Beiträge von Heiner Hanenkamp

    Wenn Du Popper und anderes Topwater-Zeugs fischen willst, ist eine 2,70m lange Rute vollkommen daneben, Dann brauchst Du was Kurzes, nicht länger als maximal 2,10m, besser kürzer, mit schneller Spitzenaktion. Mit längeren oder schwabbeligen Ruten ist das Fischen solcher Baits ein einziger Krampf, das funktioniert überhaupt nicht richtig. Und was meinst Du mit Popper "etc."? Welche Baittypen noch?


    Welche Rolle in Frage kommt, hängt einzig und allein davon ab, welche Wurfgewichte Du werfen willst. Wenn Du dazu nichts Konkretes sagst, ist es unmöglich, Dir eine passende Rolle zu empfehlen. Was ist das niedrigste Wurfgewicht, das Du anpeilst, was das höchste? Wichtig für Popper und Kollegen ist außerdem, dass es sich um eine Rolle mit hoher Übersetzung handelt, mit einem Schnureinzug pro Kurbelumdrehung von 70cm oder mehr. Das macht es erheblich komfortabler, Köderkontakt zu halten.


    Für Drop Shot ist das alles eher wurscht. Aber eine Rute, die für's Drop Shot-Fischen optimiert ist, taugt nichts, um damit Popper und Kollegen zu animieren.


    Bei Baitcaster-Gerät im besonderen sowie den verschiedenen moderneren Kunstködern im allgemeinen läuft das etwas anders. Man kann da nicht jeden x-beliebigen Baittypen mit jedem x-beliebigen anderen Baittypen kombinieren und verarzten mit einer einzigen Combo. Das ergibt nichts Vernünftiges. Man kann bestimmte Baittypen miteinander kombinieren und einen guten Kompromiss finden, aber längst nicht alle.

    Wenn Du das nicht machst, besteht schon beim Wurf die Gefahr, dass der Snap aus der Öse rutscht. Und dann können solche Malheurs passieren, wie Du sie erlebt hast. Genau genommen sind solch kleine Spinnerbaits wie der Super Eruption auch nicht wirklich hechtgerecht. Schon ein agiler 80er kann einen solchen Spinnerbait ziemlich zerfleddern, wenn man Pech hat.


    Viel besser und robuster sind Muskie-Spinnnerbaits, doch dafür benötigt man dann eben auch spezielles Gerät, sonst hat man nicht viel Freude daran. Als Rollen kommen dafür nur rigide konstruierte Multis mit niedriger Übersetzung in Frage, etwa die Abu Toro Winch oder die Daiwa Pluton 200HL, ausgestattet mit Power Handle. Solche Baits in denn größeren Versionen dauerhaft mit üblichem Stationärgerät zu fischen, ist ein ziemlich sicheres Rezept, um sich eine chronische Sehnenscheidenentzündung zu fangen. Macht keiner, der noch alle Tassen im Schrank hat. Denn das ist ungefähr so, als würde man versuchen, mit dem Fahrrad im dritten Gang einen Berg hinauf zu fahren. Aber solche Baits kannst Du Dir für später aufsparen, die laufen Dir nicht weg.


    Schon eher hechttauglich ist der Illex Crusher (nicht Giant Crusher), der würde gerade noch gehen an Deiner Rute, denn er bringt nur 35g auf die Waage und macht, da mit länglichen und noch nicht allzu großen Willow Leaf Blades ausgestattet, nicht übermäßig viel Druck. Allerdings hat auch der leider eine offen Öse, ist jedoch von der Drahtkonstruktion rigider als der Super Eruption und obendrein deutlich größer. Aber so was und auch den immer noch relativ kleinen "Giant" Crusher kann man noch ganz gut an Stationärgerät verarzten, wenn's denn unbedingt sein muss. Zumal der Giant Crusher konstruktiv bedingt nicht zu jenen Spinnerbaits gehört, wo das Verheddern im Vorfach beim Wurf ein Problem ist.


