Boilies selber gemacht - ein Tatsachenbericht...

  • Hi,
    angeregt durch Forumsbeiträge und Ausfeilung meiner Individualität (und etvl. Geldbeutel schonen, weil Fertigboilies m.E. teuer sind) habe ich gestern versucht, selber Boilies zu machen. Habe mir also Zutaten gekauft und so einen Boilie-Roller... Meine Zutaten :
    1000g Maisgries, 500g Weizengrieß , 300g Paniermehl, 200g Kartoffelmehl, Vanille-Aroma, Backaromen Bittermandel und Zitrone und gelbe Lebensmittelfarbe plus
    20 Eier... Das Zeugs in den Rezepten (Casein und Tralala gabs in keinem Laden).


    Naja, was soll ich sagen. Kennt Ihr das Märchen vom süßen Brei? So ähnlich war es gestern bei mir auch. Fast hätte ich mich noch mit meiner Frau gestritten, als sie nach Hause kam und sich aufregte, daß die Küche aussieht wie Sau... Dabei isse sonst ganz klasse.
    Der Teig war von der Konsistenz eher wie Mörtel und in der ganzen Küche verteilt. Sehr schwierig zu verarbeiten. Nicht anwendbar auf dem Boilie-Roller. Ich habe aber nicht aufgegeben und mit Weizenmehl und Sonnenblumenöl rumgepanscht, bis der Teig nicht mehr so hölle-klebrig war. Geknetet bis zur Sehenscheidenentzündung und mit dem elektrischen Mixer flog dann der Pürrierstab durch die Küche, weil ich den nicht aus der Schüssel genommen habe. :roll:
    Konnte trotzdem nicht rollen und habe dann die Teigwürste mit dem Roller portioniert - die Boilie-Form war dann eher wie Schmalzküchlein. :oops:
    Dann habe ich mir von meinen Super-"BEULIES" ein Fünftel im Backofen zu pop-ups gemacht (ja, sie schwimmen im Wasser...) und den Rest in kochendes Wasser. Jetzt habe ich 3kg "Beulies" und werde sie auch ausprobieren (und berichten). Anschließend habe ich eine Stunde die Küche geputzt und abgewaschen...


    Mein Fazit : Wenn die Dinger nicht super-fängig sind (wovon ich nicht ausgehe :cry: ) mache ich sowas nie nie nie wieder. Ist nicht billiger als welche kaufen und ich stehe nicht noch mal in der Küche, Haare im Gesicht und alles voller Teig :lol: Außerdem habe ich mir heute eine 2,5kg Tüte Frolic gekauft, soll ja auch gehen...

    In hoc signo vinces


    Zitat

    Von vorteil ist es natürlich die boilies direkt am Angelplatz zu kneten. Aber ich finde die Wrmer und Maden geben dem Boilie den richtigen kick. Ich hab bis jetzt immer schön große gefangen.

  • Das geht doch noch:
    Ein Angelfreund und sein Bruder fertigten (gegen meine Warnung) den Boilieteig in einem Maurerkübel - 20 kg Trockenmasse - kneteten alles mit einer Mixmaschine vom Fliesenleger und anschließend rollen. Nach 18 Stunden! waren beide fertig und zwar fix und fertig.
    Es waren so viele Boilies da, dass kein Platz in seiner Zweiraumwohnung ohne Boilieschicht vorhanden war :badgrin:


    Also an alle "Pillendreher" :arrow: zuerst mit ganz wenig Masse die Mischung ausprobieren, etwa 30 % von einem kg Trockenmasse.
    Dabei kann man Ändern bzw. Verbessern, bis die "rollbare" Konsistenz der Mischung erreicht ist.
    Soll dann der Vorrat gedreht werden bitte nicht mehr als zwei kg Trockenmasse verarbeiten oder einen Arbeitstag einplanen :D , wobei letzteres nicht wie zuvor beschrieben enden sollte.

  • hahaha, gleich eine Mischmaschine nehmen, nicht schlecht.


    Werde nächste Woche losziehen mit meinen Boilies, ich mach vorher noch irgendein Aroma drauf - mal gucken.

    In hoc signo vinces


    Zitat

    Von vorteil ist es natürlich die boilies direkt am Angelplatz zu kneten. Aber ich finde die Wrmer und Maden geben dem Boilie den richtigen kick. Ich hab bis jetzt immer schön große gefangen.

  • @ purg,
    nimm eine Plastetüte, benetze die Innenwände mit Butter-Vanille-Backaroma (RUF, Dr. Oetcker usw.), gib die Boilies dazu, Tüte aufpusten, zudrehen und.... schütteln, nicht platzen :badgrin:
    Die trockenen Boilies saugen das ölige Aroma sofort auf und die Karpfen lieben das Zeug.

  • danke für den tip, mache ich

    In hoc signo vinces


    Zitat

    Von vorteil ist es natürlich die boilies direkt am Angelplatz zu kneten. Aber ich finde die Wrmer und Maden geben dem Boilie den richtigen kick. Ich hab bis jetzt immer schön große gefangen.

