Beiträge von Heiner Hanenkamp

    Nein, das ist nicht abwertend gemeint. Hunde heißen bei mir auch Viecher. Ich wechsle einfach gern mal die Begriffe, denn immer nur "der Fisch" oder "der Hecht" zu schreiben in jedem zweiten Satz, finde ich nervig.


    Außerdem hat das noch eine rhetorische Funktion: Wenn ich zum Beispiel schreibe, dass ich bestimmte Baits nicht mehr mit zwei Drillingen fische, verwende ich auch gern den Begriff Viecher


    Um nämlich vorzubeugen per Begriffswahl, dass gleich wieder einer kommt, der glaubt, ich machte das aus kitschiger Sentimentalität.

    Mich überrascht das auch nicht, denn ich war ebenfalls einmal dem Glauben an FC aufgesessen. Und ich sollte noch dazu sagen: Es handelte sich nicht etwa um relativ dünnes 0,65er FC, sondern um solches von mehr als 1mm Durchmesser.


    Das ging eine Weile gut, und mir ist im Nachhinein auch klar geworden, warum es gutging: Weil die Viecher in der überwiegenden Mehrheit aller Fälle den Bait gar nicht voll genommen hatten; das Vorfach hatte daher gar keinen Kontakt mit den Zähnen. Denn ich hatte fast ohne Ausnahme nur mit großen Swimbaits aus Hartplastik in der 28cm-Klasse gefischt.


    Es ging also eine Weile gut bis zu jenem Tag, wo ein größeres Exemplar den Bait, einen Regular Bull Dawg, voll nahm. Das Vorfach war im Bruchteil einer Sekunde durch im Moment des Anschlags, gerade so sauber in der Mitte durchrasiert, wie oben auf dem Bild zu sehen. Und ich glaube kaum, dass das Viech diesen "Unfall" überlebt haben wird, denn zu dieser Zeit fischte ich so was noch mit zwei Drillingen plus nicht abgekniffenem Einerhaken auf dem Rücken. (Das mache ich heute nicht mehr.)


    Und nein, es lag nicht daran, dass das Vorfach etwa schon beschädigt gewesen wäre. Denn ich bin pingelig und kontrolliere das nach jedem Biss oder Hänger. Fazit aus diesem unangenehmen kleinen "Ereignis" - unangenehm vor allem für den Fisch: Never ever again, FC kommt mir als Vorfach nie wieder an die Angel. Und wenn es noch so oft geschrieben wird: Dieses Zeug ist definitiv nicht hechtsicher.


    Besagtes 0,65er Material habe ich übrigens auch, und ich verwende es relativ häufig. Allerdings nicht als Vorfach, sondern als abriebfeste Schlagschnur beim Fischen auf Hecht in Heavy Cover. Dafür ist es wirklich prima geeignet, zumal es sich gerade noch knoten lässt (verbesserter Albright-Knoten und Uni-Knoten mit vier Schlägen). Aber nur dafür, und davor sitzt immer das, was dorthin gehört: Ein Titanvorfach. Oder eines aus Stahl.

    Ich wollte das eigentlich nicht sagen, weil dann gleich wieder der eine oder andere wieder aus der Haut gefahren wäre, aber ich denke auch, dass die Megaforce nicht ewig lange in Gebrauch sein wird. Die Mängel dieser Rolle mögen einem am Anfang nicht gleich auffallen, aber spätestens, wenn man eine bessere Rolle probiert hat, ist das nicht mehr zu übersehen. Daiwa macht erstklassige BC-Rollen, aber nicht in der Preislage der Megaforce. Fertigungstoleranzen, die Art der Materialien und zum geringeren Teil auch die Kugellagerbestückung machen den Unterschied.


