Beiträge von Heiner Hanenkamp

    Ich verwende seit etlichen Jahren fast nur noch eindrähtiges Titan. Ausnahme: Bestimmte Kunstköder, die sehr viel Spiel brauchen wie zum Beispiel Blinker. Dafür verwende ich lieber 7x7 Flexonite. Aber in den allermeisten Fällen kommt Titan dran, je nach Ködergröße von 20lb bis 100lb Tragkraft.


    Zwar hält Titan in Sachen Langlebigkeit bei weitem nicht das, was die Werbung verspricht; wer ein Titanvorfach zu lange dranlässt, riskiert durch Materialermüdung bedingten Bruch. Und bei sichtbaren Beschädigungen (geknickte Stellen) muss sofort gewechselt werden, um nichts zu riskieren. Dennoch rechnet sich Titan unterm Strich, selbst wenn man, was ratsam ist, jedes Vorfach nur ein paar Angeltage lang dranlässt, und auch dann wechselt, wenn das Vorfach vollkommen unbeschädigt ausschaut. Der saisonale Verbrauch an Vorfächern aus 1x7- oder 7x7-Stahl ist auch so um ein Vielfaches höher als mit Titan.


    Allerdings ist Titan, besonders die dünneren Ausführungen, empfindlicher gegen Verarbeitungsfehler als Stahl, wenn man mit Quetschhülsen arbeitet. Am besten verwendet man lange Quetschhülsen (~1cm) wie z.B. die Slim Crimps von Drennan, die es in drei verschiedenen Stärken bis zu einer Tragkraft von 65lb gibt. Bei sehr schweren Baits um und über 300g, wo Titan von 80lb Tragkraft oder mehr zum Einsatz kommt, ist es aber sicherer, zwei Quetschhülsen auf jeder Seite vorzusehen.


    Und möglichst sollte man sich eine Zange besorgen, die mehr als bloß fünf Druckpunkte aufweist. Es gibt Ausführungen mit sechs oder sieben Druckpunkten, die besser geeignet sind für Titan.


    Sehr dünnes Titan unter 20lb Tragkraft, wie manche es beim Lightfischen verwenden, knotet man besser. Es geht zwar auch mit dafür geeigneten, sehr dünnen Quetschhülsen, die manche Händler anbieten. Aber das vernünftig hinzukriegen, ist nicht so ganz ohne und für Titan-Neulinge nicht ratsam.


    Titan ist das zur Zeit vielleicht beste Vorfachmaterial, aber es verzeiht keine Schlampereien bei der Verarbeitung. Und die überzogenen Verheißungen der Werbung, wonach man ein Titanvorfach viele Wochen oder gar Monate dranlassen könne, schlage man sich bitte gleich aus dem Kopf. Dem ist nicht so. Wer an einem knickerigen inneren Buchhalter laboriert, sollte daher besser die Finger von Titan lassen. Überbeanspruchtes, ermüdetes Titan kann auch dann reißen, besonders an den Ösen, wenn keinerlei äußere Beschädigungen sichtbar sind. Daher ist ein regelmäßiges, frühzeitiges Auswecheln nach ein paar Tagen Gebrauch unerlässlich, wenn man keine unnötigen Risiken gehen will.


    Und: Titan ist nicht gleich Titan. Es gibt signifikante Qualitätsunterschiede, und es hat Fälle gegeben, wo vollkommen unbrauchbarer Mist verkauft wurde, der nicht mal annähernd das hielt, was als angebliche Tragkraft ausgewiesen war. Man kaufe daher nicht von obskuren Billigquellen, sondern nur von vertrauenswürdigen Händlern. Sehr gut ist zum Beispiel das Material von http://www.jerkbait.com. Gut ist auch das aus den USA stammende Titan, das von ThinkBig vertrieben wird.


