Beiträge von Roger

    Hallo nochmals


    Einige Dinge muss ich noch klären:


    PETA:
    Ich habe von diesem Verein das erste Mal hier in diesem Thread erfahren. Demzufolge bin ich auch nicht Mitglied. Ich habe mir mal die Internetseite kurz angeschaut. Generall werte ich jede Organisation, die sich für die Tiere einsetzt für gut, PETA scheint mir in gewissen Dingen doch etwas radikal, Vegetarier möchte ich auch nicht werden.


    Sportangeln:
    Grundsätzlich hab ich nichts gegen die Anglerei einzuwenden. Ich mag Fisch, wäre schade, wenn er von der Speisekarte verschwinden würde. Ich finde es aber höchst bedenklich, wenn man Tiere nur so zum Spass fängt und sie dann wieder reinschmeisst. Besonders bei gefährdeten Tierarten wie Haie. So ein Kampf kann ja manchmal über Stunden gehen, bis das Tier müde ist. Es weiss ja nichts, dass ihm nichts geschieht, für ihn ist es ein Todeskampf. Mancher Mensch müsste mit ähnlichen Erfahrungen lebenslang in Therapie. KEINER behauptet, dass ihr hier sowas tut. Spezialisten darin sind einmal mehr die Amerikaner. Sabine hat diese Diskussion ja nur begonnen, um zu sehen, wie ihr dazu steht. Der Hauptfeind der Haie ist die industrielle Fischerei. Allein der Beifang macht etwa 50% aus. Gefinnt wird übrigends weltweit nicht nur in Asien, der grösste Teil der Flossen wird aber nach Asien geliefert.


    Spendensammeln:
    Deswegen sind wir nicht hier. Wir sind gewöhnliche Mitglieder. SharkProject steht auch nicht in der Fussgänger, oder verschickt Weihnachtskarten. Da SP aber nun mal eine gemeinnützige Organisation ist, sind sie natürlich auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Übrigends wird der Verwaltungsaufwand privat finanziert, jede Spende kommt zu 100% den Haien zugute.


    Gefahr durch Haie:
    Ich bin hier wohl missverstanden worden. Ich will sagen, dass der Mensch nicht ins Beuteschema der Haie passt. Unfälle kommen immer mal wieder vor, zu einem kleinen Teil sogar mit Todesfolge. Wie gesagt, es kommt auf die Situation an. Ein Taucher hats natürlich leichter als ein Schwimmer, er sieht den Hai früher und kann sich entsprechend verhalten. Unter all den Opfern ist selten ein Taucher.
    Ein Hai ist nichts anderes als ein Raubtier. In seinem Element ist er uns x-fach überlegen, keine Frage. Respekt ist sehr wichtig, Angst aber war noch nie ein guter Ratgeber. Aber er will nur fressen um zu überleben und sich verteidigen um zu überleben. Einem Tier Lust am Töten zu unterstellen ist grotesk.


    Fisch oder Hai?
    Wie ihr alle wisst, unterscheidet man zwischen Knochen- und Knorpelfischen. Zu den "Knorplern" gehören Haie, Rochen und Chimären. Insofern ist der Hai schon ein Fisch. Ich vermeide es, aber von einem Fisch zu reden, da sich der Hai ausser dem Skelett, sehr von "gewöhnlichen" Fischen unterscheidet. Das wichtigste ist meiner Meinung nach die Fortpflanzungsstrategie. Ein Hai ist viel später geschlechtsreif, einige Arten erst mit 25 Jahren. Nachkommen gibt es viel seltener und auch viel weniger. Diese Strategie hat den Hai gut über die Jahrmillionen gebracht, dann kam der Mensch......


    Gruss
    Roger

    @ Indiana
    Bei den Robbeninseln bei Gaans Bai in der sogenannten Shark Alley schwimmen bereits Forscher ohne Käfig, z.B. Michel Cousteau, André Hartmann und Dr. Erich Ritter. Das sind natürlich alles Spezialisten, die einen Hai "lesen" können. Ich würde auch mit dem Käfigtauchen anfangen.
    Aber ein Hai weiss wie eine Robbe aussieht. Falls er sie mit Menschen verwechseln würde, dann hätten wir tausende von Hai-Opfern weltweit.
    Sandtiger: Eine angsteinflössende Schnauze haben diese Burschen ja schon, aber sie sind wirklich harmlos. Jeder Hai Interessierte weiss das (!!). Falls du über Angriffe Bescheid weisst, würde ich gerne die Quelle erfahren.
    Diese Schiffbrüchigen-Storys hab ich auch gehört, der wohl berühmteste ist der Untergang der USS Indianapolis. Dort sollen auch etliche Seeleute von Haien angegriffen und gefressen worden sein (700? Ich weiss es nicht mehr so genau).
    Was ist passiert? In den alten Aufklärungsfilmen der US Navy (viele davon sind noch heute in Gebrauch) wird einem geraten, man solle zappeln und mit Händen aufs Wasser klatschen. Nichts lockt einen Hai schneller an als dieses Verhalten. Es hört sich nach sterbenden Beutetieren an. Man stelle sich den Lärm vor, wenn hunderte von Leuten aufs Wasser klatschen. So ein Hai hat ein empfindliches Gehör. Die Panik (die in solchen Situationen nur allzu natürlich ist) verstärkt den Effekt der falschen Ausbildung noch.
    Wie gesagt, solches wird einem immer noch erzählt. Es gibt kaum zehn Bücher, die halbwegs auf dem neuesten Forschungsstand sind. Wir sind uns im klaren darüber, dass es schwer ist, jahrzehnte z.T. jahrhundertealtes "Wissen" auf den Kopf zu stellen. Es braucht noch viel Überzeugungsarbeit.
    Ich verweise aufs Kapital "Sharks" auf der SharkProject Homepage. Dort steht viel mehr und genauer als ich hier schreiben kann.
    Gruss
    Roger

    Hallo


    Einige von Euch haben die Gefährlichkeit der Haie angesprochen. Ich möchte darüber gerne etwas erzählen.


