Beiträge von Leston

    Bin Linkshänder und mit der Rute in der rechten Hand aufgewachsen, Stationärrolle klassisch mit Kurbel links halt.
    Habe mir dieses Jahr ne kleine Multi (ABU Törno) mit Kurbel rechts zugelegt und kam nach kurzer Zeit auch damit gut zurecht.
    Mit der Fliegenrute habe ich von vornherein mit links geworfen, also Kurbel rechts, ich glaube, da hätte ich als Linkshänder mit rechts doch Defizite gehabt.

    Bin auch öfters mal am Schluchsee, meistens mit nem Boot auf Hecht schleppen.
    Barsche hab ich vom Ufer aus gefangen (Kaiserbucht und gegenüber), am besten haben sie auf kleine Spinner mit Perlmuttblatt (gibts die überhaupt noch? sind etwa 20 Jahre alt...) gebissen. Richtig grosse waren aber nicht dabei.

    Vom Tauchen kenn ichs, daß die Dekompressionszeiten auf den letzten Metern am längsten sind, könnte mir vorstellen, daß auch für Fische die letzten 10 Meter am kritischsten sind.

    Sud ansetzen mit Wasser, Zwiebel, Nelken, Lorbeer und einem Schuß Weißwein. Leicht salzen.
    In dünne Streifen ("Julienne") geschnittene Karotten, Lauch und Sellerie dazu und aufkochen und das Gemüse halb gar ziehen lassen.
    Wallerfilet dazugeben und knapp unterm Siedepunkt garziehen lassen (je nach Dicke 5-8 Minuten).
    Derweil Butter erhitzen bis sie schäumt, sollte aber nicht braun werden. Scharfen Senf dazu (ich nehm gekörnten), auf 100g Butter 1-2 Esslöffel. Butter nach Geschmack etwas salzen.
    Fisch anrichten, Senfbutter drüber, Gemüsejulienne drüberhäufen und mit Petersilie bestreuen.
    Dazu Salzkartoffeln.

    Aaaaalso...
    ich hab gerade (vorgestern und heute) auch zum ersten mal mit der Fliege gefischt, wollte das auch mal ausprobieren. Ich dachte, bevor ich einen parallelen "Ich hab keine Ahnung, bitte beratet mich"-Thread aufmache, häng ich mich mal hier mit dran.


    Aber zuerst möchte ich für Yog von meinen ersten Gehversuchen berichten, vielleicht hilft es Dir weiter :)


    Zunächst mal habe ich mich natürlich eher oberflächlich mit Buch (Frank Weissert - Fliegenfischen für Einsteiger) und Inet über Technik und Material informiert, Schnurklassen, Fliegenmuster und so.
    Dann habe ich eine alte DAM-Fliegenrute (gut 20 Jahre alt, aber immerhin Kohlefaser :D) von meinem Vater rausgekramt und festgestellt, daß die mit Klasse 6/7 eher kräftig, aber doch noch in Standardnähe (5/6) liegt.
    Angeschafft habe ich mir eine Billigrolle von Jenzi (unter 20¤), schwimmende Keulenschnur Klasse 6 (35¤), Vorfachmaterial und ein Dutzend Trocken- und Naßfliegen.


    Darauf bin ich zu einem Bekannten (ok, ist zufällig mein Chef ;)) gegangen und hab ihn gefragt, ob er mir zeigt, wie man mit der Rute wirft. Anstatt auf die Wiese hinterm Haus hat der mich gleich ans Wasser geschleppt (die Elz - Fluß von etwa 10m Breite, im schnitt knapp tief, lebhafte Strömung mit viel Stromschnellen und kleinen Gumpen, aber auch streckenweise ruhigeres "Trockenfliegenwasser").
    Nach einer Weile "Unterricht" hat er mir auch sein Gerät zum ausprobieren gegeben (Orvis Rolle, Shimano-Rute) und mein Gerät ummontiert: Statt der alten Rute von mir bekam ich eine leichtere 4-5er, die zudem etwas länger (2,70 statt 2,40) und vor allem deutlich dünner (modernere Technik halt) war.
    Hier meine erste deutliche Geräteerfahrung: Die alte Rute kommt in die Tonne. Erstens war sie lahm, zweitens aufgrund des grösseren Durchmessers deutlich kraftraubender, wegen dem Luftwiderstand.
    Die Differenz zwischen 4/5er Rute und meiner 6er Schnur empfand ich als nicht unangenehm, es fiel mir damit automatisch leicht, die Schnur in der Luft unter Spannung zu halten. Allerdings gehe ich davon aus, daß bei geübtem, richtigen Werfen passende Komponenten das bessere Ergebnis liefern :D
    Heute Nachmittag waren wir wieder am (bzw. "im") Wasser, ich habe Zielgenauigkeit auf kürzere Distanz geübt und auf einem schnelleren Abschnitt mit einer Nymphe die Gumpen angefischt.
    An beiden Tagen hatte ich zusammen mehrere Bisse und konnte auch zwei Forellen anlanden - untermaßig, aber immerhin ein Hinweis, daß ich nichts fundamental falsch mache :)


