Nochmals hallo miteinander,
scheinbar gehen die Vorstellungen darüber was man mit dem System „Tiroler Hölzl“ so fangen kann weit auseinander. Große Stückzahlen bei den Ausfängen kann man eigentlich nur dann erreichen, wenn eine beachtliche Fischdichte im Gewässer vorhanden ist (wie es früher einmal war) und heute kaum mehr vorzufinden ist.
Ich gebe Euch mal einen wirklich realistischen Überblick wie es seit Jahren bei mir am Inn läuft. Festlegung im Erlaubnisschein: 1 Rute mit einer Hegene mit maximal 3 Seitenarmen, bestückt mit Nymphe/Nassfliege. (Grundangler dürfen mit 2 Ruten und je einer Anbissstelle fischen).
Nehmen wir die beste Zeit an – also Spätherbst an einem sonnigen Samstag Nachmittag. Wir fischen am Inn direkt hinter der Staustufe auf den ersten 500 Metern. Es sind insgesamt 10 (sogenannte Kochtopf-)Angler am Wasser und haben zueinander Sichtkontakt, können also abschätzen was jeder fängt.
Von diesen 10 Anglern fischen 5 mit Forellenteig (Troutbait usw), 3 mit Wurm, einer mit dem System Tiroler Hölzl und ein Blindgänger, der mit übergroßen Gummifischen fischt. Den Blindgänger kannst vergessen: den kenne ich ziemlich gut – der hat vor 4 Jahren seinen letzten wirklich guten Fisch gefangen.
Bei den anderen ist es so: Der mit dem Hölzl ist Fischereiaufseher und Mitglied in der Vorstandschaft. Er hat in seinem Leben schon viele Fische gefangen und angelt mit dem Hölzl weil es ihm Spass macht. Die Verbleibenden sind „Fangoptimierer“ bzw. „Traditionalisten“. Zur Erinnerung: Die Angler haben sich alle gegenseitig im Blick und können abschätzen wer was fängt. Und es ist ganz eindeutig so, dass die mit dem Forellenteig die erfolgreichsten sind. Die Traditionalisten fangen zwar etwas weniger, bevorzugen aber ihre Wurmmontage und der Unterschied zu den Forellenteiganglern ist nicht so bedeutend, dass sie den Köder wechseln würden.
Nochmals: So läuft es seit Jahren tatsächlich ab. Die Geschichte mit dem Hölzl ist völlig falsch bewertet (aus unterschiedlichen Gründen). Massenfänge kann es nur geben, wenn der Fischbestand entsprechend hoch ist (und auch das verbotene „Reissen“ setzt einen entsprechend dichten Fischbestand voraus). Bei sachgerechter Anwendung ist das Hölzl eine sehr schöne, fischschonende Angelegenheit, weil die Fische auf Nymphe/Nassfliege beissen und schonend zurückgesetzt werden können.
Wenn die Regeln eingehalten werden dann ist das Hölzln eine schöne , waidgerechte Angelmethode. Findet aber leider kaum statt.
Servus
Innfischer