    Bei für die Angelei geeignetem Titan handelt es sich um Titan-Nickel-Legierungen, aber die Art und Weise der Legierung ist kritisch. Zum Teil wurde einfach Material verkauft, das in der Chirurgie verwendet wird. Aber das ist gar nicht geeignet für Vorfächer. Titan ist bei gleicher Tragkraft auch nicht merklich dünner als mehrdrähtiger Stahl. Quellen, die Titan derart anpreisen, sind nicht seriös. Die tatsächlichen Vorzüge von Titanmaterial sind das geringere Gewicht gegenüber Stahl und die Tatsache, dass Titan erheblich weniger leicht knickt. Das spart Zeit und unterm Strich und auf längere Sicht auch Geld. Aber ganz und gar knickfrei ist es nicht, und ein überirdisches Wundermaterial ist es auch nicht, denn so was gibt es nicht.


    Außerdem sollte klar sein, dass Quetschungen und Knoten eine geringere Tragkraft haben als die spezifizierte Tragkraft des verwendeten Materials. Im Zweifelsfalle also das stärkere Titanmaterial verwenden.

    Ja, verstehe. Aber eigentlich sollte die Rute richtig ausbalanciert sein. Mit einer nur wenig schwereren Rolle ist bei schlecht ausbalancierten Rute auch nichts mehr zu machen. Da hilft bloß zusätzliche Beschwerung hinten im Griff.


    Aber egal, eine 200er Renarium gibt's eh nicht.

    Nun gut, wenn's so ist, mag das ok sein.


    Und wenn es die Version mit 1-7g WG werden soll, ist der Abstand auch wieder hinreichend groß. Zu fein abgestuft, ist eher Geldverschwendung.


    Eine Rarenium 3000 an einer Rute, die um die 20g wirft, ist nebenbei ein bissi arg groß. Würde ich auch noch mal drüber nachdenken an Deiner Stelle. Eine 2000er tut's auch dicke. Gibt's aber wohl nicht in Deutschland.

    Die Tailwalk plus 1000er Rarenium sind eine gute Wahl, das gibt eine schöne Combo fürs Leichte.


    Die Sportex kenne ich nicht. Aber wenn die Bezeichnung zutrifft, ist das eine Rute fürs Vertikalfischen. Ob die dann gut passt zum Twitchen, sei mal dahin gestellt. Was ich noch mal gut überlegen würde an Deiner Stelle: Der Unterschied zwischen 19g und 15g Maximal-WG ist sehr gering, dafür lohnt sich keine Anschaffung von zwei Combos, das ist fast schon doppelt gemoppelt. Eine Rute mit höherem WG von etwa 28g (1oz) ergänzt die Tailwalk erheblich besser.


    Und nicht vergessen: Bei den meisten Ruten liegt das optimale WG etwa in der Mitte des vom Hersteller spezifizierten WG-Bereichs. Viele Hersteller machen beim maximalen WG zudem übertriebene Angaben; die sind immer mit Vorsicht zu genießen, von wenigen Fabrikaten abgesehen. Wirklich sicher kann man da fast nur bei den namhaften US-Herstellern sein, denn die geben realistische Spezifikationen, meist noch mit ein bisschen Reserve obendrauf.


    (Nebenbei: Dein Päckchen geht morgen raus.)

    Sehr gut, dann nimm Dich von der Bemerkung aus. Gibt noch einiges mehr zu dem Thema von Arlinghaus. Wenn man das gelesen hat, bekommt man eine Vorstellung davon, warum die Hechtbestände in etlichen deutschen Gewässern ruiniert und Viele kaum mehr in der Lage sind, auch nur ein einziges Hechtlein zu fangen, geschweige denn einen gut gewachsenen.


