Wie machst Du das mit Motorbooten mit Dieselmotor,die schmecken etwas streng, legst Du die ein, oder so?
Beiträge von wolfgang
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War erst vor paar Tagen,hier am Schweriner See auf einer Dampferanlegebrücke,da badete ein Urlauber einen hübschen Bleikopfspinner an der Posenmontage, das gute daran war die "Ausbleiung" der Pose stimmte präzise.
Das ganze fiel sogar meiner Frau auf, die eigentlich nicht selbst angelt.
Aus gewissen Erfahrungen heraus hielt ich mit einer Bemerkung über die unsinnige Montage aber zurück, mein Sohn allerdings nicht, die Antwort folgte auf dem Fuße: "Klugscheißen kann ich selber!" -
Klasse!
Ja die Urlauber, die haben schon einen gewissen Unterhaltungswert! -
Da muß ich Andal recht geben,es wird immer schlimmer, zumindest bei mir an kleinen Fließgewässern, da gucke ich nicht bloß einfach mal so rein, nein meist laufe oder krieche ich auch noch eine lange Strecke an solchen Gewässern lang.
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mikesch,
das mit dem Sichling (oder Ziege) hatten wir ja schon durch,da ist Grotius auch schon drauf gestoßen,bloß das haut mit der Seitenlinie ja nicht hin,weil der Sichling eine sehr geschwungene hat und der rätselhafte Fisch eine völlig gerade. -
Wieviele Fliegen ich im Jahr binde weiß ich nicht so genau,ich schätze mal so zwischen 100 und 150 werden es wohl sein.
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Ich persönlich würde zur Fliegenrute greifen.
Ansonsten würde ich zur Spinnrute raten, Spinner der Größen 0-3, wenn es irgend geht immer stromauf werfen und mit der Strömung einholen. -
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Es muß so um 1970 herum gewesen sein,wir waren mal wieder bei meiner Großmutter im Harz in Urlaub,es war sehr heiß und an der Selke ging nicht so richtig was mit den Forellen.Also kam ich auf die Idee es mal an einem anderen Gewässer zu versuchen.Ein großes Problem war,daß wir kein Auto besaßen und ich dort auch kein Fahrrad zur Verfügung hatte.
Als nächstes Gewässer erwies sich der Teufelsteich,alles andere war einfach zu weit.
Also stiefelte ich die 4 Kilometer bei brütender Hitze zu dem Teich.
Der Teufelsteich war, wie viele Gewässer dort ein künstlich aufgestauter Teich welcher der Trinkwasserversorgung diente.
Das Wasser war sehr klar und die Ufer fielen in manchen Bereichen ziemlich steil ab, obwohl der Teich an sich nicht besonders tief war.
Der Untergrund am Ufer war mir einem Rasen kurzwüchsiger Wasserpest bedeckt, was wie ein Teppich wirkte.
Ich hatte nur eine leichte Spinnrute dabei und begann nun fleißig werfend um den Teich zu laufen.
Es dauerte nicht lange und es rappelte an der Rute, das zittrige Schlagen des Fisches deutete auf einen Barsch hin, tatsächlich hielt ich wenige Sekunden später einen Barsch von 250g in der Hand, eigentlich nichts Besonderes, doch dieser Fisch sah merkwürdig aus, er war goldgelb mit tiefroten Flossen, hatte den barschtypischen schwarzen Fleck in der Rückenflosse, aber er besaß keinerlei Streifen.
Beim genauen Hinsehen konnte man bei einem bestimmten Betrachtungswinkel jedoch ein ganz schwaches Streifenmuster erkennen, aber diese Streifen waren nicht dunkel sondern heller als der übrige Fisch.
Ich schlug den Fisch ab und nahm ihn mit, nach einer Weile gesellten sich noch einige der seltsamen Barsche dazu, alle mit der gleichen Färbung.
Eine Weile später fing ich noch einen Barsch, der sah nun wieder ganz normal aus.
Als ich so etwa um den halben Teich herum gegangen war entdeckte ich auf der Uferböschung einen Angler, ein älterer Mann saß dort im Schatten eines kleinen Busches.
Den Mann steuert ich nun an, da ich annahm, daß es sich um einen Einheimischen handelte, der mir vielleicht erklären konnte warum die Barsche so eigenartig aussahen.
