Beiträge von martin müller

    einen schönen tag


    ein kleiner nachtrag zu den renkenfängen während dem preisangeln.
    es wurden mehr als 12 renken gefangen und auch zur abwaage gebracht. pro angler kommt aber nur der schwerste fisch in die wertung (kann man darüber streiten ob das eine gute regelung ist).
    und es ist tatsächlich so: am 10 u. 11 mai sind die fänge sehr gut (renken). dann nehmen sie aber rapide ab. ist jedes jahr das gleiche.


    4 maßige seeforellen wurden zwischen dem 10 u. 24 mai auch gefangen: 77cm, 72cm, 72cm, 70cm. seeforellen zwischen 60 u. 70 cm wurden mehrere gehakt und wieder zurückgesetzt (hoffentlich). da wurde von den alleswissern ja auch gemutmaßt, dass das seeforellenprojekt gescheitert ist.


    die renken gehen heuer auch wieder weit besser als letztes jahr. es werden hauptsächlich große maränen gefangen. ein großteil über 50cm.
    angler die mit kleinen nymphen (20) und feiner schnur (0,12) fischen sind erfolgreich, die anderen eher nicht.


    mit den kiemennetzen fange ich auch gut. die renken sind also da und waren es natürlich auch im letzten jahr. nur wenn sie keine großen nymphen fressen, dann sieht man als angler eben alt aus.


    die stimmung unter den anglern ist dieses jahr weit besser. möglicherweise sind diejenigen fischer, die am lautesten gejammert haben zu anderen seen abgewandert. ist auch gut so.
    insgesamt wurden heuer aber nicht weniger angellizenzen ausgeben als die letzten jahre.


    liebe grüße vom weissensee
    martin

    rapalas funktionieren natürlich auch.
    man muss aber auch den richtigen zeitpunkt erwischen. da gibt es zeiten wo jeden tag hechte über einen meter gefangen werden. und dann gibt es phasen wo die gleichen angler mit den gleichen ködern über eine woche rudern wie die blöden und nicht einmal einen biss bekommen. aber da muss man damit leben.
    lg
    martin

    hallo glaswels
    die meisten großen hechte werden am weissensee zur zeit mit großen castaic oder stocker-systemen (bzw. variationen) beim schleppen gefangen. ich kann dir auch gerne nähere informationen über den see und dessen fische schicken. wenn du am weissensee bist schau einfach vorbei, dann kann ich dir noch einige tips geben.
    lg
    martin

    hab noch was vergessen


    bei der schlechten nahrungsverfügbarkeit im jahr 2006 (mangel an zooplankton) hätte auch ein sehr hoher renkenbesatz keinen sinn gemacht.
    irgendetwas müssen die fische ja auch fressen.
    dieses jahr schaut's besser aus. und daher werden auch mehr maränen besetzt. ziemlich sicher auch einsömmrige (waldviertel).


    lg
    martin

    hallo helmut


    bei den überlebensraten von besatzfischen muss man sehr vorsichtig sein. da spielen so viele faktoren mit. man kann das natürlich mit markierungsversuchen herausfinden. aber die ergebnisse gelten dann für ein ganz bestimmtes gewässer zu einem ganz bestimmten zeitpunkt. ein jahr später kann das schon wieder ganz anders ausschauen.
    ich persönlich halte daher absolut nichts von solchen angaben. das sind für mich nicht einmal richtwerte.


    was den berufsfischer angeht (das bin ich). ich bin am weissensee aufgewachsen und habe jede freie minute am wasser verbracht (mit angeln). dann habe ich den fischereigehilfen gemacht und danach limnologie und fischbiologie studiert. meine diplomarbeit habe ich auch am weissensee gemacht. irgendwann habe ich der agrargemeinschaft (gewässerbewirtschafter) vorgeschlagen in irgendeiner form für sie zu arbeiten. nach langen verhandlungen haben wir ans darauf geeinigt das ich eine selbstständigen fischereibetrieb führen kann. und da gehört die netzfischerei und fischvermarktung einfach dazu.
    warum die netzfischerei nicht schuld an den schlechten angelfängen sein kann habe ich schon vorne versucht zu erklären.
    da haben wir wirklich pech gehabt, dass die renken in den letzten beiden jahren mit der angel so schwer zu fangen waren. aber das wäre auch ohne netzfischerei eingetreten.