    Was für Dich unbedingt hilfreich wäre: Ein Fliegenfischer der dich mitnimmt und dir eventuell eine Zweitrute und -rolle (mit Schnur) leiht. Wenn Du dann noch verschiedene Geräte ausprobieren und vergleichen kannst, kommst Du der Frage, was für Material Du Dir anschaffen sollst, deutlich näher als mit einem Dutzend Leuten mit ebensovielen Empfehlungen. Fachkundiger Rat ist natürlich immer noch nötig :).
    Ohne praktische Anleitung am Wasser wäre ich wohl ziemlich hilflos gewesen...


    Zu der Rolle: Wie gesagt, Billigrolle.
    Obwohl ich eigentlich Materialfetischist bin (nicht nur beim Angeln), hab ich das Geld nicht erfunden und wollte es ja auch erstmal ausprobieren ohne zu wissen, ob ich überhaupt dabei bleibe.
    Ich kann sagen, das Teil hält die Schnur, man kann Schnur abziehen (regelbare Bremse ist dran) und auch Schnur aufrollen. Auch wenn die Knarre nicht so edel surrt wie bei der Orvis von meinem Chef, hat das Teil getan was es sollte. Ich habe nicht den Eindruck, das die plötzlich auseinanderfallen könnte, und wenn, dann warens halt 15¤. Ich denke schon, daß ich in absehbarer Zeit (nächster Lohn ;)) nach was hochwertigerem Ausschau halte, zusammen mit einer Rute und evtl. anderer Schnur (leichter,ich denke an Klasse 4). Aber zum antesten bin ich mit der Spule voll zufrieden.


    Jetzt an alle:


    -Spricht etwas gegen Klasse 4 als erstmal einziges Set? Auf Hecht+Zander habe ich es vorläufig nicht abgesehen, eher Forellen, Äschen und Döbel in Fließgewässern. Vielleicht auch 3 oder 5? Mit meiner Erfahrung vom Spinnfischen kommt mir die Aktion der 6/7er Rute jedenfalls arg grob vor, die 4/5er ist gut... könnte es mir aber durchaus noch etwas leichter vorstellen :?


    -Rutenlänge: Längere Rute für weitere Würfe, vom Ufer bei Bewuchs und zur Führung einer Nymphe, kürzere Rute an kleineren Flüssen, bei beengten Verhältnissen, leichter, kürzeres Transportmaß... denk ich mir mal so. Was ist da eine allroundtaugliche Länge, 2,70 oder eher um 2,40?
    Welche Vor- und Nachteile haben kürzere/längere Ruten, von denen ich noch keine Ahnung habe?


    -Reiserute: Ich bin öfters zu Fuß mit dem Rucksack unterwegs, eine 5/6-teilige Rute wäre da nicht uninteressant. Vom prinzipiell höheren Preis mal abgesehen, hat so eine Rute technisch Nachteile, z.B. bei der Aktion?
    Wenn ja, wäre das nur als günstiges Zweitgerät irgendwann später eine Option.


    -Speziell an Codex:
    Ich habe mir nach diesem Thread natürlich das LOOP-Sortiment mal genauer angeschaut und hätte dazu eine Frage, die ich statt einem verkaufsinteressierten Händler lieber einem unabhängigen (naja, eigentlich erscheinst du eher hochgradig süchtig ;)) Loop-"Experten" stellen möchte.
    Eine 488er Rute, Yellow und Blue fast der gleiche Preis, Black eine ganze Ecke günstiger - wo liegt der Unterschied, speziell zwischen Yellow und Blue? Wenn die heilige Gelbe klar besser wäre, warum gibts dann die Blue-Serie?
    Ich hab auf einigen Deiner Fotos die Evotec CLW gesehen, die liegt preislich in dem Rahmen, der mir sinnvoll erscheint. Eine Fliegenrolle ist technisch prinzipiell einfacher als eine Stationärrolle (wo ich ein bisschen Ahnung hab), und Preise von einigen hundert Euro erscheinen mir kaum gerechtfertigt.
    Du hast einige Rollen benutzt, würdest Du sagen, die CLW ist ihr Geld wert, mal abgesehen davon, daß sie von Loop ist?



