Beiträge von Heiner Hanenkamp

    Du kannst überhaupt gar nicht beurteilen, ob ich "den Jungens" brauchbare Tipps abliefere. Dazu fehlt Dir jegliche Kenntnis. Die Tipps, die ich gebe, beruhen auf langjährigen eigenen Erfahrungen und denen anderer, Fehler inklusive.


    Was Du stattdessen ablässt, sind einfach nur persönliche Anpissereien auf unterstem Niveau, denn was anderes hast Du nicht zu bieten zu diesem Thema. Null, gar nichts, bloß kindische Pöbeleien.

    Lieber Andal, von Feederruten magst Du Ahnung haben, aber von BC-Gerät hast Du null Ahnung. Also möchte ich Dich doch sehr bitten, Dich mit irgendwelchen Wallungen aus Deiner Hirnanhangdrüse zurückzuhalten. Musst Du halt mal akzeptieren, dass Du nicht überall den weisen Onkel geben kannst. Und auch, dass nicht jeder so fischt wie Du.

    Zitat von Siggi R.

    Aber wer hat eine US oder japanische Rute?


    Sehr viele Leute mittlerweile, auch in Deutschland. Nur finden die sich halt in anderen Foren.


    Ich selbst habe keine einzige deutsche Ruten mehr, sondern nur noch solche aus den USA und ein paar Japaner. Die US-Ruten sind in der Mehrzahl übrigens keineswegs teuer, da sie meistens "plain lingo" ohne jeden unnötigen Zierrat daher kommen.


    Wenn man Baitcaster und Multis fischt, sind das die Adressen der Wahl. In Deutschland ist die Auswahl halt nicht so doll.

    Keineswegs "alles dünn, leicht und spillerig". Einiges ja, vor allem in der Bílligecke. Anderers überhaupt nicht.


    US-Ruten zum Beispiel sind ganz anders konstruiert, auch die für Barsch. Selbst Ruten mit 1/2oz- oder 3/4oz WG von G.Loomis oder St.Croix haben mehr Rückgrat als manch eine hiesige Rute mit 60g WG. Grund: In den USA wird viel mehr in Cover gefischt und entsprechend Wumms haben diese Ruten. Ebenso sind auch die Schnurspezifikationen höher angesetzt als bei den Ruten anderer Hersteller. Trotzdem lassen sich damit auch Leichtgewichte prächtig werfen, und die Topmodelle sind federleicht, da die Blankqualität hochwertig ist.


    Man muss eben gucken, wo man welche Rute einsetzt und was man sich für welchen Zweck kauft. Nicht bloß Baits, auch die Ruten verschiedener Hersteller und Länder sind für ganz bestimmte Gewässerverhältnisse ausgelegt, die sich nicht in jedem Fall mit den unserigen decken. Das muss man halt wissen, bevor man was bestellt. Japanische Süßwasser-Ruten sind hauptsächlich für Barsch ausgelegt, nicht für Hecht. In den schwereren Versionen, zum Beispiel für Swimbaits, gehen sie aber durchaus auch für Hecht. Nur haben sie nicht die Power amerikanischer Muskyruten, die deutlich mehr Rückgrat haben. Aber auch da gibt es Ausnahmen, zum Beispiel die japanischen Firma Deps. Deren Ruten sind erheblich robuster ausgelegt als die anderer japanischer Hersteller.

    ben dafür sind die Schnurklassenempfehlungen da, die bessere Hersteller für ihre Ruten angeben. Gängig zum Beispiel bei einer 21g-Spinnrute: 10lb - 16lb, entsprechend 4,5 -7kg Schnurtragkraft.


    Grob gesagt bedeutet das: Eine 4,5kg-Schnur kann bei einem noch so kräftigen Anschlag nicht reißen, weil die Ruten-Power dafür nicht ausreicht. Und nach oben hin bedeutet das in etwa: Für 7kg Volllast garantiert der Hersteller, dass die Rute dadurch nicht beschädigt werden kann.


    Wenn man dann die Schnur so wählt, dass sie im mittleren Bereich der Herstellerspezifikation liegt, vielleicht im Interesse einer etwas höheren Sicherheit ein bisschen mehr nach oben verschoben, sagen wir 6kg Schnurtragkraft beim obigen Beispiel, liegt man richtig.