    Spinnerbaits sind keine Köder für jeden Tag und für jede x-beliebige Situation. Aber wenn man erst einmal kapiert hat, wann und wo diese Dinger gehen (und wann und wo nicht), kann man damit Sternstunden erleben. Auch und gerade auch auf Kapitale, dann allerdings in den entsprechenden Formaten. Kleiner Hinweis: Richtig dimensioniert sind diese Dinger ausgezeichnet geeignet, um damit in größeren Tiefen jenseits von 5m zu fischen. Und richtig dimensioniert, haben die keineswegs schlechte Wurfeigenschaften, wie manche glauben, sondern lassen sich bequem auf größere Weiten bringen, mehr als bloß 30m. Viel besser geeignet als zum Beispiel Crankbaits, um damit manuell (und nicht geschleppt) in größeren Tiefen im Freiwasser zu fischen.


    Allerdings nur dann, wenn man geeignetes Gerät hat, sonst hält man das nicht durch über mehrere Stunden. Wirklich optimale Ruten für die großformatigen Spinnerbaits gibt's nur in den USA. Und das sind durch die Bank Ruten, die für Mulltirollen ausgelegt sind. Außerdem sind sie, jedenfalls für Triggergriff-Ruten, ziemlich lang, mindestens 2,40m. Und einteilig, denn Steckruten sind im schweren Bereich nicht üblich und werden allenfalls als Notbehelf verwendet, wenn's aus Transportgründen gar nicht anders geht.


    Für viele deutsche Angler sicherlich ausgesprochen merkwürdig und exotisch. Aber es gibt gute Gründe, warum das so ist. Die langjährige Erfahrung mit solcher Art des Angelns findet sich nämlich nicht hierzulande, sondern überm großen Teich. Idioten sind die drüben aber nun nicht gerade, denn überwiegend stammen die modernen Kunstköder-Techniken von dort, so gut wie nichts davon indessen aus Deutschland. Ein bisschen weltoffenere Bescheidenheit und Anerkennung des Erfindungsreichtums anderer wäre da vielleicht die irgendwie angemessenere Haltung, denn anderer Herren Länder haben auch schöne Kinder und zum guten Teil sogar schönere. Der Nabel der Angelwelt ist Deutschland jedenfalls nicht, und das hohe Ross aus eigener Einbildung ist in Wahrheit bloß ein lernresistenter Provinzesel. Kommt da draußen in der weiten Welt nicht besonders gut, nicht mal im eng benachbarten Holland.

    Zum Beispiel ein Stück Isolierung von einem Elektrokabel. Oder Silikonschlauch oder Schrumpfschlauch, gibt's in jedem besseren Angelladen. Der Durchmesser muss nur so sein, dass es einigermaßen eng anliegt. Und zu dünnwandig sollte der Schlauch auch nicht sein, sonst reißt er.


    Dur kriegt aber sowieso einen Spinnerbait per Post, büschen größer als der Super Eruption, wo ein solcher Schlauch drübergezogen ist. Dann siehst Du, wie das gemeint ist.

    Zitat von rhinefisher

    Heiner - wenn man Dich so über Rollen schwadronieren hört, möcht man glauben dass Du noch nie eine ordentliche Stationärrolle in der Hand gehabt hast..... :D .
    Es gibt mittlerweile so einige Stationäre mit denen man auch 6oz Köder recht gut führen kann.
    Man benötigt keine Multi zum Spinnfischen; in 90% der Fälle ist man ohne besser dran.. .
    Petri


    Doch, habe ich. Genauer gesagt, habe ich die meiste Zeit meines Lebens mit Stationären geangelt. Aber heute nicht mehr, und mich verlangt auch nicht mehr viel danach. Außer beim Jiggen vom Elbufer, da ziehe ich eine Stationäre immer noch vor, denn da hat das Vorteile.


    Bei großen Spinnerbaits geht's gar nicht um das bloße Wurfgewicht, die meisten wiegen unter 100g, sondern um den hohen Druck, den sie machen. Man benötigt dafür eine Rolle mit niedriger Übersetzung und Power Handle, sonst hält man das keine halbe Stunde durch. Der zweite Grund: Einige Spinnerbait-Varianten neigen beim Wurf zum Verheddern im Vorfach. Bei Verwendung von Stationärrollen wird das Problem noch erheblich größer.


    Und bei Kunstködern, die über die Rute geführt werden müssen, ist es überhaupt keine Frage, dass Baitcaster-Gerät ergonomisch erheblich günstiger und angenehmer ist. Da möchte ich nun wirklich nicht mehr auf eine Stationäre zurückgreifen müssen, nicht mal geschenkt. Außer im Ultralight-Bereich mit Wurfgewichten unter 5g.


