Ich habe mir den im September gefangenen Stör von 4,3 kg, exakt 100 cm, gestern Abend mal aus der Truhe geangelt.
Er war seinerzeit geschlachtet und ausgenommen worden, zum Frieren hatte ich ihn zum Kreis eingedreht.
Ich habe ihn Mangels Erfahrung einfach - gefroren wie er war - mit einem (handbetriebenen-) Sägemesser in Stücke geschnitten.
Also erster Schnitt Kopf ab, dann so ca 7 - 8 ca breite "Streifen" von abgesäbelt, bis ich den Schwanz wie den Kopf über hatte (und wegschmiss, weiß nicht ob der Stör zur Herstellung von Fisch-Fond taugt).
DAS war der schwierigste Teil der Verwertung!
Habe ein wirklich gutes Messer, eine Knochensäge quasi (sowas, wo in der Werbung Hammerköpfe mit angesägt werden^^).
Aber dadurch, dass er bretthart gefroren war, hat sich die abgeraspelte Fleisch- und Knochenmasse unter der Hitze der Reibung im Schnitt zu "Talg" oder so verbunden.
War echt die Härte (habe ne Blase an der Hand, als hätte ich 5 Tonnen Sand ungewohnter Weise mit der Schippe umgesetzt).
Meine Empfehlung: Lasst den Burschen erst 1 Stunde antauen, dann sägt man besser.
Die dadurch entstandenen 9 Stücke habe ich eingelegt, wie ich es mit meinen Forellen auch mache: einfache Salzlake, keine weiteren Gewürze.
Da es 3 kg Fisch war, habe ich in 4,5 Litern Wasser 315/320 Gramm Salz gelöst und die Stücke für 12 Stunden (über Nacht) darin eingelegt.
Heute früh dann habe ich den Fisch entnommen, gewaschen und mit Küchenpapier abgetrocknet. Für 2 Stunden noch an der Luft weiter abtrocknen lassen.
Nach dem Mittag habe ich meinen Räucherofen angeheizt, die 9 Fischstücke auf Gitter gelegt (zum liegend Räuchern) und wie meine Forellen sonst auch, 1 Stunde gegart und ca 2 Stunden mit Buchenholz / -mehl geräuchert.
Das Ergebnis ist perfekt! Das erste Stück habe ich zusammen mit meiner Frau noch warm gegessen, dazu ein trockenes Brötchen. Nix weiter - einfach nur den guten Geschmack genossen!
Die Haut mit den Knochenplatten und auch die Wirbelsäule ließen sich durch den Garprozess, wunderbar lösen.
Da keine Gräten im Fleisch sind, ist dies auch mal eine Empfehlung für "Fischhasser" oder Leute, die wegen einer Gräte im Hals "NIEMEHR" Fisch essen wollten.