Freut mich, ich weiß, dass ich giftig bin. Aber das hat seine Gründe. Jetzt fahre ich erst mal angeln, um einen neuen "Wunderköder" zu probieren. Wahrscheinlich wird's nicht funktionieren.
Beiträge von Heiner Hanenkamp
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Ich glaube, mit der Summe wirst Du schwerlich hinkommen bei der gewünschten Reichweite.
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Ja, indem man sie nach Schweden fahren ließe zur geeigneten Zeit. Das funktionierte dann sogar mit meiner Oma.
Angelzeit frei bestimmen, ist allerdings so eine Sache. Wer viel verdient, muss in der Regel auch viel arbeiten. Wer viel verdient und dennoch genügend Zeit hat, ist obere Oberschicht, und die hat sowieso ganz andere Freizeitvergnügen. Aber es gibt ja auch Rentner, Pensionäre usw.
Die wesentlichste Voraussetzung, um gut zu fangen: Gewässerkenntnis. Hängt natürlich eng mit der Zeitfrage zusammen, aber nicht nur. Wer ein brauchbares oder sogar sehr gutes Gewässer direkt vor der Tür hat, der hat offensichtlich bessere Karten als einer, der lange Anfahrten in Kauf nehmen muss. Und was "gut fangen" heißt, ist eine Funktion der Bestandslage. An einem gut gefüllten schwedischen Gewässer bedeutet das was anderes als an einem stark beharkten Vereinsgewässer.
Die Geldfrage ist natürlich auch nicht ganz unwesentlich, denn eine gute Ausrüstung (z.B. ein Boot) ist ohne Frage besser als eine schlechte. Andererseits: Nur eine gute Ausrüstung und sonst nix wird nicht viel helfen.
Gut fangen ist eben auch nicht "monokausal", sondern hängt von vielen Faktoren ab. Und last but not least ist das auch abhängig von der jeweiligen subjektiven Befindlichkeit. Manche empfinden es nur dann als "gut", wenn sie mindestens zehn Zander am Tag rausziehen können, einem anderen genügt es, einen einzigen Fang pro Angeltag zu machen, um den Tag "gut" zu nennen. Was wiederum mit dem jeweiligen Zielfisch, der Bestandslage und der investierten Angelzeit zu tun hat.
Aber was dann davon "gut" ist für das betreffende Gewässer und was eher nicht, ist wiederum eine andere Frage. Isolierte Faktoren gibt es nämlich nicht, die Dinge hängen meistens vielfältig miteinander zusammen. Zum Beispiel kann man mit einigem Recht die These aufstellen, dass der beklagenswerte Zustand vieler Gewässer was damit zu tun haben könnte, dass einige Sportsfreunde ganz einfach den Hals nie voll genug kriegen können, weil sie nur das als "gut" empfinden. Jener 5ha-Tümpel würde vermutlich aber anderer Ansicht sein, wenn er eine Ansicht haben könnte. Wohingegen ein 3000ha-Gewässer in dieser Hinsicht vielleicht ein wenig freigiebiger "denken" würde - jedenfalls für eine längere Zeit, wenn auch ganz sicher nicht die längste Zeit. Weshalb man die Oma eben irgendwann ins weitläufigere Schweden kutschieren muss für eine "gute" Strecke Fisch.
Wohlmöglich - nur mal so zum Draufherumdenken, meine ich - wäre es an den Zeit, das Adverb "gut" und das damit zusammenhängende "Wertesystem" ein wenig umzudefinieren in diesem Zusammenhang. Ein schönes Fangstrecken-Foto mit einem Dutzend waidgerecht dahin geschiedener Viecher sieht sicher prima aus und erfreut so manches unschuldige Kinderherz. Wer wollte da schon den Spaßverderber geben. Aber ob das, was gut aussieht, auch wirklich immer gut ist, ist eine ganz andere Frage. Könnte ja sein, dass besagte pralle Strecke bloß die eine Seite der Medaille ist, die, sobald man sie umdreht und einfach mal rotzfrech darunter guckt, ihre weit weniger bezaubernde Seite offenbart.