    Wenn man mehr Power will, zum Beispiel beim Fischen in Hindernissen und dergleichen, muss man eine andere Rute wählen für den Zweck, die die erforderliche Power hat. Eine dickere Schnur allein genügt nicht. Es gibt indessen Ruten, die extra fürs Fischen an hindernisreichen Stellen gemacht sind, zum Beispiel Frogbait-Ruten. Obwohl die meistens für relativ geringe Wurfgewichte spezifiziert sind, haben einige von ihnen Schnurklassenempfehlungen von 40lb und mehr. Das liegt daran, dass diese Ruten ein Mordsrückgrat haben bei relativ feinem Spitzenteil (um die Leichtgewichte werfen zu können) und insgesamt rigider konstruiert sind als "normale" Ruten ihrer WG-Klasse. Damit kann man dann auch große Viecher kompromisslos drillen, selbst wenn die Rute von ihrem maximalen Wurfgewicht her eher in die Sparte "light" gehört. Das ist einer der Gründe, warum es solche Ruten gibt. Neben der hohen spezifizierten Tragkraft der Schnur geht es dabei auch um eine erhöhte Abriebfestigkeit derselben. Denn das ist der zweite wesentliche Gesichtspunkt beim Fischen an hindernisreichen Stellen: Dickere Schnur scheuert weniger leicht durch.


    Wer mal ein wirklich großes Exemplar mitten in einem hoch gewachsenen Krautfeld am Haken hatte, der weiß, warum. Mit Pipifax-"Drillspaß"-Gerät geht das mit hoher Wahrscheinlichkeit schief. Genauer gesagt: In Gewässern, wo nicht bloß Satzschniepelchen schwimmen, hat "Spaßgerät" an derartigen Stellen überhaupt nichts verloren. Mit so was zu fischen unter solchen Umständen, ist schlicht und einfach anfängerhaft. Bestenfalls, denn genauer trifft es das Attribut fahrlässig. Wer da angeln will, muss das richtige Gerät dafür haben.

    Du bist noch jung, da ist das alles weit weg. Aber ich kenne so einige Spinnfisch-Krüppel, wo sich schon mit 30, 40 Jahren der Rücken oder was anderes meldet. Die Rechnung kommt nämlich erst viel später, aber dann fällt sie hoch aus. Mit 15 denkt man natürlich an so was noch nicht. Aber es kann nicht schaden, wenn man es schon einmal gehört hat.


    Spinnfischen ist eine sehr einseitige Belastung. Und wenn man es viel macht, ist es einfach nur verrückt, das mit schlecht dimensioniertem Gerät zu machen. Der Opa, der ab und an auch mal seinen Heintz oder Mepps 3 badet und ansonsten mindestens 95% seiner Zeit Ansitz macht, kann sich das erlauben. Du nicht, wenn Du Dich hauptsächlich oder ganz und gar aufs Spinnfischen verlegen willst. Spar was bei den Baits, da geht die meiste Kohle sinnlos durch den Schornstein des Hauses.


    Ein bisschen Verlust ist da zwar unvermeidlich, weil man auch mal was Neues probieren muss. Aber mit der Zeit kriegst Du einen Blick dafür, was sich lohnen könnte und was davon bloß der Aufguss des Aufgusses von längst Bekanntem ist, das bereits in ziemlich gleicher Gestalt schon in der eigenen Box liegt. Auf Hecht kann man einen Angeltag ohnes weiteres mit einem halben Dutzend gut selektierter Baits bestreiten, die sich in einer Planbox unterbringen lassen. Und zwar unter Berücksichtigung sämtlicher Situationen, die so am Wasser vorkommen. Aber nicht eben selten kann man es mit noch weniger Baits machen. Nicht vergessen: Baits sind einfach Werkzeuge, die auf bestimmte Situationen passen und auf andere nicht. Wenn man sie clever auswählt, abgestimmt auf das, was man hat an Gewässern, kommt man mit ziemlich wenig Zeug bestens hin. Und dann dürfen darunter auch ruhig ein paar erstklassige Sachen sein, die ein bisschen was kosten. Um Dir ein Beispiel zu geben: Bei dem Stiefel, den ich fische, komme ich über die ganze Saison mit nicht mehr als sechs verschiedenen Baittypen in wenigen Farb- und Größenvarianten bestens aus. Mehr ist da nicht nötig, und darunter sind dann noch zwei Baittypen, die eher selten drankommen. Und den größten Teil der besseren Exemplare ab 90cm fange ich auf genau vier verschiedene Baitmodelle, Farbvarianten schon inklusive. Der Rest ist Dreingabe.


