Beiträge von mzg

    Zitat von andal

    Mit welchen Mengen an Futter arbeitet Ihr so im Durchschnitt bei einem normalen Ansitz? Teilweise geistern ja wirklich bizarre Mengenangaben durch die Medien und die Beiträge im WWW.


    Hallo andal,


    keine Ahnung wo mein Durchschnitt liegt. Das ist je nach Angelart und Gewässer sehr verschieden.
    Ich gehe mal davon aus, dass du die Trockenmasse meinst. Eingeweicht
    ist die Substanz je nach Mischung doch sehr verschieden.


    Bei der Pirsch am Fluss oder Teich reicht mir ein Döschen Maden um den einen oder anderen Rotfeder- oder Döbeltrupp verückt zu machen.
    Wenn sich Karpfen oder Schleien aufgrund der Bedingungen gezielt angehen lassen reichen mir auch kleine Futtermengen.


    Soll es mit Hartködern auf Karpfen gehen hängt alles vom Gewässer ab.
    An Teichen sind die Fische meist leicht zu lokalisieren. Ein paar Tage vor dem Angeln je 2 Hand voll Bolies oder Forlic an die richtige Stelle, wenn die dafür die Zeit fehlt auch mal einfach nur 10 Feebies auf einer Wasserlöslichen am Vorfach.


    Wenn ein Gewässer nicht mit Hartködern befischt wird ist der Erfolg ohne Gewöhnung eher Zufall. Ich hab zwar auch schon 5 Minuten nach dem Einwerfen an einem solchen Gewässer einen schönen zweistelligen gefangen, wenn hier keine Zeit zum Füttern ist dann fische ich aber lieber mit Partikeln.
    Um in solchen Gewässern die Karpfen schneller an die Bolies zu gewöhnen sind Partikel sehr hilfreich. Die Menge hängt vom sonstigen Bestand ab. Wenn große Brachsen in Massen vorkommen dürfen es in größeren Gewässern auch mal 5 bis 10 kg pro Tag sein.
    Da heute aber fast jeder Karpfen Bolies und Hundefutter kennt sind solche Brachsenfutteraktionen eher nachteilig.
    Ob ein paar Hand voll Partikel den Futterplatz attrakiver machen halte ich für ein philosophisches Problem. Der eine meint das Weißfischgewusel lockt die Karpfen an. Der andere meint es schreckt sie ab. Der eine meint ein fleißig Partikel mampfender Karpfen greift eher zum Bolie, der andere meint dies sei eher von Nachteil. Jeder wie er will.


    Beim Matchfischen mache ich die Futtermenge von den vorkommenden Brachsen und Karpfen abhängig.
    An meinem privaten Teich (kanpp unter 1 ha) z.B. rechne ich 2 kg Tockenfutter = 5 kg Nassfutter für 1 bis 2 Stunden angeln.
    Da die Fische inzwischen vor Futterkorbklatschen flüchten werfe ich die gesammte Menge vor dem Angeln ein.
    Wenn die Karpfen und Brassen kommen ist das Futter nach 1 bis 2 Stunden weg. (Habs durch reinwaten und nachsehen geprüft.)
    Ständiges Nachfüttern kleiner Mengen bringt Rotaugen und kleine Brachsen. Die Karpfen lassen sich damit nicht lange binden.


    Als der Teich noch zur Karpfenaufzucht genutzt wurde haben meine Vorgänger ca. 25 kg Weizen am Tag gefüttert. Der Teich hat im Sommer fast 0 Zulauf. Umgekippt ist er davon nicht. Wer auf Ertrag statt naturnahe Bewirtschaftung aus ist kann also auch viel füttern.


    Beim Futterkorbangeln oder mit der Matchrute an Teich, See oder Fluss komme ich meist mit 1 bis 3 kg Futter aus. Wenn die Brachsen kommen kann dies den Angeltag aber schnell auf 1 bis 2 Stunden verkürzen.


    Mein persönlichen Grenzen:
    In kleinen Bächen oder sehr nährstoffarmen Teichen (Salmonidenteiche) füttere ich 0 bis max. ein zwei Hand voll.
    Die organisch stark belasteten und allen Misserfolgen zum trotz oft völlig überbesetzten Angelteiche vieler Vereine lassen im Sommer nur kleine Futtermengen zu. Dieses Jahr schaffen es ja viele auch ohne Futter umzukippen...
    Mit 10 kg Futter am Tag an einem Kleingewässer den ganzen Fischbestand auf mein Futter umzustellen (wir war das mit deinem Schleien-Baggersee, andal?) halte ich auch nicht für angebracht.


    Für den Matchfischer dürften 1 bis 3 kg gut reichen (bei hohem Karpfen- und Brachsenaufkommen halt auch mal mehr).
    Und der Ansitz-Karpfenangler sollte halt einen ertragreichen Großsee in Frankreich von einem Feurlöschweiher in Bayern unterschieden können.


    Grüße,
    Manfred

    Hallo,
    ich habe mal von einer Studie in den USA gelesen.
    Dort wurden Forellenköder mit einer Salzmischung vermengt,
    die bei Reaktion mit dem Wasser Wärme entwickelt.
    Dann wurde ein Vergleichsfischen mit Ködern mit und ohne das
    Salz durchgeführt. Die warmen Köder sollen deutlich besser
    abgeschnitten haben.
    Es wurde vermutet, dass die Fische auch Sehzellen im infraroten
    Bereich haben.
    Kennt irgendwer Quellen die diese These bestärken?


    Gruß,
    Manfred

    Hallo Leute,


    einige kennen mich ja schon aus anderen Foren,
    trotzdem will ich mich kurz vorstellen:


    Meine familiäre und anglerische Heimat liegt ganz im
    Norden des Frankenlandes im Kreis Kronach.
    Schon als Kind hab ich alles in Gläsern, Eimern und mit
    der Hand gefangen, was in den Bächen und Teichen der
    Gegend kreucht und fleucht.
    Mit 14 hatte ich endlich den Schein in der Tasche und
    habe weiterhin den größten Teil meiner Freizeit am Wasser
    verbracht.
    Versucht hab ich seither so manches:
    Die Wettfischerei, das englische Programm, ein bisserl
    Karpfenjagern, etwas Fliegen- und viel Spinnfischen auf Forellen
    und Aitel (Döbel)...
    Jetzt würde ich mich wieder als liberalen selektiv entnehmenden
    Allrounder mit Hang zum Minimalismus bezeichnen.
    Das heißt für mich:
    Angeln auf was und wie ich gerade Lust und Laune habe. Andere
    angeln lassen wie und auf was sie gerade Lust und Laune haben. Genau
    überlegen bevor ich einem Fisch den Kopf einschlage. Und: Eine Hand
    voll Ausrüstung kann viel mehr sein als eine Angelplattform mit Sitzkiepe
    und Schutzschirm.


    Inzwischen haben mich Studium und Job nach München
    verschlagen. Hier lasse ich es anglerisch deutlich ruhiger
    angehen, aber ewig wird dieser Zustand nicht anhalten ;).


    Viele konstruktive Diskussionen wünscht:


    Manfred