    Dito im schweren Bereich. Auch nicht geschenkt, und wenn's die allerteuerste Stella wäre. Ich kenne auch keinen Einzigen, der regelmäßig mit Bigbaits fischt und das mit Stationärgerät macht. Denn das hat nur Nachteile.

    Na, weil's gerade passt, will ich hier in Kurzform ein paar Vorteile aufzählen, die Spinnerbaits gegenüber konventionellen Spinner haben:


    1. Spinnerbaits sind mit Einhaken ausgerüstet, das ist erheblich schonender. Die Geschichtchen, dass es mit Spinnerbaits viele Fehlbisse gibt, sind, mit Verlaub, Märchen von Leuten, die damit nie gefischt haben.


    2. Spinnerbaits sind viel variabler fischbar als konventionelle Spinner.


    3. Spinnerbait können auf bestimmte Bedingungen hingetrimmt werden durch Veränderung der Blättchengröße oder -form.


    4. Spinnerbaits gehen auch da noch, wo konventionelle Spinner vollkommen versagen, nämlich mittenmang in Unterwasserpflanzen.


    5. Spinnerbaits kennen die Viecher in vielen Gewässern nicht.


    6. Spinnerbaits machen konstruktionsbedingt überhaupt keinen Schnurdrall.


    Kurz und gut, Spinnerbaits sind die am höchsten entwickelten Blechköder. Wenn man so will: Die Könige unter den Blechködern. Es gibt sie in allen möglichen Formaten, von winzig klein für Minibarsche bis hin zu Exemplaren von 30cm und mehr, von ultraleicht bis hin zu Gewichten von deutlich über 100g. Warum konventionelle Spinner in Deutschland - allerdings nur in Deutschland - so viel populärer sind, ist mir ein mittleres Rätsel. Kann man eigentlich nur dadurch erklären, dass die deutsche Angelszene über viele Jahrzehnte selbstzufrieden vor sich hin köchelte, vollkommen isoliert von allen internationalen Entwicklungen. Spinnerbaits gibt's seit den frühen 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts, das sind Oldies mit einem langen Bart - außer in Deutschland.


    Eine Sache mag dabei auch eine Rolle gespielt haben: Spinnerbaits (allerdings nicht bloß die) lassen sich in der Regel besser an Baitcastern oder Multirollen fischen, je nach Format. Es geht, wenn auch in mancher Hinsicht weniger gut, durchaus auch mit Stationärgerät, und bei den ganz leichten, kleinen Dingern, die bloß ein paar Gramm wiegen, ist das sogar besser. Aber spätestens bei den schweren, großen Klamotten, die einen Mordsdruck machen, kann man es damit ganz und gar vergessen.

    Bei Spinnerbaits wie dem Illex Super Eruption und anderen Barsch-Spinnerbaits ist die Öse so gut wie immer offen. Der Grund: In den USA und Japan wird sowas grundsätzlich ohne Snaps und Vorfach gefischt, die Dinger werden direkt an die Schnur geknotet. Da verruscht dann nichts.


    Kann man hierzulande aber nicht machen. Abhilfe: Über die Öse ein vielleicht 2mm langes Stück nicht zu dünnen, eng sitzenden Kunststoffschlauch schieben, dann kann der Snap nicht verrutschen.


    Muskie-Spinnerbaits kommen grundsätzlich mit geschlossener Öse, da hat man das Problem nicht. Die sind allerdings um ein paar Klassen größer und die Drahtkonstruktion ist erheblich rigider. Aber wie Du siehst, fängt schon ein kleines Ding wie der Super Eruption Hechte, und trotz nur eines einzigen Einerhakens ist die Fehlbissquote äußerst gering. Eines von mehren unscheinbaren, aber gut durchdachten Details bei Spinnerbaits: Der Haken zeigt immer nach oben, und deshalb gibt's auch kaum Fehlbisse.In den Dingern steckt viel mehr an Gehirnschmalz, als man auf den ersten Blick sieht. Dagegen sind normale Spinner eher primitive Köder.