    Den Betreiber von Nippon-Tackle kenne ich noch aus der Zeit, als er gerade anfing, seinen Shop aufzubauen. Ein wirklich guter Geschäftsmann, aber im positiven Sinne. Und er hat beste Verbindungen nach Japan. Im Laufe der letzten sechs, sieben Jahre gab es einige Läden, die sich an Japantackle probierten. Nicht alle haben überlebt, aber bei diesem Shop war ziemlich schnell klar, dass er überleben würde. Zumal der Betreiber von Anfang an kapiert hatte, dass man einen solchen Shop nicht bloß mit Ruten der Luxusklasse bestücken kann, sondern auch gute, aber erschwingliche Sachen im Angebot sein müssen.


    Wenn man mit der Baitcasterei anfängt, muss man sich als erstes klarmachen, dass BC-Gerät bei gleicher Qualität teurer und die Zusammenstellung von Rute und Rolle kritischer ist als bei Stationärgerät. Den ungefähren Preis für eine gut brauchbare BC-Combo, die nicht schon nach kurzer Zeit gegen was anderes ausgetauscht werden wird, hatte ich oben genannt: Er liegt bei etwa 300 Euro, nicht allzu viel weniger. Ungefähr fifty-fifty verteilt auf Rute und Rolle, und ein bisschen was für die Schnur ist darin auch schon einkalkuliert.


    Was die Rollen angeht, halte man sich gerade am Anfang an die drei bekannten Namen: Abu, Shimano und Daiwa. Wobei Daiwa am teuersten ist, wenn es um gut brauchbare Qualität geht, und Abu bislang am günstigsten. Allerdings schickt Abu sich mit den neuen Modellen gerade an, einiges obendrauf zu schlagen. Ob das bloß Markteinführungspreise sind, die bald sinken werden, oder ein dauerhafter Trend, ist nicht ganz klar. Gemeint ist hier nicht die Oberklasse dieser Hersteller, sondern die solide Mittelklasse, von der man sagen kann: Mit solchen Rollen lässt sich über etliche Jahre fischen, ohne dass man unbedingt tiefer in die Tasche greifen müsste. Bei Shimano ist das die Curado- und die Chronarch-Serie.


    Zu den Ruten kann man einen ganz allgemeinen Tipp geben: Man misstraue allen Angeboten, wo außer dem Wurfgewicht und ein bisschen Werbeblabla keine weiteren Angaben gemacht werden. Das ist selten ein gutes Zeichen. Hersteller (und Händler), die was auf sich halten, machen zusätzliche Angaben zu den Komponenten (Griff, Ringe - die Firma Fuji ist hier das Maß aller Dinge), zur Schnurklasse und auch zum Rutentaper (Aktion). Außerdem: Kunterbuntes Design ist oft ein Indiz, dass durch viel Schnickschnack was übertüncht werden soll, besonders in der Billigklasse. Auch da ist Vorsicht geboten.


    Freilich gibt es auch in der Oberklasse ein paar gruselige Geschmacksverirrungen, aber zumindest stimmt die Qualität. In der Regel zeichnet sich teures Gerät allerdings durch eine eher zurückhaltende, funktionale und weniger marktschreierische Gestaltung aus, denn die ist da nicht nötig. Zum Beispiel verzichtet der japanische Tophersteller Deps bei seinen Ruten auf jeden überflüssigen Krempel. Und bei den oben genannten Hayate-Ruten, die nun nicht zur Oberklasse zählen, kann man sehen, dass auch da auf nutzlosen, bunten Spielkram weitgehend verzichtet und stattdessen in gute Komponenten investiert wurde.


    Und damit auch das klar ist: Ich sage das hier nicht zum wiederholten Male, um Jugendliche, die knapp bei Kasse sind, in Unkosten zu stürzen. Sondern im Gegenteil deshalb, um zu verhindern, dass sie am Ende doppelt zahlen.

    Gar keinen Vorteil hat ein Twitchin' Bar, das ist ein ziemlich unnötiges Teil. Ich hatte mal eine Daiwa, die mit Twitchin' Bar ausgerüstet war vor etlichen Jahren. Gebraucht habe ich den nie. Über die Kurbel hat man eine viel bessere Kontrolle.