Ich ging nun also hin und grüßte freundlich, der Mann reagierte aber irgendwie nicht, sondern kramte in seiner Angeltasche rum.
Dann drehte er sich um und schrak zusammen,"Hast du mich aber erschreckt!" sagte er.
Der Mann war nicht unfreundlich, sondern stark schwerhörig, wie er mir dann selbst erzählte. Dafür konnte er gut von den Lippen ablesen und wir kamen ins Gespräch.
Er war ein pensionierter Rentner und naturwissenschaftlich sehr gebildet, nachdem ich ihm meine Barsche gezeigt hatte, erklärte er mir, daß diese Färbung für dieses und noch für ein weiteres Gewässer typisch sei, es handele sich um Goldformen, wie man sie vom Goldfisch, der Goldorfe und anderen Fischen kenn, das käme auch bei Barschen vor und durch die Isolation hätte sich ein nahezu reinerbiger Bestand dieser Fische gebildet, mein normal gefärbter Barsch sei hier eher eine Seltenheit.
So saßen wir dann eine Weile herum un schwatzten über dieses und jenes.
Bei dem Gespräch erfuhr ich, daß er auch aus Harzgerode kam, dem Ort wo meine Großmutter wohnte und da er bei seinen Erzählungen öfter mal auf sein Auto kam, mit dem er auch jetzt da sei, hegte ich Hoffnung auf eine bequeme Rückreise.
Ich blieb also da hocken und sah ihm beim Angeln zu.
Er angelte dort auf Karpfen, mit recht derbem Gerät und eigenartigen harten Grießklößen, die er selber gekocht hatte, der Begriff Boilie war damals zumindest bei uns noch ziemlich unbekannt.
So hart wie heutige Boilies waren seine Klöße auch nicht, sondern sie waren eher zähelastisch, wie kleine Gummikugeln, wurden aber auch an einer Art Haarmontage angeködert, dazu band er einen Zwirnsfaden kreuzweise um die Murmeln, wie als wenn man ein Packet einpackt und hängte den Haken einfach in den Faden ein.
Die Klöße waren sehr groß, ich schätzte sie auf 4cm Durchmasser.
Er brachte seine Murmeln dann zu Wasser und bemerkte, daß jetzt noch nichts beiße, erst so gegen halb Neun wäre mit einem Biss zu rechnen.
Nachtmann, so hieß der Angler erkläte mir darauf hin seine Angeltaktik welche aus langer Gewässerbeobachtung erwachsen war, er war ja Rentner und fast jeden Tag an dem Teich.
Rechts von uns war quasi der Anfang des gestauten Teiches, dort war eine völlig verkrautete flache Bucht, in dieser sollten sich nach seiner Meinung die Karpfen am Tage bevorzugt aufhalten.
Wo wir nun saßen war es schon etwas tiefer, aber in der Mitte war eine große Krautbank, nur rechts und links davon war eine Rinne freien Wassers, an einer der freien Rinnen saßen wir nun.
Er sagte, es sei so, die Karpfen gingen abends aus der flachen Bucht auf den Teich hinaus auf Nahrungssuche und müßten dabei zwangsläufig diese Rinnen passieren und nur dann hätte man eine Chance zumindest einen von ihnen an den Haken zu bekommen.
Ich zweifelte ein wenig an seinen Worten, hatte ich doch bei meiner vorhergehenden Teichumrundung einige Karpfen an ganz anderen Stellen zweifelsfrei beobachten können, wie sie träge in der Sonne dümpelten.
Auf meinen Einwand hin lächelte er nur, na ja, meinte er, aber das "Kleinzeug" was ich da gesehen habe wolle er eigentlich nicht beangeln.
So saßen wir dann da und harrten der Dinge die da kommen sollten, in der Zwischenzeit erklärte er mir seine Gerätezusammenstellung, er hatte recht kräftige Ruten, schwer zu sagen was die für ein Wurfgewicht hatten, auf den Rollen befand sich 0,45 Mono, vorn waren etwa 2,5m gezwirnter Fesselflugstahldraht aus dem Modellbaubedarf angebracht, der Draht war sehr dünn und hatte durch die Verlitzung eine strukturierte Oberfläche, das war seine Krautsäge, daran befand sich ein Festblei von etwa 100g und das Vorfach.