    Wichtig ist bei Spinnerbaits nur, dass man sie über den Hechten führt, damit die von unten zupacken können. Im Zweifelsfalle also lieber etwas flacher fischen, denn sonst geht die Biss u. U. in die Blättchen. Aber bei hinreichend flacher Führung passiert das so gut wie nie.


    Bisweilen gehen sogar große Viecher in der 90cm-Klasse und darüber an den Super Eruption. Aber das ist eher die Ausnahme, meistens gehen darauf kleinere Viecher. Für die Großen braucht man andere Formate.


    Und wegen des Hechtes mach Dir keine allzu großen Sorgen, der Super Eruption hat ja nur einen einzigen Einerhaken. Den wird das Viech mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell wieder los, zumal es sowieso sauber und nur knapp gehakt sein wird, wie bei Spinnerbaits fast immer der Fall.


    Von Illex gibt es auch einen extra für Hecht gemachten Spinnerbait, den Giant Crusher. - Na ja, so gigantisch ist der nicht im Vergleich zu den großen Muskie-Spinnerbaits, aber er hat eine geschlossene Öse und eine wesentlich robustere Drahtkonstruktion. Die Dinger wiegen aber ein bisschen mehr, rund 60g, und machen mehr Druck. Geht an Deiner Rute nicht, dafür bräuchtest Du was mit mindestens 80g WG, besser mehr.


    Nebenbei: Das sind Weitwurf-Spinnerbaits, damit schafft man locker 40m und mehr. Solche Spinnerbaits ab dem Format und vor allem größer lassen sich aber eh nur noch an Multirollen gut fischen. Stationärgerät ist dafür nichts aus mehreren Gründen, aber das ist ein anderes Thema.

    Ist natürlich ein Handicap, ganz auf Gummi zu verzichten. Ich mag Gummi auch nicht besonders, aber fischen tue ich damit trotzdem, weil es Saisonzeiten gibt, wo das am besten funktioniert. Nur eines mache ich prinzipiell nicht: Drop Shot. Das finde ich dermaßen langweilig, dass ich darauf lieber freiwillig verzichte. Denn das wirkt auf mich wie ein Schlafmittel.


    Aber ansonsten kommt man an Gummi nicht immer vorbei, auch nicht auf Hecht, und ganz besonders nicht auf die großen Exemplare. Dafür sind große bis sehr große Gummibaits in der 30 bis 40cm-Klasse ein unvermeidliches Muss zu bestimmten Saisonzeiten. Andererseits gibt es hier einen See, wo man sich mit Gummi die Finger wund angeln kann auf Zander und kaum einmal einen Biss kriegt. Dafür aber auf andere Baittypen.

    Kleinerer Tandem-Spinnerbait (zwei Willow-Leaf-Blättchen) mit 1/4oz-Bleikopf, Farbe Weiß plus irgendwas, Blättchen eines silber und eines gold.


    Begründung: Sicher nicht immer der beste Barschköder, aber dafür erheblich vielseitiger als andere Sachen. Wenn's nur ein Bait sein darf, ist Vielseitigkeit das wesentlichste Kriterium. Ein solcher Spinnerbait eignet sich gleichermaßen als Suchköder wie auch zum Beharken von Spots und ist variabel fischbar hinsichtlich Einholtempo und Lauftiefe. Nicht unbegrenzt variabel, aber variabler als andere Sachen.

    Jou, ich denke, das ist am besten. Wenn überhaupt, findest Du was bei Moritz, denn da steht einiges rum. Und gute Preise hat er auch.


    Und achte auf den WG-Bereich. Wenn Du 5g werfen willst, muss die Rute das auch bringen. Wenn möglich, ausprobieren beim Händler. Nach oben hin natürlich auch, der ausgewiesene Wert stimmt selten, meistens liegt er zu hoch.

    Zitat von Fehmarn98

    Und ich will ja gerade keine schnelle Rute :D


    Gut, ich könnte Dir aus dem Stand ein Dutzend Ruten nennen, aber die sind alle außerhalb Deines Budgets, deswegen lasse ich das.


    Mit ein bisschen Glück findest Du bei Moritz was, das Deinen Vorstellungen entspricht und bezahlbar ist. Ich denke, das ist die beste Variante für Dich.


