstruktion sollte 6cm nicht übersteigen, die Styroporkugel führt dazu, daß die Maiskette senkrecht auftreibt, der Haken aber noch liegenbleibt.

    Was ist eigentlich so schlimm daran, daß manche Leute, so wie ich, sogenannte "alte" Technik benutzen um Wattwürmer zu sammeln, ich bin mit dieser Technik eigentlich ganz zufrieden, da sie für meine Verhältnisse völlig ausreichend ist, einen ausreichenden Wattwurmvorrat in recht kurzer Zeit zu erbeuten, ich will ja mit den Würmern keinen Handel aufmachen und eine Lagerung lohnt sich für mich auch kaum, da ich selten dazu komme mehrere Tage hintereinander zu fischen was daran liegt , daß ich eben manchmal tatsächlich arbeiten muß, sowas solls ja noch geben.


    Zum Wattwurmsammeln, eigentlich heißt es jetzt bei uns in M/V "Wattwurmwerbung".
    Ein hübsches Wort, aber eben von behördlicher Seite so bestimmt worden.


    Auch auf die Gefahr hin jemanden zu langweilen, einen kurze(oder etwas längere) Anmerkung wie es dazu kam.


    Es war einmal.............
    ..............ein pfiffiger Angler aus Sachsen/Anhalt, welcher eines schönen Tages beschloß in Mecklenburg Wattwürmer zu sammeln, der Mann war der schweren körperlichen Arbeit an seinem Stampferchen leid und da er ein kleiner Daniel Düsentrieb war und früher in der Schule in Werken immer eine Eins hatte, ließ er sich eben etwas einfallen.
    Er schlich in sein Kellerlein und begann emsig zu werkeln, er baltelte sich eine lange Welle mit einer kleinen Schiffsschraube am Ende, das ganze spannte er in einen ganz gewöhnlichen Akkuschrauber.
    So fuhr er dann frohgemut, an die Gestade der Ostsee und begann frisch gewagt kleine Löchlein auszuspülen, wie er so spülte bemerkte er nicht wie er von einer höchstwichtigen Person der öffentlichen Rechtsaufsicht in Fischereifragen beobachtet wurde.
    Diese Person schimpfte gar sehr mit unserem Bastler, nahm ihm das schöne Bohrerlein ab und trug den Sachverhalt beim zuständigen Staatsanwalt vor und erstattete Anzeige, nun mußte ein Richter sich der Sache annehmen, sicher ein rechtschaffender und gerechter Mann, aber mit den Feinheiten und Gegebenheiten der Fischerei insbesondere der Beschaffung von Wattwürmern doch eher völlig unkundig.
    Nun gab es aber ein Gesetz in unserem schönen Lande, daß das Wattwurmsammeln mit technischen Mitteln verbot, so blieb unserem etwas überfordernden Richter nichts anderes übrig, das Wort "Wattwurmsammeln" zu definieren, eifrig definierte er nun drauf los um die Sache zum Abschluß zu bringen, er definierte folgendermaßen, zum Sammeln von Wattwürmern sei kein anderes Mittel erlaubt als die bloßen Hände, auch wenn das Wasser noch so kalt und tief ist.
    Das gefiel unserem Bastelangelsammler nun überhaupt nicht, erstens mußte er schwere Strafe hinnehmen und außerdem und überhaupt.......
    Na ja, er erhob Widerspruch, zumal sein Bohrerlein nun wirklich nur ganz winzige Löchlein machte............
    Und wenn sie nicht gestorben sind dann streiten sie noch heute.........



    Nein sie streiten nicht mehr, man hat die Verordnung geändert, man darf außer den bloßen Händen jetzt wieder den Plümper oder eine Forke nehmen, aber kein Akkubohrerchen, eigentlich sollte mit der ursprünglichen Verordnung das recht beliebte Wattwurmspülen mit Außenbordmotoren unterbunden werden.