    jetzt noch was interessantes für renkenfischer:
    seit ein paar tagen fange ich im freiwasser in tiefen von 10 - 15 m sehr große maränen (55 - 62 cm). das hat es in den letzten jahren nicht gegeben. und was machen diese fische dort. - sie fressen kleine flussbarsche. alle großen renken haben den magen voll mit barschen. keine spur von einer zuckmücke. --> wie soll man diese fische jetzt fangen --> überlasse ich dir


    lg
    martin

    hallo helmut
    300.000 stk renkenbrut währe tatsächlich ein witz. da währen wohl mengen von 3.000.000 bis 5.000.000 stk notwendig.
    bei den besatzfischen handelt es sich aber um 3-4 cm lange maränen die am wallersee (sagenhafte zooplanktondichten) mit zooplankton vorgestreckt werden. die fische werden von mir betreut. mitte mai werden die maränen dann in den weissensee besetzt.
    somit sieht das mit den stückzahlen schon wieder ganz anders aus.
    der unverhältnismäßig große aufwand wird nur betrieben um die entnahme von renken beim laichfischfang (wird von mir am weissensee mitte dezember durchgeführt) so gering wie möglich zu halten.


    lg
    martin

    ich wollte oben nur aufzeigen, dass in den letzten jahren mit der angel weit mehr renken gefangen wurden als mit den kiemennetzen. und das ist auch gut so. ich habe oben auch geschrieben, dass ich auf keinen fall die angler verurteilen will. dazu kenne ich einfach viel zu viele sehr korrekte fischer.
    den weissensee haben weder die angler noch ich mit den netzen leergefischt. sonst könnte ich heute nicht so gute fänge mit dem netz erzielen. warum die renken mit der angel derzeit so schwer zu fangen sind bleibt natürlich offen.
    es ist grundsätzlich kein problem wenn fische entnommen werden. nur muss von unten (jungfische) wieder was nachkommen. und das wurde von mir möglicherweise falsch eingeschätzt. nur war der renkenbestand zwischen 1999 und 2004 ausgesprochen hoch. und die maränen die heute 45 cm und mehr haben stammen auch aus diesen jahren. der bestand an großen renken ist auch heute noch gut. die natürliche reproduktion hat damals also gut funktioniert.
    bei einem bestand der für das vorhandene nahrungsangebot sowieso schon zu hoch ist auch noch fische zu besetzen ist unsinnig. und da stehe ich dazu.
    derzeit schaut es so aus das 3 und 4 jährige renken nicht so häufig vorkommen wie erwartet. zumindest fange ich diese altersklasse mit den kiemennetzen nicht in den mengen, wie es eigentlich sein sollte. das kann aber auch daran liegen, dass diese jahrgänge auf grund der schlechten nahrungssituation im jahr 2006 noch nicht in die netzmaschen hineingewachsen sind. das ist zur zeit noch offen.
    wenn diese jahrgänge tatsächlich abgehen dann nur aus dem grund, dass in den jahren 2003 und 2004 die natürliche reproduktion nicht gut funktioniert hat. und das auf grund des hohen renkenbestandes und allfälligen ungünstigen rahmenbedingungen (nahrungsangebot; renken fressen zur laichzeit fast auschließlich den laich der ablaichenden artgenossen,...).
    man kann es auf alle fälle drehen und wenden wie man will. die netzfischerei kann keinen einfluss auf die derzeitige situation gehabt haben. ich bin mir ganz sicher, dass die heutige situation auch ohne netzfischerei eigetreten wäre.
    es ist also keinesfalls in meinem sinn irgendwen zu verurteilen. wieso den auch?. nur erwarte ich mir auch von anderen, dass sie sich zuerst gedanken über dieses thema machen bevor sie mich verurteilen. und das vermisse ich (hab ich aber auch schon irgendwann geschrieben).


    es wird auch jeder verstehen, dass es ein vollkommen verkehrter weg ist gegeneinander zu arbeiten, wo doch alle parteien (angler und netzfische und fischökologen) einen guten und ausgewogenen fischbestand wollen.


