Hm dazu fällt mir grade ein das wir bei der Sitzung heute von unserem obersten Gewässerwart einen Bericht aus einer Angelzeitschrift vorgelesen bekommen haben. Danach kostet das Kilo Glasaal jetzt stolze 140 DM. Das sei eine Verdopplung des Preises in den letzten (jetzt bin ich nicht ganz sicher waren es 8 oder nur 4) Jahren. Auf jeden Fall ergab es das 1980 das Kilo Glasaal 70 DM gekostet hat (und das der Artikel von 1984 oder 88 war).
Da sieht man mal schön die Entwicklung.
Ich halte von einem Fangverbot gar nichts. Es ist nunmal so das ein Fisch der bewirtschaftet wird auch mehr umpflegt wird. Welcher Angelverein wird noch soviel in Aalbesatz investieren wie bisher wenn er den nicht mehr fangen darf? Ganz ehrlich, kaum einer. Klar es wird noch Besatz gekauft, aber wenn man von etwas Nutzen hat, dann ist man an dessen Schutz halt mehr interessiert als wenn es einem nicht nutzt. Oder warum geben die Ölmilliardäre ihr Geld nicht für die Entwicklung von umweltfreundlicheren Motoren mit weniger Verbrauch oder alternativen Antriebsmitteln aus?
Und da für die meisten "Tierschutzorganisationen" ein Fisch nicht wirklich ein schützenswertes Tier ist (Kormorane, ect. sind wichtiger), wird der Aal bei so einer Entwicklung nur verlieren. Das liegt in der Natur der Sache. Denn die werden sicher nicht auf einmal in den Aal investieren.
Zitat
In Hessen gilt seit diesem Jahr eine Schonzeit von Oktober bis einschließlich März, das Mindestmaß wurde auf 50 cm angehoben
Ich wollte bei uns im Verein einen Antrag stellen das Mindestmaß zu erhöhen (in Niedersachsen liegt es ja gesetzlich bei 28-35 cm). Wurde mir gleich zurück gegeben, denn ich hatte übersehen das es vor der Versammlung wohl ein neues, deutschlandweites Mindestmaß geben wird. Das macht den Antrag dann ja eh überflüssig. Berufsfischer, DAV und VDSF haben ja in ihrem Entwurf für Brüssel ein einheitliches Mindestmaß von 45 cm in Deutschland vorgelegt. Die Entscheidung von Brüssel über deren Maßnahmen soll bis Ende März fallen. Was das so beinhalten findet man hier
http://vdsf.de/documents/standpunkte-aalmanagement.pdf
Die Probleme beim Aal liegen aber sicher nicht an den Anglern. Die Probleme liegen an der Verbauung der Gewässer (z.B. Kraftwerke) und am Glasaalfang. Taxler hat es ja schon gesagt. Die von Anglern gefangenen Fische sind nichts im Vergleich mit dem Glasaal der durch Exporte nach Fernost oder als "Delikatesse" für die Gewässer verloren geht. Dazu dann noch die Kraftwerke, welche die abwandernden Aale zerstückeln, und ein Mangel an Fischtreppen welcher verhindert dass die Aale weiter ins Land ziehen.
Da sehe ich aber auch das positive an der EU Richtline. Denn wenn sie dafür sorgt das die Gewässer wieder durchgängig werden, und das weniger Fische in Turbinen verenden, dann hat sie doch einige recht positive Aspekte. Das Problem ist nur das man kurzfristig Erfolge sehen will, und das wird nicht so schnell passieren, eben weil es zu wenig Fischtreppen gibt und, es damit noch länger dauert bis die Gewässer wieder durchgängig sind. Bis die Baumaßnahmen alle erfolgt sind und Wirkung zeigen werden wohl wir Angler leiden müssen. Denn die Fische die durch den Glasaalfang und die Verbauung fehlen, die werden nicht im nächsten Jahr da sein und Abwandern.
Das wird so 8 Jahre nach Abschluß der Maßnahmen (Reduzierung der verlorenen Menge an Glasaal und Durchgängikeit der Gewässer) dauern bis die Erfolge überhaupt sichtbar sind. Und bis die Maßnahmen abgeschlossen sind kann man auch noch Jahre rechnen. Und bis dahin befürchte ich eben schon das wir Angler leiden müssen damit es auch kurzfritsig Erfolge gibt.