Dann kam noch der spezielle, nicht unbedingt nachahmenswerte Nachtmanntrick, damals bestand die Bremse bei den Rollen eigentlich nur aus einer dicken Filzscheibe und einer Unterlegscheibe, welche auf der genuteten Spulenachse saß, die Unterlegscheibe hatte eine kleine Nase, welche in der Nut der Achse saß um zu verhindern, daß die darübersitzende Bremsmutter sich verdrehte.
Der Nachtmanntrick bestand nur darin diese Scheibe einfach wegzulassen.
Zog nun ein Fisch ab drehte sich die Mutter unweigerlich fest bis die Bremse also zu war.
Er machte das weil er so schwerhörig war,die Knarre der laufenden Bremse konnte er nicht hören,die sich fürchterlich biegende Rute aber sehen. Also ich finde da könnte man sich was besseres einfallen lassen.
Nun gut aber das war nun mal seine Methode, gedrillt wurde nicht über die Bremse sondern die Schnurgabe erfolgte duch Rückwärtskurbeln bei ausgeschalteter Rücklaufsperre.
Es war ziemlich genau halb Neun, da klatschte es in der anderen krautfreien Rinne als wenn jemand ein Brett auf´s Wasser schlägt.
"Jetzt kommen sie!" kommentierte er, er hatte die Spritzer gesehn.
Tatsächlich, mit einem Mal lief die Bremse, ich konnte es ja hören, da war die Bremse auch schon dicht, der Knüppel zerrte an seiner Verkeilung.
Nachtmann rutsche einfach auf dem Hosenboden die Böschung runter, mit einer Behändigkeit die man so einem alten Herrn nicht zutraute.
Rute aus den gesicherten Haltern, Rücklaufsperre raus und Drillen was das Zeug hielt, Drillen war ein sanftes Wort für das Gezerre was dann abging, der Karpfen war natürlich sofort im Kraut, dort tat aber die Nachtmannkrautsäge ihr Werk, er hielt das Gerät auf maximaler Spannung, "Der muß den Kopf oben behalten, sonst ist alles zu spät!" kommentierte er lautstark.
Die "Entkrautung" dauerte geraume Zeit, ich wunderte mich, daß der Haken nicht ausschlitzte, dann zeigte der Karpfen öfter schon mal die Seitenlage und wurde aus dem Kraut bugsiert.
Die Landung in dem riesigen Kescher verlief unspektakulär.
Das Hochzerren auf die Böschung war recht beschwerlich, der Fisch wurde abgeschlagen und versorgt, das Releasen großer Karpfen war damals nicht üblich.
Nachtmann packte nun sein Zeug ein, ich half ihm das ganze Zeug zu seinem Auto zu bringen, denn ich hegte ja die schon beschriebene Hoffnung...........
Der Karpfen wurde in einen alten Kunsledermantel gewickelt abtransportiert.
Dann sah ich die Bescherung, Nachtmanns Auto !
Es hatte nur 2 Räder und einen 50cm³ - Motor und war ein einsitziges Moped von Typ Spatz.
Also wieder zurücklatschen !
Nun war ich aber gespannt wie sich Nachtmanns Heimreise gestalten sollte, das Angelzeug war schnell festgebunden, aber wie sollte das mit dem Karpfen gehen?
Was jetzt kam war wie aus einem anderen Film!
Nachtmann breitete den alten Kunstledermantel neu aus, und legte darauf den Karpfen und zwar längs, dann legte sich der Mann mit dem Rücken auf den Karpfen, zwängte mühsam seine Arme in die Ärmel, knöpfte den Mantel zu und würgte sich dann den Gürtel um den Leib. Dann rollte er sich herum und stand auf.
Der Kopf des Karpfens ruhte unten da wo der Gürtel war und der Schwanz schaute an Nachtmanns Genick heraus.
Er startete den Motor setzte sich auf die Karre und schnurrte los, ab und an ging ein Ruck durch seinen Körper, immer dann, wenn der zwar abgestochene Karpfen noch einmal zuckte.
Ich latschte nun die 4 Kilometer wieder zurück, es war glücklicherweise auch nicht mehr so warm, irgendwann in schwarzer Nacht kam ich zu Hause an.