    deshalb verstehe ich auch das ganze theater nicht das in den letzten monaten aufgeführt wurde.


    ich wünsche euch allen alles gute und sehr gute fänge


    p.s. hat mir sehr viel spaß gemacht in eurem forum. dankeschön


    liebe grüße vom weissensee


    martin

    hallo renke
    es ist schon interessant wieviel unwissen von ihnen hier verbreitet wird.


    der pachtvertrag endet am 30.06.2024 - also nicht in 1 oder 2 jahren
    das fangkontingent wird jährlich neu beschlossen (hab ich oben geschrieben)


    jeder fisch der von mir mit den netzen gefangen wird, wird vermessen und auf besonderheiten untersucht (freiwillig). und ich habe noch nie einen fisch unterschlagen. und das wird auch in zukunft nicht passieren. jeder der mich kennt weiß das ganz genau. hören sie endlich auf mit ihren unverschämten unterstellungen. nur weil sie vielleicht mehr fische fangen würden als erlaubt, können sie nicht automatisch annehmen, dass das auch bei mir so ist. sein sie ein bischen vorsichtiger mit ihren unterstellungen. denn irgendwann hört sich der spaß auf.


    heute am morgen hatte ich z.b. in meinem 150 m langen und 7 m tiefen netz 51 renken mit einer länge von 35,5 cm bis 57,6 !!! cm. die mittlere länge betrug 40,7 cm (22 renken über 40 cm = 43 %).
    es gibt seen wo besser gefangen wird. aber einen stark befischten see wo alle altersklassen vertreten sind, finden sie nur sehr selten.
    wenn also so viele große renken vorhanden sind, dann kann der see nicht überfischt sein. die fangzahlen (kiemennetze) sind mit denen aus dem jahr 2005 (gleicher zeitraum, gleiche mondphasen) vergleichbar. also besser als in den letzten beiden jahren.


    seesaiblinge fange ich derzeit auch fast täglich. der bestand nimmt auf alle fälle seit einigen jahren zu. ein übermäßiger renkenbestand konkurrenziert andere fischarten (besonders den seesaibling) aus. und schadet daher einem ökosystem. das ist seit über 50 jahren bekannt. und überall zeigt sich das gleiche muster.


    bin schon gespannt welche haltlosen unterstellungen sie noch auf lager haben.


    mfg
    martin müller[/code]

    also schön langsam überfordern sie mich.


    jetzt steht doch oben auf das stück genau der ausfang von renken mit kiemennetzen pro jahr. und auch die angelfänge sind angegeben (sind nach oben zu korrigieren.)
    und die besatzmengen sind auch angegeben.
    wie soll man denn da diskutieren.


    wenn sie tatsächlich so sind wie sie sich in diesem forum präsentieren, dann ist mir lieber sie schauen nicht bei mir im geschäft vorbei. wäre schade um die zeit.


    und was wollen sie eigentlich an einem see der ihrer meinung nach von mir leergefischt wurde. wäre es da nicht sinnvoller wenn sie andere gewässerbewirtschafter mit ihren sturen ansichten quälen.


    ich fahre jetzt auf den see hinaus


    mich würde noch interessieren wie die renkenfischerei (angel) an anderen gewässern gelaufen ist bzw. läuft. vielleicht kann da ja wer was seriöses beisteuern.


    einen schönen tag noch
    martin

    das ist natürlich vollkommen richtig
    von der agrargemeinschaft wird lediglich ein informationsheft finanziert, das von mir verfasst wurde."fischen am weissensee".
    hat mitlerweile auch schon einen umfang von 45 a5-seiten und ist für jedermann kostenlos erhältlich
    das heft gibt es jetzt seit 6 oder 7 jahren und ich habe noch nie einen cent dafür verlangt. einfach deshalb weil es mir wichtig ist, dass sich angler informationen einholen können. nur einige angler, für die die infos wichtig wären, erreiche ich leider nicht. einige wollen es einfach nicht lesen.
    im heft werden die fischarten und deren fang behandelt, aber auch fischökologische, wasserphysikalische und -chemische parameter andiskutiert. auch die entwicklung des gewässers als angelgewässer kommt nicht zu kurz.
    bei interesse kann ich dir die broschüre als pdf.-datei zuschicken


    lg vom weissensee


    martin

    ich hab noch was vergessen.
    seit dem jahr 2004 mache ich den maränenlaichfischfang. es werden jährlich zwischen 200.000 und 300.000 mit zooplankton vorgestreckte renken besetzt (3-4 cm). vorgestreckt deshalb, weil man dadurch die besatzmenge und daher den laichfischfang minimieren kann. denn sonst würde "renke?" wieder genau wissen, dass ich auch noch im dezember den see leerräume.