  • wir sind momentan frolic-boilies am testen und bis jetzt sind diese echt garnicht so schlecht... jetzt haben wir 2 mal jeweils 500 gramm gemacht und heute machen wir nun mal 3 kg, da die fische, nicht wie erwartet, den köder anzunehmen scheinen.
    die mischung: 60 % frolic, 10 % forelli,25 % gries und noch 5 % mehl (ungefähr)
    was haltet ihr von dieser mischung. diese ist doch für die karpfen nicht schädlich. oder???


    mfg thorsten

  • Hi,



    nö die Mischung ist keineswegs schädlich. Nur ein bisschen einseitig. Wenn ich mal darf, denn ich würds so machen:


    30% Frolicmehl
    20% Forelli
    20% Grieß
    20% Mehl
    10% Sojaprotein (bekommst du günstig in vielen Onlineshops)



    Und dann noch 10ml Maggi auf 1kg Mix.


    Hmmm irgendwie will ich den selber mal probieren. Gefällt mir!


    Mfg Tomsen

  • @ Tomsen,
    ich würde Mehl gänzlich weglassen und es gegen Polenta ersetzen.
    Mehl macht die Boiliemischung "so hart" und "dicht", sie rollt dann schlechter finde ich und die Oberfläche ist fast gänzlich geschlossen, was der Aromaabgabe zuwider ist.


    Ansonsten find ich Deinen Ansatz sehr interessant, könnte ich glatt mal abkupfern, da ich eine herbe Mischung lange nicht verwendet habe.

  • was ist denn polenta und wo kriegt man das und was kostet es?

    In hoc signo vinces


    Zitat

    Von vorteil ist es natürlich die boilies direkt am Angelplatz zu kneten. Aber ich finde die Wrmer und Maden geben dem Boilie den richtigen kick. Ich hab bis jetzt immer schön große gefangen.

  • Sorry, ich bin ja kein Karpfenspezi aber
    eine Frage sei erlaubt:


    Warum fertigt man Frolicboilies :?:


    Man zerstampft Frolickringel und verarbeitet diese dann zu Mehl.
    Dann fügt man andere Mehle und Aromen hinzu, was dem Ursprungsaroma sicher nicht gut bekommt. :cry:
    Das Ergebnis sind dann Frolicboilies. :o Toll.


    Wäre es nicht einfacher die Kringel direkt ans Haar zu tüddeln. Der Hersteller dieses Hundefutters, hat sogar ein Loch dafür vorgesehen. 8)


    Ist ja nur mal so ne Frage. ;)

  • Frolic pur ist an sich schon ein guter Köder. Allerdings ist er nicht für längere Ansitze prädesiniert, da er sich schlichtweg zu schnell auflöst. Das kompensiert man mit der Verabeitung zum Boilie.

  • Hi,


    ja ich hab schon überlegt, ob nicht Grieß oder Maisgrieß vielleicht doch auch eine gute Zutat wäre, zumal Maisgrieß reich an Lysin ist (normal verwende ich ja in fast jedem Mix eine Grießkomponente). Aber wegen dem Verströmen des Aromas würd ich mir keine Sorgen machen. Ich würd dann einfach das Forelli oder das Frolic nicht zu einem total feinen sondern eher groben Mehl mahlen. Mehl verwende ich eben gern, weil es ein guter Binder ist, einen hohen Kohlehydratanteil hat und im Gegensatz zu Soja- oder Maismehl einen eher neutralen Geruch hat. Ok Maisgrieß bindet auch gut, aber ich hab hald auch versucht den Mix vom Preis her niedrig zu halten. 1kg Mehl kostet eben nur ca. 40cent und für 500g Maisgrieß zahl ich schon 50cent.
    Hab noch ne Ergänzung zu Andals Posting:
    Ein Boilie kann wesentlich vielseitiger gestaltet werden, man kann durch das Beimischen hochproteinhaltiger Zutaten zum Beispiel den gewünschten Proteingehalt erreichen. Genauso gibt es Zutaten mit hohem Kohlehydratanteil und Fettanteil. Jedoch ist Fett aus herstellungstechnischen Gründen nicht allzu vorteilhaft.



    In diesem Sinne, viel Spass beim Boiliekochen und Rezepte tüffteln...!


    Tomsen

  • also. wir haben jetzt mal ein paar verschieden varianten ausprobiert:
    einmal hatten wir um die 70 % frolic, 10 % forelli, 20% grieß
    das andere mal 50 % frolic, 25 % forelli und 25 % grieß
    und beim dritten mal 80 % frolic und 20 % grieß...


    dazu muss ich sagen, dass man das frolic nach dem kochen fast garnicht mehr riecht. je mehr forelli drinnen ist, desto stärker riechen die boilies...


    jetzt füttern wir mal eine woche mit allen drei sorten an und schauen, worauf die meisten bisse kommen. ich werde euch vom erfolg oder misserfolg berichten ;)

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