Hallo!
Heute war ich mit meinem Bruder eine Stunde angeln.Natürlich auf dem Rhein und vom Bass Boat . Geangelt wurde direkt an der Buhne neben der Erftmündung bei Neuss Gnadental. Beziehungsweise am Buhnenkopf direkt in einem tiefen Loch voller Zander.
So gegen 15 Uhr (genaue Zeit weiß ich leider nicht mehr) legten wir am Düsseldorfer Yachthafen ab . Eigentlich wollte ich nur die Stelle wo Tobbes und Zanderschrecks Minitreffen stattfindet mustern. Dort war ich auch schon nach kürzester Zeit ,setzte mich auf dem Vordersitz ,schaltete den Echolot ab und das Boot war schon wieder 60m weiter (!). Also E-Motor an und mit dem richtigen Motor zurück nur um festzustellen ,dass selbst der Leistungstarke E-Motor nicht ausreichte. Und um backtrolling mit dem Außenborder zu betreiben fühlte ich mich zu unsicher. Trotzdem setzte ich mich wieder nach vorne um einen Blick auf die hoffentlich vielversprechende Stelle zu werfen.Aber als ich dann von einer Welle fast runter geschmießen wurde ging ich lieber wieder zum Steuersitzt. Denn ein Bassboat hat vorne keine AUfbauten , man befindet sich also immer direkt über dem Wasser.
ALso ging es an eine weniger Strömungs gefährdete aber trotzdem fängige Stelle in Neuss. Mittlerweile regnete es noch und das bei ca. 15°. Echtes sche** Wetter! Aber mir persönlich macht schnelles Boots fahren bei Nieselregen echt Spaß.
Mit GPS suche ich mir meine Kante an der Erftmündung aus und nehme die Twister Rute. Daran montiert ist ein weißer 11cm langer Mann`s shad mit Zusatzdrilling. Ich lasse meinen Bruder den E-Motor am Bug steuern ,damit ich aus dem Stand werfen kann. Twistern im Sitzen geht nicht so gut. Ich muss praktisch immer nur gerade aus werfen ,befische aber trotzdem immer eine andere Stelle. Den nach jedem Wurf ist das Boot so 5m weiter perfekt! So werfe ich immer die Buhnen an.Nachdem 100m also ungefähr 20 Würfe gemacht sind ,bewege ich mein Boot wieder an die Ausganstelle und werfe erneut. Denn ein Wettrennen beim Zandertwistern im Rhein ist falsch - hier kann ruhig mal etwas langsamer und gründlicher gesucht werden!
Noch tut sich nichts - aber dann plötzlich beim 6. Wurf wackelt die Spitze heftig und nach einem Anschlag biegt sich die Rute!
Schnell bekomme ich ihn vom Grund weg - er benimmt sich wirklich nur wie ein nasser Sack. Dann endlich sehe ich seine grauen Flanken neben dem Boot auftauchen und immer noch spielt er Sack. Ich kniee mich hin um ihn per Kiemengriff zu landen - aber er tut etwas was ich bis jetzt nur von Hechten gekannt habe - er explodiert auf einmal förmlich!! Und ich hatte ihn vorher extra nochmal mit der Hand angestupst um zu sehen ob er schon fertig ist. Vor Schreck und Schmerz (Kiemenbögen) will ich loslaßen aber ich besinne mich und halte ihn sicher fest. Sonst hätte ich garantiert den Stinger (Zusatzdrilling) in den Arm bekommen. Weil er sich so gewehrt hat habe ich falsch gepackt und mein Zeigefinger blutet jetzt. Aber immer noch besser als ein Drilling im Arm. Trotzdem glücklich messe ich ihn: fette 65cm!! Ist doch schon ein Super-Fisch! Nur leider sehr glitschig und schon verschwindet er wieder in den trüben Fluten.
Nachdem ich bei den folgenden Würfen 2mal Gleichgewichtsprobleme wegen den Wellen hatte setzte ich mich auf den vorderen Angelsitz und lege die Twisterrute weg. Denn im Sitzten ist das nichts. Also vertial jigging der holländischen Methode nach (Infos HIER ). Eine soft rig Rute mit einem montierten drop shot rig (Erklärung:HIER ) wird als tote Rute in den rechten Rutenhalter geklemmt. In den linken kommt eine andere Vertikal Rute mit soft jerkbait ebenfalls als tote Rute eingeklemmt. Mit dem Fußpedal steuere ich den E-Motor so ,dass in einer Minute nur 2m abgedriftet werden. Gezielt fahre ich an einer Lochkette am Buhnenfeld entlang. Köder ist bei mir ein grüner soft jerkbait von Cabela`s. Ganz,ganz langsam wird der Köder über den Grund gezupft. Die Wassertemperatur am Grund ist nur 10° also laße ich meinen GuFi nur mal einen müden Schwanzschlag machen oder halbtot zur Seite huschen. Und schon nach 10 Minuten ruckelt es an der ultrafeinen Rute. Dank der dünnen Geflochtenen bekomme ich selbst sowas mit. Beim einkurbeln bin ich mir nicht mehr sicher ob es ein Fisch war. Aber es war einer! Ein Zander von 14cm vergreift sich am 10cm Köder! Und er hängt Ordnungs Gemäß! Sowas kannte ich bis jetzt nur von den Barschen! Aber irgendwann ist immer das 1. mal. Ohne Probleme kann ich ihn entfernen (er hängt ausnahmsweise mal am Kopfdrilling) und setzte ihn behutsam zurück und auch er schwimmt unbeschadet wieder. Wenig später nochmal so ein ZUpfen an der Rute. Was schon wieder so ein Ministachelritter?!
Ich hole ganz vorsichtig ein und auf einmal erwacht unten an der Schnur etwas! Ich drille den Fisch hart aus und kann problemlos einen schönen 45cm Zander landen. Leider auch sehr glitschig!
Noch während ich drille springt mein Bruder zur "toten Rute" packt sie ,schlägt an und drillt! Ein ziemlicher harter Drill! Was da wohl dran sein mag??!!
Nach 8 Minuten erschlafft die Schnur.Dank der Drillkünste meines Bruders ausgeschlitzt. Wirklich Schade! Der Gummiköder ist völlig zerfetzt!
Und dann gings auch schon wieder nach Hause ,weil es stark anfing zu Regnen.
Jetzt kann man übrigens auch den Titel verstehen (Zander mal 2.5...) ! Eben 2 anständige und ein semiadulter Zander .
Aber das war doch mal wieder ein schöner Angeltag ! Oder?
cu