Soviel zum Thema "gut". Aber vielleicht rettet davor ja ein Lockstoff. Nur meine ich mich, wenn auch sehr dunkel, an Zeiten und Orte zu erinnern, wo derlei Wunderkuren gar nicht nötig waren. Weshalb auch keiner auf die Idee kam, sie zu erfinden. Und wenn man mal recht bösartig sein will, und ich will einfach mal, dann könnte man auch sagen: Einige der neuen Techniken sind, wenn erst in gewisse Hände gelangt, genau dazu angetan, sich zu Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, die den Beständen den letzten Rest geben werden, wenn sich nicht was Entscheidendes ändert in den Birnen. Vertikalangeln mit Echolot und allen Schikanen zum Beispiel, um auch noch den letzten Winterzander mit herausquellender Schwimmblase aus 20m Tiefe zerren zu können. "Einen Stachelritter verhaften und auf die Schuppen legen", um im passenden Jargon zu bleiben. Beileibe nicht alles geht auf das Konto der sogenannten tradierten Angler.
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Du hast recht, Kohle allein bringt es nicht. Aber ein schönes Boot ist natürlich besser als keines und ein Echolot kann auch recht nützlich sein. Aber ich kenne auch Situationen, wo man selbst damit ziemlich dämlich aus der Wäsche gucken kann.
Und ein Meterhecht mit Guide im Bodden ist sicherlich ein schönes Erlebnis und besser als gar nichts. Aber ein besserer Hecht in einem mehr oder weniger stark befischten Gewässer ist eine andere Nummer.
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Zitat von rhinefisher
Es gibt dieses Zaubermittel durchaus: Man nennt es Geld.
Mit Geld lässt sich besser angeln.
Und erfolgreicher.. .Ja, zum Beispiel, wenn man sich bessere Gewässer "kaufen" kann. Aber das ist dann kein "Zaubermittel", sondern den besseren Beständen geschuldet. Wo nicht mehr viel drin ist, kann man allerdings soviel Kohle versenken, wie man will: Es ändert nichts daran.
Und schließlich kann man eine Menge Kohle in Tackle versenken, aber wenn's gar nicht passt auf die gegebenen Umstände oder den beabsichtigten Zweck, nützt auch das nichts.
Bis zu einem gewissen Grad sind Fehlkäufe, besonders bei Baits, beim Spinnfischen unvermeidlich, denn ohne Experimente stagniert man. Aber so was kann bekanntlich sehr schnell zum Kaufen um des Kaufens willen ausarten. Und dann fängt's an, kontraproduktiv zu werden.
Natürlich habe ich diese Nummer auch nicht ausgelassen, aber vor ein paar Jahren habe ich gründlich ausgemistet. Interessant, was da alles so zum Vorschein kam an vollkommen sinnlosen Kram. Die gezahlten Summen hatte ich dabei lieber nicht addiert, aber es war ein hübscher Batzen. Realistsche Anzahl der Baits, die tatsächlich halbwegs regelmäßig Wasser zu sehen kriegten: Rund ein Viertel. Der Rest war für die Katz, die reinste Trockenübung. Den habe ich entweder an Jungangler verschenkt oder verscherbelt.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn man keinen einzigen wirklich konkreten, praktisch motivierten Grund weiß, um einen Bait zu kaufen, heißt das meistens, dass es ein sinnloser Kauf werden wird. Kein hinreichender Grund ist: Ich fang wieder nix, also gehe ich mal in den nächsten Laden und lange auf gut Glück in die Regale.
Stattdessen mache man sich eine durchdachte Annahme, was der bzw. die Gründe sein könnten, dass es nicht läuft. Wenn man dann immer noch der Ansicht ist, dass "was Neues" nützen könnte, kann man es gezielt versuchen. Wenn's falsch kalkuliert war, hat man immerhin was, um weiter darauf herumdenken zu können. Ansonsten ist das bloßes Lottospiel, und bekanntlich geht die Chance auf einen Hauptgewinn dabei gegen Null.
Aber da ein jeder Kunstköder ganz bestimmte Eigenschaften hat, die abgestellt sind auf ganz bestimmte Zwecke - manche sind breitbandig fischbar in Bezug auf Führung, Einholtempo und Lauftiefe, andere sehr speziell; bei manchen liegt die Betonung eher auf Druck, bei anderen eher auf der Optik - ist das eigentlich nicht so furchtbar schwer. Wenn man keinen Schimmer hat, was zu tun ist, ist es selten eine gute Idee, sich auf einen Köder festzulegen, der kaum Variationen zulässt. Dann mit einem Crankbait loszuziehen, der nur eine mehr oder weniger fixe Lauftiefe hat, ist schwerlich die beste Wahl - ein stinknormaler Blinker hingegen, der sich viel variantenreicher fischen lässt, schon sehr viel besser für den Anfang. Andererseits: Hat man eine Situation mit ganz bestimmten Anforderungen, zum Beispiel Fischen in oder über hindernisreichen Stellen oder im Flachwasser, wird die Wahl erheblich leichter, denn dafür kommen nur ganz bestimmte Baits überhaupt in Frage.
