"Cyprinidenseuche"

  • Hallo an alle Karpfen/Cyprinidenzüchter!


    Und... ist euer Wéiher/Teich schon von der dicken Eisschicht befreit, und habt ihr die gleichen Feststellungen wie letztes Jahr machen müssen??? :x :x :(
    Ich habe schon 7 verpilzte Karpfen und 5 (schöne) :( :cry: Rotaugen aus meinem Weiher fischen müssen........
    Wie siehts bei euch aus???Hat die Frühlingsviremie auch bei euch schon so manches "Fischsterben" gebracht???
    Es ist wirklich zum verzweifeln........... :x :x
    Jabt ihr Tipps dagegen , wie man es im nächsten Jahr vorbeugen Kann???
    Ich habe mich umgehört und es wurde mir erzählt, dass die Karpfen verpilzen, weil sie "berührung" mit den Gasen direkt unter der Eisschicht haben, und man könnte durch Stroh die Gase "abschwächen"oder so ähnlich....
    Man kann ja fast keine Karpfen mehr einsetzen, da fast alle Sterben....
    Bin mal gespannt, was da noch so auftaucht . Dies wird sich wie letztes jahr noch bis Wnde April /Anfang Mai ziehen.... :roll: :roll: :? :? :( :( :evil:

  • nachdem das Eis geschmolzen war, fand ich auch wieder 2 Karpfen in meinem Weiher Tod auf. Einen von 14 Pfund und einen kleineren.... Wodran die jetzt genau sterben, weiß ich auch nicht. Aber jedes Jahr sinds die gleiche äußerlichen Erscheinungsmerkmale:
    Die Fische stehen dicht am Ufer, bewegen sich kaum, leben aber noch. Die Schleimhaut hängt nur noch in Fetzen am Fisch und ein paar Tage später treibt der Fisch dann Tod an der Oberfläche. Nach jedem Winter das gleiche...



    Gruß Thorsten

  • Zitat von Twister

    und man könnte durch Stroh die Gase "abschwächen"oder so ähnlich


    Naja so ist es nicht ganz. Bei den Gasen handelt es sich um Faulgase, die bei der Vorrottung von Algen, Laub usw. entstehen. Wie es bei Gas üblich ist steigt es im Wasser nach oben und sammelt sich unter der Wasseroberfläche. Wenn du im Herbst dann Stroh- oder Schilfbüschel im See anbringst, können dadurch die Gase an die Luft abgegeben werden und sammeln sich nicht unterm Eis.


    Aber ob diese Gase die Ursache für Verpilzung ist, glaube ich nicht. Denn durch Gas ersticken die Fische und sterben gleich. Dadurch wären dann auch andere Fische betroffen. Verpilzungen werden eher durch Keime, Bakterien usw. hervorgerufen. In der Regel sind davon aber nur schwache Tiere, deren Immunsystem nicht intakt ist, betroffen. Das ist jetzt aber nur mein Allgemeinwissen, selbst habe ich nur Goldfische, was ihr dagegen machen könnt, weiß ich auch nicht genau!


    Gruß Flo

  • Oft sind es Fische die im Sommer/Herbst mit trockenen Händen released worden sind.
    Durch den starken kalten Winter, sind die Immunkräfte dann so im Keller, das sie dem Pilzbefall nichts mehr entgegenzusetzten haben.


    Das hast Du eigentlich in jedem Gewässer in dem starker Angeldruck herrscht.

  • Hallo,
    Wir haben gestern bei uns am Vereinsgewässer über 200 Tode Fisch rausgefischt, betroffen waren alle Arten von Karpfen,Hecht,Zander,Weißfische. Von den vielen Kapitalen Schleien haben alle den kalten Winter überstanden!!!? und es waren mehr Hechte als Zander betroffen, auch komisch, da Zander eigentlich sofort auf schlechtes Wasser reagieren und eigentlich auch als erstes die "Krätsche" machen.
    Was kann der Grund für solch ein Fischsterben sein??? Also nach einer Wasserprobe stand fest: Ph Wert = Sauer Sauerstoff im Wasser war auch ziemlich wenig.... Keine Ahnung warum das Wasser umgekippt ist war in den letzten 15 Jahren noch nicht der Fall. Wir werden auch mehrere Wasserproben einschicken, kann die Ergebnisse ja noch "Posen ". :(
    Ein zweiter Grund kann der Biber sein!!!! Er geht bei zugefrorenen Seen unter das Eis, die Fische erschrecken flücht in Flachere Regionen oder an die Oberfläche und verenden dann!
    Also an deiner bzw. eurere Stelle. Prüfen sind Biber an meinem Gewässer und auch Wasserproben machen.....

  • Zitat von Zanderschreck

    Oft sind es Fische die im Sommer/Herbst mit trockenen Händen released worden sind.
    (...)
    Das hast Du eigentlich in jedem Gewässer in dem starker Angeldruck herrscht.