    Und man beachte auch die 10%-Mortalitätsrate beim Zurücksetzen, die Arlinghaus nebenbei erwähnt. Die ist der Grund, warum ich nicht einfach nur zurücksetze, sondern noch ein paar andere Dinge mache, um die Mortalitätsrate nach C & R zu drücken, soweit das geht. Zum Beispiel Verzicht auf Herausholen des Fanges aus dem Wasser, wenn möglich, schneller Drill (geräteabhängig), möglichst reduzierte Hakenbestückung, Aussortierung von Kunstködern, die erfahrungsgemäß überdurchschnittlich hohen Schaden anrichten und genereller Verzicht auf Fangfotos.


    Zum Thema Reduzierung der Mortalitätsrate nach C & R gibt es einige Studien aus den USA. Die lese ich nicht bloß, sondern ziehe auch Konsequenzen daraus. Bedeutet dann eben, dass man manche Gewohnheiten aufgeben muss, was nicht immer ganz leicht ist.


    Hier geht es nämlich nicht um "Fischmörder" oder Peta, sondern um den Erhalt oder die Regenerierung guter Bestände im wohlverstanden eigenen Interesse. Und das fällt nicht vom Himmel, sondern bedeutet Arbeit und Perspektivenwechsel, angefangen bei sich selbst.


    Ich für meinen Teil habe nämlich keine Lust, eines Tages nach Timbuktu fahren zu müssen, um noch einen anständigen Hecht fangen zu können. Denn dann wird's richtig teuer werden. Lieber zahle ich angemessen hohe Beiträge vor Ort, die immer noch ein Schnäppchen sind, wenn man eine Gesamtrechnung aufmacht. Das Hirngespinst, gute Gewässer müsse es für lau geben, weil uns der nicht angelnde Teil der Veranstaltung was "schulde", ist ein Symptom naiv illusionären Denkens, das dringend hinterfragt gehört.

    Das habe ich aber nicht angefangen. Was ich dem Thread-Eröffner schreiben wollte, habe ich dem Thread-Eröffner geschrieben. Und ich kann eigentlich nicht erkennen, dass das ab vom Thema war.


    Aber es gibt hier ein paar Herrschaften, die es nicht vertragen, wenn einer anderes denkt als sie selbst.

    Du wirst erlauben, dass ich, wenn ich persönlich angepinkelt werde, entsprechend antworte.


    Die Mutmaßungen über meine Person, die hier zwei Herrschaften angestellt haben, weil Ihnen gewisse Aussagen nicht in den Kram passen, sind an sich schon eine Sache, die nicht geht. Ich schreibe auch nichts über deren Befindlichkeiten, obgleich mir das berufsbedingt nicht schwer fallen würde.


    Das ist, mit Verlaub, Kinderkram.

    Weil ich den nicht mehr auf der Liste hatte. Und tue mir doch einen Gefallen: Sprich bitte nicht von "man", wenn Du ich meinst. Denn was "man" tut oder lässt, kannst Du gar nicht wissen. Außerdem, simple Logik: Wenn Du sowieso drüberscrollst, woher willst Du dann wissen, dass immer das gleiche drinsteht?


    Weißt Du, was ich dazu denke? Dass Dir ganz einfach nicht passt, was drinsteht. Damit muss "man" aber leben, wenn "man" in einem öffentlichen Forum schreibt, dass da nicht immer nur das steht, was "man" hören möchte.

    Interessiert mich nicht, wie Du das findest. Du darfst es finden, wie Du willst, aber das ist für mich ohne Belang.


    Wenn Du nicht lesen willst, was ich schreibe, gibt es ein ziemlich einfaches Mittel: Lies es einfach nicht.

    Zitat von achimx

    Das der zweite Teil meines Postings da nicht steht, ist mir klar, es war ja auch lediglich der Umkehrschluss aus deiner Aussage, ich dachte, das würdest du erkennen, sorry, hätte mich da deutlicher ausdrücken können.


    Allerdings hast du das mit den Ballungsgebieten auch erst jetzt hinzugefügt....