    Mach mal so nach drei, vier Jahren eine Bestandsaufnahme bei Deinen Baits. Dann wirst Du ziemlich schnell sehen, dass ein erheblicher Teil davon gerade so gut ist, als hättest Du ihn nie gekauft. Und wenn man es noch länger schleifen lässt, kriegt man rote Ohren beim Anblick all des vollkommen überflüssigen Zeugs. Regel auch hier: Lieber weniger, aber dafür das Beste. Was das Beste ist, kriegt man manchmal von anderen serviert, aber bisweilen muss man es selbst herausfinden. Das kostet dann eben ein bisschen Lehrgeld. Aber ich kann Dir jetzt schon sagen, dass Du den Vision 110 sehr bald erheblich häufiger dranhängen wirst als den Arnaud 100. Vom Vision 110 gibt es mehrere Varianten, die zwei besten sind: Der Suspender und der langsam auftreibende. Die genügen eigentlich schon, und auf andere Minnows in der Klasse kann man dann schon weitgehend oder sogar ganz verzichten. Es wäre denn, man wollte noch ein bisschen tiefer nach unten.


    Die Dinger kosten was, aber gehören zu dem Besten in ihrer Sparte, das es gibt. Man muss ja nicht ein Dutzend Farbvarianten davon kaufen, denn am Ende bleibt man sowieso bei ein oder zwei Hauptvarianten hängen - nämlich die, die der natürlichen Beute einigermaßen ähneln. Der Rest liegt dann in der Kiste und schaut schön bunt und kratzerfrei aus, dass es eine wahre Freude ist, weil er eh kaum drankommt. Und auf solche oder ähnliche Weise kommen all die schönen Sammlungen zustande, die zwar ein jedes Herz erfreuen, aber nicht die Hobbykasse, wo es alsdann an anderer Stelle fehlt. Sodass, zum Bleistift, auch die nächste Rolle wieder nur eine Worldmaster-Zaubergold mit drei eingebauten Sollbruchstellen werden kann, aber nix Vernünftiges. Doch bei den Snaps und der Schnur wollen wir dann einmal so richtig was sparen, denn das lohnt sich ganz bestimmt. Nützt doch nix, oder haben's schon mal einen Fisch auf die Schnur beißen sehen? - Na bitte, sag ich doch!

    Und genau das gleiche wäre auch bei der Major Craft passiert. Diese Firma macht exzellente Ruten. Aber jede Firma hat eben auch ihre Discountecke. Man kann da kaufen, aber eine Liebe fürs Leben wird daraus nicht werden, sondern bloß ein Quickie. Das fängt schon beim Duplonmaterial des Griffes an, da gibt es erheblich Qualitätsunterschiede. Und es setzt sich fort bei der Qualität des Blanks und der ganzen übrigen Komponenten, Verarbeitung inklusive. Bei Billigruten gibt es, sorry, eben Billigmist, denn hexen und blau färben kann keiner von denen und zu Verschenken verschenken haben die auch nichts. Die wollen einen Gewinn sehen am Jahresende.


    Die Graphiteleader kann ich Dir guten Gewissens empfehlen, die Major Craft hingegen nicht. Denn beim Baitcastern - aber nicht bloß da - spielt die Qualität der Rute eine Rolle, und zwar eine erhebliche. Nämlich in Sachen Komfort, Köderführung, Bissausbeute und nicht zuletzt auch Wurfweite. Letzteres ganz besonders bei den Leichtgewichten unter 1oz. Generell soll die Rute einem nicht die Arbeit erschweren, sondern erleichtern - das gilt für alle Gewichtsklassen. Eine gute Rute tut das, eine schlecht gewählte Rute macht das Gegenteil. Bis hin zu akuten oder auch chronischen Sehnen- und Gelenkschäden oder Rückenbeschwerden bei häufigem oder ausschließlichem Spinnfischen. Nicht sofort zwar, aber früher oder später wird es einen erwischen, wenn man da dauerhaft schlampt. Dann lernt man die Lektion eben auf die harte Tour, aber am Ende lernt man sie so oder so. Denn hat man sich erst einmal einen Tennisarm eingefangen, bleibt der Arm anfällig für den Rest des Lebens. Und auch ein kaputter Rücken kann entzücken.