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Aber was machst Du, wenn die Kundschaft gar nicht nach oben kommt, etwa bei starkem Sonnenlichteinfall?
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Nun schön, sorry, monokausal bedeutet einfach: Abhängig von einem einzigen Faktor, in diesem Falle Lockstoff.
Gibt ja viele solche Annahmen, wer kennt sie nicht. "Die einzig richtige Farbe", "der einzig richtige Bait" und so weiter. Ich für meinen Teil glaube daran nicht mehr, denn fast immer hängt es von mehreren Variablen ab, ob es klappt oder nicht, und nicht bloß von einer einzigen. Schon gar nicht solchen, die sich fix und fertig im Laden kaufen lassen.
Die naheliegendste aller "Variablen" für ein Schneiderlein: Falscher Ort zur falschen Zeit. Das potenziert sich noch, wo die Bestände bescheiden sind, dagegen helfen Wundermittel nur höchst selten. Dem kann man ein klein wenig entrinnen, wenn man "breitbandig" auf alles Mögliche fischt. Wenn nicht, nicht.
Wer, sagen wir, mitten im Hochsommer bei strahlender Sonne und 30° im Schatten loszieht an eines der vielen allenfalls mittelprächtigen Gewässer mit dem Vorsatz: "Heute hole ich einen guten Hecht heraus", der wird halt öfter mal enttäuscht nach Hause fahren müssen. Es wäre denn, er nähme solche kleinen Unannehmlichkeiten als unvermeidlich bewusst in Kauf. Wird aber keiner tun, der sich nicht gerade auf Hecht spezialisiert hat.
Aber ich kann gut verstehen, wenn man ab und an darauf verfällt, es müsse irgendein kinderleichtes Zaubermittel geben, das einem die Fische quasi automatisch an den Haken treibt. Hat ja jeder schon mal gehabt, solche Vorstellungen, wenn's gerade wieder nicht so gut läuft. Woher sonst kommen die Bait-Friedhöfe in diversen Kellern, allesamt Relikte solcher Simpelannahmen, die nur höchst selten wirklich stechen, wenn keine weiteren begründeten Überlegungen dahinter stehen.
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Zitat von Schimpi
Ich würde beim angeln in SOLCHEN Krautgebieten immer dem Kraut aus dem Weg gehen, weil ich der Meinung bin, dass man selbst mit den ausgefeiltesten Techniken nicht krautfrei durch so nen Wald angeln kann.
Ist zwar schon ein alter Thread, der mir nur durch Zufall über den Weg lief, jedoch: Genau das würde ich nicht machen. Solche Stellen würde ich auf jeden Fall gründlich beharken, und zwar mittendrin.
Komischerweise ist hier der beste Köder für solches Gestrüpp gar nicht genannt worden: der gute alte Krautblinker. Der geht überall durch. Und noch besser kommt er, wenn man ihn mit einem kleinen Twister oder, wie in den USA üblich, mit einem Streifen Schweineschwarte "garniert". Krautblinker gibt's in allen möglichen Größen, von sehr klein bis riesig. Ich selbst habe eine schöne Kollektion davon, und jedes Jahr gibt's darauf den einen oder anderen Meter. Wo sonst nichts mehr hindurchgeht - die gehen immer noch hindurch.
Möglichst in die kleinen "Taschen" hineinwerfen, wo das Kraut nicht so dicht steht. Bis auf den Grund absacken lassen und dann mit dem Einholen und Führen beginnen. Keine weiten Würfe machen, sondern lieber mehrere kurze, wenn das möglich ist (Boot). Denn je weiter man den Bait durch das Gemüse zieht, desto größer die Chance, dass was hängen bleibt. Bei Krautblinkern kann man das etwas vernachlässigen, aber bei Spinnerbaits nicht. Gründlich beharken, die Stelle, und die Würfe eng setzen.