    Die andere mögliche Variante: Ruf den Herren von Nippon-Tackle an. Der weiß, was im gemäßigten Preissektor läuft, denn bei dem kaufen mittlerweile viele Jugendliche mit nicht übermäßig üppigen Budgets ihre Sachen ein, die mit ählichen Problemen kommen. Der hat auch sehr teure Sachen im Shop, aber beileibe nicht nur. Und was er nicht hat, kann er vielleicht besorgen. Fragen kostet nix.

    Klar gibt's die im Baitcast-Sektor. Schwieriger wird es, wenn man auf Stationärgerät fixiert ist.


    Und noch schwieriger wird es, wenn man sich auf herkömmliche Läden beschränkt beim Kauf. Die Masse der deutschen Angler will "schnelle Ruten", weil sich das als vermeintlich höchstes Qualitätsmerkmal in den Köpfen festgesetzt hat. Und folglich werden die vor allem im günstigen Preisbereich angeboten, der den Hauptanteil beim Geschäft ausmacht.


    Besser differenzierte Angebote finden sich erst in den höheren Preisklassen und eher bei Ruten, die nicht gerade aus deutschen Landen stammen. Aber die werde ich hier nicht vorschlagen, denn die kosten richtig Geld.

    Auf einer Baitcaster muss keine Mono drauf sein. Ich habe auf allen Geflochtene, aber das liegt daran, dass ich momentan bloß noch auf Hecht fische und gelegentlich mal auf Zander.


    Aber nicht auf Barsch mit ihren weichen Mäulern. Da ist eine Monofile zumindest für Hardbaits besser, vor allem bei Ruten mit schnellem Taper, um ein bisschen Nachgiebigkeit per Schnurdehnung ins Spiel zu bringen. Denn das reduziert erstens die Fehlbissrate, zweitens beugt es Ausschlitzen vor und drittens laufen kleinere Minnows etwas "runder" an Mono.


    Nachteile gibt es allerdings auch: Die Sensibilität und das Ködergefühl gehen mit Mono weitgehend verloren, aber das ist beim Fischen mit Hardbaits nicht ganz so wichtig. Und ein weiterer Nachteil: Tief laufende Crankbaits lassen sich an dickerer Mono weniger weit nach unten bringen als an dünner Geflochtener. Das kann dann schon mal einen Meter und mehr Unterschied an erzielbarer Lauftiefe ausmachen.


    Baitcaster- oder Multirollen sind prinzipiell besser geeignet für Monofile. Denn die Schnurdicke hat bei solchen Rollen erheblich weniger Einfluss auf die Wurfweiten, als das bei Stationärrollen der Fall ist. Monofile oder FC mit größeren Durchmessern, wie sie zum Beispiel beim Fischen auf Schwarzbarsch mit großen Swimbaits verwendet werden, lassen sich überhaupt nur noch mit Multirollen vernünftig fischen.


    Und Bigbaits jenseits von 100g mit einer Stationär-Combo zu fischen, ist eine Strafe Gottes. Kaum einer, der regelmäßig mit solchen Baits fischt, verwendet dafür eine Stationärrolle. Denn das hat bei solchen Ködergewichten nur noch Nachteile.

    Noch ein Tipp, wenn Du in stehenden Gewässern auf Zander fischen willst in etwa 2 bis 5m Tiefe: Der Lucky Craft LVR D-15, ein Vibration Bait von 9,5cm Länge und 28g Gewicht. Weniger laut und weniger aggressiv laufend als andere Vibration Baits. Damit habe ich in einigen Seen gut gefangen, vor allem in der warmen Jahreszeit.


    (Bestellen brauchst Du den nicht, davon kommt demnächst einer per Post.)


    Ganz gut funktionieren in manchen Gewässern auch Spinnerbaits auf Zander. So was wie der Illex Super Eruption zum Beispiel. Wenn man tiefer runter muss, allerdings eher in den schwereren Varianten.


    Wenn Du auf Gummi und Jiggen verzichten willst - in einigen stehenden Gewässer ist Gummi, ganz im Gegensatz zu Fließgewässern, keineswegs immer die beste Methode -, brauchst Du jedenfalls auch was, das tiefer runter geht. Die beiden genannten Baits sind dafür geeignet.