    Ich für meinen Teil bin froh, hier in Norddeutschland im ostfriesischen/ammerländischen Raum zu wohnen, wo die Angelvereine zwar gute Mitgliedszahlen haben, aber aufgrund der Gewässermenge und den verantwortungsvollen Mitgliedern die Gewässer absolut intakt sind.
    Und ich bedaure es, dass du allen Anschein nach so schlechte Erfahrungen machen musstest, die dich ziemlich verbittert vorkommen lassen. Wie ich darauf komme? Wenn man deine Postings so durchliest, drängt sich das einfach auf....
    ABER.... Wenn du mal in entspannter Umgebung angeln möchtest, bist du hier natürlich Herzlich willkommen im Ammerland und Ostfriesland...


    Persönlich mache ich keine schlechten Erfahrungen, denn ich bezahle hinreichend viel und kann es mir zum Glück leisten. Daher habe ich ein paar Gewässer, wo auch Meterviecher keine Jahrhundertsensation sind.


    Ich stamme übrigens aus Friesland, also nicht allzu weit weg von Dir; die Lage dort ist überhaupt nicht zu vergleichen mit der in dichter besiedelten Gegenden.

    Das steht da nicht. Da steht: Ein Verein mit möglichst wenig Mitgliedern und möglichst vielen Gewässern. Sowas kostet nun einmal.


    Billige Vereine mit großer Mitgliedschaft in Ballungsgebieten bedeuten so gut wie immer: Vollkommen überfischte Gewässer.

    Zitat von Sqwan

    Ich habe einfach keine Lust viele Jahre darauf zu verwenden ein gewässer so zu erforschen dass ich ein Exemplar pro jahr fangen kann.


    Tja, diese wenig erfreuliche Situation teilst Du mit ziemlich vielen Sportsfreunden. Kannst Dir ja mal überlegen in einem besinnlichen Viertelstündchen, woran das wohl liegen könnte. An den etwas höhnischen Kommentaren in anderen Threads zum gleichen Thema kannst Du jedenfalls schon mal erkennen, dass das Problem ein weit verbreitetes ist und die Meisten, für sich allein im stillen Kämmerlein, sehr genau wissen, was der wahre Grund dafür ist. Gibt leider mehr als genug Gewässer, wo der Fang eines einzigen gerade eben maßigen Hechtleins pro Saison schon ein freudiges Ereignis geworden ist.


    Ein paar brauchbare Gewässer gibt es schon noch, entweder große oder solche, die nicht für die allgemeine Befischung freigegeben sind. Und dann mag es hier und da noch ein paar abgelegene Gewässer geben, die bislang das Glück hatten, wenig befischt zu werden. Aber Du wirst kaum erwarten können, da irgendeinen Tipp zu bekommen, schon gar nicht in einem öffentlichen Forum. Niemand ist so dämlich, dazu was mitzuteilen, denn das wäre der sichere Schnellruin für das betreffende Gewässer.


    Bleiben also nur die üblichen Verdächtigen, nämlich jene bekannten Großgewässer, die nicht so leicht plattgefischt werden können. Oder Holland und Skandinavien. Ansonsten musst Du Dich wohl damit abfinden, dass man in heillos überfischten Gewässern nicht mal eben hingehen kann, um auf die Schnelle einen herauszuholen von denen, die die Tiefkühltruhen-Spezialisten noch übrig gelassen haben. Oder Du suchst Dir, falls es sowas gibt in Deiner Ecke, einen möglichst kleinen Verein mit möglichst guter Zahl an Gewässern. Das freilich wird dann einen Haufen kosten.

    Multis und Baitcaster-Rollen gibt es mittlerweile in einer weiten Palette an Übersetzungen, einige Hersteller produzieren von einem bestimmten Rollenmodell Varianten mit drei verschiedenen Übersetzungen, zum Beispiel Daiwa mit der Zillion-Serie.


    Aber welchen Sinn macht das? Nun, zunächst: Nicht bloß die Übersetzung selbst ist wesentlich, sondern noch ein anderer Parameter, der allerdings mit der Übersetzung zusammenhängt, nämlich der Schnureinzug pro Kurbelumdrehung in Zentimetern.