    Soweit erstmal, und schonmal danke für die Antworten :)


    Ach ja, und auf Codex& Video bin ich natürlich gespannt :)

    Zu Fisch Müllerin (mehliert, in Butter gebraten bzw. nach dem Braten mit schäumender Butter übergossen) mag ich besonders gern Tomaten, Zitronen und Kapern, alles gewürfelt und ebenfalls in der Butter geschmort, die ich danach über den Fisch gieße. Ach ja, ne Menge gehackte Petersilie gehört natürlich auch dran :). Das nennt sich, glaub ich, "Grenobler Art".

    Schollen habe ich noch nicht viele gefangen, aber Flundern gingen in DK immer gut auf Makrelenfetzen. Wattwurm ist auch prima, hält aber nicht so gut am Haken und wird gern von Taschenkrebsen runtergeknabbert.

    Zitat von Thomas

    Wenn man davon ausgeht dass man selber gesetzeskonform angelt, hat meine eine Kontrolle ja nicht zu fürchten, angelt man selber nicht gesetzeskonform, ist es ein bisschen scheinheilig von anderen die Prüfung zur Einhaltung der Gesetze zu verlangen:-)))


    Grundsätzlich, nicht persönlich gemeint :-))))


    Mir persönlich wäre es lieber öfter und auch genauer kontrolliert zu werden, solange es dann auch die trifft, die es treffen soll.


    Also, ich angle gesetzeskonform...
    Natürlich finde ich Kontrollen auch sinnvoll, so lange es schwarze Schafe gibt.


    Ich wollte eher darauf hinaus, daß ich zumindest häufigere Kontrollen vor Ort als eine deutlich schwerere Infragestellung der Verantwortungsfähigkeit empfinde als eine generelle Prüfung. Und ich gehe davon aus, daß eine zumindest teilweise Abschaffung der Prüfungspflicht die Notwendigkeit von Kontrollen vor Ort erhöht.

    Jo, und in Bayern sind über 80% der Straftäter Katholiken ;)


    Eine Prüfung stellt nicht sicher, daß sich der Geprüfte danach auch an die Regeln hält, das ist richtig. Ich bin nur der Meinung, daß man zumindest davon ausgehen können sollte, daß er es zumindest besser wissen müsste. Und das ist imo bei einer ungeprüften Informierungspflicht nicht gegeben.


    Kontrolle - ja...
    Einerseits ist die Kontrolle am Gewässer eine wirksame Methode, für Recht und Ordnung zu sorgen.
    Andererseits habe ich genau darauf keinen Bock: Beim Angeln behördlich "live" kontrolliert zu werden, ob ich alles richtig mache und alle Gebühren ordnungsgemäß entrichtet habe. Ob ich mein Entnahmelimit schon erreicht habe und dementsprechend gar nicht mehr weiterangeln dürfte usw.
    Wenn eine allgemeine Prüfungspflicht in D mir auch nur eine solche Kontrolle erspart, dann bitte ich doch sehr darum :D

    Ich unterstelle keinem Menschen von vornherein den Mangel an unguten Absichten.
    Aber ich sehe in den verschiedensten Bereichen menschlichen Handelns zuhauf Menschen, die in ihrer gutgläubigen Ahnungslosigkeit überzeugt sind nichts falschzumachen, ohne das tatsächlich abschätzen zu können. Die eigene Wahrnehmung ist da das Maß der Dinge...


    Was die Informierungs- und Weiterbildungspflicht angeht, glaube ich die Menschen soweit einschätzen zu können, daß ich von einem guten Prozentsatz ausgehen kann, der sich ohne Kontrolle darüber hinwegsetzen wird. Das ist wohlgemerkt keine feste Aussage über einen beliebigen Einzelnen, sondern eine Aussage über die Wahrscheinlichkeitsverteilung bei vielen Individuen. Nur weil ich dem Einzelnen seine Verantwortungsfähigkeit a priori zugestehen will, kann ich nicht über diese "Fehlerquote" im Gesamten hinwegsehen.
    Wie viele Autofahrer frischen regelmässig ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auf, wieviele lassen regelmässig ihre Sehkraft überprüfen? Ohne die Pflicht zum TÜV würden zuhauf Autos auf der Strasse fahren, die eine grobe Gefährdung darstellen; und das, obwohl sich der Fahrer in erster Linie selbst gefährdet.


    Sicher geht kaum jemand mit dem Impetus angeln, Tiere zu quälen, Uferzonen zu beschädigen und die Natur zu verunreinigen. Aber einer nicht nachgeprüften Pflicht sich vorab kundig zu machen gehen die meisten aus Bequemlichkeit und Selbstüberschätzung aus dem Weg. Wenn du dem Menschen die Freiheit lässt, geht er nunmal oft den Weg des geringsten Aufwands.