    Hier noch eine relativ günstige Möglichkeit, um an schon ziemlich gute Baitcaster-Ruten heranzukommen in der WG-Klasse, in der Du sie brauchst. Einfach den Betreiber des Shops anrufen, der ist zuverlässig, kundenfreundlich, hat Ahnung und kann Dir sagen, was für Dich in Frage kommt.

    http://www.nippon-tackle.com/A…ol-C632ML-K-B-::1091.html


    Die C632ML hat einen fast Taper, aber unten steht eine Tabelle mit anderen Ruten, von denen besonders die mit 3/4oz Maximal-WG in Frage kommen. Passen besser zu den beiden genannten Shimano-Rollen. Kannst ja mal nachfragen, wenn Du willst, welche davon eventuell in Richtung medium fast geht. Gut möglich, dass er auch noch andere Ideen hat, was es in der Preisklasse gibt. Fragen kostet nix.


    Die Ruten, wo ein S am Anfang der Typenbezeichnung steht, sind Spinnruten. Aber ich schätze, die werden alle einen fast oder extra fast Taper haben. Macht bei Ruten mit solch leichten Wurfgewichten allerdings auch Sinn, denn ein bisschen Rückgrat braucht man schließlich auch da - 1/18oz entspricht einem Minimal-WG von knapp 2g. Derartige Ruten mit einem weit durchbiegenden Blank ausgerüstet, ergäben furchtbare Schlabberstecken, mit denen nicht mehr viel anzufangen wäre. Deshalb muss das ein schnellerer Taper sein.


    Mit solchen Ruten kann man auch sehr gut kleine Minnows und Crankbaits fischen, wenn man Mono auf der Rolle hat. Vorausgesetzt, das Maximal-WG dieser Ruten, de facto wahrscheinlich ein bisschen weniger als die ausgewiesenen 14g, reicht einem. Kombiniert mit einer kleinen Rarenium 1000 gar nicht übel, um damit leichte Sachen zu fischen. Nebenbei: Die Tailwalk-Ruten sehen recht manierlich aus und sind gut gemacht. Kein Billigkram.


    In dem Shop findest Du auch noch etwas günstigere Ruten der Firma Hayate. Die kenne ich allerdings nicht, da musst Du dann nachfragen. Paar ganz gute Kritiken habe ich aber schon gelesen über die, sie sehen so aus:


    http://www.tsudagroup.jp/brands/hayate/index.html


    Wenn die Angaben stimmen, sind die Blanks dieser Ruten etwas nachgiebiger, eher in Richtung medium fast. Fuji-Komponenten bei relativ günstigem Preis, bei den Ringeinlagen wahrscheinlich Alconite anstatt SIC, aber das ist gut genug. Doch dazu bitte den Shop-Betreiber fragen, der kann und wird es Dir genau sagen. Ich würde so was Balzer und co. jedenfalls vorziehen. Aber die Tailwalk-Ruten sind qualitativ sicher besser.

    Manche sagen, dass die alte Rocke besser war. Bei den Neuen soll es Verarbeitungsmängel geben, hörte ich mal. Aber ich weiß es nicht, weil ich seit vielen Jahren schon überhaupt kein Stationärgerät mehr fische. Außer beim Zander jiggen an der Elbe.


    Für später vielleicht noch: 5g an BC-Gerät gehen auch locker mit einer Shimano Curado 51e. Kostet erheblich weniger als eine Pixy. Gibt Leute, die damit auch noch 3g werfen. Für diejenigen, die light mit BC-Gerät fischen wollen, aber keine Lust haben, große Summen auszugeben, genau die richtige, qualitativ gute Rolle. Dünne Mono in der 10lb-Klasse (~4,5kg) drauf und fertig. Günstiger gibt's nicht.


    Wenn Du in Kaltenkirchen bist und er die Rolle auf Lager hat, kannst Du sie Dir ja mal angucken. Kostet kein Vermögen und ist ein solide gemachtes Ding, das man viele Jahre fischen kann. Kein Plaste-und-Elaste-Scheiß bei den tragenden Teilen, wie bei diversen Billigrollen der Fall, sondern verwindungssteife Alu-Konstruktion des Rahmens.


    Noch etwas besser als die Curado 51e ist die Chronarch 51e aus dem gleichen Stall. Gibt's auch schon für deutlich unter 200 Euro, und das ist dann bereits eine ziemlich gute BC-Rolle fürs Leichte. Wird er vielleicht auch haben zum Besichtigen. Eine sauteure Pixy muss jedenfalls gar nicht sein, um 5g gut zu werfen, wer hat Dir das erzählt?