    Eine kleine Faustregel, die man vielleicht im Hinterkopf halten sollte dabei, gegen die allerdings täglich zig-tausendfach verstoßen wird: Wirklich optimal, das heißt mit geringstem Kraftaufwand, wirft jede Rute, gleich welche, nur in einem relativ schmalen Bereich, der, je nach Hersteller, irgendwo in der Mitte des spezifizierten WG-Bereichs liegt. Wem was liegt an dauerhafter Gesundheit auch noch im fortgeschrittenen Alter, berücksichtigt das und bleibt vor allem vom oberen Limit ein Stück entfernt. Nichts ist übler als eine überlastete Rute, denn die kostet unnötig viel Kraft, da ein hübscher Teil derselben völlig wirkungslos im Blank verpufft und gar nicht auf den Bait übertragen wird. Aber man kann es sich natürlich auch selbst schwerer machen, wenn man solche Neigungen hat.


    Bei einer Stationären kann man noch so lala durchkommen mit einer etwas suboptimal dimensionierten Combo für ein Weilchen. Beim Baitcastern kann man das nicht, denn daran wird man nicht viel Freude haben. Weshalb am Ende ein doppelter Kauf stehen wird oder eine Combo im Verkaufsthread, für die man nicht viel kriegt. Denn Bilig- und NoName-Gerät verliert schon mit dem ersten Tag rapide an Wert, wenn man es denn überhaupt noch los wird. Das lohnt sich noch nicht einmal, wenn man nicht sicher ist, ob man bei der Baitcasterei bleiben wird.

    Zitat von rhinefisher

    Hi!


    Wenn ich mich recht errinnere habe ich die ersten Bucktails anfang der 70er mit meiner ABU Atlantik gefischt. Das war zwar anstrengend, aber durchaus machbar...


    Interessant, welches Fabrikat war das denn, von wegen Blättchengröße und so weiter? Muss ja ein Riesending gewesen sein, wenn er so anstrengend war. Das würde mich wirklich mal interessieren. Denn alle Bucktailspinner aus den 70er Jahren, die ich so kenne, waren im Vergleich zu den heutigen Kalibern geradezu winzig. Die großen Dinger gibt es nämlich noch gar nicht so lange, erst seit einigen Jahren. Dachte ich jedenfalls. Aber da ist mir bestimmt was entgangen, ich bin sehr gespannt. Das muss ich nachher unbedingt in meinem Lieblings-US-Forum loswerden, die werden vielleicht staunen! Ich hoffe, Du hast ihn noch, denn dabei muss es sich um eine wirkliche Rarität handeln. Solch ein Unikat bringt eine Menge Kohle bei den Vintage-Fans!


    Die großen Bucktailspinner von heute, das kann ich ja schon mal hinschreiben, damit wir einen Vergleich haben zu dem anstrengenden 70er Modell, sind mit zwei mehrere Zentimeter breiten Magnumblättchen zwischen 7,5 bis knapp 10cm Länge ausgestattet, je nach Format. Aber die kennst Du ja sicherlich allesamt als alter Bucktail-Experte und kannst bestimmt was dazu sagen, wie sich der Druck dieser Dinger mit dem jenes exklusiven Sammlerstücks so vergleichen lässt, vielleicht ja noch mit einer kleinen Ruten- und Rollenempfehlung anbei. Nicht dass uns die St.Croix-Ruten darüber noch in die Knie gehen und brechen, das wäre wirklich furchtbar und ein anschließender Nachhilfeunterricht aus der Textilbranche ganz unvermeidlich.