    HAIE SIND FÜR DEN MENSCHEN UNGEFÄHRLICH.


    Ja, ihr habt richtig gelesen, aber verrückt bin ich nicht. Die sogenannten "Angriffe" sind im Grunde genommen Unfälle. Haie - und ich rede hier von allen Arten - sind sehr ängstlich und scheu und überlegen sich gut, mit wem sie sich da einlassen. Es gibt wohl kein Tier auf der Welt, das mit derart perfekten Sinnen ausgestattet ist, wie der Hai. Ein Hai hat bereits viele Informationen über einen Taucher gesammelt, bevor der Taucher überhaupt weiss, das ein Hai in der Nähe ist. In den meisten Fällen wird er ihn auch nicht zu Gesicht bekommen, da der Mensch ein unbekanntes, relativ grosses Wesen darstellt. Lässt sich ein Hai doch blicken, endet die Begegnung mit einem simplen Vorbeischwimmen. Ist der Hai doch neugieriger, wird er wahrscheinlich den Taucher umkreisen. So kann er mit seinem Seitenlinienorgan das Objekt abtasten. Mehr wird da nicht mehr sein.
    Wenn Haie ungefährlich sind, wieso gibt es dann Unfälle? Es ist die Situation, die gefährlich werden kann. Lässt man dem Hai keinen Fluchtraum mehr, indem man ihn zwischen sich und das Riff bringt, ist er in seinen Handlungen eingeschränkt. Dasselbe gilt nahe an der Wasseroberfläche oder am Grund. Zum anderen sollte man den Hai nicht füttern, nicht berühren und schon gar nicht schlagen.
    Ja, ich liebe es in Haiverseuchten Gewässern zu tauchen. Leider gibt es davon nicht mehr allzu viele. Wenn ihr Haie seht, geniesst einfach den Augenblick.
    Noch ein Wort zum Markieren: Ist natürlich notwendig, denn die Tiere kann man nur schützen, wenn man auch weiss wo sie leben. Nur sollte man sie eben dazu nicht fangen und aufs Boot heben. Auch das seitliche Festbinden, und sei es nur für kurze Zeit, ist nicht ideal. Die beste Methode ist das sogenannte Pole-Tagging. Man lockt den Hai ans Boot heran, und während er vorbeischwimmt, bringt man mit einem Stock den Sender unter der Rückenflosse an. Dies verlangt natürlich viel Erfahrung, ist für den Hai aber das Beste, er spürt höchstens einen kleinen Picks.
    Zu den Unfällen: Wenn es doch einmal einen Biss kommt, ist es ein sogenannter Gaumenbiss. Der Hai hat seine Geschmacksorgane am Gaumen, und merkt dann sofort ob das "Ding" ihm schmeckt. Und der Mensch schmeckt ihm nicht und er wird ihn loslassen!! Nun bestimmt ein schwacher Trost für die Opfer, Haie haben nun mal spitze, scharfkantige und vielfach auch gezackte Zähne, so dass böse Wunden entstehen. Im schlimmsten Fall stirbt das Opfer wegen des Blutverlustes.
    Übrigends: Menschenblut lockt einen Hai NICHT an, er verwechselt auch die Taucher und Surfer nicht mit Robben!! Wenn der Hai so dumm wäre, hätte er nicht 400 Mio. Jahre überlebt.
    Gruss
    Roger

    Hallo an alle
    Ich bin auch ein Nichtangler, aber als SharkProject-Mitglied gewissermassen ein Kollege von Sabine, die dieses brisante Thema zur Sprache gebracht hat.
    Ein paar Worte zu SharkProject. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dem Schutz und der Erforschung der Haie verschrieben hat. Er existiert seit ziemlich genau einem Jahr und hat in dieser Zeit schon sehr viel erreicht. Dies dank den sehr engagierten Gründungsmitgliedern, die weder Zeit noch Geld scheuen um den Tieren noch eine Chance zu bieten. Ihr seid alle herzlich eingeladen auf http://www.sharkproject.com herumzusurfen.
    Was die Haie betrifft, driften wir zu einer der grössten ökologischen Katastrophen zu, die die Weltmeere je gesehen haben. Der Hai als Spitze der Nahrungskette, fungiert als eine Art Gesundheitspolizei und sorgt für ein massvolles, gesundes und geregeltes Weiterleben der anderen Fische. Nun ist es leider so, dass die allermeisten Haiarten in Ihren Beständen stark dezimiert wurden, einige davon, vorallem die grösseren Arten, stehen kurz vor dem Aussterben.
    Zugegeben, Sportangler machen nur einen kleinen Teil aus, aber jeder tote Hai, egal welcher Art, ist einer zuviel, denn Haie reproduzieren sich nur sehr langsam, anders als "normale" Fische. Fangen und wieder reinwerfen geht - anders wie viele eben noch glauben - auch nicht, denn der Stress ist für den Hai zuviel, er wird sterben.
    Danke fürs mithelfen, diese wundervollen Geschöpfe zu erhalten.
    Gruss
    Roger