    der vorstand der agrargemeinschaft und ich sind uns in den bewirtschaftungsfragen einig und es herrscht ein sehr gutes klima. das sie "renke?" bei ca. 60 mitgliedern der agrargemeinschaft auch einen oder zwei gefunden haben, die gegen die netzfischerei sind, wird wirklich niemanden erstaunen.


    das sie seit 20 jahren, jeweils für 2 oder 3 wochen pro jahr eine angel in den weissensee hineinhalten macht sie nun wirklich zu einem kenner dieses gewässers. beeindruckend.


    seit dem jahr 2001 wurden jährlich zwischen 5 und 26 seeforellen mit einer länge von über 70 cm!!! von den anglern gefangen. und auch heute noch sehe ich fast jeden tag seeforellen (meist 50cm bis 60cm) beim rauben. von ca. 1980 bis 2000 wurde keine seeforelle über 70 cm gefangen.
    also "renke" reden sie schlecht was sie wollen, aber bleiben sie sachlich


    mfg
    martin müller

    hallo renke (?)
    ich werde hier akzeptieren, dass sie anonym bleiben wollen. sie müssen aber in kauf nehmen, dass ich sie für feige halte und annehmen muss, dass sie sich selbst nicht als sehr kompetent einschätzen. das sie möglicherweise zu den (meist selbsternannten) renkenexperten gehören die mit der hegene mehr renken fangen als andere möchte ich hier nicht anzweifeln.


    zu ihren fragen:


    ich kann nicht erklären, warum die renken die angebotenen nymphen nicht nehmen. darüber kann man nur spekulieren. und auf spekulationen oder irgendwelche träumereien lasse ich mich bei vorträgen über ein so heikles thema nicht ein. ich kann aber beweisen, dass die netzfischerei nicht daran schuld sein kann, dass weniger renken mit der angel gefangen werden. ich kann auch beweisen, dass z.b. das jahr 2006 für die renken von hunger geprägt war. und dass obwohl, wie von ihnen behauptet, kaum noch renken im see sind. für die renkenpopulation reichte das futter im jahr 2006 nicht aus. das ist fakt. und diese fakten habe ich den zuhörern bei dem vortrag im juni auch präsentiert. die anschließende diskussion war sehr sachlich und produktiv. alles in allem positiv. herr walter windhorst hat über den diskussionsabend einen beitrag ins internet gestellt. "mekki" hat aber von der fischerei ungefähr so viel ahnung wie ich von der herztransplantation oder von ionenbeschleunigern. daher ist seine zusammenfassung auch nicht ganz objektiv. solche leute wie sie klammern sich natürlich daran.


    2. das fangkontingent (kiemennetzfänge) pro jahr wird von der agrargemeinschaft und mir jedes jahr neu festgelegt. dieses richtet sich nach dem renkenbestand und den fängen der angelfischer. das fangkontingent wurden mir also nicht eingeschränkt, sondern ist von uns so besprochen worden. das die angelfischerei bei der bewirtschaftung im mittelpunkt steht war immer so und wird auch immer so sein.


    3. hierzu möchte ich ihnen einige zahlen präsentieren (die kennen sie zwar sicher und werden sie vermutlich auch jetzt wieder ignorieren oder die zusammenhänge einfach nicht verstehen wollen)