    Hier der Link zur Seite des Landesanglerverbandes M/V mit der Anmerkung zu diesem Sachverhalt.


    http://www.lav-mv.de/aktuelles/Wattwurm.pdf
    (da weder Reklame oder sonstige böswilligen Absichten sicher erlaubt)


    Außerdem muß dringlichst festgestellt werden, daß Wattwurmplümper mit möglichst langen Stangen in Mecklenburg unverzichtbar sind, da man mit ihnen im Bedarfsfall den Mond weiterschieben kann!


    Das wars nochmal zu dem Thema, so mal ganz kurz,eben..........

    Das mit den Graben mit einem Paddel klappt nicht überall, auch ist eine Grabeforke zumindest in der Ostsee auf nichttrockenfallenden Gründen nicht immer zu gebrauchen, da zumindest bei uns der Schlick zu fest ist, eine Forke eher abbricht oder der Schlick durch die Zinken rinnt.
    Da ist der klassische Plümper schon besser.
    Ein teures Edelstahlgerät oder sowas braucht es natürlich nicht.
    Es reicht ein kräftiger Holzstiel aus dem Baumarkt für ganz wenig Geld und eine simple Abflußsaugglocke(Pümpel) aus Gummi, das Gummiteil wird einfach auf den Stiel gesteckt und sicherheitshalber mit einer nichtrostenden Schraube und einer Unterlegscheibe am Stiel befestigt, fertig ist der Plümper, wer will kann sich am oberen Stielende noch einen kleinen Aquarienkescher oder ein Küchensieb anbringen um die freigespülten Würmer einzusammeln, recht angenehm wenn das Wasser etwas tiefer und vor allem kalt ist.
    Meinen Plümper habe ich bestimmt schon 20 Jahre, er plümpert wie am ersten Tag! Bisweilen benutze ich ihn auch als Watstock auf steinigen Gründen beim Meerforellenangeln.
    Gut plümp !

    Das beschriebene Gewässer wurde in den Jahren 1969/71 begradigt, seit nunmehr 4 jahren ist das Gewässer wieder voll durchlässig, von der Quelle bis zur Mündung, umgekehrt natürlich auch ;) .
    Das Irrwitzige an der Sache ist, daß für das Gewässer erhebliche Mittel ausgegeben wurden, andererseits wieder Maßnahmen mit nachteilgem Charakter ergriffen werden. Um Mißverständnissen vorzubeugen es handelt sich immer um das gleiche Gewässer, also einerseits renaturieren andererseits ruinieren, alles in einem Abwasch.

    Die von Andal beschriebene Sympthomatk kann ich leider nur bestätigen, da werden Flüsse mit enormen finanziellen und technischen Aufwand wieder durchgängig gemacht um das Gewässer für Wanderfischarten attraktiver zu machen(Rückbau von Wehren u.s.w.), andererseits werden dann, ausgerechnet in einer ABM-Maßnahme auf einem Abschnitt sämtliche Steine aus dem Gewässer gesammelt und säuberlich am Rand aufgereiht und allwinterlich ist der Bagger wieder im Einsatz um die Flußsohle zu beräumen, natürlich passend für die Zeit, wo die Brut der Bachforellen und der eigentlich durch die Rückbaumaßnahmen geförderten Meerforellen im Kies liegt, das mit dem Bagger im Winter hat wohl einen Grund, denn bei Frost lassen sich sumpfige Uferwiesen leichter befahren. So ist das wenn der untere Teil des Gewässers eine Bundeswasserstraße ist und es für das Wasserstraßenamt lediglich wichtig ist, daß das Wasser auch schön glatt abfließen kann.
    Aber es gibt manchmal gar wunderliche Naturerscheinungen, die Steine die man aus dem Fluß holt sind nämlich magische Steine, die hopsen kaum ist der Bagger weg, einfach so von ganz allein wieder in den Bach zurück( ;) ).
    Glücklicherweise liegen die meisten Bereiche des Gewässers in recht unzugänglichen Waldbereichen, für Bagger unerreichbar.

    Ich bin zwar Fliegenfischer, aber kein Purist, entscheidend für die verwendete Methode ist für mich auch ihre Zweckmäßigkeit, so macht es, um ein Beispiel zu nennen, wenig Sinn die Fliegenrute zu benutzen, wenn an der Küste die Meerforellen nur mit 80 Meter-Würfen erreichbar sind, dann greife ich zur Spinnrute, sind sie aber im Strandbereich, dann ist die Fliegenrute oft die bessere Wahl.

