So, da bin ich wieder!
Sorry das ich mich erst jetzt wieder zu dem Thema und Til`s Aufforderung zu Wort melden kann, aber ... das war und ist ne andere Sache.
Man sollte nicht einfach nur die Berichte und wissentschaftlichen Abhandlungen lesen und zur Kenntnis nehmen, die einem in den Kram passen.
Wenn man einmal unabhängige Forschungen, die nicht von der einen oder anderen Seite in Auftrag gegeben worden sind, aufmerksam betrachtet, stellt man fest, dass sich Elemente von beiden Seiten ineinander vermengen.
Es kann also nicht nur in Schwarz oder Weiss unterschieden werden - die gesamte Farbpalette ist entscheidend!
Dass wir uns in Sachen Klimaschutz am Straps reissen müssen, sollte mittlerweile doch jedem klar geworden sein.
Jedoch die politische Tendenz (Zeitgeist?), jeden Ausschlag egal in welchem Witterungsbereich gleich einer gewaltigen künftigen Klimakatastrophe zuzuschreiben schlägt doch fast dem Fass den Boden aus! Wer eine gegenteilige Behauptung aufstellt, und sei sie noch so fundiert recherchiert, wird sofort mitleidig belächelt und als ignorant bzw. nicht kompetent dargestellt.
In den folgenden Auszügen des Dr. Jörn Thiede wird mancher Bereiche wiedererkennen, die er selbst vehement vertritt, die Schlussfolgerungen werden sich aber letztendlich nicht immer Deckungsgleich zeigen.
"Eiskalte Entdeckungen" - der Hauptvortrag von Prof. Dr. Jörn Thiede (in Auszügen)
Viele reden derzeit vom Klima und seinen Veränderungen, aber die wenigsten haben dazu das nötige Fachwissen. Zu dieser Minderheit zählt Prof. Dr. Jörn Thiede, Leiter des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung.
Auszüge aus seiner Veröffentlichung:
Vor ca. 45 Millionen Jahren begann die Vereisung in der Erdneuzeit am Südpol und vor
ca. 10 bis 15 Millionen Jahren am Nordpol.
Betrachtet man die vergangenen fünf Millionen Jahre, zeigt das Klima auf der Nordhalbkugel eine allgemeine Abkühlung. (!)
Aus grönländischen Eiskernen rekonstruierten die AWI-Forscher die Geschwindigkeit von Klimaveränderungen....diese Umwälzungen erforderten nur wenige Jahrzehnte, manche kräftigen Schwankungen erfolgten sogar in weniger als einer Dekade. (!)
Was bringt die Zukunft?
Derzeit, so Prof. Thiede, leben wir wahrscheinlich noch in einer Phase natürlicher Erwärmung in dem langfristigen Pulsieren von Warm- und Kaltzeiten. Ganz sicher könne man da nicht
sein, denn in den vergangenen 1.000 Jahren gab es sowohl wärmere als auch kältere
Phasen als heute. Viele Modelle zur künftigen Klimaentwicklung hätten den Nachteil, dass sie sich von der Witterung um 1850 ableiteten. Gerade da endete aber die "Kleine Eiszeit". Dadurch sei ein Trend zur Erwärmung unvermeidlich in diesen Modellen enthalten. Bei seriöser Betrachtung müsse man mit der Wertung scheinbarer Indizien und vor allem mit
Katastrophenmeldungen zurückhaltend sein. Das Abbrechen riesiger Tafeleisberge etwa sei keine Klimakatastrophe, sondern globalklimatisch ein normaler Vorgang; die Hochwasser an Elbe und Oder seien auf Einzelerscheinungen der Witterung zurückgegangen.
Die globale Umwelt, die Ozeane und vor allem die Polargebiete erwärmen sich derzeit regional, aber nicht überall, erläuterte Prof. Thiede. An den Rändern von Grönland schwindet das Eis, doch in der Scheitelregion nimmt es zu. Ähnlich verhält es sich mit der Antarktis, in deren Inneren der Eispanzer stabil scheint, während das Eis an der weit nach Norden ragenden
antarktischen Halbinsel immer weniger wird. Die Alpengletscher gehen bekanntlich zurück, doch die skandinavischen Gletscher stoßen gleichzeitig relativ rasch vor.
Insofern sei die Frage nach dem Klima der Zukunft nicht eindeutig zu beantworten. Langfristig deutet vieles auf eine neue Eiszeit hin.
Zuvor könne aber noch eine weitere Erwärmung stattfinden, ohne dass die bisherige natürliche Schwankungsweite der Temperaturen überschritten werde. Die Tendenzen langfristig niedrigeren und ggf. kurz- oder mittelfristig höheren Temperaturen verliefen in unterschiedlichen zeitlichen Größenordnungen und seien deshalb kaum gegeneinander aufzurechnen.
Sowohl in der Eem-Warmzeit als auch in der heutigen Warmzeit, dem Holozän, habe es sowohl wärmere als auch kältere Phasen gegeben.
Die Schlussfolgerung ohne diese allgemeine Panikmache ist allerdings die selbe:
"Wir leben in einem sehr empfindlichen und labilen System.
Deshalb ist es angemessen, möglichst wenig künstliche Eingriffe ins Klima zu unternehmen."