    bis zum jahr 1993 wurden von den anglern zwischen 850 und 1550 renken in die fanglisten eingetragen. die renkenfischerei lag in ihren anfängen. von 1994 ibs 2000 wurden pro jahr 3.100 bis 4.000 renken mit der angel entnommen. das mindestmaß betrug bis zum jahr 2000 40 cm und wurde dann (auf grund einer überpopulation der renken. das ist fakt) auf 35 cm reduziert. um den bestand zu reduzieren. das futter reichte für die population bei weitem nicht aus. auch das ist fakt.
    die angelfänge (renken) in den nächsten jahren: (die fischzahlen stammen aus den eintragungen der angler in die fanglisten; ein eintrag gefangener fische ist vorgeschrieben) 2001: 8188 stk; 2002: 7521 stk; 2003: 7154 stk; 2004: 6205 stk; 2005: 6152 stk; 2006: 3276 stk
    die kiemennetzfänge (renken): 2004: 3035 stk; 2005: 3853 stk; 2006: 3527 stk


    die kiemennetzfänge in den jahren 2004 und 2005 machten also ca. 1/3 der gesamtentnahme aus. im jahr 2006 etwa die hälfte.


    und eines wissen sie auch ganz genau. die eintragungen in die fanglisten erfolgen nicht wirklich sehr korrekt. und sie wissen auch ganz genau, dass in den jahren 2001 bis 2005 von vielen anglern weit mehr als die erlaubten 3 renken pro tag entnommen wurden. nicht selten 2x3 stk oder 3x3 stk oder eben alles was gebissen hat. sie wissen, dass das nicht nur vermutungen sind. und ich liege sicher nicht weit daneben wenn ich behaupte, dass im jahr 2001 von den renkenfischern gleich viele renken "gestohlen" oder eben nicht in die fanglisten eingetragen wurden, wie ich z.b im jahr 2004 mit den netzen gefangen habe. nur das kuriose dabei ist, dass diese hohe entnahme im jahr 2001 notwendig war bzw. schon zu spät einsetzte. mich haben damals auch einige vermieter angesprochen wie sie mit den anglern umgehen sollen die viel zu viele renken bei ihnen einfrieren. ich konnte nur antworten: es ist zwar nicht korrekt, aber für den renkenbestand sicherlich das beste.
    ich will hier auf keinen fall angler pauschal verurteilen, sonder hier ganz klar festhalten, dass es sich bei solchen anglern um ausnahmen handelt.
    (es wäre in diesem zusammenhang vielleicht interessant, wenn sie, renke?, oder was auch immer, sich hier vorstellen und vielleicht auch angeben in welchen betrieb sie ihre angelurlaube am weissensee verbracht haben. würde vielleicht die anderen teilnehmer auch interessieren wie korrekt sie beim angeln vorgehen - ist ein scherz. ist mir persönlich nämlich völlig egal.)


    und eines ist auch fakt: das verhalten der renken hat sich in den letzten jahren grundlegend verändert. von 1999 bis 2001 (im zuge meiner diplomarbeit) waren die renken im freiwasser in tiefen von 20 - 25 m am häufigsten (netzfänge). heute fange ich sie zwischen 10 und 15 m. und ich bin mir auch ganz sicher: wenn ich heute eine nahrungsanalyse bei der renkenpopulation durchführe, dann erhalte ich ein völlig anderes ergebnis als vor 5 oder 6 jahren.


    wenn keine renken mehr da wären, dann würde ich mit den netzen ja wohl nichts fangen. oder glauben sie ich locke die fische mit musik zu den netzen.
    natürlich ist der renkenbestand heute nicht mehr so hoch wie um das jahr 2000 oder 2001. nur sie machen den fehler, dass sie den bestand dieser jahre als ideal annehmen wollen. und nun zum hundertsten mal: der oligotrophe weissensee ist für eine so große renkenpopulation nicht geeignet.


    fakt ist auch, dass im millstättersee (ca. 15 km luftlinie vom weissensee, ähnliche morphologie) die renkenfänge (angelfänge) in den letzten beiden jahren ähnlich schlecht ausfielen. und das obwohl der millstättersee nun wahrlich voll ist mit renken. allerdings kaum fische mit einer länge von über 40 cm.
    wenn sie eine hegene ins wasser halten und es beißt kein fisch, dann können sie das nun wirklich nicht auf die vorhandene fischpopulation umlegen.


    aber wie es mir scheint wissen sie selbst ja alles besser und brauchen sich auch nicht zu informieren, da sie ja die weisheit mit dem suppenschöpfer konsumieren.


