Beiträge von wolfgang

    Das kommt immer darauf an, wie stark der Wind ist, insbesondere auch aus welcher Richtung er kommt.
    Schlecht ist es bei natürlich bei Gegenwind, mit etwas Geschick bekommt man dann zwar noch oft die Fliegenschnur noch in befriedigender Weite und einigermaßen gestreckt aufs Wasser, jedoch wird die Fliege oft um die gesamte Vorfachlänge zurück gepustet, auch kommt es zu Tailingloops und anderen Wurfunsauberkeiten, da man einfach zu viel Kraft einsetzt, auch wird die Streckung der Schnur nach hinten durch den Wind begünstigt und die Schlaufen werden oft zu eng, die Fliege tailt dann eben öfter das Vorfach oder gar die Schnur selbst, es macht dann eben keinen echten Spaß. Abhilfe kann eine etwas verkürzte Schnur bringen, also etwas weniger Schnur als man durch das Schießen rausbringt, der Schuß wird dann abrupt gestoppt, das kann helfen das Vorfach mit der Fliege noch einigermaßen gestreckt aufs Wasser zu bekommen, man erreicht dann mehr als wenn es das Vorfach zurückpustet.
    Noch ekliger ist Gegenwind schräg auf die Seite der Rutenhand oder extremer Seitenwind auf die Rutenhand, denn dann kommt es oft zu "Körpertreffern", es klatscht immer so schön wenn man die Fliege in den Rücken oder auf den Hinterkopf bekommt, sowas macht man am besten nur mit aufgesetzter Kaputze und dicker Jacke.
    Auch extremer Rückenwind verhindert saubere Würfe, da der Rückschwung oft im Sturm verreckt, allerdings kann man dann oft noch die Schnur gut switchen, also mit beschleunigten Rollwürfen weit aufs Wasser bekommen.
    Stürmt es aber wirklich stark, dann ist Fliegenfischen nicht unbedingt das Mittel der Wahl.


    Bei starken Winden greife ich meist zu brachialem Gerät, also 9er Rute und 9er WF, was man an der Elbe für eine Schnur benutzt hängt davon ab wie stark die Strömung ist und wie tief es ist, im Strömungsschatten der Buhnen reicht oft eine Sinktip aus, eventuell noch mit einem zusätzlichen Sinkvorfach, für die Strömung ist eine Fast-Sinking-Schnur fast immer unerläßlich, sonst kommt man nicht unten an mit dem Streamer.

    Pyranhas, sind nicht sonderlich schwer zu halten, wenn man einige Dinge beachtet, immer eine Gruppe Jungfische zusammensetzen, nach Möglichkeit später keine weiteren Fische dazusetzen, diese würden eventuell als Beute betrachtet. Gute Filterung und Strömungspumpe sind wichtig, Pflanzen sind nicht von Nachteil, da die Fische sich gern verstecken, da sie ziemlich schreckhaft sind und sonst bei Störungen hektisch durch das Becken jagen.
    Mit einigen großen Welsarten können sie vergesellschaftet werden, ist aber am Anfang sehr riskant, die Welse sollte auf jeden Fall größer und älter sein, auch ganz kleine Fische werden oft nicht beachtet, zumindest nicht von größeren Pyranhas.
    Neben Fischfleisch in jeglicher Form kann auch Katzenfutter(Kittekat, Sorte egal)) gefüttert werden, dazu die Futterbrocken durch Abspülen von dem Gemüse und Geleezeug befreien. Nie zuviel Füttern, die Fische fressen oft mehr als ihnen bekommt und erbrechen das Futter wieder, was das Wasser stark verunreinigt. Zur Haltung ist sehr weiches Wasser günstig, zur Zucht(schwierig) Bedingung.
    Große Unterhaltungskünstler sind die Fische nicht, außer bei der Fütterung stehen sie oft sehr ruhig im Wasser auf der Stelle.
    Bei der Fütterung ist allerdings der Teufel los, es kommt beim Fressen oft auch zu Unfällen, bei denen manche Tiere z. Beispiel ein Auge verlieren können.
    Einige Arten, wie z. Beispiel Wimpelpyranhas sind nicht so agressiv und leichter zu vergesellschaften.

    Ich fische sehr selten überhaupt mit Köderfischen, bevorzuge weitestgehend künstliche Köder.


    Ich will aber ganz ehrlich sein, als es noch erlaubt war mit lebenden Köderfischen zu angeln habe ich das auch getan, allerdings schon vor etwa 20 Jahren damit aufgehört.
    Meine persönlichen Erfahrungen und die Beobachtungen bei anderen Anglern ergeben für mich etwa folgendes Bild:


    Zum Fang von Hechten hatte sich der lebende Köderfisch als erfolgreicher erwiesen als der tote. Der von Frank erwähnte Fang großer Hechte mit toten , großen Köderfischen ist ohne weiteres möglich und auch logisch sinnvoll, scheinbar aber nicht in jeder Art von Gewässern und auch nicht zu jeder Jahreszeit.
    Auch Barsche ließen sich mit lebenden Köderfischen besser an den Haken bringen als mit toten.
    Beim Zanderangeln dürften die Erfolgsaussichten etwa gleich gewesen sein, ebenso beim Aal und bei der Quappe.
    Beim Angeln auf Wels reicht der tote Köderfisch bei weitem nicht an die Fängigkeit eines lebenden Köderfischs heran, das hängt wohl stark mit dem Beuteortungsverhalten des Welses zusammen.
    Die Aussagen beziehen sich allerdings nur auf statisch ausgelegte tote Köderfische an Grund-oder Posenmontagen, sie gelten nicht für aktiv am System geführte tote Köderfische.