    Ganz grob, wenn auch nicht hundertprozentig korrekt, kann man folgende Einteilung machen:



    Zitat


    Rollen mit niedriger Übersetzung: Schnureinzug 60cm oder weniger pro Kurbelumdrehung


    Rollen mit mittlerer Übersetzung: Schnureinzug zwischen 60 und 70cm pro Kurbelumdrehung


    Rollen mit hoher Übersetzung: Schnureinzug 70cm oder mehr pro Kurbelumdrehung


    Aber für welchen Typ Bait eignet sich nun welche Übersetzung? Auch hier kann man eine grobe Zuordnung machen. Rollen mit niedriger Übersetzung sind am besten geeignet für Baits, die einfach nur eingeleiert werden und obendrein einen hohen Wasserwiderstand aufweisen. Dazu gehören im wesentlichen:




    Rollen mit hoher Übersetzung hingegen sind am besten geeignet für Baits, die über die Rute animiert werden. Denn dann ist es wesentlich, schnell Schnur aufnehmen zu können, um Köderkontakt zu halten. Dazu gehören:




    Daraus folgt auch, dass Rollen mit mittlerer Übersetzung oft der günstigste Kompromiss sind, wenn man mit einer einzigen Combo möglichst viele Ködertypen verarzten will. Aber man sieht an der Auflistung auch: Für die Mehrzahl der Baittypen auf dem Markt ist eine Rolle mit höherer Übersetzung und einem entsprechend größerem Schnureinzug besser geeignet. Rollen mit niedriger Übersetzung und geringem Schnureinzug sind Spezialrollen für bestimmte Zwecke. Dass sie außerdem mehr Power haben als hoch übersetzte Rollen und das Getriebe mechanisch robuster ist, dürfte klar sein.


    Das heißt nun nicht, dass man, sagen wir, mit einer Rolle, die bloß 60cm Schnureinzug pro Kurbelumdrehung hat, überhaupt keine Jerkbaits fischen könnte. Das geht durchaus, aber im Vergleich mit einer Rolle, die einen höheren Schnureinzug von 70cm oder mehr hat, merkt man den Unterschied sehr deutlich. Mit letztgenannter Rolle geht es erheblich komfortabler, weil der Köderkontakt sich leichter halten lässt. Hat man also noch nicht gekauft und daher die freie Wahl, greift man für Jerkbaits besser zu einer Rolle mit höherem Schnureinzug.


    Andererseits: Fischt man große Muskie-Spinnerbaits, große Bucktailspinner oder große, tief laufende Crankbaits mit entsprechender Tauchschaufel und wählt dafür eine Rolle mit sehr hoher Übersetzung, ist das ungefähr so, als wenn man mit dem Fahrrad im dritten Gang einen 45°-Anhang hochfahren wollte. Das hält man nicht lange durch. Ein Grund, warum solche Baits weltweit fast ausschließlich mit niedrig übersetzten Multis gefischt werden, meist mit Power-Kurbel obendrein. Aber keiner, der noch ganz bei Trost ist, macht das mit einer Stationärrolle über längere Zeit. Denn dann kann man sich auch gleich ein Abo beim lokalen Chiropraktiker dazu buchen.



    Zitat


    Beispiel für eine BC-Rolle mit niedriger Übersetzung: Abu Toro Winch (56cm Schnureinzug pro Kurbelumdrehung, Übersetzung 4,6:1)


    Beispiel für eine BC-Rolle mit mittlerer Übersetzung: Shimano Calais 201-A (65cm Schnureinzug pro Kurbelumdrehung, Übersetzung 6,2:1)


    Beispiel für eine BC-Rolle mit hoher Übersetzung: Daiwa Z 2020 SHL (85cm Schnureinzug pro Kurbelumdrehung, Übersetzung 7:1)


    Anmerkung am Rande: Es gibt Rollen, die ein bisschen abweichen von obigem Schema, da sie bei relativ niedriger Übersetzung dennoch einen hohen Schnureinzug pro Kurbelumdrehung aufweisen. Aber das sind dann aus konstruktiven Gründen zwangsläufig sehr große Rollen, die nur beim Bigbait-Fischen verwendet werden. Beispiele wären etwa die Shimano TranX oder die Abu 7001i.


