Meine Negativerfahrungen mit der Wasserschutzpolizei liegen inzwischen über 20 jahre zurück.
Damals hatte ich das Gefühl, daß die Wasserschutzpolizei so eine Art "Politessenmentalität" oder auch "Quoten-Erfüllungsmentalität" hatte, bei der auch kleinste "Vergehen", wie eine Angelzeitüberschreitung von 20min geahndet wurden.
Damals durfte an einigen Gewässern hier nur bis eine Stunde nach Sonnenuntergang geangelt werden, da Nachtangeln verboten war.
Es war damals Mitte Juni, also in der Zeit der längsten Tageshelligkeit, da ist es eine Stunde nach Sonnenuntergang noch nahezu taghell.
Nachdem die sehr intesive und langwierige Kontrolle bei mir nichts abstrafbares erbrachte, holte dann einer der Polizisten den Kalender heraus und begann nachzuschlagen, wann der aktuelle Sonnenuntergang stattfindet, ich war dann eben halt mit 20min Zeitüberschreitung drann, da die Verwarngelder damals nicht all zu hoch waren, keine große Strafe, aber etwas überspitzt fand ich die Sache schon. Ich denke hier hätte sicher ein gewisser Ermessensspielraum ausgenutzt werden können und man hätte es bei dem Hinweis das Angeln einzustellen belassen können.
Im Ganzen gesehen ist es glaube ich auch unsinnig über die Verfahrensweisen "der" Wasserschutzpolizei zu sprechen, auch Wasserschutzpolizisten sind Menschen, jeder reagiert und agiert anders, was am Bodden passiert, kann woanders völlig anders aussehen.
Ich habe selber mit der Bekämpfung der Fischräuberei zu tun und zwar im Herbst, während der Meerforellenlaichzeit. Dabei handelt es sich nicht um einfache anglerische Verfehlungen, sondern um echte Fischräuberei mit speziell dazu hergerichteten Mitteln.
Hier muß ich auf die Jungs von der Wasserschutzpolzei ein Loblied singen, es ist die Polizeibehörde mit der man gut zusammenarbeiten kann, die im akuten Fall sehr schnell vor Ort ist und sogar auf unseren Bitten hin regelmäßige Streifen fährt.
Was den konkreten Fall auf der Startseit angeht, dem ja ein Versehen des Kartenausstellers zu Grunde liegt.
Bei solchen Dingen sollten von den Kontrollorganen, hier der Wasserschutzpolzei die weiter oben schon erwähnten Ermessensspielräume ausgenutzt werden, das schreckt dann zum einen den Angler, auch den Angeltouristen nicht so ab, auch würde sich die Wasserschutzpolzei ein bessers Bild in der Öffentlichkeit verschaffen.
Zitat von 40
Und noch eins:
Auf euer Geld ist bei uns keiner angewiesen. Wir haben euch doch die letzten 20 Jahre ernährt und euch vor dem totalen wirtschaftlichen Niedergang bewahrt.
Und wir brauchen es doch!
Gerade in einem strukturarmen Land wie M/V liegt im Tourismus, auch im Angeltourismus eine große Chance wirtschaftlich sowie in der Schaffung von Arbeitsplätzen weiter zu kommen!
Zitat von SkYlaX
Und wir haben unsere Natur kaputt gemacht? Dass ich nicht lache ...
Naja, leider stärkst du den Stereotyps eines Ossis, den ich in mir trage.
Das mit der Naturzerstörung ist so eine Sache, kommt sehr auf die Sichtweise an.
Wenn man es aus der Sicht eines Mecklenburgers sieht hat 40 schon recht, das ergibt sich aus der wesentlich höheren Besiedlungsdichte der meisten Altbundesländer im Vergleich zu der geringen Bevölkerungsdichte in M/V, wo trotz aller Sünden der Vergangenheit einfach mehr Raum für die Natur blieb, hier gab es eben noch Seeadler u.s.w.
Daß in den Industriegebieten der ehemaligen DDR extrem fahrlässig mit der Umwelt umgegangen wurde, steht außer Frage.
Zu den Stereotypen, ich hasse das Thema wie die Pest.
Da sollten sich beide "Seiten" mal klarmachen, das es "den Ossi" und "den Wessi" eigentlich nicht gibt.
Natürlich sind wir im in den neuen Bundesländern in gewisser Weise gebrannte Kinder, da es in der Zeit der Wende, in der sich auch ein gewisser rechtsfreier Raum bildete, zu vielen Fehlern in der wirtschaftlichen Entwicklung kam, die zum Niedergang ganzer Industrien mit der verbundenen hohen Arbeitslosigkeit kam.
Als vereinfachtes Grobbeispiel meine ich z.Beispiel, den Verkauf von Betrieben für eine symbolische DM unter der Vorgabe in den Betrieb zu investieren, in vielen Fällen wurden jedoch nur die Fördermittel abgegriffen, damit die in den Altbundesländern angesiedelte Hauptfirma saniert und die "östliche Neuerwerbung" eingestampft. Nur wenige dieser Vorfälle konnten verhindert werden, wie im zum Beispiel die Sache mit der Bremer Vulkanwerft.
In der Zeit herrschte hier im Osten eine Art Ellbogenkapitalismus auf unterstem frühkapitalistischen Niveau, an dem auch Ossis als Wendegewinnler nicht unmaßgeblich beteiligt waren.
Sowas erregt natürlich Unmut, der Fehler ist jedoch, das auf die jeweilige Gesamtbevölkerung zu übertragen und Vorurteile zu schüren.
An solchen Dingen war nicht der Normalbürger beteiligt, weder in West noch in Ost!
Stereotype Ansichten zu dem Thema begründen sich auch auf einem großen Informationsdefizit auf beiden Seiten !
Ich denke jetzt 17 Jahre später, sollte man langsam mal aufhören mit solchen Denkweisen zu leben.