    Wenn man Fliegenschnüre tasächlich mal längere Zeit einlagern muß, dann kann man sie zum Beispiel auf eine alte Fahrradfelge oder ähnliches wickeln, es würde aber auch reichen sie, in große Klänge gelegt flach liegend irgendwo zu hinzulegen, wenn man denn Platz dazu hat. Früher als Seidenschnüre noch stärker in Gebrauch waren gab es mal sogenante Schnurtrockner, das waren trommelförmige Leistengestelle, so etwas ginge natürlich auch, wenn auch bedingt, da dort die Schnur an der meist 8- eckigen Trommel auch "Ecken" bekommen kann.
    Es gibt nun natürlich viele Schnüre auf dem Markt, einige neigen stärker zum Kringeln als andere, bei einigen bringt Strecken vor dem Fischen etwas, bei ganz hartnäckigen Strippen hilft auch das nicht.
    Großkernrollen mindern das Kringeln in einem gewissen Maße, verhindern es aber nicht völlig.
    Einen besonderen Tipp für das Strecken im Alleingang habe ich auch nicht.


    Es gibt allerdings auch etliche Schnüre die kaum Kringelneigung haben, das ist für mich sehr wichtig da ich auch viel bei Kälte, auch bei Frost fische. Selbst bei sehr guten Markenschnüren kann man bei großer Kälte oft verzweifeln, manche kann man dann förmlich als Sofafeder in die Ecke stellen.
    Bei vielen Schnüren ist auch zu beobachten , daß sie mit zuhnemendem Alter immer stärker zum Kringeln neigen, warscheinlich dunsten die Weichmacher mit der Zeit aus dem Kunststoff heraus, das gilt auch für ungefischte Schnüre, eventuell sogar mehr als für Schnüre die ständig im Gebrauch sind.


    Eine preiswerte aber sehr gute Schnur ist die Glider von Shakespeare, diese Schnur kringelt fast garnicht, vielleicht hält sie nicht ganz so lange wie ganz teure Schnüre, aber für Preise um 20 Euro ist das zu verschmerzen, leider ist diese Schur nur sehr schwer zu bekommen, da sie immer vergriffen ist.

    Zitat

    ich habe noch nie gehört dass aale jagen...


    Ich schon, in einer flachen Bucht, Wassertiefe 50cm und zwar im Frühjahr, wenn diese Bucht voller Kleinfisch ist, dabei haben die Aale richtig geklatscht beim Jagen, haben sich sogar aus dem Wasser geschnellt, was nun aber nicht heißen muß, daß sie auch auf Spinnköder gebissen hätten.


    Das von wm66 erwähnte Fangen von Plattfischen auf Kunstköder ist nicht so sehr ungewöhnlich, es geht sogar mit der Fliegenrute, zwar nicht gut, aber es geht. Plattfische sind auch ziemlich stark optisch orientiert, manchmal kann man von einer Mole oder ähnlichen Wasserbauwerken bei klarem Wasser recht gut beobachten wie auch Naturköder beim Einholen verfolgt werden, manchmal kommen mit einem gehakten Fisch noch einige andere Flundern hinterher, ähnlich wie man es bei Barschen beobachten kann. Manche Montagen wie z.Beispiel Buttlöffelmontagen vereinen ja diesen optischen Reiz mit dem Naturköder.
    Manchmal haben wir bei Kutterausfahrten von Warnemünde wegen schlechten Wetters mit dem Angeln im Breitling vorlieb nehmen müssen(Warnowmündung, Überseehafen, größtenteils völlig ausgesüsst), dort wurde dann mit kleinen Pilkern auf Barsch/Zander/Hecht gepilkt, dabei kamen reichlich Flundern zu Tage.
    Fliegenfischen soll(!!!) unter bestimmten Bedingungen auf Aal möglich sein, insbesondere in der Schwarmzeit einer weißen Fliege(Uferaas genannt), was insbesondere in der Rheingegend zu beobachten ist, ich kenne es aber nur aus Erzählungen.