Den Karpfen von Lehrer Nachtmann konnte ich einige Tage später in der Tageszeitung bewundern, es war einer von vielen die dieser Mann gefangen hat, 21kg hat er immerhin gewogen. -
Es ist Freitag geworden. Eine stressige Woche ist zu Ende gegangen.
Das Wetter ist herrlich, kaum Wind, die Sonne scheint, ich schmeiße ein paar Angelsachen ins Auto und ziehe mir die Wathose gleich im Keller an, zum Wasser ist es nicht weit knapp 10 Minuten.
Dort angekommen stelle ich das Auto unter die alte Eiche ,da wo ich mein Auto schon seit 30 Jahren hinstelle.
Als ich dann die Rute in der Hand habe und den Kofferraum schließe fällt so langsam der Stress der ganzen letzten Woche von mir ab.
Langsam gehe ich stromauf ,weit kann man über die Wiesen sehen, kein Mensch ist zu sehen, kein Zivilisationslaut ist zu hören. An einer Buschgruppe bleibe ich stehen, und sehe zu wie einige blaue Prachtlibellen Jagt auf Maifliegen machen, irgendwo klatscht ein Fisch. Wie ich so weitergehe sehe ich einen kleinen Schatten vor mir auf dem Weg langhoppeln, ein Mauswiesel, immer wenn ich stehenbleibe verharrt es und macht Männchen, gehe ich weiter hoppelt es in der Fahrspur weiter, aber so richtig eilig hat es der Wicht nicht, irgendwann verschwindet das Bürschchen aber im hohen Gras. Ein Stück weiter den Fluß hoch ist auf der einen Seite eine Reihe alter Schwarzerlen, die Äste hängen weit über das Wasser, teilweise reichen sie bis hinein. Dort ist eigentlich immer etwas zu holen, wenn man denn heran kommt und einen Wurf hinkriegt. Heute steigt da aber scheinbar nichts, langsam wate ich an der Erlenreihe entlang, direkt neben mir entdecke ich die alte Nutriafamilie, die beiden alten dösen mit geschlossenen Augen in der Abendsonne, zwischen ihnen hampeln drei meerschweinchengroße Jungtiere herum, ich hätte sie berühren können ,aber von einem Fisch ist nichts zu sehen. Am Ende der Erlenreihe ist eine alte Brücke aus zwei Baumstämmen mit Geländer, also raus aus dem Wasser und von dieser Brücke erstmal ein wenig stromauf geschaut, dort ist der Fluß ein ganzes Stück recht gerade und man sieht verhältnismäßig weit. Außer einem Graureiher ist aber nichts zu entdecken, als ich dann näherkomme macht sich der Graue etwa 50 Meter weiter hoch und stellt sich wieder am Ufer ein, das macht er genau drei mal, dann hat er genug von dem Spiel, er erhebt sich in die Luft macht einen großen Bogen und stellt sich stromab etwa dort wieder ein wo ich ihn zuerst aufscheuchte.
Langsam gehe ich weiter, ein Stück oberhalb kommen drei Sohlgleiten kurz hintereinander in deren Unterwasser könnte noch etwas gehen.
Ich knipse die Maifliege ab und tausche sie gegen eine große graubraune Nymphe aus. Natürlich ging dort auch nichts.
Beim Weitergehen hatte ich einige Rehe verscheucht, ein Rehbock steht nun am Waldrand und bellt mich laut an.
Langsam beginnt es dunkel zu werden und ich beschließe umzudrehen.
Der Nebel beginnt aus dem Fluß aufzusteigen und ein bisschen kühl wird es auch langsam, die Prachtlibellen fliegen nicht mehr, sie sitzen in Massen im hohen Ufergras, es ist ihnen sicher zu feucht um die Flügel, von den Maifliegen ist auch nichts mehr zu sehen. Plötzlich klatscht es ganz fürchterlich neben mir mitten im Fluß, ein Fisch war das nicht, ein brauner Schatten zieht knapp unter Wasser an mir vorbei, ein Stück weiter kommt ein klobiger Kopf aus dem Wasser, der Biber war wohl mit meiner Anwesenheit nicht so ganz einverstanden und hatte lautstark demonstriert wer hier der Chef im Ring ist.