    Mit der Hayate fährt Du mit ziemlicher Sicherheit besser als mit der Cormoran. Der Shop-Besitzer wird Dir auch genau sagen, wenn Du ihn fragst, wie der Blank dieser Rute sich verhält. Vielleicht hat er noch einen anderen Vorschlag in der Preislage, wer weiß.


    Jedenfalls ist das die beste Adresse, wenn man anfängt mit der Baitcasterei und noch keine rechte Vorstellung hat, was passend ist. Und der Typ gibt sich Mühe, das ist nicht irgendein Händler.

    Das haben wir schon gemerkt. Ich bin auf dem Job und hatte das in der Eile nicht so genau gesehen.


    Anyway, ich würde Dir trotzdem raten, Nippon-Tackle anzurufen. Dort kriegst Du die Beratung, die Du brauchst. Bei der Cormoran, die hier offensichtlich keiner kennt, kaufst Du die Katze im Sack. Kann sein, dass sie passt, kann sein, dass nicht.


    Hast Du irgendwelche Bedenken, den Herren von Nippon-Tackle zu fragen? Wenn ja: Welche?

    Na, dann ist das klar.


    Nippon-Tackle habe ich oben schon empfohlen. Ich würde da anrufen, der Typ ist korrekt, kennt sich aus und wird Dir keinen Mist erzählen. Wenn Du blind über's Netz kaufst, brauchst Du einen vertrauenswürdigen Verkäufer, und der ist vertrauenswürdig.


    Den habe ich nicht ohne Grund gleich zu Anfang genannt, denn das war auch gleich der beste Tipp, den ich Dir geben kann, wenn Du übers Netz bestellen willst. Vergiss den anderen Kram, die Chance, dass Du da was angedreht bekommst, das nicht viel taugt, ist hoch. Vor allem dann, wenn nichts angegeben ist über den Taper und die Art und Herkunft der Komponenten. Da kann aller möglicher Schrott verbaut worden sein.


    Und eigentlich hätte ich gar keinen anderen Tipp mehr geben sollen, denn das ist die einzig sichere Bank, die ich Dir nennen kann in Deutschland, wenn es um erschwingliche BC-Ruten geht. Dass er auch teure Sachen hat, muss Dich nicht abschrecken.

    Wenn Du sicher gehen willst, keinen Mist zu kaufen, dann kann ich Dir noch die Firma Pezon & Michel empfehlen. Müsstest Du mal googlen. Die Ruten dieses Herstellers kosten etwas über 100 Euro und sind gut brauchbar.

    Doch, das kann er schreiben. Aber ich kann nur das dazu sagen, was ich auf dem Bild sehe. Eine wesentliche Angabe fehlt obendrein, die zum Taper. Also kauft er da die Katze im Sack.


    Nebenbei, walkecaster: Besser wäre es, Du würdest eine Rute mit abnehmbarem Griff kaufen, keine Steckrute. Die acht Ringe dürften darauf zurückzuführen sein, dass die Rute eine Steckverbindung hat. Und die Ringe stehen für eine Baitcasterrute ziemlich weit ab. Schaut fast schon aus wie eine Spinnrutenberingung. Vermutlich deswegen so gemacht, weil die Schnur sonst Blankkontakt hätte unter Last. Nicht gerade ein Indiz für gute Qualität. Wohlgemerkt: Gute Qualität, von Luxusruten ist hier nicht die Rede.


    PS: Ich habe es mir noch einmal in Vergrößerung angeschaut. Vergiss es, die Ringe taugen nicht für eine Baitcaster. Das sind Einsteg-Spinnrutenringe, sowas hat an einer Baitcaster-Rute nichts verloren. Genau eines jener Produkte, von denen ich an anderer Stelle sagte, dass die auf einen Markt gedrückt werden, wo die Hersteller mit der Unkenntnis des Publikums rechnen dürfen.

