Beiträge von Smine

    Hallo,


    in den nächsten Tagen wollen meine Frau und ich die Beute der letzten Wochen (eine Forelle und drei kleinere Brassen bis 400g, tiefgefroren) zubereiten. Leider kennt sich keiner von uns in der Zubereitung von Frisch- bzw. aufgetautem Fisch aus. Deshalb wäre es nett, wenn ihr mir folgende Fragen beantworten könntet:


    1. Muß ich die Fische entschuppen, wenn sie filetiert werden sollen? Bei der Forelle ist das ja kein Thema, aber die Brassen haben sehr große und harte Schuppen.


    2. Wie bekomm ich am besten die kleinen Gräten weg? Wiederum macht die Forelle da eher wenig Probleme, aber die Brassen sind sehr grätig.


    3. Wir wollen die Filets nach den Rezepten hier im Forum entweder fritieren bzw. braten oder zu Frikadellen verarbeiten...macht das Sinn?


    Schonmal danke für eure Hilfe :)

    Hört sich ja sehr vielversprechend an...ich würde gerne auch mal ne etwas größere Brasse an den Haken bekommen. Vielleicht klappt es ja mit diesem Teigrezept :)


    Ich könnte alles rasch besorgen, außer die rote Lebensmittelfarbe. Wo bekommt man diese? Oder kann man auch etwas anderes verwenden, z.B. Rote-Beete-Saft?

    Haltet euch fest :)


    Ich bin noch Anfänger, und passiert ist mir das ganze vor ca. 4 Wochen am Etang du Baerenthal in Frankreich. Ich angelte an diesem Tag auf einem Steg, für meine Begriffe der beste Platz am Weiher, da dieser Steg als einziger eine recht große Fläche hat, auf der man im Gegensatz zu den anderen wirklich gut angeln kann. Auf dem Steg plazierte ich notdürftig und falsch herum meine Rutenhalter, da ich sie anders nicht unterbringen konnte.


    Ich fütterte mit dem Allroundfutter aus dem Angelgeschäft, vermischt mit Mais und Maden, an und legte anschließend meine Grundangeln aus. Völlig unerwartet ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten: Nach nur 20 Minuten zoppelte an der einen Angel ein kleiner Brassen, den ich dann auch voller Stolz landete (es war der allererste 'richtige' Fisch für mich, von den Forellen aus dem 'Forellenpuff' mal abgesehen). Motiviert legte ich die Angel wieder aus und hoffte auf weitere Bisse.


    Eine halbe Stunde passierte erst einmal gar nichts. Dann, als ich gerade mit dem Rücken zu meinen Angeln nach irgendwas im Angelkoffer kramte, rappelte es hinter mir laut. Als ich mich umdrehte, konnte ich gerade noch erkennen, wie sich meine Angel inmitten der zusammengefallenen Rutenhalter mit einem kurzen 'Tock' auf jeder Planke des Steges in Richtung Wasser bewegte. Als ich begriff, was da vor sich ging, war es bereits zu spät: Die Angel wurde mit einer Geschwindigkeit, die ich beim Schwimmen nicht hätte erreichen können, von einem wohl recht starken Fisch am Haken auf das Wasser hinausgezogen.


    Fassungslos starrte ich der davonschwimmenden Angel hinterher. Viel zu spät kam mir die Erkenntnis, daß ich mit einem frühzeitigen, entschlossenen Sprung oder mit dem Darüberwerfen der anderen Angel das Fiasko noch hätte verhindern können. Als die Angel nach etwa 20 Metern zur Weihermitte hin eine sanfte Rechtskurve beschrieb, weil der Fisch beschloß, mit seiner 'Beute' Richtung Schilfgürtel abzuziehen, stand ich noch immer reglos und mit offenem Mund meiner schönen neuen Angel nachstarrend da.


    Es gelang mir nicht, mit einem Boot auf den (ziemlich großen) Weiher zu kommen, denn das ist dort verboten - so sagte man es mir zumindest. Vermutlich haben die Einheimischen später am Tag aber genau das gemacht und meine Angel (ggf. noch mit dem Fisch) herausgezogen und ihrem Gerätearsenal zugeführt. Auf jeden Fall habe ich die neue Teleskoprute (25 Euro) und die neue Rolle (35 Euro) nicht mehr wiederbekommen.


    Naja...die wenigsten kommen gleich als Könner ans Gewässer, und ich erst recht nicht. Aber man muß wohl erst einige Erfahrungen sammeln, dann kann man auch reagieren.


    Meine Fehler waren:
    - Rutenhalter schlampig (eigentlich gar nicht) befestigt
    - Bremse viel zu stark eingestellt
    - Keine akustischen Bißanzeiger
    - Null Reaktion wegen zu großer Überraschung


    In Zukunft wird mir das nicht mehr passieren, denn
    - ich sichere meine Ruten nun zusätzlich mit Seilen, wenn ich am Steg angele
    - die Bremse ist anfangs so leicht eingestellt, daß sie zuweilen sogar beim Hochziehen des 20g-Bleis durchdreht
    - für den Fall, daß gerade etwas beißt, wenn ich den Angeln mal eben den Rücken zudrehe, mache ich mir nun immer diese sonst beim Nachtangeln üblichen Glöckchen auf die Rutenspitzen
    Und sollte das alles nichts nützen - jetzt weiß ich Bescheid und mache mich bereits beim ersten verdächtigen Geräusch darauf gefaßt, mit voller Montur meiner Angel hinterherzuspringen, falls es erforderlich sein sollte.


    Immerhin - ich bin dem Angeln trotz des herben Verlustes treugeblieben, und es hat sich auch gelohnt. Nach einem erfolglosen Fangtag zwischendurch fing ich letzten Sonntag an einer anderen Stelle des Weihers drei Brassen. Sie waren zwar alle ziemlich klein (250-400g), aber es war trotzdem der bisher erfolgreichste Angeltag in meinem Leben, seit ich vor zwei Monaten damit (wieder, nach ein paar Malen vor über 10 Jahren) angefangen habe.


    Morgen mach ich meine Fischerprüfung. Dann muß ich endlich nicht mehr so weit fahren, wenn ich angeln will. Trotzdem werde ich weiterhin auch am Etang du Baerenthal angeln, denn der Weiher ist wirklich schön, hat viele Karpfen und auch Raubfische. Mal sehen, was sich in bezug auf Brassen noch tut, denn die sollen ja fast so groß werden wie ein Klodeckel :)