ZitatDie Angelindustrie ist nicht besser oder schlechter als andere Wirtschaftszweige und spiegelt letztlich nicht mehr als unser aller Verhalten wider.........
Sorry Thomas, aber das ist mir ein wenig zu "platt".
Es besitzt jeder Mensch genug Eigenverantwortung und ggf. auch Courage um sich aus einem Massenverhalten abzusetzen!
Und gerade ein Wirtschaftszweig, der eben ein Hobby bedient, dass nur mit der Natur funktionieren kann, sollte eben auch versuchen nach diesem natürlichen Vorbild zu handeln.
Man muss eben konsequent sein und Ausnahmen begehen, auch wenn es den eigenen Freiraum beschneiden mag.
Z.B. haben wir Alle mitbekommen, wie es um den Aal bestellt ist. Wasserkraftwerke häckseln, Fangflotten fischen ab, Parasiten schwächen -kurz der Fisch ist sehr bedroht. Als Konsequenz hat "mein" Angelverein abgewägt, ob es Sinn mache die Fischerei auf den Aal einzustellen. Weniger weil erhofft wird die Art zu retten (wird ja so nicht möglich sein - brauchen wir nicht zu diskutieren, die Ursachen sind o.a.), sondern um ein beispielhaftes Verhalten offen zu legen, das vielleicht Wellen schlägt. "Wie, die Angler verzichten auf Fische? Wo gibt´s das denn und warum?
Also hat dieser Verzicht und das Abheben von der Masse evtl. einen Sinn.
Und ich lasse mich nicht in "unser Aller verhalten" degradieren, so darf man nicht denken -sich hinter der Anonymität der Masse verstecken und eben denken, "es bringt sowieso nix - Alle tun und machen.."
Ich habe das Gefühl, dass wir uns gerade - mehr oder weniger global - in einer sensiblen Phase befinden, was die Umweltbilanzen anbelangt. Waren während der 80er und 90er Aktionismus und Aktivität zum Natur- und Umweltschutz in aller Munde, wurden Gelder investiert und Projekte gefördert, so hat sich dieses Verhalten die letzten Jahre leider gelegt. Das digitale Zeitalter fördert die Demens: Alles wird gehortet, digital abgelegt, transferiert, und wieder gelöscht - vergessen! Wir sind mit uns selbst in der "Selbstverwirklichung" beschäftigt, "fame for 15 minutes" ist wieder ein Begriff, der Einzelne ist sich selbst am Nächsten - Umwelt- und Naturschutzbelange sind wieder etwas in den Hintergrund geraten. Gelder nicht mehr so leicht zu finden. Alles muß schneller werden.
bis die Medien präsentierten, dass der Klimawandel wohl doch keine weit entfernte Sensation darstellt. Die Leute hörten wieder zu, "Eisbären nur noch im Zoo, das is´ doch nix"!
Die Autoindustrie entwickelt wieder einmal "umweltgerechte" Mobile und selbst in den USA ist was im "Bush" - vielleicht ratifizieren die Damen und Herren Kyoto doch noch einmal. Ich habe das Gefühl, als befände sich der globale und regionale Umweltgedanken in der Schwebe - eine Art Waage, die nicht weiß in welche Richtung sie tarieren soll....und genau da muss nun jeder gerade jetzt tätig werden!
Zusammenhänge erkennen und vorausschauend agieren!
Das fängt wie wir gesehen haben im Elternhaus an und hört nicht erst beim Einkauf für den nächsten Angelausflug auf.
Welche Fische besetzen Sie in Ihre Angelgewässer und aus welcher Motivation heraus?
Tun Sie das um dem Hobby gerecht zu werden, oder weil sie z.B. die autochthone Fischfauna fördern wollen? Beides? Hervorragend!
Wenn aber in manchen Gewässer nur in "Sportfisch" investiert wird...ich sage da nur "Stör-hybriden" und Spiegelkarpfen (die werden ja schwerer als Wildkarpfen), so kann ich nicht von verstandener Ökologie sprechen.
Unser "Hausgewässer" umfasst die Mittelhessische Lahn auch auf der Höhe von Marburg (grob), jährlich setzen wir u.a. Nasen ein, um eben auch sportfischereilich weniger interessanten (für die Masse) Fischarten die Möglichkeit zu geben, sich wieder in unseren anthropogen überformten Gewässern zu etablieren. Ähnliches mit der Äsche (natürlich fischereilich eine andere Liga). Auf der letzten JHV unseres Vereins wurde Kritik laut, "warum denn diese beiden Arten überhaupt besetzt würden? Erstens würden sie nicht gefangen und zweitens was bringe es dann...?" Muss ich das kommentieren? Kann hier der Angler als Naturschützer betitelt werden?
Es gibt so viele Punkte anzusetzen, wenn man aktiv werden möchte im persönlichen, kleinen engagiert -sein. Abseits der Masse und "Aller".