Alles weglassen, was zusätzlich Kraut fangen kann. Keine Snaps verwenden, sondern den Bait einfach direkt an das Vorfach crimpen. Dicke Geflochtene fischen, die durch das Kraut schneiden kann. Und ich meine: dicke Schnur, nicht das Zeug, was man sonst so fischt. Sondern ruhig was mit deutlich mehr als 20kg Tragkraft.
Ich liebe solche Stellen, denn die werden kaum befischt, schon gar nicht mittendrin. Wenn ich ein Hecht wäre und den Wunsch hätte, lange zu überleben, würde ich mich dorthin stellen.Übrigens genau der richtige Ort für gewisse Frogbait-Ruten, die einigen unlängst so komisch vorkamen. Denn die haben alles, was man benötigt in solchen Gemüsegärten. Dafür sind's nämlich konstruiert worden.
Wen das interessiert: Hier ein Link auf einen großen Krautblinker. Sicher nix für solche Gewässerchen wie das obige, aber für andere, bessere Gelegenheiten. Der komische, am Einerhaken montierte Zwilling muss natürlich entfernt werden und die wenig haltbaren Gummifransen tauscht man besser gegen einen größeren Twister aus:
http://reactionstrike.com/monster-spoons.html
Es gibt noch größere Krautblinker als den. Der Gezeigte wiegt etwas über 100g, aber er trudelt dennoch recht langsam nach unten. Er ist so konstruiert, dass die Spitze des Einerhakens dabei immer nach oben zeigt. Das sorgt für eine relativ geringe Fehlbissrate. Für solche Krautblinker genügen besagte Frogbait-Ruten oder Ähnliches allerdings nicht mehr. Man benötigt was mit richtig viel Wumms, zum Beispiel US-Muskyruten.
Wenn man hingegen Spinnerbaits verwenden will: Fürs Fischen mitten in dichtem Kraut gibt es speziell konstruierte Modelle. Allerdings gehen auch solche Spinnerbaits nicht mehr durch wirklich dichtes Gemüse. Dafür sind Krautblinker die bessere Wahl.
Warum man nicht einfach Topwater-Baits wie etwa Frösche verwenden kann? - Nun, man kann, aber beileibe nicht immer. Denn unter gewissen Bedingungen kommt die Kundschaft nicht nach oben, sondern man muss dorthin, wo sie steht, meist am Grund. Und da es sich selten um aktive Viecher handelt, muss der Bait ihnen ziemlich dicht vor der Nase präsentiert werden. Deshalb die Anmerkung oben: Gründlich beharken, solche Felder. Je größer sie sind und desto mehr Wassertiefe man unterm Kiel hat, um so vielversprechender.
Wer solche Gewässer hat, sollte nicht jammern und resignieren, sondern sich freuen. Denn die bieten eine zwar anstrengende, aber überaus interessante Art des Spinnfischens. Nur dass man da mit den üblichen 08/15-Verfahren nicht viel werden kann. Und ein Boot ist meistens nötig. Ich wünschte, ich hätte mehrere solche Gewässer. Denn mir macht das Spaß, und die Chance, dass dort viel gefischt wird mit Kunstködern, ist meistens ziemlich gering.
Und das ist genau das, was man möchte. Nix ist eben verlässlicher als die Bequemlichkeit der Allermeisten, das lässt sich Gewinn bringend nutzen. Denn wenn sie ihre eingefahrenen Lieblingsmethoden nicht fischen können, geben sie von vorn herein auf und gehen woanders hin oder machen Ansitz. Gut für jene, die solche Ressentiments nicht haben und solche (lösbaren) Probleme eher interessant finden. Denn vor solchen Problemen standen schon Generationen von Anglern, weltweit. Und alles, was man braucht, um sie zu lösen, ist längst erfunden und perfektioniert worden von pfiffigen Köpfen. Man muss bloß zugreifen und sich darauf einlassen. Wozu gibt's das Internet?
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Na, wenn's denn so ist, hat's ja seinen Zweck. Für mich schaut es nach einigen systematischen Versuchen allerdings so aus, dass ich ohne solche Tinkturen keinen Deut schlechter fahre.
Ich sehe das eher unter der gleichen Rubrik wie, sagen wir, die "lautlose Schnur" oder die "einzig richtige" Köderfarbe: Wenn man daran glaubt, mag es ja einen psychologischen Effekt haben, der die Motivation befördert. Allein, mir fehlt der Glaube an solch monokausale Deutungen. Andere Faktoren, meist kombiniert und also nicht monokausal daher kommend, sind erheblich relevanter, denke ich. Und in aller Regel sind es solche, deren Lösung nicht gerade als fertige Wunderkur in den Auslagen der Geschäfte zu liegen pflegt.