    Ich habe einige Jahre einen kleinen Aal im Aquarium gehabt, den ich zufällig mal beim Schlammschöpfen am Bootshaus im Eimer hatte.
    Ich habe die Form seiner Nahrungsaufnahme gut beobachten können und die war so angelegt, daß sie für das Angeln mit Kunstködern nicht so recht geeignet schien.
    Der Fisch verharrte grundsätzlich immer vor der Nahrung(Regenwürmer) und berührte sie eine Weile mit der Maulspitze bevor er zufasste.
    Nacht schwamm er frei und jagte Guppys, auch dort schlich er sich an und berührte oder berührte fast, das war schlecht auszumachen den Fisch mit der Maulspitze einige Sekunden bevor er schlagartig zuschnappte, die Fische bekamen seine Annäherung fast nie mit. Die Nahrung wurde also vorher sondiert, wohl durch den Geruchs/Geschmackssinn bevor zugefasst wurde.
    Interessant war, daß der kleine Wicht sofort mitbekam wenn etwas fressbares im Becken war auch wenn es an der anderen Beckenecke eingebracht wurde, er begann sofort zu suchen, wobei er sich am Tage unterirdisch annäherte, nie ganz aus dem Sand kam.
    Kleine Aale sind übrigends gut gegen eine Schneckenplage im Aquarium, er killt sie alle in kürzester Zeit.
    Der Aal wohnte dann später in einem Becken mit 4 Schleien von etwa 25cm, dort hatte er es nicht leicht, die Schleien verwechselten ihn öfter mit einem Wurm, erwischten ihn natürlich nicht.


    Ich kann mir also schon vorstellen, daß es zu Einzelfängen an Spinnködern kommen kann, als erfolgversprechende Fangmethode ist es aber sicher nicht zu bezeichnen.

    Mit der Einstellung komme ich nicht ganz klar, sind Karpfen unter einem bestimmten Gewicht als Kreatur weniger wert als große?
    Übrigends schmecken große Karpfen nicht schlechter als kleinere, daß sie nicht schmecken ist ein Gerücht.
    Sind Angler die mal einen großen Karpfen entnehmen schlechte Menschen?
    :?: :?: :?:

    andal, das Rabbatz machen an der Leine bei Begegnung mit anderen Hunden kann eventuell folgenden Hintergrund haben.
    Der Hund fühlt sich dann ausgesprochen stark, die Leine vermittelt Kontakt zum Herrchen, dem Rudelführer, da kann man man dann schon mal etwas frecher sein, denn der Rudelführer wird mich notfalls schon raushauen, ist dann plötzlich die Leine weg, dann sinkt auch der Mut wieder sehr schnell.

    Es mag wohl in sehr seltenen Fällen mal vorkommen, daß ein Aal einen Kunstköder nimmt, ich habe sowas allerdings noch nie beobachtet.
    Allerdings kann ich immerhin auf 3 Aalfänge mit einem Kunstköder verweisen, 1x an der Spinnrute und 2x an der Fliegenrute, allerdings haben alle 3 Fische nicht gebissen, sondern wurden alle am Kiemenloch gehakt.

    Wir haben hier in Mecklenburg ja recht viele Wasservögel an den Gewässern, allerdings sind Enten eigentlich nie so sehr problematisch, diese tauchen selten in größere Tiefen. Sie kommen zwar sofort an sobald man am Wasser erscheint, in der Hoffnung gefüttert zu werden, passiert aber nichts dergleichen verschwinden sie wieder, das Problem sind die Bläßrallen, vor denen ist bis ca. 5m Wassertiefe kaum etwas sicher.
    Zum Verscheuchen eignen sich auf kürzere Distanz Sandwürfe oder Sandschüsse mit der Schleuder, damit läuft man keine Gefahr sie zu verletzen hat aber trotzdem Wirkung.

    Ich wusste garnicht, daß es Vorfächer und Spinnstangen aus Titan gibt, ich habe beruflich mit Titan zu tun und habe so meine Zweifel was eine besondere Eignung dafür angeht.
    Reintitan ist eigentlich recht weich(etwa wie ungehärteter Stahl) und nicht sehr biegefest, die Legierungen sind zwar oft sehr hart, aber auch sehr spröde und vor allem schwer zu bearbeiten. Dafür ist das Material fast so leicht wie Aluminium und korrosionsbeständig.

    Sicher gibt es Unterschiede , Schnüre mit sehr glattem und sehr oberflächenhartem Coating sind sicher nicht so anfällig gegen Verschmutzungen wie welche bei denen es offenporiger ist, auch werden Schnüre je länger sie in Gebrauch sind anfälliger, auch für die Aufnahme von Wasser. Zudem sammeln einige Schwimmfette den Dreck regelrecht ein.
    Wie ich schon oben schrieb bin ich in der Beziehung recht faul und mache das nur bei Bedarf, so wenn zum Beispiel das Fronttaper der Schnur anfängt abzusacken oder bei längerem Streamerfischen die Schnur anfängt einen "ausgewaschenen" Eindruck zu machen, das merkt man beim Einstrippen in der Hand und an der Neigung am Rutenblank zu kleben. Ein Einlagern der Schnur über den Winter kommt bei mir nicht vor, da ich den Winter durchfische, außer das Eis ist wirklich zu mächtig und auch die Bäche frieren zu.