    Beim Nymphenfischen gibt es mehrere Techniken, sehr oft und erfolgreich wird die sogenannte Dead-Drift-Methode angewendet, die Nymphe wird stromauf eingeworfen und treibt völlig passiv mit der Strömung ab, der Vorteil ist der, daß das dem natürlichen Nahrungsangebot sehr nahekommt, nachteilig ist, daß man sehr viele Bisse schlecht oder garnicht erkennt, trotzdem aber recht viele Fische fängt, hier dient der schwimmende Teil des Vorfachs oder die Spitze der Schwimmschnur als Bissanzeiger, kleinste Zupfer oder auch nur ein kurzes Stehenbleiben in der Drift sind mit einem Anhieb zu quittieren, selten wird mal energisch abgezogen, manchmal, wenn das Gewässer nicht zu tief und trübe ist, sieht man das Aufblitzen einer Fischflanke, wenn der Köder angenommen wird, oft werden bei der Methode winzige am Vorfach befestigte Bissanzeiger verwendet, was allerdings nicht zwingend nötig ist, man muß allerdings sagen, daß man bei der Methode je nach Gewässer sehr viele erfolglose Drills von Weiden und Erlenwurzeln und Sonstigem hat.
    Die Nymphe kann aber auch aktiv geführt werden, so kann man sie vor dem vermuteten Einstand eines Fisches , wenn man stromab angelt durch leichtes Stoppen aufsteigen lassen, als wenn eine Insektenlarve der Oberfläche zustrebt, was dann zum Biss reizt, auch langsames Einstrippen in ganz kleinen Sprüngen ist natürlich möglich.

    Die Frage lässt sich nicht ganz eindeutig und befriedigend beantworten, es gibt zu viele variable Größen die man aus der Ferne nicht einschätzen kann, wie stark beschwert sind die Streamer, wie stark ist die Strömung und wie schnell und wie tief müssen sie runter.
    Grundsätzlich ist es so, eine schwerere Schnur transportiert einen schwereren Köder besser als eine zu leichte, eine 6/7er dürfte aber an normalen Bächen ausreichen.
    Das restliche hängt stark von Wassertiefe und Strömungsgeschwindigkeit ab, da reicht manchmal ein ganz normales Vorfach an einer Schwimmschnur schon aus, manchmal kann man sich auch mit einer einfachen Verlängerung des Vorfachs behelfen(so auf 4,50m), was sich aber erstmal ungewohnt wirft, in stark strömenden Flüssen bekommt man aber oft den Köder nur mit einer schweren Sinkschnur in Bodennähe, sonst ist der Durchtrieb schon beendet bevor der Köder abgesunken ist, b.z.w. die Strömung drückt den Köder hoch wenn stromab gefischt wird.