In der Luft wuseln unzählige Fledermäuse herum, wenn man genau hinhört dann hört man sogar ihre Fluggeräusche.
So langsam bin ich fast am Auto angekommen, von Westen her kommt noch ein bisschen Licht und aus einem bestimmten Blickwinkel kann man auf der spiegelnden Wasseröberfäche noch einige Stein-und Schlammfliegen über das Wasser ziehen sehen. Und plötzlich sah ich einen größeren Fisch sehr regelmäßig steigen, einen von den alten, erfahrenen Fischen, die man am Tage nicht zu Gesicht bekommt.
Irgendwo in meiner Fliegenschachtel hatte ich noch ein paar Rehhaarsedges, den Schnurclip hatte ich schon in der Hand, aber nein ich wechselte die Fliege nicht mehr. Ich setzte mich leise oben auf die Böschung und sah dem Fisch noch ein paar Minuten zu, dann ging ich langsam zum Auto, verstaute meine Gerät und fuhr so leise wie ich konnte ganz langsam davon.
Auf dem Rückweg mußte ich noch schnell an die Tankstelle, der Tankwart sah mich ganz komisch an als ich zahlte, ach jeh, die Wathose und außerdem hinterließ ich noch immer eine nasse Spur von dem Wasser das aus meinen Filzsohlen quoll.Es war also mal wieder ein totaler Schneidertag aber das hat mich genau so wenig gestört wie der komische Blick des Tankwarts, an einem solchen Tag kann einen glaube ich, so schnell gar nichts stören.
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@munich-taxler,es handelte sich um den Beitrag von andal im Forum Fliegenfischen(der ist aber wieder da) um deine Antwort auf meine Forellenpuffstory und ich hatte auch nen längeren Beitrag bei Fliegenfischen reingestellt,ich glaube aber zu Wissen was passiert ist.
An der HP wurde gearbeitet und so ist sicher eine etwas ältere Datensicherungsdatei wieder drübergeladen worden,oder sowas in der Art. -
Nein sowas meine ich nicht,es sind einige völlig werbefreie sachliche Beiträge verschwunden,beispielsweise von andal,munich-taxler und von mir.Von Andal der war dann plötzlich wieder da u.s.w.
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Karl,das siehst Du völlig richtig so!
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Also mal vorweg,ich bin Atheist.
Es war voriges Jahr,im zeitigen Frühjahr,ich glaube es war um anfang April herum,es war jedenfalls noch lausig kalt.
Ich hatte dienstlich einen Termin in Boltenhagen und fuhr nun über Wismar dorthin.
Dabei kommt man am Wohlenberger Wiek vorbei,einer flachen ruhigen Bucht.
Ganz am Ende,bevor sich die Straße wieder vom Strand trennt ist eine Mole,im Volksmund Kartoffelmole genannt.
Weil dort zu DDR-Zeiten Kartoffeln in die ehemalige Sowjetunion verladen wurden.
Nun steht das Bauwerk ungenutzt in der See herum und hat schon mächtig gelitten.
Trotz des Zerfalls ist diese Mole immernoch ein beliebter Angelplatz.
Wie ich da nun so langsam vorbeifahre sehe ich auf der Mole eine Handvoll Angler,da ich etwas früh drann war hielt ich mal kurz an um mal so zu gucken was die Jungs da so machen.
Ganz vorn am Molenkopf warfen sich Einige mit dem Heringspaternoster die Seele aus dem Leib,ich dachte mir,die sind wohl nicht von hier,denn sonst hätten sie gewußt,daß die Heringe nicht in diese Bucht kommen.
Hingehen und den Jungs das sagen wollte ich aber lieber nicht,sonst wird man immer schnell als Klugscheißer abgestempelt.
Rechts neben dem Molenanfang ist so eine Art Laderampe die nur etwa einen halben Meter über dem Wasser endet,dort saßen zwei Angler.
Einer saß gleich vorne an und den fragte ich nach freundlichem Gruß,was denn so ginge.
Es ginge nicht allzuviel,meinte der Mann aber zwei hätte er schon.
Er angelte mit einer simplen Posenmontage und Tauwürmern im Winkel zwischen Mole und Rampe.