    Kann ich Dir nicht sagen, in der Preisklasse kaufe ich einfach nichts. Acht Ringe anstatt der üblichen neun, stehen auch ein bisschen sehr weit ab vom Blank, sieht mir nicht nach Fuji-Ringen aus.

    Ok, jetzt sind wir schon bei 100 Euro gelangt, und damit kommst Du so langsam in Bereiche, wo es was Brauchbares gibt. Warum gehst Du nicht einfach in ein besser sortiertes Fachgeschäft und guckst Dir was aus? Das dürfte die beste Methode sein, das zu bekommen, was Dir vorschwebt. Wenn das zu teuer ist, kannst Du die gleiche Rute ja auch im Netz bestellen, das ist meistens günstiger.


    Was die Länge der Rute angeht: Wenn's nicht anders geht als mit längeren Ruten aufgrund der Uferbeschaffenheit, hast Du halt keine andere Wahl. Nur ist das nicht gerade optimal, um damit entspannt Popper oder Minnows zu fischen.


    Und ansonsten kann ich Dir auch bei der Rute wieder nur raten: Gib nicht zu wenig aus. Zum Discountpreis gibt es nun mal nichts Gutes, jedenfalls nicht neu. Wenn Du jetzt zu billig kaufst, wirst Du nach nicht ewig langer Zeit noch einmal kaufen. Fast allen aus meiner Bekanntschaft, die mit der Baitcasterei anfingen, ist das so ergangen, und mir selbst auch. Am Ende zahlt man doppelt.


    Und eine Sache kommt bei Billiggerät noch hinzu: Wenn man das verkaufen will irgendwann, kriegt man nicht mehr viel dafür. Aber gut, es ist wohl so, dass jeder selbst erst einmal solche Erfahrungen machen muss, Predigen hilft da nicht viel. Das ist dann eben das Lehrgeld, das gezahlt werden muss.

    Wenn ich mir die oben gezeigte Mörrum kaufen sollte, dann kommt sie auf eine Daiwa Steez mit einem WG-Bereich von 5 bis 28g. Diese Rute liegt schon seit langem ungenutzt herum in meinem Keller.


    Oder um eine hierzulande erhältliche Rute zu nennen, zu der die Rolle ebenfalls passen würde, auch qualitativ: Die Illex Artist B-195M mit 7 bis 21g WG. Die 1600er Mörrum ist gut geeignet für Ruten mit 21g (3/4oz) bis 28g (1oz) Maximal-WG. Und da gibt es, wie mein Vorposter richtig sagte, eine riesengroße Auswahl.


    Und natürlich gibt es in dem Bereich auch eine recht große Anzahl von Rollen, die in Frage kommen. Round Profiles wie die Mörrum sind im Light-Bereich allerdings nicht jedermanns Sache. Jedermanns Sache ist ebenfalls nicht das relativ hohe Gewicht der Mörrum.


    Jedoch: Jedermanns Sache ist eben auch nicht die Plaste-und Elaste-Inflation, die nötig ist, um das Gewicht der Rollen weiter zu reduzieren. Denn das geht zwangsläufig einher mit reduzierter mechanischer Qualität und Langlebigkeit. Und inwieweit die Reduzierung des Gewichtes das aufwiegt und wirklich was bringt, ist mindestens fraglich.


    Meine Ansicht dazu: Ich pfeife auf 50g mehr oder weniger und kaufe nach Möglichkeit nur Rollen in Vollmetall-Konstruktion, denn ich möchte meine Rollen möglichst lange fischen. Das bedeutet dann zwangsläufig auch, dass die meisten meiner Rollen Round Profiles sind. Denn allzu viele Low Profiles in Vollmetall gibt es nicht (mehr). Ein paar allerdings schon noch, etwa die Shimano Calais und Antares (die, nebenbei bemerkt, auch die beste und härteste Oberflächenbeschichtung auf dem Markt haben).