    Wenn Du sowieso eine Rarenium kaufen willst, die auch nicht gerade zu den Discount-Rollen gehört, könntest Du zusätzlich ja auch die oben genannten BC-Alternativen in Erwägung ziehen, dann natürlich mit einer entsprechenden Rute. Da sollte sich was Erschwingliches finden lassen bei Moritz.

    Ja, das ist das Problem. Man kann auch noch drei Gramm gut mit einer Baitcaster-Combo werfen. Aber das nur dann, wenn man optimal abgestimmtes Gerät hat, und das ist leider teuer.


    5g sind aber schon mit etwas weniger teuren Rollen machbar. Allerdings nicht für Anfänger.


    Bleibt als realistische Möglichkeit das, was Du eh schon hingeschrieben hast: Kaltenkirchen, diejenige Rute aussuchen, die einigermaßen hinkommt und eine Monofile auf die Rolle spulen. Damit kann man leben.

    Zitat von Fehmarn98

    da problem ist, dass meine einzige Rute, die ich für Barsche verwenden kann, eine Ultra light ist, die aber auch richtig hart ist, ich also auch viele Fische verliere, deswegen brauche ich möglichst bald eine neue Rute.


    Der Grund, warum so gut wie alle Spinnruten in der Ultralight-Klasse einen fast, meist aber einen extra fast Taper haben:


    In anderer Herren Länder werden die vorzugweise nur für "weightless plastics", also Gummizeugs von sehr geringem Gewicht verwendet, das sich mit Baitcaster-Gerät kaum noch gut werfen lassen.


    Für die meisten Hardbaits sind solche Ruten hingegen einfach nicht dass Gelbe vom Ei.

    Das Problem eben: Die meisten Spinnruten haben einen fast oder extra fast Taper. Warum, siehe oben.


    Es gibt zwar ein paar, die anders konstruiert sind, aber viele sind's nicht. Und die paar, die ich kenne , sind auch nicht gerade billig. Ich persönlich würde eh gleich eine Baitcaster-Combo kaufen für solche Sachen wie Minnows, denn auf kurz oder lang landet man da sowieso.

    Das wird schwierig. Ich würde dann nichts über's Netz bestellen, sondern den nächsten großen Händler in der Gegend ausgucken und selbst ausprobieren, was hinkommt. Vorausgesetzt, der hat überhaupt was Passendes im Angebot.


    Ein bisschen kannst Du auch über die Schnur was machen, um den negativen Effekt von Ruten mit allzu schnellem Taper zu kompensieren. Dann ist auf jeden Fall eine Monofile die bessere Wahl, wenn's auf Barsch geht.


    Gibt natürlich noch eine Möglichkeit: Wenn Dir die Rocksweeper haargenau passt, aber die Kohle dafür nicht da ist, könnte man ja auch etwas warten und ein wenig sparen, um sie später zu kaufen.


    Das ist nicht selten besser, als sofort loszurennen und irgendwas zu kaufen, das gar nicht richtig geeignet und/oder von minderer Qualität ist. Viele Leute kaufen haufenweise drittklassigen Mist, weil sie immer alles sofort und auf der Stelle haben müssen. Aber warum eigentlich?

    Soweit ich mitbekommen habe, was Du so an Baits gekauft hast: Der beste Kompromiss wäre eine nicht zu lange Rute mit "medium fast taper".


    Das Problem dabei ist: Die meisten Spinnruten sind eher mit fast oder extra fast taper ausgestattet, jedenfalls die in Deutschland erhältlichen. Denn das gilt hierzulande als besonderes "Qualitätsmerkmal".


    Ist es aber nicht, sondern eigentlich nur eine technische Spezifikation.


    Warum es bei Spinnruten viel weniger Angebots-Bandbreite als bei Baitcaster-Ruten gibt, will ich Dir auch noch sagen: Viele der modernen Kunstköder werden in anderer Herren Länder mit erheblich größeren Angelmärkten als dem deutschen nicht mit Stationärgerät gefischt, sondern mit Baitcaster-Gerät. Deswegen ist das Angebot an Baitcaster-Ruten viel differenzierter.