Die Angabe "zwei" machte mich neugierig,ich hakte nach um was für "zwei" es sich denn handle.
Der Mann sagte irgendwas was sich so ähnlich anhörte wie :"frelln".
Ich fragte nochmals,wieder kam das genuschelte "frelln",wobei er auch noch den Kopf beim Sprechen abwandte.
Meinst du jetzt Forellen? Ging ich in die Offensive,er nickte leicht.
Irgendwie war ihm ganz unwohl,schien mir.
Ich fragte kurz:"wo?"
Dahinten im Eimer,antwortete er,schnell setzte er noch nach:"Die Schonzeit,ist jetzt aber zu Ende und heute sind sie auch schön groß und der da",er zeigte auf den anderen Angler "hat schon fünf!".
Ich ging langsam zum Eimer,was heißt hier Eimer,Eimerchen wäre besser gewesen,es war so ein Eimer die es früher mit einem Sandsieb und einigen Sandbackformen für kleine Kinder gab,Fassungsvermögen 2 Liter.
Über dem Eimerlein lag ein Lappen und hinten ragten zwei Schwänze raus,die Fische hatten etwa die Größe kräftiger Heringe.Ich nahm den Lappen beiseite und was lag nun im Eimer?
Zwei Meerforellchen,eben mal gerade so groß wie besagte Heringe.
Irgendwie kroch der Unmut in mir hoch,eigentlich fast schon Wut.
Ich drehte mich um und bekam gerade noch die perfekte Anlandung einer weiteren kleinen Meerforelle bei dem anderen Angler mit.
Das was ich da sah wird einem nicht alle Tage geboten,da zerrte der Kerl doch tatsächlich mit derbem Gerät,die auf lebenden Köderfisch gefangene Kleinforelle mir nichts dir nichts aus dem Wasser um dann auch gleich den Tötungsvorgang vorzunehmen indem er die Forelle an der Montage auf den Beton klatschte.
Wie sagte schon Marika Röck in einem ihrer alten Filme"Mir kocht der Blut!"
Ich war in dem Moment so wütend,daß sich mir der Hals zusammenkrampfte,ich hatte die Hand schon um das Handy gekrampft um nach den Gesetzeshütern zu rufen.
Wie ich so ein paar Sekunden um Luft rang,ertönte hinter mir eine Stimme.
"Guten Morgen!" Ich drehte mich um,zwei Männer in dunkelblauen Pullovern standen da.
"Wasserschutzpolizei,gehören ihnen diese Angeln?"
Jedenfalls nahm dann das Ganze seinen gesetzlichen Verlauf und ich war das komische Gefühl im Hals los.
Als dann die Herren Angler ihren Krempel packen mußten und so mit betretenen Mienen neben den Jungs im blauen Pullover in Richtung deren Autos traben mußten,das Eimerchen schaukelt dabei sanft in der Hand eines der Polizisten,da hatte ich so für Sekundenbruchteile das Gefühl,daß der Himmel sich etwas aufhellte................
Also ich bin immernoch Atheist.......... -
..............ja zumal die Neunaugen auch so schon arm drann sind,die armen Viecher können sich nicht mal nen Unterkiefer leisten!
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sommi86,
willste die Adresse?
Hier in der Nähe ,das ist bei mir in der Nähe,also von dort wo ich wohne in der Nähe........ -
Es ging um Fladenbrot,Brötchen und sonstige Backwaren als Köder,allerdings im unverdauten Zustand!
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Hier in der Nähe gibt es einen Forellenpuff,an dem komme ich öfter mal vorbei,nein nicht etwa zum Angeln,sondern weil ich den Besitzer gut kenne,auch ist diese anglerische Einrichtung ein Quell unglaublicher Unterhaltung.
Zur Ehrenrettung des Besitzer muß man sagen,er bemüht sich die Anlage wirklich so gut wie möglich zu betreiben,aber trotzdem Einfluß auf die Auswahl seiner Gäste hat er dabei kaum.Also wenn mal nichts mit dem Angeln los ist oder im Fernsehen nichts Vernünftiges läuft,man irgendwie Frust abbauen oder auch aufbauen will,dann nichts wie an einem schönen Samstagabend,am besten in der Ferienzeit hin zu so einem Puff.