    Und überhaupt es ist jetzt an der Zeit, all den Idioten überm großen Teich einmal zu verklickern, wie das richtig geht. Ich kann's ja schon mal ankündigen in den einschlägigen Musky-Foren, dass vom River Rhine die Rettung naht und all ihre einteiligen Ruten bald im Müll landen werden. Die Amis sind nämlich einfach nur zu dämlich, eine Zapfenverbindung hinzukriegen. Ich glaub, das müssen wir denen zeigen, wie man das macht. Das wird die Bigbait-Fischerei revolutionieren, da bin ich ganz sicher. Dass da noch keiner drauf gekommen ist! Dabei macht St.Croix auch ein paar zweiteilige Bigbait-Ruten, aber irgendwie gehen die nicht so gut, außer als Reiseruten.


    Wahrscheinlich der übliche Amipfusch, die kriegen ja noch nicht mal einen Kühlschrank hin, geschweige denn eine Zapfenverbindung. Aber noch wahrscheinlicher liegt's ja ganz einfach daran, dass die Amis nicht bis zwei zählen können. Und nicht etwa daran, dass sich durch die Belastungen beim Bigbait-Fischen die obere und untere Hälfte zueinander verdrehen schon nach kurzer Zeit, so dass man alle naselang nachjustieren muss. Es wäre denn, man prügelte die beiden Hälften so fest zusammen, dass man sie nicht mehr auseinander kriegt. Womit wir alsdann eine einteilige Rute hätten auf dem Rücktransport.


    Ach und: Nein, nicht bloß bei dem ausgemachten Ami-Murks, sondern genauso auch bei einer handgearbeiteten Rute eines renommierten Rutenbauers, made in Germany. Wahrscheinlich hatte der aber bloß einen US-Leiharbeiter angestellt. Denn ich sag's ja immer wieder: Alles Idioten, denen ihre Amis, und die Fidschis sowieso. Machen auch einteilige Ruten, die Schlitzis. Das haben die von den Amis abgeguckt, denn außer Kopieren können die ja nix, und von begrenzten Aktionen haben's natürlich auch keinen Schimmer. Weshalb sie von slow bis extra fast Taper alles machen, die Dummies, ohne zu ahnen, dass es gar keine relevanten Unterschiede gibt zwischen bis zum Griff durchgebogen und nur in der Spitze durchgebogen. Die brauchen fachmännische Entwicklungshilfe vom Super-Multi-Experten.


    Aber ansonsten geht's uns sicher danke.

    Vor allem sind die Megabass-Ruten aber ziemlich teuer. Außer der neuen Serie für den US-Markt. Aber ich glaube kaum, dass Dir die gefallen wird. Viel Kork daran.


    Ich dachte an die Deliverance B-198M Hard Bait Special.


    Die nach wie vor besten Ruten auf dem Markt für alles bis 1oz bietet allerdings die Daiwa-Steez-Serie. Aber die kannst Du vergessen, die liegen zum Teil weit über Deinem Limit. Die sind Oberklasse, aber das muss nun wirklich nicht sein.


    Ich würde an Deiner Stelle die Graphiteleader nehmen. Mit der hast Du was, das Du auch noch in fünf Jahren fischen wirst. Passt qualitativ sehr gut zur Premier, das ist ziemlich genau eine Liga. Mit der zweiteiligen Major Craft hingegen wärest Du nicht lange glücklich, das kann ich Dir so sagen. Die würde auf kurz oder lang gegen was anderes ersetzt werden. In Japan kostet sie unter 100 Euro. Sie ist ok für ein Weilchen, aber mehr auch nicht. Für das Geld gibt es nix wirklich Gutes, geschweige denn Erstklassiges, nirgendwo.


    Das alles habe ich nicht geschrieben, um Dich in Unkosten zu stürzen. Nur weiß ich von unzähligen anderen Fällen, wie so was läuft. Die zu billig kaufen, kaufen mit schöner Regelmäßigkeit doppelt oder schmeißen den Kram bald wieder in die Ecke. Das ist in Wahrheit die teure Variante, nicht die günstige. In diese Falle muss man aber ja nicht jeden Newcomer tappen lassen. Offensichtlich gehörst Du ja zu denen, die vorrangig oder sogar ausschließlich Spinnfischen wollen. Und dann zahlt es sich nicht aus, auf den Cent zu kacken. Wenn Du das von Anfang an im Kopf hast, wird Dir das eine Menge Lehrgeld ersparen.


