Liebe Blinker-Redaktion, ich habe ein Problem. In meinem Vereinsgewässer sind unter der Woche und leider auch am Wochenende viele Angler unterwegs. Die meisten haben es auf die kapitalen Rotfedern abgesehen. Ich konnte zwar auch schon einige der wunderschön gezeichneten Fische verhaften, würde aber gerne größere Erfolge erzielen. Könntet Ihr mir vielleicht ein paar Profitipps geben? Vielen Dank im Voraus und ein dickes Petri wünscht euch Felix
Hallo Felix,
also wenn die anderen Angler am Wasser die großen Rotfedern fangen, könntest du ihnen ja mal über die Schulter schauen oder sie einfach fragen, wie ihre Taktik aussieht. Offenbar haben sie den Dreh raus.
Dagegen, dass so viele Leute am Wasser unterwegs sind, lässt sich leider nur schwer etwas ausrichten. Du könntest versuchen, schon sehr früh morgens, also schon kurz vor Sonnenaufgang, am Wasser zu sein. Meiner Erfahrung nach ist in den Morgenstunden oft am wenigsten Betrieb am Wasser. Das frühe Aufstehen macht aber natürlich nur Sinn, wenn die Rotfedern auch schon aktiv sind. Um das herauszufinden, solltest du dich einfach mal sehr zeitig ans Wasser begeben und Ausschau nach den Rotfedern halten. Sie halten sich beim Fressen oft in Ufernähe auf und suchen Nahrung am Schilf, zwischen Seerosen oder an Buschwerk, das ins Wasser hängt. Und weil die Fische sehr häufig oberflächennah unterwegs sind, lassen sie sich recht gut entdecken. Ein Polarisationsbrille kann dabei sehr hilfreich sein.
Um eine große Rotfeder zu fangen, macht es meiner Meinung nach wenig Sinn, sich an eine vielversprechende Stelle zu setzen, anzufüttern und darauf zu warten, dass die Fische zu einem kommen. Damit lockt man eher Brassen und Rotaugen aus der Reserve. Willst du gezielt eine kapitale Rotfeder fangen, musst du sie zuerst suchen und dann mit einer feinen, unauffälligen Montage direkt anfischen. Wer zu viel Radau macht oder mit zu grobem Gerät angelt, riskiert, dass die oft argwöhnischen Fische Lunte riechen. Eine leichte Posenmontage mit einem kleinen, vielleicht sogar transparenten Schwimmer an einer Matchrute mit dünner Monofilschnur ist eine gute Gerätekombination. Als Köder haben sich Maden, Wurmstückchen oder kleine Brotflocken bewährt. Wichtig ist, dass der Hakenköder langsam und natürlich absinkt, weshalb man auf Blei auf dem Vorfach weitestgehend verzichten sollte. Um die Fische zum Fressen zu animieren, kann man auch ein paar Köder-Kostproben, z.B. mit einer kleinen Madenschleuder, um den Hakenköder verteilen. Zu viel solltest du aber nicht füttern, da du sonst riskierst, dass auch andere Fische aufmerksam werden und sich deinen Köder schnappen, bevor eine kapitale Rotfeder zupackt.
Ich drück die Daumen, dass es mit einer kapitalen Rotfeder klappt!