Der Effekt, den Du angibst, ist eben jener, mit dem solche Tinkturen von Anfang an beworben wurden als Verkaufsargument. Bei solch frohen Botschaften bin ich allerdings mit den Jahren, wie soll ich sagen, zusehends weniger gläubig geworden. Ist aber sicherlich ein hartes Brot, auf einem sowieso schon arg überschwemmtem Markt noch eine lukrative Lücke zu finden.
Aber ich glaube ja: Die kaum mehr überschaubare Menge des Angebotes steht in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu den Erträgen, die sich aus so einigen deutschen Gewässern noch herausholen lassen. Vor allem bei den Raubfischen. Ein Schelm natürlich nur, wer da einen direkten Zusammenhang erspäht. Aber nicht ohne Grund kamen in der jüngsten Zeit die meisten Innovationen auf dem Kunstködermarkt aus Japan. Denn dort schaut's noch ein ganzes Stückchen übler aus.
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Wenn überhaupt, ist das vielleicht der einzige Zweck solcher Tinkturen. Aber offen gesagt: Ich bezweifle selbst das noch.
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Gibt's hier auch nicht. Man kriegt ein Heft, und hinten steht drin, welche Lösung die jeweils richtige ist. Läuft auf eine schlichte Auswendiglernerei hinaus, wobei ein nicht eben geringer Teil der Fragen so formuliert ist, dass die richtige Antwort sowieso klar ist, auch wenn man kaum einen blassen Schimmer hat. Wer das schwierig findet, der dürfte auch im sonstigen Leben so seine ernsthaften Probleme haben.
Die Prüfung ist ein Witz. Ein praktischer Teil würde sie ein wenig aufwerten.
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Und um es noch deutlicher zu sagen: Supermüll. Finger weg von dem scheinbar günstigen Kram. Die drei Firmen, von denen man kaufen kann, besonders als Newcomer, sind oben genannt. Und auch von denen sollte man nicht gerade die allerbilligsten Modelle kaufen, denn die taugen ebenfalls nicht viel. Mir ist schon klar, dass solche Appelle nicht viel nutzen werden bei Manchen. Aber eines ist klar: Die werden mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder die Baitcasterei sehr schnell wieder an den Nagel hängen oder aber zweimal kaufen auf kurz oder lang. Das ist so oft und so regelmäßig der Fall, dass man eine Regel daraus machen kann, ohne viel zu übertreiben.
Ähnliches gilt für die Ruten. Erstens gibt es auch hier eine ganze Menge unbrauchbaren, mal eben fix auf einen (hierzulande) neuen Markt geworfenen Müll. Um einen schnellen Reibach zu machen, dabei wohl wissend und geradezu damit kalkulierend, dass ein nicht eben unerheblicher Teil der Kundschaft kaum irgendwelche relevanten Qualitätskriterien im Kopf hat beim Kauf. Und zweitens erschwert eine schlecht dimensionierte, ungünstig gewählte Rute den Einstieg kaum weniger als eine schlecht gewählte Rolle.
Fragwürdige Qualität mag noch akzeptabel sein, wenn man alle paar Wochen mal ein bisschen Spinnfischen nebenher macht. Und zum Dropshot-Fischen, eher eine Ansitz-Variante, muss es auch nichts Teures sein. Nicht mehr akzeptabel ist die Billigware allerdings, wenn man häufig oder gar hauptsächlich Kunstköder wirft und fischt. Aber in aller Regel fängt schließlich keiner mit der Baitcasterei an, wenn er sich nicht sowieso schon aufs Spinnfischen verlegt hat. Und dann wird aus einem scheinbar günstigen Deal ganz schnell ein Minusgeschäft. Denn man wird bald dahinter kommen, warum der Deal so günstig war - und noch einmal kaufen. Eine Erfahrung, die unzählige Leutchen zuvor gemacht haben und die sich zuverlässig immer und immer wiederholt. Gut für's Geschäft, dachte da der Händler und rieb sich die Hände, denn übermorgen, Mr. Sparsam, sehen wir uns wieder.