    Hallo Volker,


    mag ja im Einzelfall zutreffen.
    Generell sind Frühjahrsvirämien auch auch in Gewässern zu beobachten, wo niemand die Fische irgendwie "stümperhaft" gehandelt hat. Ein ewiges Thema, erklärt sich zumeist durch reduzierte Abwehrkräfte des Karpfens bei niedrigeren Wassertemperaturen.
    Oder durch "infizierten" Herbstbesatz!


    Gruß + "viel Glück"


    PS: Im Vergleich zum Koi-Herpes ist das alles noch vergleichsweise harmlos!

  • Zitat von Zanderschreck

    Kann man den Fischen bei Virenbefall helfen ?


    Ja.
    Beten.



    Im Allgemeinen gilt sicher, dass Fische eigentlich nicht krank werden, sondern durch äußere Umstände "krank" gemacht werden. Dazu würde ich vor allem bedenkliche Wasserwerte. Wasserqualität und Überbesatz etc. zählen. Viele Erkrankungen stammen ursprünglich aus der Teichwirtschaft (besser gesagt: "industriellen Produktion", das andere klingt so verträumt-romantisch) und werden von infizierten Satzfischen eingeschleppt.
    Fast immer brechen die Epedimien (z.B. "Bauchwassersucht") ab, wenn sich der Bestand auf ein "gesundes" Maß reduziert hat....


    Soweit das Wort zum Teich. Amen + viel Glück

  • @ Wulf


    das sehe ich ebenso.
    Zu hohe Bestandsdichten rufen Nahrungsmangel hervor.
    Geschwächte, erkrankte und gesunde, dicht stehende Fische haben häufigen Kontakt und der Kreis schließt sich.


    Die Verpilzungen (meist Saprolegnia) sind sekundär.
    Von Pilzen werden zumeist Fische befallen, die eine völlig andere Grunderkrankung haben.


    Viruserkrankungen in Wildgewässern heilen sich über die natürliche Auslese selbst :D
    Es sei denn, Besatz bringt das neu erworbene seuchenbiologische Gleichgewicht wieder durcheinander :shock:


    Wir pfuschen viel zu viel an unseren Fischbeständen herum :evil:

  • Gerade die letzte Zeit habe ich immer wieder erlebt, dass die Gewässerwarte überhaupt kein Plan von ihrer Materie haben.


    Hatte gerade letzte Woche eine Diskussion mit einem.
    HAtte Ihn gefragt nach was für Kriterien er Fische besetzt.
    Antwort: Das entscheidet der Vorstand.


    Ich: Wie ? das entscheidet der Vorstand ? :shock: Ich dachte das entscheidet der Gewässerwart und das Gewässer......

  • Zitat

    Das entscheidet der Vorstand.


    Genau hier steckt das Grundübel :shock:


    Der Vorstand (ich bin selbst im Vorstand / Jugend- und Gewässerwart) gibt meist dem Druck der Mitglieder nach oder setzt Prioritäten nach eigenen Angelwünschen :oops:


    Gewässerökologie wird dabei selten beachtet. An die Fische und alles wichtige Drumherum denkt kaum jemand :(


    Ich versuche mich bei uns durchzusetzen. Das ist ein schwerer Kampf, ist er damit verbunden, den Mitgliedern klarzumachen, dass sie weniger Fische fangen werden :roll:


    Wir haben einen Waldsee. Nach einem Ablassen wegen der Dammreparatur wurde er neu besiedelt.


    Ohne Karpfen,
    rein als Hecht-Schlei-Gewässer.
    Mit Karauschen, Rotfedern und Gründlingen :D

    Es war ein Akt, dafür Verständniss zu ernten.
    Es gehört viel Aufklärungsarbeit dazu :idea:

  • Zitat von Zanderschreck

    Oft sind es Fische die im Sommer/Herbst mit trockenen Händen released worden sind.
    Durch den starken kalten Winter, sind die Immunkräfte dann so im Keller, das sie dem Pilzbefall nichts mehr entgegenzusetzten haben.

    Das hast Du eigentlich in jedem Gewässer in dem starker Angeldruck herrscht.


    Nee, dieser See/Weiher dient nur zur Zierde ........
    Da wurde im letzten Jahr Hundert%ig nicht geangelt....

  • @ Volker, Frank


    Gerade Besatz und die mangelnden Kenntnisse vieler Gewässerwarte sind ein endloses Thema.


    Nicht alles, aber verflixt viel wird hier fälschlich entschieden.


    Vor allem glauben die Guten auch noch, dass sie mit den Regeln der extensiven Teichwirtschaft für das naturbelassene Angelgewässer richtig liegen...?


    Aber hier bin ich im Grunde optimistisch, die Zeiten der K3-Lkws nähern sich dem Ende. Viel Spaß mit euren Schleien.

  • Und wegen Pilz bei Fischen...


    Wenn die Leute (wie es die meisten leider auch immer machen) die Fische mit trockenen Händen bzw. mit trockenem Kecher berühren, wird die Schleimhaut verletzt, der Fosch bekommt Pilz und verendet dann nach einiger Zeit *heul*

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