    Viele Fische gibt es nicht denen ich nachweine, wenn ich mal "verliere" beim Angeln was ohne weiteres ja öfter mal vorkommt ist das eigentlich nur ein Grund über meine Methoden und die gemachten Fehler nachzudenken, es gibt da aber schon Einzelfälle die nicht so spurlos an einem vorbeigehen. Vor etwa 5 Jahren hatte ich eine anscheinend recht große Bachforelle an einer ziemlich freien Stelle an der Außenseite einer Flußbiegung ausgemacht, der Fisch stieg sehr verhalten nach den zahlreichen Maifliegen, er nahm die Fliegen sehr vorsichtig, nur die an der Oberfläche sichtbaren Wellen die bei Bewegungen des Fisches entstanden deuteten auf ein kapitales Exemplar hin. Der Fisch ließ einen nicht auf Wurfweite heran, da konnte man schleichen wie man wollte, näher als 30m kam man einfach nicht heran.
    Der Fisch war nicht nur mir aufgefallen, ich konnte etliche Kollegen bei ihren erfolglosen Versuchen beobachten.
    Irgendwie hat mich die Sache gewurmt, der Fisch mußte doch zu fangen sein.
    Ich habe dann die Gewässerseite gewechselt und bin auf dem Bauch bis zur Uferböschung gekrochen, ganz langsam, dort habe ich dann wohl 2 Stunden hinter einem Brennesselbüschel gelegen und gewartet bis der Fisch anfing zu Steigen, die ersten Würfe gingen "in die Hose" wie man so schön sagt, es ist nicht einfach die Fliege kopfabwärts an einer Böschung liegend unauffällig zu präsentieren, das bedeutete wieder lange Wartezeit, irgendwie hat es dann doch geklappt, der Fisch nahm die Fliege auch, der Anhieb konnte auch erfolgreich angebracht werden, beim nachfolgenden Drill mußte ich ins Wasser, eine der letzten Fluchten des Fisches ging wieder langsam stromauf, dort blieb der Fisch mit dem Kopf auf dem Grund stehen, die Schwanzflosse durchbrach die Oberfläche, ich bekam den Fisch lange nicht hoch aus dieser Position, dann steckte der Fisch auf und ich konnte ihn heranführen, als ich den Kescher aus dem Watgurt zog machte der schon weiß zeigende Fisch eine recht müde Drehung, flupp kam mir meine Fliege entgegengesegelt, der Fisch trieb ganz langsam an mir vorbei, ich hätte ihn wohl einfach keschern können, ich konnte es aber einfach nicht fertigbringen, nach wenigen Sekunden richtete der Fisch sich wieder auf machte eine schnelle Wendung und verschwand stromab, ich stand noch eine Weile da, mit zitternden Händen, ich war stinksauer, richtig wütend.
    Ich stieg aus dem Wasser und beendete den Angeltag, es war nicht die Tatsache , daß der Fisch besonders groß war, ich habe schon weit größere Bachforellen gefangen, aber ich hatte mich für diesen Fisch abgeschunden, hatte ihn an den Haken bekommen und ausgedrillt, bloß bei der Landung war ich nachlässig, weil ich die Spannung nicht gehalten habe, für wenige Augenblicke, das hat der Fisch ausgenutzt, natürlich nicht bewusst, sauer war ich nicht auf den Fisch, sondern auf mich.
    Als ich so 50m gegangen war , da war die Wut schon längst wieder verraucht.