Allerdings steckt in Wahrheit weniger die sparsame schwäbische Hausfrau dahinter, als vielmehr das bekannte Konsumentensyndrom, es immer sofort und auf der Stelle haben zu wollen. Funktioniert hier aber nicht. Wer eine brauchbare BC-Combo will, die tatsächlich für ein längeres Weilchen gefischt werden soll, muss nach den derzeitigen Marktpreisen mindestens 300 Euro investieren. Und jeder Zehner oder Zwanziger mehr als das ist keine Verschwendung, sondern gut angelegtes Geld. Wer das gerade nicht übrig hat, der sollte - so herum macht das Sinn - ganz einfach ein wenig sparen. Dies ist unterm Strich die günstigere Variante und nicht etwa die teurere.
Es gibt eine Menge Leute, die sich ihre Keller mit Haufen von drittklassigem Zeug zugeschaufelt haben, von dem ein großer Teil kaum je das Wasser sieht. Das Geld wäre erheblich besser angelegt gewesen, wenn stattdessen sehr viel weniger, aber dafür mit etwas Überlegung qualitativ gutes und optimal abgestimmtes Gerät gekauft worden wäre. Ein großer Haufen zweckloser Kram von fragwürdiger Qualität ist nämlich keineswegs billiger, wenn man die einfache Addition darauf anwendet. Sondern teurer.
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Die Drennan-Hülsen in allen drei Versionen gibt's zum Beispiel hier:
http://www.angelzentrale-herri…rimps-Quetschhuelsen.html
Sie haben folgende Tragkraftbereiche:
15lb bis 28lb
28lb bis 40lb
40lb bis 66lb
Auch sehr gut für eindrähtiges Titan zu gebrauchen. Der Vorteil dieser Hülsen ist neben ihrer Länge, auf der auch noch sieben Druckpunkte unterzubringen sind (wenn man eine solche Zange hat), dass sie aus einem etwas weniger harten Material gemacht sind als die Quetschhülsen einiger anderer Hersteller. Man muss daher nicht so fest zudrücken mit der Zange, und die Gefahr, dass das Vorfachmaterial durch zu viel Druck allzu sehr geschwächt wird, ist mit diesen Hülsen geringer.
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0,8mm sind zu eng bei mehradrigem Stahl von 0,36mm. Sehr gute, aber auch etwas teurere Quetschhülsen sind die Slim Crimps der Firma Drennan. Sie sind länger als die vieler anderer Hersteller. Es gibt davon drei Ausführungen für verschiedene Tragkraftbereiche. Wenn Du diejenige wählst, die zur Tragkraft Deines Stahlmaterials passt, ist auch deren Innendurchmesser richtig.
Was die Zangen angeht: Mehr Druckpunkte sind besser als weniger Druckpunkte. Die meisten Zangen haben fünf Druckpunkte, aber es gibt auch welche mit sechs und sieben. Wenn Du davon eine bekommen kannst, sind sie vorzuziehen.
Besonders präzise sind die meisten Quetschzangen nicht gerade gemacht, das sind halt Billigprodukte für den Hobbybereich. Also darauf achten, dass die Backen sauber gefräst sind - bei einigen Exemplaren ist das nicht der Fall. Ich würde die Zange daher auf jeden Fall im Laden kaufen, so kann man sich ein gutes Exemplar heraussuchen.
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So läuft das in Hamburg auch, kostet nicht die Welt. Stattdessen kann es aber eine Stange kosten, noch gute Gewässer zu ergattern. "Es lebe billig", hat eben auch so seine Schattenseiten. Denn am dünnen Ende stellt sich meist heraus, dass es dafür teurer wird an anderer Stelle - c'est la vie.
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Wenn man es korrekt macht, halten Quetschungen. Nur: Twizzeln gewährleistet eine höhere Tragkraft. Denn bei jeder Quetschung wird das Material mehr oder weniger geschwächt, egal ob Stahl oder Titan.
Das spielt keine Rolle, wenn man das Vorfach sowieso entsprechend überdimensioniert. Jedoch: Wenn man aus irgendeinem Grund mal schlampert arbeitet oder das Material sehr knapp auslegt von der Tragkraft, kann es eben ein Malheur geben. Und ich wette, dass solche Malheurs, vor allem bei Ungeübten, keineswegs so selten sind. Über so was redet bloß keiner gern. Leider, denn nicht die rosigen Erfolgsgemälde sind des Pudels wahrer Kern, sondern der obligatorische Mist, der gebaut wird. Daraus nämlich ließe sich das Meiste lernen.
