Moinmoin Gerd!
Dann wollen wir Dein Werk mal Stück für Stück durchackern :
Folgendes Gewässer : Kleiner Baggersee, ca 2 Hektar, tiefste Stelle 16 Meter, steiler Gewässerbodenabfall, wenig Struktur und vor allem fast keine Flachwasserbereiche.
- Eindeutig der Traum eines jeden Zanderanglers !
Es werden regelmäßig Zander besetzt um 30 cm.
- Das ist gut, dann sind nämlich schonmal welche drin, was bei einem Gewässer mit den beschriebenen Merkmalen nicht zwangsläufig der Fall sein muss.
Aber regelmäßig werden große Zander (ca. 80 cm und mehr) gefangen, leider nur mit dem Drahtkescher, sie sind nämlich tot.
- Das ist zwar nicht GUT aber doch immerhin ein Beleg dafür, dass die Burschen auch tüchtig abwachsen!
Als Ursache vermute ich schlicht und ergreifend Altersschwäche. Mit der Angel werden Zander dieser Größe nicht gefangen, seit ich dieses Gewässer befische ist der "Rekord" bei knapp 4 Kilo.
- Große Zander sind nicht mehr so scharf auf weite Fresswege. Die sucht man am besten immer in Standplatznähe. Doch damit beginnen in Deinem Fall ja die Probleme...
Kleinere Zander werden regelmäßig gefangen, bevorzugt an den Übergängen vom Tiefen ins flachere Wasser.
- Das ist klar, die Neugierigen streunen halt rum und kommen hier und da auch mal vorbei! Und dann auch noch im Rudel .
Aber wie schon geschrieben, die Dicken beißen nicht.
- Der Schlüssel kann nur sein, die bevorzugten Futterfische des Zanders zu finden und deren Verhalten und Aufenthalte zu studieren.
Der Tümpel hat meist relativ festen Kiesgrund, in der Sohle jedoch eine jahrelang gezüchtete Schlammschicht.
- Genau dort (Schlamm) brauchst Du die Dicken nicht zu suchen.
Auch besteht ein sehr dünner Bestand an Wasserpflanzen, der Friedfischbestand hingegen ist traumhaft, Rotaugen in fast allen Größen, auch Brassen sind reichlich vorhanden, also ausreichend Nahrung, was die Zander meines Erachtens zu faulen Gesellen macht.
- Nicht nur faul sondern auch zu echten Stiernacken, die bei 80 Zentimetern Länge schon gute 13 Pfund wiegen dürften!
Bootsangeln ist leider nichtg erlaubt, ansonsten bestehen jedoch keine nennenswerten Einschränkungen.
Das Bootsverbot ist jedoch kein größeres Problem, da fast alle Spots in Wurfweite liegen.
- Okay.
Wie würdet ihr im Frühjahr direkt nach der Schonzeit vorgehen, um endlich mal einen der Dicken auf die Schuppen zu legen?
- Eine tiefe Abbruckkante suchen, und lediglich in der oberen Hälfte befischen. Perfekt geht das mit steiler Rute (12-Uhr-Stellung) und Faulenzertechnik. Der Köder gleitet dann quasi auf Dich zu - schön schwerelos und lecker für Dickzander !
Habe echt schon viel versucht, aber vielleicht habe ich ja etwas vergessen.
Standardmontagen sind : Eine Grundmontage an den Übergängen zum flachen Wasser und eine Laufpose in den tieferen Bereichen, Köder knapp über Grund angeboten. Die meisten Fische fange ich jedoch an der Grundrute.
Im ganz tiefen Bereich sehe ich wenig Erfolgschancen, das Befischen dieser habe ich nach einigen Versuchen als erfolgslos abgehakt.
- Generell nach der Schonzeit eher mit Gummifischen oder Twistern am überschweren Bleikopf. Der "Klopfton" am Grund mcht nämlich jetzt die Musik!
Auch an Köderfischen habe ich fast alle Größen durch (wurde schon für verrückt erklärt, als ich das 25cm Rotauge angeködert habe).
- Ein kleiner Gummi am 20er Kopf wäre gewiss eine Alternative gewesen...
Auch verschiedene Kunstköder bringen keinen Erfolg, deshalb bevorzuge ich weiterhin Naturköder.
- Da würde ich mein VETO einlegen !
Danke schonmal für zahlreiche-hoffentlich verständlich lesbare-Antworten, insbesondere im Bezug auf zu beangelnde Gewässertiefen.
- War mir ein Vergnügen, Jörg