Kapitel I
Vorwort
Das Angeln auf Friedfische hat etwas Faszinierendes. Besonders wenn es sich dabei um die sogenannten Specimen-Exemplare handelt, also die Fische einer Art, die besonders groß und damit selten sind.
Leben die kleineren Exemplare noch pelagisch im Freiwasser, oder an der Oberfläche in Schwärmen, so zieht es sie mit zunehmendem Alter und Größe in die Tiefe und auf den Grund, wo sie sich dann auch nur noch in kleineren Gruppen gleichgroße Fische versammeln und durch feste Reviere ziehen. Sie gezielt zu fangen ist eine durchaus machbare und lohnenswerte Aufgabe, die ich hier gerade den noch nicht so erfahrenen Friedfischspezis nahe bringen möchte.
Für den Angler bedeutet das, er muss mit seinem Köder dorthin, wo sich die Objekte seiner Begierden aufhalten und er muss sie erst einmal finden. Das gelingt am besten mit den verschiedenen Grundangelmethoden, die ich hier vorstellen und beschreiben möchte.
Warum denn dann nicht mit der Pose und den Köder trotzdem am Grund anbieten? Sicher ist das in einzelnen Fällen eine gute und sehr erfolgreiche Möglichkeit, aber sie hat eben auch ihre ganz klaren Nachteile.
Meist fallen Posenmontagen komplizierter aus, als eine einfache Kombination aus Grundblei und Hakenvorfach. Sie reagieren auch deutlich empfindlicher auf Umwelteinflüsse, wie Wind und Strömung. Eine Posenspitze zu beobachten, wenn der Wind das Wasser kräuselt, oder der morgendliche Nebel sie verschluckt, ist kein wirkliches Vergnügen; es ermüdet gemein!
Hier hat man mit der Grundangel alle Vorteile in der Hand. Die Schnur ist dort, wo sie hingehört, nämlich unter Wasser. Keine umständliche Einstellung von Pose, oder Stopper ist erforderlich und der Köder liegt sauber am Grund, keine Oberflächendrift zieht ihn unnatürlich auf dem Boden herum. Entscheidet man sich für die richtige Grundangelmontage, dann steht die Feinheit der Bissanzeige einer Pose in nichts nach. Meistens wird sie sogar noch besser ausfallen!
Das sogenannte „Moderne Karpfenfischen“ werde ich aber an dieser Stelle nicht aufgreifen, da es so komplex und wert ist, gesondert abgehandelt zu werden. Trotzdem werden einige Erkenntnisse daraus auch bei den Methoden auf die anderen Mitglieder der Familie der Cypriniden Erwähnung finden.
Packen wir es also an…
Andal