Dass indessen nicht eben Wenige lieber überteuerte Fertigvorfächer kaufen - und zwar trotz der bekannten, weit verbreiteten Knickerigkeit bei solchen Artikeln -, verrät schon so einiges. Denn das hat ganz sicher seine weit weniger rosigen Gründe, um es recht zurückhaltend auszudrücken. And just besides: Solche Dinge, theoretisch und praktisch durchgezogen, wären an sich auch was für den Prüfungslehrgang, nicht wahr? Kommt bloß nirgends vor - herbes Pech sozusagen für das eine oder andere Viech. Und noch viel herberes Pech in der Summe, da sich das Kunstköderfischen längst angeschickt hat, zu einer ziemlich weit verbreiteten Methode geworden zu sein. Der Junge mit der handgebeilten Stippe in der Hand befriedigt als Bild sicherlich noch gewisse nostalgische Bedürfnisse, entspricht aber immer weniger den Realitäten. (Ja doch, ich selbst hatte tatsächlich so angefangen, aber das war way back in den muffigen frühen Sechzigern und ist lang vorbei.)
Keine Quetschung erreicht natürlich die lineare Tragkraft des Materials, sondern bleibt immer ein gutes Stück darunter. Selbst mit professionellen, maschinell gefertigten und in jeder Hinsicht optimalen Quetschungen (Vierkantquetschung, optimierte Quetschhülsen, reproduzierbar konstanter maschineller Andruck) erreicht man nicht viel mehr als 90% der Materialtragkraft, mit hobbymäßigen Mitteln indessen weniger - je nach Qualität der Quetschung u.U. deutlich weniger. Getwizzelt kann hingegen kaum was anbrennen, das hält immer optimal, und mit hobbymäßigen Mitteln ist eine konstant gleichmäßige Qualität der Verbindung viel leichter erzielbar. Wenn man dabei einen Fehler macht, sieht man es sofort, bei Quetschungen hingegen kaum.
Getwizzelt schaut scheinbar weniger vertauenserweckend aus als gequetscht, aber dieser Schein trügt. Allerdings quetsche auch ich lieber, und mit dem dickdrähtigen Titan, das ich benötige für meine Baits (45lb und mehr, je nach Wurfgewichten), geht es sowieso kaum anders. Alternativ kann man da nur knoten, aber das sieht richtig scheiße aus und ist obendrein ein hübscher Krautfänger.
Neben den oben erwähnten kleinen Vorteilen hat Twizzeln noch drei weitere: Es ist billiger, etwas weniger sichtig und spart ein wenig Gewicht. Bei sehr leichten Baits immerhin ein kleines Plus. Zumal es mit Quetschungen um so kritischer wird, je dünner das Vorfachmaterial ausfällt. Zumindest wenn man mit Stahl im Light- und Ultralight-Bereich fischt, ist Twizzeln eine durchaus erwägenswerte Alternative. Und das etwas lästige Gefummel, um mehrdrähtigen Stahl in die Quetschhülse zu pfriemeln, fällt dabei auch unter den Tisch.
Hier noch ein Video-Link, der eine Twizzel-Technik zeigt, die sich schnell erlernen lässt:
http://www.xxl-angeln.de/angel…ial_stahlvorfach_twizzeln
Besonders wenn man am Wasser seine Vorfächer macht wie der Kollege im Video, sicher die günstigere, schnellere und einfachere Methode.
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An sich liefert fachgerechtes Twizzeln eine höhere Tragkraft als (mit Hobbymittel gemachte) Quetschungen. Aber als ich noch Stahl verwendete, zog ich ebenfalls Quetschhülsen vor. Heute bei eindrähtigem Titan sowieso.
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Zitat von Taxler
Es gibt Gewässerstrecken bei denen man einen separaten Fliegenfischerschein oder Spinnfischerschein vorweisen muss
um überhaupt in den Genuss einer der teuren Tageskarten kommen zu können.Mir selbst ist bisher noch kein solches Gewässer untergekommen ... aber es soll welche geben
Gibt es. Mein Verein zum Beispiel hat eine Flussstrecke unter Pacht, an der man nicht angeln kann, ohne einen Fliegenfischer-Kurs mitgemacht zu haben. Aber das ist dann eben eine vereinsinterne Regelung.
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Man kann die Kohle dafür ganz sicher nützlicher anlegen.