    Viel besser sparen kannst Du bei den Baits. Denn hier neigen die Allermeisten dazu, über die Jahre einen unglaublichen Haufen Kohle sinnlos aus dem Fenster zu werfen. Nicht bloß durch Schrottkäufe, sondern vor allem dadurch, dass sie doppelt und dreifach gemoppelt kaufen - zum Beispiel ein Dutzend Baits einer Sorte, die allesamt mehr oder weniger genau das gleiche machen. Das ist rausgeschmissenes Geld, aber nicht eine gute Rute oder Rolle.

    Tja, das ist die Preisfrage. Ich hatte diese Rute noch nicht in der Hand. Aber dafür eine andere aus der Steez-Serie von Daiwa, die ebenfalls einen regular Taper hatte. Es gibt Leute, die damit Minnows fischen und das prima finden. Die ich habe, hat aber einen medium fast Taper, denn das gefällt mir persönlich erheblich besser, speziell bei größeren Minnows.


    Nebenbei: Die Rute, die Du kaufen wirst, wird ja kaum 2m Länge überschreiten, sondern eher noch ein wenig darunter liegen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es irgendein großes Problem sein sollte, die auf dem Rücken zu transportieren. Ok, meine 2,40m-Rute ist da schon ein bisschen grenzwertig. Aber 1,95m? Da würde ich eher sagen: Wo ist das Problem? Ein 2m-Stück Abflussrohr mit geringerem Durchmesser, einen Trageriemen dran, Rute rein und fertig.


    Zum Beispiel gibt es von Illex eine Rute aus der Deliverance-Serie, die deutlich weniger kostet als die Graphiteleader. Auch eine gute Rute für Minnows, aber einteilig. Wie die allermeisten Ruten in dieser Liga.


    Ich reite so auf Einteiligen herum, weil die besser sind als Zweiteilige. Und bis 2m Länge ist das Transportproblem selbst auf dem Fahrrad keineswegs unlösbar.

    Ich fahre bisweilen auch mal mit dem Fahrrad an meinen Haussee und habe dann eine 2,40m lange Rute in einer geeigneten Tasche auf dem Rücken. Man muss nur aufpassen, dass man keinen Zweig erwischt. Geht alles.


    Die Frage ist, ob Dir ein regular Taper wirklich zusagen wird fürs Minnow-Fischen. Manche mögen das, ich mag das überhaupt nicht.

    Der Tormentor ist ein Billig-Crankbait. Den in 5cm habe ich nie probiert, aber die größeren Formate. Sie fangen und der Lauf ist recht aggressiv. So was wie eine durchgehende Stahlachse haben sie natürlich nicht, auch nicht das größte Format (130mm), das nebenbei ziemlich laut ist aufgrund diverser Rasselkugeln. Qualitativ gibt es Besseres, aber für das, was sie kosten, sind sie ok. Gibt verschiedene Versionen, auch sinkende.


    Den Tormentor gibt's schon ewig lange; ich kann mich kaum mehr erinnern, wann ich den dran hatte. Das liegt jedenfalls einige Zeit zurück.

    So, hier hast Du noch eine. Kostet 150,- Euro, ist zweiteilig und hat die gleichen Daten wie oben genannte Graphiteleader. Kein Kork, sondern Duplon. Wesentliche Unterschiede: Wahrscheinlich etwas mehr mehr Gewicht und regular Taper anstatt regular fast Taper. Gibt Leute, die das für Minnows vorziehen.


    Ansonsten kannst Du in dem Shop stöbern, ob es da sonst noch was gibt, das in Frage kommt:


    http://www.pike-attack.de/shop…m---7-21-g----2-tlg-.html


    Natürlich nicht in der Klasse der Graphiteleader, aber Major Craft ist eine renommierte japanische Firma, die keinen Mist verkauft.


    Dennoch: Ich würde noch mal überlegen, ob nicht doch eine Einteilige möglich ist, zum Beispiel in einem Rohr auf den Rücken gehängt. Denn dann hast Du die wesentlich bessere Auswahl. Kurze, zweiteilige BC-Ruten in der 3/4oz-Klasse sind durch die Bank nicht gerade erstklassig, die gibt es nur in der Billigecke. Und die Auswahl ist gering.