    Und von mir aus hätten's die hier in Frage stehende Mörrum ruhig mit einem Metall-Handle anstatt mit einem aus Carbon-Verbundmaterial ausrüsten können. Die paar Gramm weniger sind wurscht und bloßes Verkaufsargument. Aber so ist nun einmal der werbetechnisch induzierte Leichtgewichts-Trend, dem sich kaum noch ein Hersteller widersetzen kann. Und wenn überhaupt, dann bloß noch bei den Spitzenprodukten.

    "Cast" steht natürlich für Baitcast-Ruten, "Spin" für Spinruten. Was die Dinger taugen, weiß ich nicht. Aber das ist so ungefähr das Günstigste, was zu haben ist.


    Allzu gute Qualität kannst Du dafür allerdings nicht erwarten. Und 2,20m sind für eine Baicast-Rute, die 10g wirft, ziemlich lang. Da gibt es kaum was, weil kaum einer so was fischt, schon gar nicht mit Poppern und Minnows.

    Zitat von Johannes T.

    Das man die Topprodukte nicht auf einem recht neuen Markt in Europa anbietet ist schon klar. Aber wie soll die Nachfrage nach diesen Produkten höher werden, wenn wir nur, wie du schon sagtest mit drittklassigen Produkten "abgespeist! werden? Das ist doch auch in gewisser Weise kontraproduktiv.


    Nun, die haben ihre Marketingabteilungen wie alles anderen Firmen auch. Und die überprüfen halt, wo es sich lohnt, bestimmte Produkte anzubieten und wo nicht. Für Baitcaster-Gerät dieser Art ist Europa nach deren Einschätzung halt kein besonders wichtiger Markt bislang, sonst würden sie ihre Topprodukte hier längst sehr viel mehr anbieten.


    Firmen wie Daiwa und Shimano müssen nicht irgendwelche Experimente auf fragwürdigen Märkten machen, ihr Nobelzeug setzen die auch so locker ab. Die können in aller Ruhe abwarten, bis der europäische Markt eines Tages bessere Bedingungen liefert für den Absatz solchen Gerätes.


    Auf dem deutschen Markt macht man den besten Umsatz eben mit Stationärrollen und eher nicht so teuren Ruten. Und folglich bieten sie das an. Zufällig geschieht so was jedenfalls nicht, das haben die genau kalkuliert, da darf man sicher sein.


    Außerdem ist es ja keine kluge Politik, in einen noch nicht entwickelten Markt gleich mit der ganzen Topware zu gehen, wenn man fürs erste auch mit der weniger guten Ware reüssieren kann. Denn späterhin wird ein Teil dieses Publikums sowieso zu den teureren Sachen greifen und also zweimal gekauft haben. Warum gleich das ganze Tafelsilber auspacken, wenn's auch die Alulöffel tun? Die paar Freaks, die in der Zwischenzeit die Topware unbedingt haben wollen, bestellen die ja sowieso in Japan. Und zwar ohne jede lästige Garantie- und Gewährleistungsansprüche.


    Prinzipiell, sagte mir vor Jahr und Tag ein bekannter Hamburger Händler, kann man von Daiwa alles kriegen, auch die JDM-Ware. Nur hat die Sache einen kleinen Haken: Die Mindestabnahme liegt bei 10.000 Euro, darunter machen sie es nicht.

    Muss ja auch nicht sofort sein, das kann man später immer noch probieren. Stationärrollen sind einfacher, gerade wenn man anfängt, nur sind sie halt nicht für alles die beste Wahl.


    Baitcaster allerdings auch nicht. Gibt einige Fälle, wo Stationärrollen die bessere Wahl sind.

    Das kommt daher, dass ich schon zu viel gesehen habe an Mist.


    Dein erstes Posting oben klang danach, dass Du ohne Vorfach fischt. Von Louisiana stand da aber nichts, so dass man davon ausgehen musste, dass Du das in hiesigen Gewässern machst. Und die haben nun einmal fast alle Hechtbestände.