    Die Angaben der Hersteller bezüglich des Schnureinzugs beziehen sich immer auf eine randvoll gefüllte Spule. Spult man weniger Schnur auf - bei Multis und BC-Rollen ohne Wurfweitenverlust möglich -, reduziert sich das natürlich.


    Generell geht der Trend vor allem bei Baitcaster-Rollen in Richtung immer höherer Übersetzungen, Schnureinzüge von 80cm und mehr pro Kurbelumdrehung sind keine Seltenheit mehr. Der Einwand, BC-Rollen und Multis seien "zu langsam" im Vergleich zu Stationärrollen, traf vor 20 Jahren zu, aber heute nicht mehr.


    Zum Vergleich: Eine Shimano Stella 4000 hat einen Schnureinzug von 80cm pro Kurbelumdrehung; die kleineren Modelle aus der gleichen Serie haben weniger. Moderne BC-Rollen können da mittlerweile spielend mithalten.

    PS: Wenn es darum geht, die negativen Folgen des Eindrehens in das Vorfach auf ein Minimum zu reduzieren, wäre wahrscheinlich eine Kombination aus relativ kurzem Stahlvorfach und einer dicken FC-Schlagschnur noch die beste Lösung. Habe ich allerdings nicht ausprobiert, zumal ich beim Schleppen nie einen Eindreher hatte. Was daran liegen mag, dass ich relativ wenig geschleppt habe und es seit ein paar Jahren gar nicht mehr mache. Denn in kleineren Gewässern bis etwa 200ha kommt man gut ohne Schleppen aus, auch im Freiwasser.


    Wie soll ich sagen: Ein geschleppter Hecht ist für mich persönlich einfach nicht gleichwertig mit einem im "Handbetrieb" gefangenen Hecht. Es fehlen beim Schleppen der Moment des Bisses, sowie die gesamte Köderführung und das Werfen obendrein. Ein bisschen Bewegung und Anstrengung, die man hat beim manuellen Spinnfischen, kann sicher auch nicht schaden.


    Direkter zum Thema: Vor dem Schilf würde ich unter keinen Umständen schleppen mit Kunstködern, sondern immer mit einer Wurfangel arbeiten. Fürs Schleppen spricht da eigentlich nicht viel, eher verscheucht man die Viecher dadurch nur. Vor allem dann, wenn viel mit Booten gefischt wird. Außerdem ist im "Handbetrieb" eine größere Palette an Baits möglich, und mehr Spaß macht's außerdem. Ein kleiner Klappanker ist dabei ganz nützlich, wenn es gilt, vielversprechende Abschnitte ein wenig genauer zu beharken.

    Ja, er will ja, wenn ich es recht verstanden habe, in der Uferzone fischen. Ich weiß nicht, wie es in dem betreffenden Gewässer ist, aber mit zu kurzem Vorfach hatte ich zumindest in meinen Gewässern ein paar unangenehme Überraschungen in Gestalt beschädigter Schnüre beim Schleppen in den flacheren Bereichen.


    Danach hatte ich die Vorfächer etwa 1m lang gemacht und damit war das Problem erledigt.


    Ein ähnliches Problem hatte ich beim Fischen mit Spinnerbaits in (nicht über) bestimmten Unterwasser-Krautfeldern. Da war die geflochtene Hauptschnur oft schon nach wenigen Würfen durchgescheuert. Seitdem habe ich immer ein Stück Mono-Schlagschnur dran (~2m), die das verhindert.