Hallo zusammen,
dazu gibt es versch. Theorien.
Aus der Praxis weiß man, dass TS Boilies o.ä. fangen, zweifelsohne. Und das stellenweiße auch recht gut. Ich kenne viele Karpfenangler die vorwiegend mit Selfmades oder anderen "hochwertigen" Murmeln fischen, jedoch aber auch immer ne Tüte TS Muschelboilies im Gepäck haben.
Was auf einen Karpfen anziehend ist, sind Attraktoren die wasserlöslich sind. Mal bezogen auf die natürliche Nahrung, wie Zuckmücken oder Tubifex, sind das die Proteine (bzw. genauer gesagt: die darin enthaltenen, freigesetzten Aminosäuren).
Nun gibt es versch. Möglichkeiten einen Boilie mit solchen Aminosäuren zu bereichern.
Bei den so genannten "Grießknödeln" oder den billigen Fertigboilies sind zwar manchmal Aminosäuren enthalten, jedoch nicht durch die verwendeten, meist pflanzlichen Hauptzutaten (Grieß, Sojamehl, Maismehl Reismehl, Milcheiweiße o.ä.) selbst, sondern durch die gesonderte Zugabe von Aminosäuren an sich.
Bei so genannten hochwertigen Boilies (mit Fischmehl, Lebermehl, Algenmehl, Fischextrakten etc.) sind die Aminosäuren bereits in den Hauptzutaten enthalten. Sprich aus einer natürlichen, tierischen Quelle, ohne gesonderte Zugabe.
Ob Karpfen schlau sind? weiß ich nicht. Aber Karpfen (bzw. Fische allg.) leben nach einem anderen Prinzip als wir Menschen. D.h. mit minimalem Energieaufwand, das max. an Energie (Proteine) zu fressen.
Das heißt z.B. dass ein großer Köder (wie z.B. ein Boilie in 20 bis 30 mm Durchmesser, verglichen zu einer kl. Zuckmückenlarve) viel Energie beinhaltet. Jedoch ist auch so, dass das verdauen wiederum Energie kostet. Wenn also die Zutaten für den Karpfen schwerer verdaubar sind, hat er ggf. durch fressen und verdauen keinen Energiegewinn. Nach wissenschaftl. Erkenntnissen weiß man, das Karpfen am besten abwachsen, wenn deren Nahrung ca. 20-40% Proteine beinhaltet. Jedoch nur, wenn er den Köder auch gut verdauen und verwerten kann. Der Karpfen kann einen Proteingehalt von bis zu 40 % verwerten. Was über ca. 40 % geht wird vom Karpfen nicht mehr zum Aufbau körpereigener Proteine (zum Wachstum) verwendet, es wird oxidiert.
Kohlehydratreiche Köder (Grießmurmeln) sind für den Karpfen schwerer verdaubar, vor allem aber nicht wirklich verwertbar. Somit scheidet ein Karpfen eben diese Nährstoffe wieder mit aus, ohne dass diese nahezu vollständig verdaut wurden. Und diese Nährstoffe sorgen dann im Wasser für eine prächtige Algenblühte.
Genau der Mix aus Lockwirkung der Proteine und Aminosäuren, sowie die Verdaulichkeit und Verwertbarkeit der Proteine, machen einen guten Köder aus, der auf Lange sicht hin besser sein wird.
Und eines ist auch klar. Wenn man sich die Preise für "billige" Fertigboilies anschaut,…..da können nicht viele tierisch wertvolle Proteine enthalten sein. Probiert ausserdem mal einen Boilie mit Fischmehl, Leberextrakt o. ä. selber zu machen. Der Boilie wird nie so hell werden wie ein billiger Readymade (mit vorw. Kohlehydraten).
Vielleicht hilft euch das ein wenig zur Dsikussion:
Gruß
Carras