    Nach langer Zeit der Abstinenz, mal wieder eine Geschichte, sogar mal wieder mit Fränki.
    Öfter hört man ja so Sachen, wie Fliegenfischer seinen Sonderlinge, teilweise sogar elitäre Spinner, oder anders gesagt, alle Angler haben ein Brett vor dem Kopf, nur bei den Fliegenfischern muß dieses aus Teakholz sein.
    Im Winter, so in der Zeit von Oktober bis März fahren wir manchmal an einen Angelteich, quasi so als Schonzeitüberbrückung, ich will nicht das Wort Puff gebrauchen, da es bei dem Gewässer keinen täglichen Besatz gibt, die Fische in der Regel auch etwas größer sind, sind allerdings Massenfänge kaum möglich.
    Ich denke das kann man trotz aller Vorurteile ruhig mal machen.
    Die Tatsache der etwas größeren Forellen hat sich in den letzten Jahren ein wenig in der Gegend herumgesprochen, teilweise bin ich da selbst nicht ganz unschuldig.
    So tauchen nun so seit einiger Zeit, immer mal neue Gesichter auf, von Fliegenfischern die unter Schonzeitentzugserscheinungen leiden.
    Manchmal bekomme ich dann auch ein Feedback, meist ist es allerdings negativ, manchmal erlebe ich es aber auch direkt vor Ort.
    Es ist wohl schon 2 Jahre her, da erschien mal eine Truppe Fliegenfischer am Gewässer, die dem schlechten Wetter an der Küste entflohen waren und nun einen Tag dort fischen wollten, es hatte tagelang geregnet, was heißt geregnet, es hatte geeimert, ich war nicht vor Ort, aber ich bekam Feedback, das da ungefähr so lautete: " Der Teich taugt nix, erstens hab ich mir meine Turnschuhe total im Modder eingesaut, zweitens war so dolle Wind, daß man den Teich nicht "planvoll" befischen konnte, drittens mußten wir also wegen dem Wind an den benachbarten Forellenpuff, da war es voll und gebissen hat auch nix."
    Einige Tage später bekam ich es live mit, eine Truppe Fliegenfischer kam an und begann zu fischen, nach 30 Minuten ohne jeglichen Fischkontakt begannen die Gesichter lang zu werden, erste Unmutsäußerungen folgten: "Hier ist garnix drinn, der hat nicht mal nachbesetzt als wir kamen........"
    Als mein Sohn wenige Minuten später eine Forelle von ungefähr 3kg landete wurden die Gesichter ganz lang, es folgten Bemerkungen wie: "Guck mal der hat ja ne viel stärker beschwerte Fliege, das Vorfach ist auch viel länger, ja dann ist das ja keine Kunst! Und außerdem Fische von 3kg kann ich in Dänemark an jedem Forellensee fangen und überhaupt............"
    Neulich war es wieder so weit, ich fischte mit Kumpel Fränki so im Abstand von 50m ganz allein am Teich, nach einer Weile schlug dann eine Truppe von 5 Mann auf, man stellte sich direkt vorn am Parkplatz auf, ich nehme an weil es bequem war, außerdem war da Rückenwind, irgendwie wollte nicht so richtig was beißen, es war auch keine Bewegung an der Oberfläche feststellbar. Fränki meinte nach ner Weile, laß uns mal rüber auf die "Böse-Aua-Seite" gehen, das ist die Seite wo man den starken Wind von rechts, also auf die Rutenhand stehen hat, da landet dann schon öfter mal eine Fliege im Rücken oder am Hinterkopf, um nun dahin zu gelangen mussten wir bei den Jungs von der Truppe vorbei, alles nette Menschen, es kommt zu einem kurzen Erfahrungsaustausch, welche Fliege, wie tief, wie schnell führen und so weiter, mißtrauisch werden unsere Zonker mit Goldkopf begutachtet, ein paar Fliegen wechseln die Besitzer und wir zotteln 200m weiter zur "Bösen-Aua-Seite" hin.
    Auch da die erste halbe Stunde nichts, ich fange an die Fliege tiefer sinken zu lassen und die Einholgeschwindigkeit drastisch zu verlangsamen, nach einigen Würfen hält dann doch plötzlich jemand ganz soft fest am anderen Ende, ein ganz leichter Anhieb kommt ganz automatisch, aus ist es mit dem soften Verhalten, der Fisch tobt los, nach einer Weile harten Gezottels gleitet der erste Fisch in den Kescher, nach einer Weile gesellen sich noch zwei weitere dazu, keine absoluten Giganten, aber so zwischen 4 und 6kg, Fränki gleicht ebenfalls mit drei Fischen aus, genug für eine sinnvolle Verwertung. "Laß uns mal nen Kaffee trinken gehen, Hunger hab ich auch!" tönte es von Fränki.
    Wir also nach vorn, wieder an der Truppe vorbei, es folgen einige Seitenblicke aber kein einziges Wort, die Fische werden im Auto verstaut und schnell werden 2 Tassen Kaffe geholt, Fränki holt ein gewaltiges Stullenpaket aus dem Auto und beginnt den Inhalt des selbigen in erstaunlicher Geschwindigkeit drastisch zu dezimieren, kurz vor Ende des Pakets ertönt aus seinen mahlenden Kiefern ein :"Wilschte auch eine, schelbschtgemachte Wurscht!" Ich beschloß zu wollen.
    Nachdem der Stullenstapel nun vertilgt ist sehen wir der rastlos werfenden Truppe eine Weile zu.
    Fränki macht ein nachdenkliches Gesicht, nimmt einen tiefen Zug aus seiner Zigarette und lässt das Ergebnis seiner Beobachtung aus sich heraus: "Werfen können se ja die Jungs, nich schlecht! Aber fischen könn`se nich, zumindest hier nich!".
    Dann hören sie plötzlich auf zu fischen und packen ihren Krempel ein. Beim Einpacken ihres Geräts in die Autos kommen die üblichen enttäuschten Bemerkungen, wie : "Hier ist wohl nichts drinn, der Tümpel taugt nix, bei Ove in Dänemark iss dat ganz anners!"
    Dann klappen die Autotüren, man rauscht von Parkplatz, einer von der Truppe ist allerdings nicht fertig mit dem Einpacken, vielleicht hat er sogar absichtlich gebummelt, denn plötzlich kommt er zu uns rüber : "Sagt mal Jungs, habt ihr die Fische wirklich mit den komischen großen Fliegen gefangen die ihr uns gegeben habt, diesen giftgrünen und roten Dingern?"
    Fränki ist kurzzeitig sprachlos, dann sagt er : "Ja, sicher, ihr habt ja danach gefragt."
    Der Andere schmunzelt und entgegnet : "Wir haben die nicht genommen, weil wir gedacht haben ihr wollt uns verladen!"
    "Nee, warum sollten wir das tun?" ist die Antwort.
    Sacht der Andere :"Ich hab noch Zeit, ist ja gerade Mittag, das probier ich noch mal!"
    Also noch mal auf die "Böse-Aua-Seite", wir allerdings ohne Rute.
    Der Kollege tüddelt sich eine rote "Fränki-Spezial" ans Vorfach und will nun los werfen, Fränki ist in seinem Element! "Halt mal! Mach mal das Tippet länger! Das Gesamtvorfach so 4,50 m! Der Kollege baut um und los geht’s! "Das wirft sich aber besch*****!" Ich weiß, aber es geht...........Tiefer runter.......viel langsamer!" Eine gute halbe Stunde passiert nichts, dann, ich konnte es ganz gut an der Schnur sehen, bevor der Kollege es in der Hand gemerkt hat, hielt ein Fisch die Fliege kurz fest, saß aber unglücklicher Weise nicht, Pech!
    Einer der nächten Würfe brachte dann aber Klarheit, wieder hielt unten jemand fest, der Anschlag kam, die Antwort war ein kräftiges Schütteln, nach einem, meiner Meinung nach etwas zu weichem Drill, konnte ein schöner 4kg-Fisch gelandet werden, bei dem sollte es allerdings leider bleiben, Fränki konstatierte dazu : "Still ruht der See, die Fische schlafen........"
    Der Kollege packte dann auch ein und entschwand recht gut gelaunt.
    Während wir am Auto unsere Thermoklamotten vom Leib pellten bemerkte Fränki noch : "Hassu dir die mal genau angesehen? Typische Vertreter, Sage-Rute, Abel-Zange, Cowboyhut, Westnummernschild und Polbrille inne Dämmerung und bei Nebel und das alles nagelneu, die kommen immer besonders gut! Na ja, bis auf den Einen!"
    Ich sag: "Hassu nen Ost-West-Problem ?"
    Er : "Nö, aber die haben nen Problem!"