    ich würde ihnen nur raten sich in seriöser form mit fischökoligie, populationsdynamik und nahrungsnetzen zu befassen. oder fragen sie einmal an instituten nach die sich mit fischen beschäftigen. denn dann könnten wir uns diese unsinnige und unproduktive diskussion sparen.


    mfg
    martin müller
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    ich wurde vor vor ein paar tagen per e-mail auf die beschwerden einiger unzufriedener weissenseeangler aufmerksam gemacht.


    zu den artikeln möchte ich hier kurz stellung nehmen.
    vorerst zu meiner person:
    ich bin am weissensee aufgewachsen und habe in den letzten 30 jahren so gut wie jede freie minute am see mit angeln verbracht. eher zufällig wurde es mir ermöglicht den beruf des fischereigehilfen am millstättersee zu erlernen (zweiter bildungsweg, zuvor hab ich eine htl-hochbau abgeschlossen). nach der lehre habe ich am biozentrum der uni wien mein ökologiestudium mit den schwerpunkten limnologie, fischökologie und fischbiologie begonnen und 2004 mit ausgezeichnetem erfolg abgeschlossen. meine diplomarbeit habe ich am weissensee über die reinanke geschrieben. eine weitere diplomarbeit über die coregonen des weissensees hat herr mag. michael buchart geschrieben. diese habe ich betreut. auch heute wird noch jeder fisch den ich in die hände bekomme standardmäßig untersucht (kondition, nahrung, parasiten,...).
    seit ca. 8 jahren bin ich am institut für fischforschung (dr. volker steiner, innsbruck) nebenbei als freier mitarbeiter tätig.
    seit 2004 führe ich einen selbständigen fischereibetrieb am weissensee.
    schwerpunkte sind die fischzucht, laichfischfänge (seeforellen, seesaiblinge, reinanken; in erster linie für besatzzwecke), die seefischerei (mit netzen: jeder gefangene fisch wird vermessen und routinemäßig untersucht), die fischvermarktung und die beratung bei besatzfragen.
    die fische des weissensees wurden also in den letzten jahren sehr intensiv untersucht und es stehen heute eine fülle von daten zur verfügung die auch veröffentlicht werden (z.B. in der broschüre "angeln am weissensee") - falls wer interesse an den berichten hat - [email protected]


    nun einige stellungnahmen:


    fischerkartenpreise:
    mit einer fischerkarte kann der gesamte see (6,5 km²) befischt werden.
    1 woche kostet ¤ 46.-; 3 wochen z.B. ¤ 57.-. das wird wohl kaum jemand übertrieben finden.


    phasenweise ist der fang von fischen mit der angel schwierig, das gilt ganz besonders für den weissensee. aber nur weil die fische den köder nicht nehmen heist das noch lange nicht, dass diese nicht vorhanden sind.
    und um noch was klarzustellen: der weissensee ist ein sehr nährstoffarmer (oligotroph) see und kann daher nie so viele fische beherbergen wie ein nährstoffreiches gewässer. der see kann daher nicht überquellen weil die fische vorher verhungern. es ist daher auch absurd zu glauben, dass durch verstärkten besatz der fischbestand langfristig ansteigt. die fischbiomasse bleibt mehr oder weniger gleich nur die häufigkeiten der einzelnen fischarten schwanken natürlich dauernd. auch sind die fische nie gleichmäßig im see verteilt und man sollte sich den see erst einmal genau anschauen, bevor man zu fischen beginnt.
    der weissensee hat auf alle fälle glasklares wasser zu bieten. es ist dadurch möglich auf sicht zu fischen. der fischbestand ist auch jetzt noch, dem see entsprechend, sehr gut. nur wie gesagt der see bietet wenig nahrung und man kann sich daher keine fischmassen erwarten. dafür hat man aber renken, seeforellen, hechte, flussbarsche, aitel, schleien, karpfen. und diese in allen größen.