    Dann guck noch mal bei Nippon-Tackle rein, da gibt es von der gleichen Firma auch eine deutlich Günstigere mit den gleichen Daten in zweiteiliger Ausführung. Allerdings hat die einen Korkgriff, und schwerer ist sie auch. An sich ist gegen Kork nichts einzuwenden, an sich ist das sogar das bessere Griffmaterial. Nur: Das, was heute so an Kork verkauft wird, ist selbst an teuren Ruten kaum noch was anderes als eine Kork-Kitt-Mischung - mit Betonung auf Kitt.


    Fahrrad ist ein Argument. Aber wenn das Transportproblem nicht da ist, ist eine Einteilige vorzuziehen.

    Und so solltest Du das immer halten. Nimm Dir Zeit! Das ist die wichtigste Regel, um nicht irgendwann auf einem Haufen - pardon me - buntem Scheißkram zu hocken, von dem man drei Viertel gar nicht benötigt. Oder das von so mieser Qualität ist, dass man das Geld auch gleich ins Klo hätte kippen können.


    Und - das kann man gar nicht oft genug wiederholen: Wenn man hauptsächlich Spinnfischen macht, sind die Qualitätsanforderungen andere, als wenn man alle Jubeljahre auch mal einen "Wobbler" badet. Das kann man nicht vergleichen, das sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel, was die Anforderungen an das Gerät angeht. Im zuletzt genannten Falle kann man mit Discount-Gerät selig werden. Im zuerst genannten Falle ist das eine ziemlich sichere Garantie, dass man am Ende doppelt und dreifach kaufen und einen Haufen Geld verschwenden wird für nix als die verspätete Einsicht, die zig-tausend Andere zuvor lernen mussten auf die teure Tour: Dass sich das in Wahrheit nicht nur nicht lohnt, sondern ein Minusgeschäft ist.


    Weil zum Beispiel - eigentlich eine kinderleichte Überlegung: Ein paar hundert Würfe pro Saison sind was anderes in Bezug auf die Belastung einer Rolle als zehntausend. Deswegen fahren Taxifahrer ja auch lieber Benz, statt einer Billigkarre von der Stange. Denn die vermeintliche Billigkarre ist in Wahrheit die teure Karre. Und zwar selbst dann noch, und zwar mit Abstand, wenn man dabei berücksichtigt, dass man auch für den Nimbus Benz noch ein bisschen was draufzahlen wird.

    Du hast den ganzen Winter Zeit zum Sparen und zum Nachdenken. Denn wirklich brauchen wirst Du die Combo sowieso erst mit der neuen Saison. Vielleicht wird es ja eine andere Rute. Aber nimm Dir die Zeit, die Du hast. Nix ist dümmer als "Spontankäufe". Bevor ich irgendetwas kaufe, egal ob Rolle, Rute oder Baits, lasse ich mir einige Bedenkzeit, nicht selten Monate.


    Das verhindert schon mal den größten Teil der sonst unvermeidlichen Fehlkäufe. Und bisweilen kommt man dann zu der Einsicht, dass man das, was man "unbedingt sofort" haben wollte, eigentlich gar nicht braucht. Aber wenn's nach ein paar Monaten immer noch aktuell ist, ist die Chance schon sehr viel besser, dass man es tatsächlich braucht und nicht bloß dem ersten besten "Muss-ich-haben"-Impuls zum Opfer fiel.


    Das ist übrigens nicht bloß bei teurem Gerät so. Bei dem Billigkram ist die Gefahr noch viel größer. Kostet ja nix, her mit dem Kram. Auf solche Weise kommen die mit Müll bis zur Decke vollgestopften Keller zustande.

    Gibt es mit Sicherheit. Aber die wird dann eben auch ein bisschen schwerer ausfallen und eventuell auch ein paar andere qualitative Einbußen mit sich bringen. Das Problem außerdem: Bei günstigen Ruten fehlen häufig die wichtigen Angaben. Wenn man sie nicht selbst ausprobieren kann, muss man sich auf das verlassen, was andere so meinen. Nicht unbedingt immer ratsam.


    Wenn Du vorhast, sehr viel mit Minnows zu fischen - und ich denke, das wirst Du, denn die Dinger fangen ziemlich gut -, würde ich Dir allerdings raten, lieber ein bisschen mehr auszugeben. Das zahlt sich langfristig aus.