    Vor paar Tagen erhielt ich wieder Feedback, Fische teilweise voller Laich, zu kalt war es auch und erst mal der Wind, 4 Std. gefischt und nur 2 Fische von 63cm, die auch noch zu schlank............
    Jetzt warte ich nur noch auf einen, dem das Kranischgeschrei störend ist oder einen dem das Wasser zu nass ist............oder zu tief, oder vielleicht zu flach?......wer weiß?

    Beim Brandungsangeln schaffe ich je nach Wind zwischen 90 und 125m (150g, 2 Haken aber mit Clips, keine Abstandhalter), beim Spinnangeln auf Mefo etwa 80-90m (schmaler Blinker mit guten Flugeigenschaften 16-20g), bei Gegenwind natürlich wesentlich weniger.
    Das Alugewicht(7,5g) beim Casting bringe(brachte zumindest vor einigen Jahren) ich auf 70m.
    Mit einer 6/7er Fliegenrute schaffe ich 25m noch sauber zu werfen, geklotzt vielleicht 31,258974m :badgrin: , deratige Würfe sind aber meist nur im Stillwasser und an der Ostsee nötig.

    Ich habe selbst kein Tatoo, habe auch nicht vor, mir eins zuzulegen, mein ältester Sohn ist aber selbstständiger Tätowierer und ein verdammt guter!