    natürlich wünscht sich jeder angler, dass er im urlaub gute fänge erzielt und ich verstehe auch, dass einige angler deprimiert sind. nur sollte man bei den beschuldigungen und verurteilungen ein bischen vorsichtiger sein.
    mich stört es z.B. wenn behauptet wird, dass die netzfischerei am weissensee schuld am rückgang des fischbestandes ist. solche aussagen können nur von leuten kommen die keine ahnung davon haben wie ein kiemennetz ausschaut und wie die befischung funktioniert. es ist für mich auch etwas absurd wenn angenommen wird, dass der einzige der vom renkenbestand des weissensees teilweise leben soll, den bestand so dezimiert, dass niemand mehr was fängt.
    manche leute setzen die kiemennetzbefischungen an den seen, so scheint mir, mit der ausbeutung der meere gleich. das ist schon ein bischen krass.


    ich fische mit netzen der maschenweite von 40 bzw. 42 mm (maschenumfang 16 cm bzw. 16,8 cm) und fange damit zur zeit renken mit einer länge ab ca. 36 cm. diese fische sind über 3 jahre alt und über 90 % der gefangenen fische haben im vorjahr bereits abgelaicht. im nächsten jahr erhöhe ich die maschenweite auf 44 mm (die renken wachsen seit eingen jahren etwas besser) um allen renken ein natürliches ablaichen zu ermöglichen.
    derzeit schaut es so aus, dass die renkenjahrgänge 2004 und 2003 eher schwach vertreten sind (renken mit einer länge von ca. 35 - 40 cm).
    auch mit den netzen fange ich zu über 60 % renken die älter als 4 jahre sind. der bestand an großen renken (>45 cm bis über 60 cm) ist daher auch heute noch gut. und wenn die großen renken da sind, dann kann der see ja wohl in den letzten jahren nicht überfischt worden sein. und die kleinen renken (35 - 40 cm) kann ich in den letzten jahren mit den netzen nicht beeinflusst haben, da sie noch zu klein waren und einfach durchs netz durchgeschwommen sind. warum heute die 3 und 4-jährigen renken in geringen dichten vorkommen kann nur mit dem reproduktionserfolg in den jahren 2003 und 2004 zuammenhängen. seit 2004 werden auch wieder renken besetzt (200.000 bis 300.000 mit zooplankton vorgestreckte maränen). nur war z.B. die saison 2006 für die coregonen des weissensees von hunger geprägt. es gibt also von natur aus immer wieder ungünstige jahre. und da kann man auf und niederhüpfen wie man will.
    in den letzten zwei wochen habe ich mit den netzen übrigens sehr gut gefangen, allerdings ungewöhnlich hoch (in tiefen von 10 - 15m, die gefangenen renken waren überdurchschnittlich groß und die meisten hatten kleine flussbarsche (2-3cm) im magen).


    warum die renken mit der angel heuer schwierig zu fangen sind kann ich hier auch nicht mit gewissheit sagen. auf alle fälle imitiert man mit der nymphe eine zuckmückenlarve bzw. -puppe und ist daher darauf angewiesen, dass die fische diese auch konsumieren.
    die renkenfänge (angel) sind aber nicht nur am weissensee wenig zufriedenstellend, sondern auch am millstättersee (zur zeit sicher einer der renkenreichsten seen europas; nur fangen sie dort keine großen). auch dort fangen die angler seit ca. mitte mai 2007 kaum noch renken mit der angel.


    auf alle fälle ist der fischbestand des weissensees bei weitem nicht so schlecht wie von einigen frustrierten anglern dargestellt. und es werden auch sicher wieder jahre mit besseren fängen kommen.
    ich würde mir aber wünschen, dass in zukunft ein bischen vorsichtiger mit gerüchten, anschuldigungen und verurteilungen umgegangen wird. kritik ist absolut in ordnung, nur setzt diese ein gewisses maß an information voraus. und das hat mir in letzter zeit doch zu denken gegeben.
    nur weil man in einem see für zwei wochen einen köder ins wasser hängt, hat man das Ökosystem noch nicht verstanden.
    ich befasse mich nun seit über 10 jahren intensivst über das ganze jahr mit den fischen des weissensees. fast täglich werde ich aufs neue neue überascht. das system verändert sich ständig und sonnenklar ist gar nichts


    als anmerkung:
    man sollte als angler vielleicht auch der natur einen kleinen spielraum zugestehen.


    ich wünsche allen anglern sehr gute fänge und was vielleicht noch viel wichtiger ist: ich wünsche euch die nötige ruhe um die stunden am wasser so richtig zu genießen.


    lg
    martin



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