    Premier statt Pixy - mal abgesehen davon, dass die hier eh nicht geeignet ist - spart ja schon mal einen schönen Betrag. Den kann man dann zumindest zu einem Teil in die Rute stecken. Überlege selbst. Anfangs dachtest Du: Pixy und eine Rute für maximal 250 Euro. Jetzt ist's die erheblich günstigere Premier. Da ist dann für die Rute mehr Luft drin, und Du hättest trotzdem immer noch was übrig im Vergleich zum ursprünglich angedachten Kauf.


    Die Pixy, das mal so nebenbei, ist unverschämt überteuert, jedenfalls in Deutschland. Es gibt kein Konkurrenzprodukt für Ultraleichtes, daher können solche Puffpreise genommen werden.

    Hier schon mal ein Vorschlag, das ist bereits eine ziemlich gute Rute. Sie liegt preislich ein bisschen über Deinem Limit, aber wenn Du die Premier dazu kaufst, ist ja auch mehr Luft drin:


    http://www.nippon-tackle.com/G…der-VELOCE-NEO-GLVNC-66MH


    Mit nur 102g eine der leichtesten Ruten ihrer Klasse. Damit kann man Minnows in der Arnaud 100- oder Vision 110-Klasse fischen, bis einem die Haare ausfallen: Müde wird man mit solchem Gerät nicht. Zusammen mit der Premier geht das locker und entspannt aus dem Handgelenk, wenn's sein muss acht Stunden im Stück.


    Solche Sachen mit einer längeren Stationär-Combo zu verarzten, ist hingegen alles andere als optimal. Es geht zwar noch so lala, aber mehr auch nicht. Aber wer das erst einmal mit gut abgestimmten BC-Gerät gemacht hat für ein Weilchen, wird das ganz sicher nie mehr mit einer Stationären machen wollen. Schon allein deshalb nicht, weil eine BC-Rolle ergonomisch viel günstiger ist beim Twitchen als eine Stationärrolle. Und auch hier gilt wieder: Ab und zu mal ein bissi was Spinnfischen machen und alle paar Wochen auch mal einen Minnow drangehängt: eher wurscht. Sehr viel mit Minnows gefischt, vielleicht ein paar Mal pro Woche: absolut nicht mehr wurscht.


    Das wäre ein optimales Gespann für Dich. Der Schnurstärken-Bereich ist auch gleich angegeben vom Hersteller, wie es sich gehört: 10 - 16lb, entsprechend 4,5 - 7kg. Und regular fast Taper (gleichbedeutend mit medium fast Taper), das passt auch. Wenn man noch mehr wollte, müsste man deutlich tiefer in die Tasche greifen - für allenfalls nur noch sehr geringfügige Verbesserungen.


    Etwa für einen größeren WG-Spielraum nach unten hinten, so dass man auch noch leichtere Sachen als 7g gut werfen kann mit einer 3/4oz-Rute, ohne dass Abstriche beim Werfen und Führen schwererer Baits gemacht werden müssen. So was gibt es, zum Beispiel in der Daiwa-Steez-Serie, aber das kostet dann sein Geld. Die meisten BC-Ruten mit einem Maximal-WG von 3/4oz sind hingegen bis 7g spezifiziert nach unten hin, jedenfalls die mit sehr hohem Carbon-Anteil.

    Das glaube ich, dass die Stationären nicht lange leben. Denn das ist wirklich nur noch mit entsprechend robusten Multis gut machbar. Die Bezeichnung für die dunkelblaue Serie ist die oben genannte: Legend Tournament Musky.


    Ich habe drei Ruten aus dieser Serie, Top-N-Tail, Sling Blade und Big Dawg, die beiden zuletzt genannten mit modifizierten Griffen. Das genügt für alles, was ich fische an großen Baits. Dafür gibt es nix Besseres. Nur die Blanks von G.Loomis kommen da heran. Aber die gibt's leider nicht mehr zu kaufen, seit Shimano den Laden übernommen hat. Ganz gut, wenn auch nicht ganz so gut, sind die Musky-Blanks von Lamiglas. Die sind ein bisschen billiger. Aber St.Croix ist top of the hops, vor allem mit der blauen Serie.