Das kommt immer darauf an, wie stark der Wind ist, insbesondere auch aus welcher Richtung er kommt.
Schlecht ist es bei natürlich bei Gegenwind, mit etwas Geschick bekommt man dann zwar noch oft die Fliegenschnur noch in befriedigender Weite und einigermaßen gestreckt aufs Wasser, jedoch wird die Fliege oft um die gesamte Vorfachlänge zurück gepustet, auch kommt es zu Tailingloops und anderen Wurfunsauberkeiten, da man einfach zu viel Kraft einsetzt, auch wird die Streckung der Schnur nach hinten durch den Wind begünstigt und die Schlaufen werden oft zu eng, die Fliege tailt dann eben öfter das Vorfach oder gar die Schnur selbst, es macht dann eben keinen echten Spaß. Abhilfe kann eine etwas verkürzte Schnur bringen, also etwas weniger Schnur als man durch das Schießen rausbringt, der Schuß wird dann abrupt gestoppt, das kann helfen das Vorfach mit der Fliege noch einigermaßen gestreckt aufs Wasser zu bekommen, man erreicht dann mehr als wenn es das Vorfach zurückpustet.
Noch ekliger ist Gegenwind schräg auf die Seite der Rutenhand oder extremer Seitenwind auf die Rutenhand, denn dann kommt es oft zu "Körpertreffern", es klatscht immer so schön wenn man die Fliege in den Rücken oder auf den Hinterkopf bekommt, sowas macht man am besten nur mit aufgesetzter Kaputze und dicker Jacke.
Auch extremer Rückenwind verhindert saubere Würfe, da der Rückschwung oft im Sturm verreckt, allerdings kann man dann oft noch die Schnur gut switchen, also mit beschleunigten Rollwürfen weit aufs Wasser bekommen.
Stürmt es aber wirklich stark, dann ist Fliegenfischen nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
Bei starken Winden greife ich meist zu brachialem Gerät, also 9er Rute und 9er WF, was man an der Elbe für eine Schnur benutzt hängt davon ab wie stark die Strömung ist und wie tief es ist, im Strömungsschatten der Buhnen reicht oft eine Sinktip aus, eventuell noch mit einem zusätzlichen Sinkvorfach, für die Strömung ist eine Fast-Sinking-Schnur fast immer unerläßlich, sonst kommt man nicht unten an mit dem Streamer.