hallo renke (?)
ich werde hier akzeptieren, dass sie anonym bleiben wollen. sie müssen aber in kauf nehmen, dass ich sie für feige halte und annehmen muss, dass sie sich selbst nicht als sehr kompetent einschätzen. das sie möglicherweise zu den (meist selbsternannten) renkenexperten gehören die mit der hegene mehr renken fangen als andere möchte ich hier nicht anzweifeln.
zu ihren fragen:
ich kann nicht erklären, warum die renken die angebotenen nymphen nicht nehmen. darüber kann man nur spekulieren. und auf spekulationen oder irgendwelche träumereien lasse ich mich bei vorträgen über ein so heikles thema nicht ein. ich kann aber beweisen, dass die netzfischerei nicht daran schuld sein kann, dass weniger renken mit der angel gefangen werden. ich kann auch beweisen, dass z.b. das jahr 2006 für die renken von hunger geprägt war. und dass obwohl, wie von ihnen behauptet, kaum noch renken im see sind. für die renkenpopulation reichte das futter im jahr 2006 nicht aus. das ist fakt. und diese fakten habe ich den zuhörern bei dem vortrag im juni auch präsentiert. die anschließende diskussion war sehr sachlich und produktiv. alles in allem positiv. herr walter windhorst hat über den diskussionsabend einen beitrag ins internet gestellt. "mekki" hat aber von der fischerei ungefähr so viel ahnung wie ich von der herztransplantation oder von ionenbeschleunigern. daher ist seine zusammenfassung auch nicht ganz objektiv. solche leute wie sie klammern sich natürlich daran.
2. das fangkontingent (kiemennetzfänge) pro jahr wird von der agrargemeinschaft und mir jedes jahr neu festgelegt. dieses richtet sich nach dem renkenbestand und den fängen der angelfischer. das fangkontingent wurden mir also nicht eingeschränkt, sondern ist von uns so besprochen worden. das die angelfischerei bei der bewirtschaftung im mittelpunkt steht war immer so und wird auch immer so sein.
3. hierzu möchte ich ihnen einige zahlen präsentieren (die kennen sie zwar sicher und werden sie vermutlich auch jetzt wieder ignorieren oder die zusammenhänge einfach nicht verstehen wollen)
bis zum jahr 1993 wurden von den anglern zwischen 850 und 1550 renken in die fanglisten eingetragen. die renkenfischerei lag in ihren anfängen. von 1994 ibs 2000 wurden pro jahr 3.100 bis 4.000 renken mit der angel entnommen. das mindestmaß betrug bis zum jahr 2000 40 cm und wurde dann (auf grund einer überpopulation der renken. das ist fakt) auf 35 cm reduziert. um den bestand zu reduzieren. das futter reichte für die population bei weitem nicht aus. auch das ist fakt.
die angelfänge (renken) in den nächsten jahren: (die fischzahlen stammen aus den eintragungen der angler in die fanglisten; ein eintrag gefangener fische ist vorgeschrieben) 2001: 8188 stk; 2002: 7521 stk; 2003: 7154 stk; 2004: 6205 stk; 2005: 6152 stk; 2006: 3276 stk
die kiemennetzfänge (renken): 2004: 3035 stk; 2005: 3853 stk; 2006: 3527 stk
die kiemennetzfänge in den jahren 2004 und 2005 machten also ca. 1/3 der gesamtentnahme aus. im jahr 2006 etwa die hälfte.
und eines wissen sie auch ganz genau. die eintragungen in die fanglisten erfolgen nicht wirklich sehr korrekt. und sie wissen auch ganz genau, dass in den jahren 2001 bis 2005 von vielen anglern weit mehr als die erlaubten 3 renken pro tag entnommen wurden. nicht selten 2x3 stk oder 3x3 stk oder eben alles was gebissen hat. sie wissen, dass das nicht nur vermutungen sind. und ich liege sicher nicht weit daneben wenn ich behaupte, dass im jahr 2001 von den renkenfischern gleich viele renken "gestohlen" oder eben nicht in die fanglisten eingetragen wurden, wie ich z.b im jahr 2004 mit den netzen gefangen habe. nur das kuriose dabei ist, dass diese hohe entnahme im jahr 2001 notwendig war bzw. schon zu spät einsetzte. mich haben damals auch einige vermieter angesprochen wie sie mit den anglern umgehen sollen die viel zu viele renken bei ihnen einfrieren. ich konnte nur antworten: es ist zwar nicht korrekt, aber für den renkenbestand sicherlich das beste.
ich will hier auf keinen fall angler pauschal verurteilen, sonder hier ganz klar festhalten, dass es sich bei solchen anglern um ausnahmen handelt.
(es wäre in diesem zusammenhang vielleicht interessant, wenn sie, renke?, oder was auch immer, sich hier vorstellen und vielleicht auch angeben in welchen betrieb sie ihre angelurlaube am weissensee verbracht haben. würde vielleicht die anderen teilnehmer auch interessieren wie korrekt sie beim angeln vorgehen - ist ein scherz. ist mir persönlich nämlich völlig egal.)
und eines ist auch fakt: das verhalten der renken hat sich in den letzten jahren grundlegend verändert. von 1999 bis 2001 (im zuge meiner diplomarbeit) waren die renken im freiwasser in tiefen von 20 - 25 m am häufigsten (netzfänge). heute fange ich sie zwischen 10 und 15 m. und ich bin mir auch ganz sicher: wenn ich heute eine nahrungsanalyse bei der renkenpopulation durchführe, dann erhalte ich ein völlig anderes ergebnis als vor 5 oder 6 jahren.
wenn keine renken mehr da wären, dann würde ich mit den netzen ja wohl nichts fangen. oder glauben sie ich locke die fische mit musik zu den netzen.
natürlich ist der renkenbestand heute nicht mehr so hoch wie um das jahr 2000 oder 2001. nur sie machen den fehler, dass sie den bestand dieser jahre als ideal annehmen wollen. und nun zum hundertsten mal: der oligotrophe weissensee ist für eine so große renkenpopulation nicht geeignet.
fakt ist auch, dass im millstättersee (ca. 15 km luftlinie vom weissensee, ähnliche morphologie) die renkenfänge (angelfänge) in den letzten beiden jahren ähnlich schlecht ausfielen. und das obwohl der millstättersee nun wahrlich voll ist mit renken. allerdings kaum fische mit einer länge von über 40 cm.
wenn sie eine hegene ins wasser halten und es beißt kein fisch, dann können sie das nun wirklich nicht auf die vorhandene fischpopulation umlegen.
aber wie es mir scheint wissen sie selbst ja alles besser und brauchen sich auch nicht zu informieren, da sie ja die weisheit mit dem suppenschöpfer konsumieren.
ich würde ihnen nur raten sich in seriöser form mit fischökoligie, populationsdynamik und nahrungsnetzen zu befassen. oder fragen sie einmal an instituten nach die sich mit fischen beschäftigen. denn dann könnten wir uns diese unsinnige und unproduktive diskussion sparen.
mfg
martin müller
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