    Wenn Du es so machst, wie Du es beschreibst, ist es ja völlig ok. Nur wird's dann mit dem Köderwechsel wohl etwas umständlich. Trotzdem mache ich das mit großen Muskie-Spinnerbaits ganz ähnlich, wenn ich damit im Freiwasser angle. Denn dann fische ich meistens mit einem einzigen Bait durch über Stunden und wechsle nicht.


    Aber der Verzicht auf einen Snap nun nicht deshalb, damit nichts durchrutscht, denn das lässt sich ja leicht verhindern mittels eines Stückchens Schlauch, und bei großen Spinnerbaits der genannten Art sind die Ösen sowieso immer geschlossen. Sondern deshalb, weil bestimmte Spinnerbait-Fabrikate in der 25cm-Klasse sich gern mal im Flug in das Vorfach hängen mit dem vertikalen Drahtschenkel, wenn man mit Snaps fischt. Jedenfalls dann, wenn man voll durchzieht, um auf Weite zu kommen. Durch ein steifes Titanvorfach ohne Snap und mit direktem Crimpen an der Öse lässt sich das weitgehend verhindern.


    Ansonsten verwende ich bei Spinnerbaits eigentlich immer Snaps, um schnelle Baitwechsel machen zu können. Auf den Lauf hat das überhaupt gar keinen Einfluss, das ist völlig wurscht. Nur eine Ausnahme gibt es noch: Beim Grinding in Krautfeldern verzichte ich auf Snaps, weil die gern Kraut fangen.

    Ich verwende fast nur noch chemisch geschärfte und gehärtete Haken (Owner, Gamakatsu). Kosten ein bisschen mehr, aber das ist mir wurscht bei solchen Kleinteilen.


    Der einzige Baittyp, wo ich die Haken nachschleife, sind US-Muskie-Spinnerbaits. Da ist eine Hakenfeile Pflicht, denn die meisten Hersteller verwenden keine chemisch behandelten Haken, sie lassen sich obendrein nicht auswechseln, und also muss man hin und wieder nachschleifen. Da es sich um sehr große, dickdrähtige Haken handelt, dauert es dennoch lange, bis sie nicht mehr brauchbar sind.

    Na, das wäre wirklich schön. So langsam bessert sich die Lage auf dem Angelgerätemarkt ja auch in Europa ein wenig. Aber eben nur sehr langsam. Will man was Bestimmtes, muss man allzu häufig immer noch im Ausland bestellen. Immerhin: Verglichen mit der Zeit vor sieben, acht Jahren hat sich schon einiges getan.


    Allerdings gibt es speziell im BC-Gerätebereich einen ziemlich großen Haufen Mist, der seit einer Weile auf den deutschen Markt geschaufelt wird. Alles aus chinesischen Landen oder ostasiatischen Billig-Sweatshops, der "Markenname" ist bloß draufgepappt. Warum ist klar. Wo noch nicht viel Kenntnis da ist, worauf zu achten ist, lässt sich erst einmal alles verscherbeln.


    Viele "Markenhersteller" sind bloß noch Vertriebsbüros mit angeschlossener Lagerhalle. Produziert und auch konstruiert wird ganz woanders. Und zwar billig, billiger, am billigsten. Was man den Produkten auch ansehen kann, sobald man etwas schärfer hinguckt. Und wie immer gilt hier die gute alte Regel: Wer billig kauft, kauft doppelt - mindestens doppelt.


    Produkte, die lange halten und optimal funktionieren, gibt es nicht für lau. Qualität kostet. Und beim Spinnfischen wird eine Rolle ungleich mehr belastet, als wenn man Ansitz macht. Mist zu kaufen, lohnt sich da noch viel weniger. Es muss natürlich nicht unbedingt eine Mörrum oder Stella sein, aber eine aus der Ramschecke ganz sicher auch nicht. Spinnfischen mit schlecht abgestimmtem und/oder qualitativ minderwertigem Gerät macht keinen Spaß.