Das Gewässer ist ein etwa 800m langer,etwa 6-8m breiter kanalartiger Graben mit leichter Strömung und nur von einer Seite beangelbar.
An dem unteren Ende wird das Gewässer von einer Straße begrenzt,dort befindet sich eine Balkenabsperrung auf der man vortrefflich sitzen kann.Man gehe also in die kleine Kneipe hole sich eine Tasse Kaffee und nehme auf dem Balken platz,so hat man den Bach in ganzer Länge und Schönheit im Auge.
An solchen Tagen findet man dort den gesamten Querschnitt durch die tiefsten Abgründe der anglerischen Gesellschaft.
Dort findet man den "halbprofessionellen" Forellenhändler der seine Fänge geräuchert auf dem Markt verhökert,den typischen Bierdurchlauferhitzer,den militanten Daueranfänger,den Hau-Ruck-Angler,den "Meisterdriller" und ganz selten mal einen ganz normalen Angler oder einen Opa der mal mit seinen Enkeln schlichtweg angeln will.
An besonders guten Tagen stehen die Angler fast im Schulterschluß an dem Gewässer,denn nur vorn,wo die Hälter sind,sind ja auch die Fische so ist jedenfalls die Meinung.
Herrliche Szenen kann man dann erleben,der Meisterdriller drillt gerade was das Zeug hält,auf Biegen und Brechen,wobei er das Brechen oftmals sehr wörtlich nimmt und promt die Spitze seiner Aldi-Tele abknickt,so ein Drill einer 600g-Forelle ist ja schließlich nicht so eine alltägliche Sache,oder?
Der Hau-Ruck-Angler fetzt gerade den 10.Haken beim Anhieb weg,tja alles nicht so einfach.
Stück weiter hinten sind verzweifelte Rufe nach einem Kescher zu hören,aber der Kescher ist leider nicht entbehrlich,weil gerade eine dicke Frau,unter Mithilfe ihres etwas zurückgebliebenen 40-jährigen Sohnes mit diesem Kescher ihren Nachbarn verprügelt,weil dieser ein oder zwei Fische mehr gefangen hat als sie,tja in der Riege der "Halbprofessionellen" sind die Geschäftsgebaren eben hart,da darf man keine Konkurenz dulden.
Ruhig dagegen ist es am Platz des Bierdurchlauferhitzers,nur die Rutenspitze zottelt im Wasser rum,weil sich dort gerade ein Fisch im Selbstdrill befindet,echt inovativ,Selbsthakmontage mit Selbstdrillverfahren,ja der Mann verstömt Ruhe und Ausgeglichenheit,nur keine Hast.
Der Meisterdriller hat sein etwas verkürztes Gerät wieder scharf gemacht und ist grade wieder am Drillen,diesmal die Erle auf der anderen Seite,na wat dat wohl wird?Gegen 22 Uhr lichten sich die Reihen,jetzt ist Nachtangeln angesagt und die wahren Könner erscheinen.
Die gehen die Sache viel professioneller an,die kaufen gleich 3 Kästen Bier,das erspart unnötige Wege.
Der Bach wird voller als am Tage.
Unzählige Knicklichter dümpeln auf der Wasseroberfläche und tauchen die Erlen am anderen Ufer in ein mystisches Licht.
Da kommt ein Angler an das Gewässer,er ist wohl das erste mal hier,er besieht sich die Sache und fragt den Besitzer:"Wo soll man hier noch angeln,ist doch alles total überfüllt?"
"Ach,warte mal bis um 11 oder spätestens bis halb 12,dann angeln hier bloß noch 3 Mann."
"Wie das?" fragt der Mann.
"Das ganz einfach,um 11 sind die alle voll,dann liegen die hier nur rum,mußte bloß über die rübersteigen."
"Wer sind denn die 3 die dann noch angeln?" fragt der Mann erstaunt.
"Die beiden da hinten und du." sagt der Besitzer und zeigt auf zwei Männer die mit zusammengepacktem Gerät etwas abseits auf einer Bank sitzen und sich unterhalten.
Sie warten da auf ihre Stunde,mit der Geduld einer Hyäne oder eines Geiers,dann werden sie über die Schnapsleichen steigen und ihr Werk tun..................... -
Wer dreimal spamt..........
Nu wissen wir es aber alle!